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Liebe Absolventinnen und Absolventen hier im Hof,
          sehr geehrter Herr Trager, Wissenschaftsreferent der deutschen Botschaft Buenos
          Aires,
          liebe  Mütter  und  Väter,  Lehrkräfte,  Schulleitungen  und  Mitglieder  des
          Schulvereinsvorstandes online,
          liebe Anwesende!

          Nach vielen Jahren des Lernens ist es nun endlich soweit: Wir dürfen den Blick auf Eure
          Zeugnisse richten, liebe Absolventinnen und Absolventen, Zeugnisse des Deutschen
          Internationalen Abiturs und des argentinischen Bachilleratos.
          Ich weiß, dass wir uns alle dieses Jahr anders vorgestellt haben, dass Ihr Euch alle
          dieses Jahr anders vorgestellt habt: Ihr wolltet Euch in diesem Jahr von der Schule
          verabschieden, Ihr wolltet zwei Wochen nach Deutschland fahren, Ihr wolltet eine
          Murga veranstalten und wolltet eine angemessene Zeugnisübergabe mit der
          dazugehörigen Feier haben. Das alles hat leider nicht geklappt.
          Aber was Ihr erreicht habt, und was wir Euch ermöglichen konnten, das sind Eure
          Abschlüsse: Das Abitur und das Bachillerato argentino und das DSD – dies sind die
          Prüfungen, die wir den Umständen zum Trotz durchführen konnten, so dass Ihr nun
          alle Möglichkeiten habt, in die Welt zu ziehen und Eure nächsten Schritte zu gehen,
          und ich meine: Mehr denn je dürfen wir alle gemeinsam stolz auf das Erreichte sein: Ihr
          selbst zuallererst, liebe Absolventinnen und Absolventen, weil eure Abschlüsse eure
          ganz persönliche Leistung in so schwieriger Zeit sind, und dann wir alle gemeinsam,
          weil sie in unserer Gemeinschaft, unter unser aller Mitwirkung, erreicht wurden. Denkt
          nur an Eure Lehrkräfte, Schulleitungen und die Oberstufenleitung, an die Mitglieder
          des Schulvereinsvorstandes, an Eure Eltern, Eure Klassenkameradinnen und
          -kameraden wie Eure Freunde: An all die Menschen, die irgendwie dazu beigetragen
          haben,  dass Ihr – trotz der schwierigen Umstände in diesem Jahr – lernen und Euch
          auf das Lernen konzentrieren und schließlich Eure Abschlüsse ablegen konntet. Ein
          Applaus für all diese Menschen!

          Am 14. Dezember werden wir in unserer Region eine totale Sonnenfinsternis erleben.
          Um 13.06 Uhr und 47 Sekunden wird sich beispielsweise in Junin de los Andes die
          Sonne für 1 Minute und 4 Sekunden verfinstern, in San Antonio Oeste um 13.19
          Uhr und 54 Sekunden für 1 Minute und 54 Sekunden. Doch was ist eigentlich eine
          Sonnenfinsternis?
          Eine Sonnenfinsternis bezeichnet den astronomischen Vorgang, bei dem die Sonne
          von der Erde aus gesehen durch den Mond verdeckt wird. Eine totale Sonnenfinsternis
          entsteht dann, wenn Sonne, Mond und Erde im Weltraum in dieser Reihung genau
          auf einer Linie stehen und die Erde vom Schatten des Mondes getroffen und hierdurch
          verfinstert wird. Der Mond ist quasi das Hindernis, durch das das Licht der Sonne
          daran gehindert wird, zur Erde durchzudringen und seine lebensspendende Kraft zu
          entfalten.

          Viele alte Völker sahen Sonnenfinsternisse als übernatürliche Erscheinungen an und
          fürchteten sich davor. Man betrachtete sie als Vorboten nahenden Unheils. So war es
          oft üblich, durch Geschrei und Lärm die Dämonen, welche die Sonne bedrohten, zu
          verscheuchen. Auch war es üblich Brunnen zu bedecken, um sich vor Vergiftungen
          zu schützen.



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