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dem Buch Goethe-Schule: Un Ciclo wird beschrieben, wie der letzte Schulleiter, Dr.
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                 Willy Wirth, „das“ Teleskop rettet. Es ist davon auszugehen, dass es sich um das große,
                 von Dr. Arndt gespendete Zeiss-Gerät handelt. Er übergab es einer Gruppe ehemaliger
                 Goethe-Schüler, die sich regelmäßig im Restaurant Dietze in Belgrano traf. Fünf Jahre
                 später wird in Martínez die Norte-Schule gegründet. Es ist unklar, ob das Fernrohr dort
                 zum Einsatz kam oder ob es erst nach der Neueröffnung der Goethe-Schule in Belgrano
                 im Jahre 1963 wieder in ein Schulgebäude zurückkehrte. Leider sind etwa ab jenem
                 Jahr und bis einschließlich 1971 keine Jahresbücher erschienen, weshalb die gedruckte
                 Quellenbasis für diese Periode sehr mager ist.

                 Wie  sich  im  Nachhinein  herausgestellt  hat,  fällt  aber  die  bedeutendste  Erweiterung
                 des astronomischen Inventars der Goethe-Schule just in diese Zeit. Die Schule besitzt
                 nämlich noch einen zweiten, besonders kostbaren Zeiss-Refraktor (Abb.2). Durch eine
                 zufällige Mitteilung von Dr. Ivo Elleder während eines Elterngesprächs in diesem Jahr
                 erfuhr ich, dass es sich dabei ebenfalls um eine Spende gehandelt hat. Die Spur führte
                 nach Rosario. Ich wurde mit dem ehemaligen Goethe-Schüler (und Verwandten des
                 früheren Teleskopbesitzers) John Hoffmann in Verbindung gesetzt, der Dank einer
                 Reihe von seiner Mutter Karin Krebs Werner de Hoffmann zusammengestellter,
                 kommentierter Fotoalben den größten Teil der Geschichte dieses Teleskops klären
                 konnte.
                 Das Gerät gehörte einst dem Amateurastronomen F. Ricardo Werner, der es in seinem
                 eigenen Observatorium im Vorort  La Florida  am Ufer des Paraná in Rosario stehen hatte.
                 Er war Mitglied der Asociación Argentina Amigos de la Astronomía. Im Fachblatt dieser
                 Organisation erschien einst eine detaillierte Beschreibung seiner Privatsternwarte .
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                 Dank  eines aus  drei  Linsen  bestehenden  Objektivs  (Apochromat)  produziert  dieses
                 Fernrohr besonders  farbechte,  gestochen  scharfe  Bilder.  Durch  seine  parallel zur
                 Erdachse ausgerichtete, so genannte „parallaktische“ Montierung kann das Teleskop
                 besonders einfach der Himmelsdrehung folgend nachgeführt werden.
































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