Page 103 -
P. 103

in unterschiedlichen sozialen und kulturellen Kontexten vorangegangen sind,
            •  und gleichzeitig bereit zu sein, die Art und Weise, wie wir uns unserer Aufgabe
               stellen, zu hinterfragen.

            Wir müssen den Mut aufbringen, uns folgende große Frage zu stellen: Was soll in der
            Welt  und  im  Bildungsbereich  bewahrt  und  was  verändert  werden,  und  wollen  wir
            aktiv daran teilhaben? Ich denke, wir haben eine wunderbare Gelegenheit, über uns
            selbst zu reflektieren und uns von unserem Standpunkt aus zu hinterfragen. Es ist
            naiv zu glauben, dass wir so weitermachen können wie bisher. Wir müssen unseren
            Ärger  über  das,  was  uns  kompliziert  scheint,  loswerden,  um  zu  erkennen,  wie  wir
            unsere Prioritäten setzen sollen. Was zeichnet uns als Schule aus? Wie können wir den
            bereichernden Raum der Bikulturalität finden? Was wollen wir unseren Schülerinnen
            und Schülern im 21. Jahrhundert weiterhin bieten?
            Die Protagonisten, die uns heute hier zusammenbringen, diese jungen Schülerinnen
            und Schüler, die diese Reise absolvieren, sind unsere Hoffnung. Wir haben Vertrauen
            in sie. Was hat ihnen geholfen, sich zu entfalten und besser darauf vorbereitet zu sein,
            in  dieser  Welt  mit  dieser  Beschleunigung  und  Veränderungen  zu  leben?  Wir  sind
            überzeugt, dass Ihr aufgrund dessen, was wir fördern wollen und was Ihr erlebt habt,
            Situationen auf kreative Weise lösen könnt, dass Ihr vielseitiger seid und sein werdet
            und dass Ihr Fähigkeiten entwickelt habt, die es Euch erlauben, stets neugierig zu
            sein. Wenn Ihr gelernt habt, zu lernen, wird Euch das im Leben begleiten und es Euch
            ermöglichen, Euch zu verbessern und diese komplexe und aufregende Welt, die uns
            immer mehr herausfordert, neu zu überdenken.

            Wir gehen davon aus, dass Ihr mit mehr zeitlichem Abstand das, was Ihr vermittelt
            bekommen  habt,  zu  schätzen  wisst  und  in  der  Lage  sein  werdet,  Eure  Träume  zu
            verwirklichen, wo immer Ihr wollt. Dies ist ein echtes Privileg. Dabei hoffen wir, dass
            euer Handeln mit der Zeit die Gemeinschaft um Euch herum in einem kooperativen
            Geist beeinflussen wird.

            Deshalb sind wir dankbar, dass wir so weit gekommen sind, und gleichzeitig träumen
            wir immer von mehr. Wir träumen für diese Schülerinnen und Schüler, die heute ihren
            Abschluss machen, und für alle, die noch kommen werden. Ihr sollt wissen, dass Ihr
            alles vor Euch habt. Wir vertrauen darauf, dass Ihr im Leben weitergeht und Euch
            den Herausforderungen stellt, die der morgige Tag bringen wird, und dabei sicherlich
            über uns hinauswächst.

            Denkt daran, dass dies euer Zuhause ist und Ihr hier immer willkommen seid.
                                                            Marcela Tabanera de Friedrich















                                                 101
   98   99   100   101   102   103   104   105   106   107   108