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Im Rahmen der Filmwoche „Cine Alemán“ konnten wir am 2.9.05 dank des phantastischen
Angebots durch den Organisator, Herrn Gustavo Wilhelmy, den Eröffnungsfilm „Sophie
Scholl“ den Schülern des gesamten Polimodals in der Turnhalle zeigen und anschließend
mit dem Regisseur Marc Rothemund und der Hauptdarstellerin Julia Jentsch ein intensives
Gespräch führen; die SchülerInnen waren von der Veranstaltung beeindruckt, was auch im
unten folgenden Bericht dreier Schüler zum Ausdruck kommt.
Walter HOFFMANN
Regisseur Rothemund im
Gespräch mit den Schülern
Schülerbericht zu „Sophie Scholl“ – Filmveranstaltung in der Goethe - Schule
Am Freitag, den 2. September 2005, versammelten sich die Schüler der Oberstufe in der
Turnhalle, um die Vorführung des in Deutschland erschienenen Kinofilms „Sophie Scholl“
zu sehen. Wir waren vor allem gespannt, weil wir wussten, dass die Hauptdarstellerin und
der Regisseur kommen sollten um uns später Fragen zu beantworten. Der Film hat uns allen
gut gefallen, was wohl auch daran liegt, dass er vom Widerstand im Dritten Reich handelt,
einem Thema, dass immer aktuell sein wird und über das auch im Unterricht oft gesprochen
wird - und zwar nicht nur in Geschichte. Die Frage, ob und wie ein Mensch sich gegen
Unterdrückung durch eine autoritäre Macht wehren kann, und vor allem, warum er dies tut,
sind auch oft Themen im Literaturunterricht. Unserer Meinung nach wurde dieser Konflikt
durch die Darstellung der Person Sophie Scholls sehr deutlich. Denn auch Sophie Scholl ist
keine Märtyrerin gewesen, sondern hat zuerst einmal versucht, alles zu leugnen um sich
selbst zu retten, was ja nur menschlich ist. Und erst, als zu viele Beweise gegen sie auftauchen,
gibt sie zu, dass sie an der „Flugblattaktion“ beteiligt war und sagt, sie sei stolz darauf. Als
Vorlage dienten die echten Befragungs- und Prozessprotokolle von 1943, die für das Drehbuch
fast überhaupt nicht verändert wurden, wie uns der Regisseur später erzählte. Sophie Scholl
wurde von Julia Jentsch sehr gut dargestellt, so dass man als Zuschauer sehr gut
nachempfinden kann, wie sie sich gefühlt hat und wie es gewesen sein muss, in so einer
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