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(D)EUTSCH (L)EHREN (L)ERNEN IM GOETHE-INSTITUT
In diesem Schuljahr haben einige Lehrkräfte des Kindergartens an der DLL (Deutsch
Lehren Lernen) Fortbildung des Goethe-Institutes teilgenommen.
In der Fortbildung ging es darum, Lehrkräften Wissen im Bezug auf den Spracherwerb
von Deutsch als Zweitsprache zu vermitteln und den Lehrerinnen verschiedene
Hilfsmittel zu zeigen, um den Deutschunterricht zu gestalten. Die Fortbildung bestand
aus zwei Teilen. Im ersten Teil wurde Fachliteratur in Form des Buches DaF (Deutsch
als Fremdsprache) 8 gelesen und anhand von Fragen bearbeitet. Dieses Buch besteht
aus folgenden 6 Kapiteln:
1. Spracherwerb bei Kindern
2. Erwerb von Kompetenzen in der Fremdsprache
3. Schaffen einer lebendigen Lernumgebung
4. Fremdsprachliches Lernen mit Kindern in der Praxis
5, Einschätzung von Lernstand und Lernfortschritt
6. Praxiserkundungsprojekte planen.
In diesen Kapiteln wird darauf eingegangen, wie Sprache erworben wird, welche
Kompetenzen dafür benötigt werden und wie der Lehrer seinen Unterricht
so vorbereiten und durchführen kann, dass die Kinder eine positive und
abwechslungsreiche Lernumgebung vorfinden. Zum Schluss wird auch auf die
Beobachtung und Evaluation der Sprache eingegangen.
Nachdem wir den ersten Teil der Fortbildung abgeschlossen hatten, ging es
darum, im zweiten Teil ein Praxisprojekt im Team zu planen und je in seiner
Gruppe durchzuführen. Dieses Projekt wurde mit Lehrern geplant, die an dem Kurs
teilgenommen haben. Der Schwerpunkt dieses Projektes bestand darin, möglichst
einen Punkt, ein Thema aus dem Buch auszuwählen, welches neu war und bislang so
nicht oder kaum im praktischen Unterricht beachtetwurde. Außerdem sollte es sich
um ein Thema handeln, welches für unsere Arbeit von Bedeutung ist. Also etwas, was
uns evtl. Probleme verursacht oder schwierig durchzuführen ist. Das Praxisprojekt
wurde dann erst mal schriftlich anhand von fünf Punkten geplant und mit den
Tutorinnen der Fortbildung besprochen. Das ganze Projekt baute auf einer Frage auf,
die am Ende beantwortet werden sollte. Die Frage meiner Gruppe lautete: “Steigert
sich das Interesse der Kinder, wenn ich beim Vorlesen einer Geschichte mehrere Sinne
berücksichtige?”
Anhand dieser Frage haben wir Thesen aufgestellt und eine Unterrichtsstunde
geplant, in der wir den genauen Verlauf schildern und unsere Wahl für Material und
Methode begründen. Anschließend wurde anhand von verschiedenen Indikatoren
ein Beobachtungsbogen erstellt, der als Datenerhebungsinstrument diente, um
unser Projekt letztendlich auszuwerten. Nach der erfolgreichen Durchführung des
Projektes wurden die Ergebnisse mit den Kolleginnen und Tutorinnen in einem Zoom
präsentiert und ausgewertet. Am Ende haben wir die Präsentationen auch mit dem
gesamten Kollegium des Kindergartens geteilt.
Ich fand diese Fortbildung für mich persönlich sehr positiv und hilfreich und glaube
auch, dass sie eine große Hilfe für pädagogisches Personal ist, die keine Ausbildung
oder Vorkenntnisse im Bezug auf das Thema Spracherwerb und Vermittlung von
Deutsch als Zweitsprache hat. Der theoretische Teil der Fortbildung hat mein Wissen
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