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in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten vorangegangen sind,
• und gleichzeitig bereit zu sein, die Art und Weise, wie wir uns unserer Aufgabe
stellen, zu hinterfragen.
Wir müssen den Mut aufbringen, uns folgende große Frage zu stellen: Was soll in der
Welt und im Bildungsbereich bewahrt und was verändert werden, und wollen wir
aktiv daran teilhaben? Ich denke, wir haben eine wunderbare Gelegenheit, über uns
selbst zu reflektieren und uns von unserem Standpunkt aus zu hinterfragen. Es ist
naiv zu glauben, dass wir so weitermachen können wie bisher. Wir müssen unseren
Ärger über das, was uns kompliziert scheint, loswerden, um zu erkennen, wie wir
unsere Prioritäten setzen sollen. Was zeichnet uns als Schule aus? Wie können wir den
bereichernden Raum der Bikulturalität finden? Was wollen wir unseren Schülerinnen
und Schülern im 21. Jahrhundert weiterhin bieten?
Die Protagonisten, die uns heute hier zusammenbringen, diese jungen Schülerinnen
und Schüler, die diese Reise absolvieren, sind unsere Hoffnung. Wir haben Vertrauen
in sie. Was hat ihnen geholfen, sich zu entfalten und besser darauf vorbereitet zu sein,
in dieser Welt mit dieser Beschleunigung und Veränderungen zu leben? Wir sind
überzeugt, dass Ihr aufgrund dessen, was wir fördern wollen und was Ihr erlebt habt,
Situationen auf kreative Weise lösen könnt, dass Ihr vielseitiger seid und sein werdet
und dass Ihr Fähigkeiten entwickelt habt, die es Euch erlauben, stets neugierig zu
sein. Wenn Ihr gelernt habt, zu lernen, wird Euch das im Leben begleiten und es Euch
ermöglichen, Euch zu verbessern und diese komplexe und aufregende Welt, die uns
immer mehr herausfordert, neu zu überdenken.
Wir gehen davon aus, dass Ihr mit mehr zeitlichem Abstand das, was Ihr vermittelt
bekommen habt, zu schätzen wisst und in der Lage sein werdet, Eure Träume zu
verwirklichen, wo immer Ihr wollt. Dies ist ein echtes Privileg. Dabei hoffen wir, dass
euer Handeln mit der Zeit die Gemeinschaft um Euch herum in einem kooperativen
Geist beeinflussen wird.
Deshalb sind wir dankbar, dass wir so weit gekommen sind, und gleichzeitig träumen
wir immer von mehr. Wir träumen für diese Schülerinnen und Schüler, die heute ihren
Abschluss machen, und für alle, die noch kommen werden. Ihr sollt wissen, dass Ihr
alles vor Euch habt. Wir vertrauen darauf, dass Ihr im Leben weitergeht und Euch
den Herausforderungen stellt, die der morgige Tag bringen wird, und dabei sicherlich
über uns hinauswächst.
Denkt daran, dass dies euer Zuhause ist und Ihr hier immer willkommen seid.
Marcela Tabanera de Friedrich
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