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35 Jahre Schule Nr. 1123, San Ignacio de loyola in Manga                                            Am 9. August 2014 nun beging die Schule San Ignacio de Loyola in Manga Bajada ihr 35.
                      Bajada – und die Goethe Schule feiert mit                                              Jubiläum. Als Vertreter der Goethe Schule hatte ich Gelegenheit am Festakt teilzunehmen
                                                                                                             und die offiziellen Grüße der Schule zu diesem freudigen Anlass zu überbringen. Die
                                                                                                             Anfahrt von beinah 1300 km ist recht beschwerlich, Gott sei Dank jedoch seit kurzer Zeit
            1979 wurde auf Betreiben von Pater Juan Carlos die Schule San Ignacio de Loyola in               durchgehend bis Boquerón auf Asphalt möglich. Die Aufnahme bei Pater Juan Carlos war
          Manga Bajada als erste Schule in der Pfarrei San Jose de Las Petacas gegründet. Heute              sehr herzlich, der Aufenthalt dort gesellig und ausgesprochen informativ. Der Pater, seit 40
          gibt es insgesamt 24 kleine Grundschulen in diesem flächenmäßig sehr großen, jedoch                Jahren dort im Amt, ist natürlich Archiv und Quelle zur Entwicklung der Region und ihrer
          dünn besiedelten Pfarrverwaltungsbezirk im Monte, jenem schlecht erschlossenen und                 Menschen.
          von einem sehr heißen Klima geplagten Wald- und Gestrüppgürtel ganz im Nordwesten                     Für den Festakt am Samstag hatte sich die Schule schon in den vergangenen Tagen
          der Provinz Santiago del Estero an der Grenze zur Provinz Salta. Seit drei Jahren existiert        herausgeputzt, geschmückt mit Girlanden und Luftballons. Am Jubiläumstag selbst setzten
          endlich auch eine Secundaria in Boqueron, dem Hauptort der Pfarrei.                                Mütter der Schule schon früh die Feuer an der Kochstelle in Gang, bereiteten Gemüse,
                                                                                                             Locro, den argentinischen Eintopf, und Salat zu. Die Väter bereiteten Hühnchen und
            Mit sehr viel Engagement und Herzblut der beteiligten Schulleiterinnen, Lehrkräfte               Ziegenlämmer zum Grillen vor. Während die Mikrofone geprüft wurden, jagten die Jungen
          und Eltern, seit 1993 auch immer wieder mit Unterstützung durch die Goethe Schule in               auf dem Bolzplatz schon dem Ball nach, während die Mädchen die Zuschauer gaben.
          unterschiedlichsten Formen, hat sich die Schule in Manga Bajada zu einer Vorzeige-Schule              Das reichhaltige Kulturprogramm setzte sich nach dem Essen bis zum Einbruch der
          in der Region entwickelt. Sechs Klassenzimmer für die knapp 100 Schüler und eine kleine            Dunkelheit auf dem Hof der Schule fort. Neben traditioneller Musik und Balladen,
          Bibliothek in weiß gestrichenen Gebäuden, eine kleine Lehrerwohnung, ein Fußballplatz              vorgetragen von ehemaligen Schülern und von Lehrern, tanzten Kinder und Jugendliche
          sowie eine Photovoltaikanlage mit mehreren Modulen zur Stromerzeugung zeugen von                   Chacarera, Gato und Malambo, die traditionellen Tänze der Provinz Santiago del Estero.
          den Erfolgen beharrlicher Arbeit vieler Hände. Zugleich weist der Erfolg Manga Bajadas                Was bleibt von der Fahrt sind die Erinnerung an die Liebenswürdigkeit der Menschen
          aber auch darauf hin, welche Arbeit noch bevorsteht, um die anderen Schulen der Region             in vielen Begegnungen und an die strahlenden Kinderaugen der Schüler beim Besuch
          auf einen vergleichbaren Stand zu bringen. Ein Besuch der Schule in Iskay Bozo führt uns           der  Schulen.  Zugleich  mahnen  die  Eindrücke  von  den  Lebensumständen  und  den
          erschreckend vor Augen, unter welchen Umständen Lehrer und Schüler hier im Monte                   Lernbedingungen im Monte aber auch daran wie wichtig es ist, mit der Hilfe und
          normalerweise unterrichten, lernen und leben.                                                      Unterstützung nicht nachzulassen, sondern das Engagement hier immer wieder zu
                                                                                                             erneuern, um den Kindern dort Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben zu können.

                                                                                                                                                                            Martin HABIG




























                         Schulleiterin Ester Ramos, Pater Juan Carlos, beim Festakt.


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