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sehr gefallen, nicht nur, weil wir insgesamt auch genügend Freizeit hatten, sondern auch,
weil wir diese Erfahrung in dieser Weise in unserem Leben nicht werden wiederholen können.
Wir sind unseren Lehrern und allen, die diese Reise möglich gemacht haben, sehr dankbar.
Corina KERST, Rocío de MATEO SCHMIDT, 2. Polimodal C, D und E
3. Die Bedeutung der Aufgabenstellung und der Operatoren bei schriftlichen Arbeiten
Vorbemerkung: Anlässlich der Einführung neuer Fehlerquotiententabellen und eines
einheitlichen Bewertungssystems für schriftliche Schülerleistungen (im Wesentlichen
Klassenarbeiten) in den DaM – Klassen einerseits und den DaF – Klassen andererseits
habe ich im Herbst 2004 darauf hingewiesen, dass wir die Schüler zwar zu korrektem
Sprachgebrauch und zur Reduzierung sprachlicher Fehler erziehen und anhalten müssen,
sie aber nicht mit überharten Fehlerquotiententabellen „prügeln“ und ihnen so die Lust
an der Sprache verderben dürfen. Besonders in DaF – Klassen wird die Spracharbeit immer
im Vordergrund stehen, doch dürfen Grammatik und Orthographie nicht zum Selbstzweck
werden. Wir lernen sie, um Inhalte zu transportieren und Kommunikation zu betreiben;
sie haben also dienende Funktion. Es ist enorm wichtig, die Schüler zu korrekter
inhaltlicher Arbeit zu animieren, ihnen Spaß an Inhalten zu vermitteln, damit sie die
Notwendigkeit des Sprachlernens verspüren um die Inhalte möglichst treffend transportieren
zu können.
Um eine saubere inhaltliche Arbeit betreiben und anschließend von den Schülern
auch einfordern zu können, ist es von grundlegender Bedeutung, durch präzise Angaben
die Aufgaben exakt zu stellen. Je präziser eine Frage gestellt ist, um so leichter fällt es
dem Schüler die Anforderungen der Aufgabe zu erschließen, um so exakter kann ich auch
meine Erwartungen als Lehrer formulieren und bei der Rückgabe und Besprechung der
Arbeit meine Notenfindung und Urteilsbegründung dem Schüler transparent machen.
Dabei kommt den Operatoren zentrale Bedeutung zu.
Dies trifft unbedingt bereits für die unteren Klassen zu, da hier durch die Operatoren
oftmals die Aufsatzarten benannt und eingefordert werden. Vor allem bei Arbeiten im
Zusammenhang mit Ganzschriftenlektüren können dabei innerhalb einer Arbeit
unterschiedliche Aufsatzarten gefordert sein; damit verknüpft ist ja für den Schüler die
richtige Tempuswahl. Beispiele hierfür wären etwa:
- Gib den Inhalt des Kapitels X im Roman Y wieder und beschreibe, welche Bedeutung
das vorliegende Kapitel für den gesamten Roman hat.
- Versetze dich in die Rolle der Hauptperson X und erzähle ihre Lebensgeschichte.
In der Oberstufe ist dies von zentraler Bedeutung. Ersichtlich wird es auch daran, dass
in den Einheitlichen Prüfungsanforderungen für das Fach Deutsch (EPA) im Zusammenhang
mit den Aufgabenstellungen hinsichtlich des Abiturs die Anforderungsbereiche I bis III
direkt verknüpft werden mit den Arbeitsanweisungen (Operatoren), wobei eine Progression
im Schwierigkeitsgrad stattfindet. Eine Aufgabenstellung sollte also in einem Dreischritt
erfolgen, was nicht zwangsläufig drei Teilaufgaben bedeuten muss; sondern auch heißen
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