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Liebe Leserinnen und Leser,
am Ende wurde alles gut, sehr gut, ja, sogar exzellent. Wir sind nun exzellente deutsche
Auslandsschule. Das Logo haben wir schon. Mir gefällt es gut. Irgendwie wie ein Auge oder
ein Schmuck mit den Farben der deutschen Flagge. Die Urkunde wird noch vom
Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland unterschrieben. Der detaillierte Bericht
der Inspektoren, die die Goethe-Schule vom 24.-28.10.2011 eine Woche lang besucht haben,
wird uns erst in einigen Wochen erreichen. Was wir haben, das sind neben der Abschluss-
Präsentation der Inspektoren, die Kommentare, die während der Abschlussveranstaltung
gemacht wurden und eine Fülle von Emotionen und persönlichen Beobachtungen und
Bewertungen.
Wem muss man danken, dass alles gut wurde? Ich denke allen muss man danken, der
ganzen Schulgemeinde ist es zu verdanken. Die Qualität der Schule ist die Qualität des
ganzen Systems. Viele haben zusätzliche Anstrengungen unternommen, damit die Qualität
auch sichtbar werden konnte. Viele Dokumente wurden erstellt und zusammengetragen, die
Wände der Klassen und Gänge und die Vitrinen wurden neu gestaltet, eine Reihe von
Projektoren gekauft. Unterricht wurde besonders intensiv vorbereitet. Die Fähnchen von der
Modenschau, die noch hingen, gaben der Schule einen zusätzlich festlichen Charakter.
Und dann kamen sie, die Inspektoren. Die Spannung war von Anfang der Woche an
spürbar und wuchs mit jedem Tag. Von Interview zu Interview, von Stunde zu Stunde. In
welchem Unterricht waren sie schon, in welchem noch nicht? Enttäuschung, wenn eine
besonders gut verlaufene Stunde ohne Besuch blieb.
Und dann die Schlusspräsentation: Die Goethe-Schule hat die Mindestanforderungen an
den Exzellenz-Standard lange erfüllt. Fast alle Bewertungen im Plus-Bereich, dreimal eher
schwach als stark und einmal sehr stark im Merkmal „Öffnung der Schule und Kooperation
mit externen Partnern“. Merkwürdigerweise schaut man zunächst auf die kritischen Punkte,
anstatt sich über die positiven Bewertungen zu freuen. Das macht wohl die Anspannung!
Beim zweiten Blick auf die eher schwachen Punkte wird aber deutlich, dass zwar die Messlatte
insgesamt sehr hoch ist, jedoch trotzdem viel erreicht wurde.
Es bleibt die Frage: Sind wir wirklich mit diesem Ergebnis exzellent?
Vielleicht liegt das Problem am Wort Exzellenz. Damit verbindet man doch eine
allerhöchste Eigenschaft, etwas Statisches und nicht so sehr die Beschreibung einer
dynamischen schulischen Wirklichkeit. Mir hätte es besser gefallen, man hätte uns gesagt:
Die Goethe-Schule ist eine sehr gute Schule, in der sehr gut gelernt, gearbeitet und gelebt
wird und die auf dem Weg ist, jeden Tag ein bisschen besser zu werden.
Und deswegen gefällt mir der Spruch von Oscar Wilde auch so gut, besonders der zweite
Teil: „Und wenn es nicht gut wird, ist es nicht das Ende“. Für uns etwas anders formuliert
könnte das heißen: Was noch nicht so gut ist, ist der Anfang der Verbesserungsarbeit. Ein
großer deutscher Baumarkt wirbt mit dem Slogan „Jede Veränderung braucht einen Anfang“.
Immer wieder anfangen, das ist für mich Exzellenz, nicht nur die Momentaufnahme, sondern
das gemeinsame Fortschreiten beschreibt die Qualität.
In diesem Sinne bedanke ich mich bei allen, die mit auf dem Weg sind und die Teil
dieser exzellenten deutschen Auslandsschule sind.
Herzlichen Dank!
Gerald SPLITT
Schulleiter
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