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BIOLOGIE IN DER ES3


                            Man kann auch zu Hause experimentieren

          Der Biologieunterricht im dritten Jahr hat eine Besonderheit: Er bietet unzählige
          Möglichkeiten zu experimentieren. Es ist das Jahr, in dem wir beginnen, tiefer in die
          Physiologie des menschlichen Körpers zu schauen:

          • wie wir auf die Umwelt reagieren,
          • wie unser Körper Reize empfängt, sie in Signale umwandelt, die im Gehirn verarbeitet
            werden,
          • wie willkürliche oder unfreiwillige Reaktionen ausgelöst werden.
          Das Nervensystem, das Kreislaufsystem und das endokrine System sind eng
          miteinander verbunden, so dass die verschiedenen Teile unseres Körpers, Gewebe
          und Organe,  fein aufeinander abgestimmt sind. Normalerweise (in Nicht-Corona
          Zeiten) machen wir im Labor viele Erfahrungen mit unserer Reaktionszeit,
          beobachten, wie wir auf verschiedene Reize mit allen Sinnen reagieren, und haben
          auch die Möglichkeit der Sektion von Rinderaugen, Rindergehirn und Rinderherzen -
          einprägende Erfahrungen, die für die Schüler und Schülerinnen unauslöschlich sind.

          Diese Jahr mussten wir uns mit der Distanz und den fehlenden Laboreinrichtungen
          abfinden und kreativ werden. Wir konntendas Sezieren der Organe leider nicht
          per Zoom organisieren oder auf irgendeine sinnvolle Weise ersetzen (ich habe den
          Schülerinnen und Schüler versprochen, dass sie nächstes Jahr zu dieser Erfahrung
          herzlich eingeladen sind!). Aber wir konnten die Spannung des Experimentierens
          aufrecht erhalten: wissenschaftliche Fragen stellen, Hypothesen formulieren, ein
          Experiment richtig gestalten (mit Kontrollen und Wiederholungen).

          Das Alles war zu Hause möglich. Eltern, Geschwister, Großeltern und sogar Haustiere
          haben mitgemacht um tolle, interessante und manchmal unerwartete Ergebnisse zu
          erreichen.

          EXPERIMENT REIZ-REAKTION
          Sucht euch eins der folgenden Experimente aus:

          Experiment a) Mit einer Zitrone: Sagt eurem Partner mit verbundenen Augen, er/
          sie soll die Zunge rausstrecken. Mit einem Löffel oder Wattestäbchen, tupft ein paar
          Tropfen Zitronensaft auf die ausgestreckte Zunge. Beobachtet genau, wie er/sie
          reagiert.

          Experiment b) Mit einem Eiswürfel: Der Partner hat verbundene Augen und darf
          nicht wissen, dass ihr einen Eiswürfel habt! Ohne dass er/sie es sieht, berührt den Hals
          eures Partners mit dem Eiswürfel. Beobachtet genau, wie er/sie reagiert.

          Experiment c) Mit Schmerz: Der Partner hat verbundene Augen. Zwickt mit einer
          kleinen PInzette den Arm eures Partners. Seid vorsichtig, es soll etwas wehtun, aber
          nicht verletzen! Beobachtet genau, wie er/sie reagiert.

          Experiment d) Pfui, es stinkt!: Der Partner hat verbundene Augen. Besorgt etwas,
          was nicht gut riecht (etwas Altes aus dem Kühlschrank vielleicht?). Haltet es eurem
          Partner unter die Nase. Beobachtet genau, wie er/sie reagiert.


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