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STUDIEREN IN DEUTSCHLAND


                            ZWEI BRÜDER, ZWEI ALUMNI, ZWEI WEGE

          Nach einer Fülle digitaler Veranstaltungsangebote mit deutschen Hochschulen gab
          es zum Schuljahresende für unsere ES 5 und ES 6 ein ganz besonderes Zoom-Ereignis
          in Form einer charla. Die charlas mit unseren ehemaligen Schülerinnen und Schülern
          gehören schon seit einigen Jahren zum Konzept der Studienberatung, umfassend und
          authentisch über die Möglichkeiten eines Studiums in Deutschland zu informieren.
          Unsere Ex-Alumni berichten dabei über ihren mutigen Schritt ins große Abenteuer: das
          Studieren in Deutschland, fernab von Argentinien, fernab von Freunden und Familie.
          Unverblümt, offen, aufrichtig, aber auch einfühlsam, inspirierend und motivierend.
          Schließlich kennen sie die Ängste und Sorgen ihrer potentiellen Nachfolger nur allzu
          gut. Und nicht zuletzt deshalb machen sie das alles auf Spanisch, ihrer Muttersprache.

          Kurz vor Ende des Schuljahres und damit auch rechtzeitig zur Entscheidung
          über ihre unmittelbare Zukunft nach dem Schulabschluss konnten sich unsere
          Oberstufenschüler*innen nun wieder in einer ganz besonderen charla vielleicht
          einen letzten Schubs geben lassen. Dieses Mal aber eben nicht an gewohnter Stelle
          im Auditorio de Música, sondern per Videokonferenz.

          Zu “Besuch” über Zoom waren Ivan Orban (Abitur 2015) und Felix Orban (Bachillerato
          Argentino 2017), die sich fast zwei Stunden Zeit nahmen, um ihre sehr unterschiedlichen
          Wege nach Deutschland, ihre Studienorte und ihre Universitäten vorzustellen.
          Dabei berichteten sie natürlich auch über ihre persönlichen Erfahrungen, gespickt
          mit einer Vielzahl von Anekdoten, und beantworteten zahlreiche Fragen. Während
          Ivan mit seinem Abitur den direkten Weg nach Deutschland gehen konnte und
          nach einem Wirtschaftsstudium im beschaulichen bayrischen Studentenstädtchen
          Bamberg und in der asiatischen Metropole Seoul/Südkorea mittlerweile in München
          als Personalberater arbeitet, machte sich Felix ohne deutsches Abitur auf den Weg
          zu seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Mainz. Dieser führte über ein
          Studienkolleg, ein Vorkurs in etwa vergleichbar mit einem CVC an der UBA.

          Stellvertretend steht das Brüderpaar damit für die  zwei Wege, die sich unseren
          Schüler*innen mit dem Abschluss an unserer “Goethe” ebnen: der direkte Zugang an
          eine deutsche Hochschule mit dem Abitur oder, mit dem nationalen Abschluss, der
          kurze Umweg über ein Studienkolleg. Unsere Kooperation mit dem Studienkolleg
          Mainz ermöglicht bei Letzterem eine kleine Abkürzung: Mit dem DSD II in der Tasche
          und nach bestandener Aufnahmeprüfung im April im Jahr nach dem Schulabschluss
          dauert dieser Umweg  nur  fünf  Monate. Grund genug für Felix, diese Gelegenheit
          beim Schopf zu ergreifen, zumal das Studienkolleg Mainz eine Wohnungsgarantie
          und weitere attraktive Vergünstigungen bietet.
          Auch in diesem Jahr haben sich trotz enormer coronabedingter Widerstände wieder
          einige unserer Absolvent*innen ins Abenteuer “Studium in Deutschland” gestürzt
          und dabei beide Wege betreten.  Valentina Arcángeli und  Vivian Bethke haben
          mit ihrem nationalen Abschluss ihre Studienkollegskurse in Marburg in der Nähe
          von Frankfurt begonnen. Von unseren Abiturient*innen nahmen  Juan Wittstatt,
          Alex Bohner und  Tobias Schweiger ihr Studium in Bonn, Karlsruhe und in der
          Universitätsstadt Tübingen auf.  Delfina Ernst sondiert als Pionierin die Universität
          Bremen. Und last but definitely not least folgte Catalina Papini unserer ehemaligen
          Schülerin Angela Lin (Abitur 2016) nach Bayreuth - ausgestattet mit einem attraktiven


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