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sprachliches Abstraktionsvermögen bezieht, sondern auch auf Visual oder Film-
Literacy. Aus diesem Grund haben die Deutschen Abteilungen beschlossen,
monatlich ein kostenloses, virtuelles Filmangebot für unterschiedliche Altersstufen
zu machen. Einmal im Monat wird im Goethe-Magazin ein sehenswerter Spielfilm
oder eine Dokumentation vorgestellt und mit dem entsprechenden Angebot in einer
deutschsprachigen Mediathek verlinkt. Zukünftig ist vorgesehen, zu einzelnen Filmen
auch Projekte im Unterricht durchzuführen.
WAS BLEIBT NOCH ZU SAGEN?
Auch wenn die Deutschen Abteilungen der Schule gezeigt haben, dass sie in der Lage
sind, für einen qualitativ hochwertigen virtuellen Deutschunterricht zu sorgen, dürfen
wir uns nicht täuschen: Die Aktivitäten des Fernunterrichts konnten eine ganztägige
deutschsprachige Immersion nicht ersetzen. Eine natürliche sprachliche Interaktion
mit den Lehrkräften und Mitschülern war nur bedingt durch die Videokonferenzen
zu leisten - das hat Auswirkungen auf die Mündlichkeit, aber auch auf den passiven
Wortschatzerwerb; Lernstandserhebungen waren nicht durchführbar, da die
Virtualität nicht den Testgütekriterien genügt. So liegt im kommenden Schuljahr
2021 eine große Herausforderung vor uns: die Schülerinnen und Schüler wieder an
den Präsenzunterricht zu gewöhnen, ohne die neu erworbenen, digitalen Kenntnisse
zu vernachlässigen und genau zu diagnostizieren, wo Förderbedarf besteht und wo
(sprachliche) Inhalte vertieft werden müssen.
Ich möchte mich ausdrücklich bei der Generalschulleitung, den einzelnen
Abteilungsleitungen, den Fachleitungen, unseren Deutschlehrkräften, unseren
Schülerinnen und Schülern, und natürlich unseren Eltern bedanken, die oftmals zu
Assistenzlehrkräften geworden sind. Gemeinsam mit euch/ Ihnen allen konnten wir
ein schwieriges Schuljahr meistern.
Tim O. Sander
Gesamtkoordinator für Deutsch
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