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vorbereiten und welche Wege sie auf sich nehmen, um diesen und jenen Glitzerstoff oder
ganz bestimmte Musikstücke zu kriegen. Und die Texte sind alle eigenhändig ganz speziell
auf ihre kleinen Akteure zugeschnitten, die das immerhin vor großem Publikum in einer
Sprache auf die Bühne bringen, die sie als Fremdsprache zum Teil mühsam erlernen. Umso
wertvoller ist es, dass die Kinder durch diese besonderen Anstrengungen ihrer Lehrerinnen
diese großen Erfolge erleben dürfen, mit ihrem Erlernten vor Publikum aufzutreten.
Dass das Gesamtkonzept einer solchen Arbeit einen riesigen Motivationsschub für die
Kinder bedeutet, braucht man eigentlich nicht mehr zu unterstreichen. Erfreulicherweise
können das an solchen Abenden auch die Eltern spüren und sind berechtigt äußerst stolz
auf ihren Nachwuchs!
Und wir als Schule sind den Lehrerinnen dankbar für die wertvolle Arbeit, die sie in
unzählbaren (was auch heißen kann unbezahlten) Zusatzstunden und –engagement für unsere
Schüler leisten.
Gefährlich wurde es beim zweiten dieser Großereignisse, dem “Dschungelbuch”, durch
das Lilofee Bittrich mit den Kindern ihrer Muttersprach-Theater-AG unsere Schule in einen
atemberaubenden Urwald verwandelte.
Los ging das mit durch Stimmen und Musikinstrumenten, originalgetreu imitierten
Urwaldgeräuschen, Vogelgezwitscher, Krächzen, Brummen, Dröhnen, mit dem am Abend
im Foyer der Schule der Urwald erwachte.
Eine wildgewordene Affenbande schnappte sich bei ihrem Streifzug durch den Urwald
die beiden Menschenpüppchen und schleuderte sie sich respektlos als Spielzeug zu.
Und so wuchsen die Menschenkinder als Dschungelwesen unter den Tieren auf,
gleichermaßen bewundert wie verdächtigt von ihren tierischen Mitbewohnern. Aber immer
waren die beiden dem Schutz ihrer Freunde vor den wirklichen Gefahren des Waldes
unterstellt. Gänsehaut überlief einen, als der gefährliche Shirkan auf Beutesuche durch den
Dschungel schlich. Und wie ihn die Affen und Balu narrten!
Die Anliegen der Kinder wurden ganz unmittelbar spürbar, vor allem aber dadurch, dass
Kinder eben ihre Rollen nicht nur “darstellen”, sondern “sind”.
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