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JAHRESBERICHT DER GESAMTKOORDINATION DEUTSCH


                                       Wenn man ins Wasser kommt, lernt man schwimmen.
                                                             Johann Wolfgang von Goethe

            Auch  am  Ende  dieses  Schuljahres  möchte  ich  meinen  Bericht  mit  einem  Goethe-
            Zitat beginnen, das ein turbulentes, von vielen Neuerungen geprägtes Jahr treffend
            zusammenfasst.
            Ein jeder von uns kann mit Sicherheit konstatieren, dass er durch die neue Realität
            der Pandemie gezwungen war, ohne vorherige Instruktion “schwimmen” zu lernen.

            Hatten wir uns doch alle auf einen normaleren Schulstart 2021 gefreut, konfrontierte
            uns der Hybridunterricht sehr schnell mit neuen Herausforderungen: Dem Unterricht
            in Farbgruppen, der nicht nur die Klassen, wöchentlich wechselnd, in Präsenz- und
            Fernunterrichtsgruppen  teilte,  sondern  im  Falle  der  Secundaria  zunächst  für  eine
            weitere Schwierigkeit sorgte: sprachheterogene Gruppen im Fach Deutsch!
            Dem  hybriden  Schulbeginn  folgte  zum  Leidwesen  aller  bald  wieder  eine  neue
            Fernunterrichtsphase, und erst nach den Winterferien kehrte so etwas wie “Normalität”
            ein: die Rückkehr in die Präsenz.

            Auch hier waren Geduld, Empathie, Flexibilität und Erfindungsgeist Schlüsselwörter,
            insbesondere im Falle der Lerngruppen, die zum ersten Mal ihre neuen Mitschülerinnen
            und  Mitschüler  sowie  ihre  Klassenräume  live  zu  Gesicht  bekamen.  Hier  war  alles
            andere als herkömmlicher deutschsprachiger Unterricht gefragt.
            Allen  Startschwierigkeiten  und  Widrigkeiten  trotzend  gab  es  in  den  Deutschen
            Abteilungen  aber  auch  in  diesem  Jahr  nicht  nur  hervorragende  akademische
            Ergebnisse, sonder auch neue Entwicklungen, die ich im Folgenden nicht ohne Stolz
            vorstellen möchte:

            IVA-A1 IM ERSTEN IMMERSIONSJAHRGANG
            Dieses Jahr nahmen die vierten Klassen, unser erster Immersionsjahrgang, erstmals an
            der Internationalen Vergleichsarbeit A1 der ZfA teil. Diese richtet sich an Schülerinnen
            und  Schüler  von  9  bis  10  Jahren  der  Grundschule  und  überprüft  die  Fertigkeiten
            Lesen, Hören, Sprechen und Schreiben auf der Niveaustufe A1. Damit ist die A1 der
            erste wichtige Meilenstein auf dem Weg zum DSD, der eine Prognose bezüglich der
            sprachlichen Fähigkeiten unserer Schülerschaft zulässt.

            Die  Ergebnisse  sprechen  für  sich:  Unsere  Viertklässler  befinden  sich  mehrheitlich
            auf Niveau A1, 99% der Schülerinnen und Schüler in mindestens 3 von 4
            Teilkompetenzen, 74% in allen 4 Kompetenzbereichen.
            Wenn  man  die  Ergebnisse  der  Immersionsgruppen  mit  denen  der  F-Schüler  aus
            dem Jahre 2019 vergleicht, lassen sich vor allem in den produktiven Kompetenzen
            Mündlich- und Schriftlichkeit erfreuliche Verbesserungen  feststellen: 85% der Kinder
            haben die schriftliche, 94% die mündliche Prüfung bestanden.
            Damit  haben  wir  vorerst  eines  der  Ziele  erreicht,  das  wir  uns  gesetzt  haben:  eine
            sprachliche Verbesserung der Schülerinnen und Schüler, die außerhalb der Schule
            keinen  Kontakt  zum  Deutschen  haben.  Und  das  trotz  der  Pandemie,  trotz  eines
            ganzen Jahres Fernunterricht (mit Wechsel des Deutschlehrwerks) und eines halben
            Jahres im Hybridsystem.

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