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Liebe Absolventinnen und Absolventen,
ich grüße Euch ganz herzlich zu Eurer Abschlussfeier,
und mit Euch
Eure Mütter und Väter,
Eure Lehrkräfte und Schulleitungen,
die Mitglieder des Schulvorstandes
sowie alle Gäste, darunter auch die Kulturreferentin
der deutschen Botschaft in Buenos Aires, Frau
Maja Dimitroff! Und Frau María Daniela Alegre,
Schulinspektorin des Bildungsministeriums der
Provinz Buenos Aires. Herzlich willkommen Ihnen
allen!
Philipp Wehmann Nach vielen Jahren des Lernens ist es nun endlich
soweit: Wir dürfen den Blick auf Eure Zeugnisse richten,
liebe Absolventinnen und Absolventen, Zeugnisse des Deutschen Internationalen
Abiturs und des argentinischen Bachilleratos. Dies war das Ziel, auf das Ihr all die Jahre
hingearbeitet habt.
Und dass dieses Ziel nun erreicht ist, kann jeden einzelnen von Euch und uns mit
Stolz erfüllen: Weil es seine bzw. ihre persönliche Leistung ist, und weil es in unserer
Gemeinschaft, unter unser aller Mitwirkung, erreicht wurde. Denkt nur an Eure
Lehrkräfte, die Leitung der Oberstufe und die Schulleitungen, Eure Eltern, Eure
Klassenkameradinnen und -kameraden wie Eure Freunde: An all die Menschen, die
irgendwie dazu beigetragen haben, dass Ihr lernen konntet, Euch auf das Lernen
konzentrieren konntet, Euch sinnvoll entspannen konntet, Eure Schulzeit auch
genießen konntet.
Bevor nun Ihr, liebe Absolventen, vollends und verdientermaßen in den Mittelpunkt
meiner Ansprache rücken sollt, meine ich, dass all diesen Personen ein großer Applaus
gebührt. Findet Ihr das nicht auch?
In diesem Jahr jährt sich zum 250. Mal der Geburtstag Alexander von Humboldts. Dieser
ist ja im Laufe des Jahres bereits einige Male in den Mittelpunkt unseres Schullebens
gerückt, und zwar völlig zurecht, nicht wahr?
Als junger Mann nämlich bewegte sich Alexander von Humboldt in den intellektuellen
Kreisen beispielsweise Johann Wolfgang von Goethes, Friedrich Schillers und seines
eigenen Bruders Wilhelm, um nur die bekanntesten Mitglieder zu nennen. Diese drei
Jungs kennt Ihr sicherlich, oder?
In diesem Umfeld – wie überhaupt in seinem gesamten Leben – vertrat Humboldt voller
Überzeugung den Freiheits- und Gleichheitsgedanken – aktueller denn je, würde ich
meinen. Er war also in seiner politisch-gesellschaftlichen Haltung allgemein ein höchst
moderner Mensch: Geprägt von der französischen Revolution, der Aufklärung, der Idee
von Menschen- und Bürgerrechten, vom Glauben an den Fortschritt, der sich auf alle
Lebensbereiche erstreckt.
Humboldt war so furchtlos und neugierig, dass er keine Kosten und Mühen scheute, um
ausgedehnte Reisen in Ecken der Welt zu unternehmen, die vor ihm, wenn überhaupt,
nur wenige Europäer erkundet hatten. Er zog in die Urwälder Venezuelas, er bestieg
Ecuadors größten Vulkan Chimborazo, er war in der Karibik unterwegs, er besuchte
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