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zu einer kontinuierlichen Unterrichtsverbesserung. Dies heißt nicht, dass alles was gestern oder
vorgestern geleistet wurde, schlecht war, sondern dass der Unterricht auf sich verändernde
Bedingungen reagieren muss, um weiterhin den Schüler in den Mittelpunkt zu stellen. In diesem
Sinne können Beobachtungen von außen nur hilfreich sein und die Fachschaft Deutsch erhofft
sich von dem (bei Redaktionsschluss) noch ausstehenden detaillierten Bericht der BLI und dessen
Beobachtungsergebnissen wichtige Impulse für die Arbeit der nächsten Jahre. Ein herzliches
Dankeschön an dieser Stelle für die Arbeit der Inspektoren!
Bei aller Aufregung rund um den Besuch der BLI dürfen die beiden zentralen
Jahresprüfungsergebnisse des Jahres 2011, das Deutsche Abitur und das DSD nicht unerwähnt
bleiben. Am Deutschen Abitur nahmen am Ende des Schuljahres 2011 die beiden seit 2010 in
der Qualifikationsphase zur Allgemeinen Hochschulreife befindlichen Deutschgruppen Polimodal
3A und B teil. Dem Fach Deutsch fiel dabei als Pflichtprüfungsfach eine zentrale Stellung zu.
42 Schülerinnen und Schülern konnte die Goethe-Schule schließlich das Deutsche Abitur
verleihen. Damit konnte die Absolventenanzahl im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert
werden. Der Gesamtnotendurchschnitt lag 2011 bei 2,97. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund
steigender fremdsprachlicher Absolventen ein respektables Ergebnis, wenngleich es Ansporn
bleibt sich zu verbessern. Der eigens aus Deutschland angereiste KMK-Beauftragte, Herr Dr.
Köhler, konnte sich zum wiederholten Male von dem hohen akademischen Niveau des
Abiturunterrichtes und der Abiturprüfungen überzeugen. Aus diesem Lob des Abiturbegleiters
und Prüfungsvorsitzenden vieler mündlicher Prüfungen ergibt sich aber auch eine sprachliche
Vermittlungsherausforderung für die Fachschaft Deutsch: Auf der einen Seite soll das intellektuelle
Anspruchsniveau gewahrt bleiben, auf der anderen Seite darf die sprachliche Basiskompetenz
nicht fehlen. Diesem Spannungsfeld trug die Fachschaft Deutsch 2011 zweifach Rechnung: Zum
einen wurde in Zusammenarbeit mit anderen Deutschen Auslandsschulen Lateinamerikas ein
Abiturcurriculum entwickelt, das mit dem Eintritt in die Qualifikationsphase 2013 zur Anwendung
kommt, zum anderen wurden die schulinternen Curricula für die Primar- und Sekundarstufe
vorangetrieben, die die Umsetzung der Kompetenzorientierung der Rahmenpläne aus Deutschland
gewährleisten sollen.
Die endgültigen Ergebnisse des DSD 2011 lagen bei Redaktionsschluss noch nicht vor,
allerdings lässt sich auf Grundlage der Ergebnisse der mündlichen Prüfungen bereits ein Trend
feststellen, der sich bereits in den vorangegangenen Jahren bemerkbar gemacht hat: Während
unsere Schüler im DSD I fast durchweg gute Ergebnisse erzielen und dieses zumeist problemlos
bestehen, sinkt die Motivation zur Vorbereitung des DSD II weiter und führt zum Teil zu nicht
mehr hinnehmbaren Ausfällen. Daher sei an dieser Stelle noch einmal auf die Qualität des
Diploms hingewiesen: Das Deutsche Sprachdiplom stellt einen Sprachqualitätsnachweis nach
europäischem Referenzrahmen (und damit weit mehr als eine Berechtigung an einer deutschen
Universität zu studieren) dar. Es ist ein international anerkanntes Gütesiegel, welches zusätzlich
zum Schulabschluss einen wichtigen Baustein in der Ausbildung unserer Schüler darstellt.
Der Problematik sinkender Bestehensquoten im DSD II will die Goethe-Schule auf
unterschiedliche Weise begegnen. Die Fachschaft Deutsch fasste 2011 unter anderem den
Beschluss, das DSD I in die Jahrgangsstufe 9 zu verlagern, sodass drei (statt bisher zwei) Lernjahre
auf die Vorbereitung des DSD II verwandt werden können. 2013 wird es daher einen
Doppeljahrgang DSD I-Prüflinge geben. Unter anderem um diesen zufriedenstellend mit Büchern
versorgen zu können, werden die DaF-Lehrwerke ab 2012 nicht mehr aus dem Fachschaftsetat
getragen. Die dadurch frei gewordenen Mittel konnten erstmalig zum Kauf anderer
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