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Am Abend des 22. Novembers war es dann soweit: Der Präsident des D.K. in Buenos
            Aires Ing. Gerardo Kayser hieß uns herzlich willkommen und Herr Matías Schweiger als
            Mitglied der Jury überreichte uns die Preise. Es haben insgesamt 45 Schüler und Schülerinnen
            teilgenommen. Bettina bekam den 2ten Preis (Mitgliedschaft und Abendessen im Klub für
            sechs Personen) und Lionel den 3ten Preis (Mitgliedschaft und Abendessen im Klub für eine
            Person).
               Wir bedanken uns herzlich bei dem Deutschen Klub für die Preise und den schönen
            Abend!

                                                       Lionel STEINBERG und Bettina EBINGER
                                                                              3° Polimodal



               Thema: „Über die Zugehörigkeit zu zwei Kulturen und die Zweisprachigkeit”

               Die Evolution des Kommunikationsnetzes der Erde hat dazu beigetragen, dass verschiedene
            Kulturen mehr in Kontakt kommen und, dass man so mehr über die Gewohnheiten, die
            Denkweisen und vielleicht auch das Vorgehen von anderen Kulturen erfährt. Es gibt auch
            immer mehr Leute, die zu zwei verschiedenen Kulturen gehören. Zu diesen Leuten gehöre
            ich, da meine Eltern aus verschiedenen Ländern stammen: aus Deutschland und Argentinien.

               Unter Kultur verstehe ich die Lebensart, die Denkweise, die Herkunft, die Gewohnheiten
            und die gesamte Tradition eines Volkes. Man kann sie nicht aussuchen, da man seit der
            Geburt dazu gehört. Aus diesem Grund, macht man sich wenig Gedanken darüber. Man hat
            eine Angewohnheit und man fragt sich nicht nach dem Grund dafür. So kommt es dann,
            dass man andere kritisiert, wenn sie nicht so vorgehen oder so handeln, wie man es selber
            gewöhnt ist. Es fällt einem schwer zu verstehen, dass sie einfach anders sind, weil sie aus
            einer anderen Kultur stammen und darum auch nicht die gleichen Sitten haben. In dieser
            Hinsicht finde ich, dass eine Person, die wie ich zu zwei Kulturen gehört, bevorteilt ist, da
            sie Kontakt zu verschiedenen Leuten hat. Man kann also solche Unterschiede verstehen. Die
            Art, in der sich zum Beispiel zwei Leute begrüßen, ist in jeder Kultur verschieden. Einige
            tun es mit Vertrauen und Wärme und andere dagegen sind distanziert. Dies hängt vom
            Charakter der Leute derselben Kultur ab.

                Leute, die nur eine Kultur kennen, sind in ihr oft zu verschachtelt und können auch
            nicht die Denkart einer zweiten Kultur akzeptieren. In ihrer Ignoranz glauben sie, dass sie
            es nicht nötig haben. Dagegen meine ich, dass es immer positiv ist andere Meinungen kennen
            zu lernen.

                Es gibt immer etwas, was man lernen oder auch geben kann. Generell ist für mich der
            Kontakt zu zwei Kulturen eine Bereicherung. Jede Kultur hat immer eine unterschiedliche
            Einstellung zum Leben, die immer positive und negative Aspekte hat. Als Zugehöriger zweier
            Kulturen sollte man auch die Tugenden beider Lebensarten besser zu schätzen wissen. Meiner
            Ansicht nach verleiht diese Eigenschaft einem Individuum einen objektiveren Blick.
               Die Tatsache, dass man zwei Sprachen gut beherrscht, erlaubt einem eine bilinguale

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