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in sich, Mut aus sich herauszugehen, Willen gestalten zu wollen, Gewissenhaftigkeit während
des Arbeitsprozesses und Ehrlichkeit und Verantwortlichkeit sich selbst und dem zu
Schaffenden gegenüber, ferner Durchhaltevermögen, wenn Dinge misslingen. Denn „wir
wissen nicht, wie die Welt ´aussieht`, du musst dir das ´Aussehen` erobern“. (Gerhard
Gollwitzer, Zeichenschule)
Sie schweigen in ganz verschiedenen Sprachen
Kopf allein
Und bei dieser Eroberung erschrecken wir, lachen wir, erfreuen wir uns, sind wir
enttäuscht... Dieses Aussehen ist allerdings ebenso wenig statisch wie das Bild des Menschen;
es wandelt sich permanent, denn das Leben ist ein Prozess. Letztendlich ist dies auch
übertragbar und anwendbar auf die Arbeit und das Verhältnis zwischen Lernendem und
Lehrendem, zwischen Schüler und Lehrer: wir arbeiten uns aneinander ab und werden
hoffentlich nie fertig miteinander.
Ich bin der Ansicht, dass die hier vorgestellten „Köpfe“ junger Menschen Ausdruck ihres
Arbeitswillens und ihrer Persönlichkeit sind; dies zeigen auch die sie begleitenden fiktiven
Texte. Mir hat die Arbeit am Kopf mit Kopf und Seele trotz mancher stressiger Situationen
viel Spaß gemacht, ich denke den Jugendlichen auch. Ich wünsche Ihnen viel Freude und
Genuss bei der Betrachtung und Auseinandersetzung mit den Skulpturen und den sie
begleitenden Texten und Materialien.
(Die Zitate, sofern im Text nicht anders gekennzeichnet, wurden entnommen aus: Gerhard
Gollwitzer, Zeichenschule für begabte Leute, Otto Maier Verlag, Ravensburg, 8. Auflage 1971)
Walter Hoffmann (Fachleiter Deutsch) - November 2005
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