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Ich erinnere mich noch daran, dass wir angstvoll in der 6. Klasse auf die Secundaria
          blickten. Unsere Lehrer meinten: „Jetzt wird es ernst, Kinder, jetzt müsst ihr wirklich viel
          lernen.“  Man  glaubt  immer,  die  nächste  Etappe  im  Leben  wird  schwieriger  als  die
          vorhergehende, aber tatsächlich ist man schon auf sie vorbereitet, oder? Wenn wir einfach
          einmal kurz zurückblicken und uns klarmachen, wie sehr wir uns in den letzten Jahren
          entwickelt haben, dann müssen wir zugeben, dass dieser Weg gar nicht so schwierig war -
          und das Gleiche wird hoffentlich auch für die Universität und die Zeit danach zutreffen.
          Beim Abschluss der Universität werden wir sicherlich noch einmal denken: „Jetzt beginnt
          das wirkliche Leben und werde ich die Welt sehen.“ Aber was ist die Welt eigentlich? Jeder
          Abschnitt ist ein wichtiger Teil unseres wirklichen Lebens, der uns formt und verändert, und
          somit auf seine Art „die Welt“, das heißt unsere Welt, in der wir gerade leben.

             Ich glaube, wir werden in unserem Gedächtnis nur das Beste aus unserer Schulzeit
          bewahren, die Momente, in denen wir glücklich unsere Klassenkameraden angelächelt haben,
          obwohl  es  auch  Schlechtes  gab,  Momente  der  Enttäuschung,  der  Verzweiflung,  der
          Lustlosigkeit oder der Erschöpfung, in denen manche Hindernisse, die auf dem Weg lagen,
          unüberwindbar schienen.
             Aber heute sitzen hier hinter mir 89 Jugendliche, die fröhlich „Ich hab es geschafft“ sagen
          können. Sie sind frei und können nun ihre eigenen Wege gehen, wobei ich anmerken möchte,
          dass dies den größten Mut erfordert.

             Zum Schluss möchte ich mich bei allen herzlich bedanken. Bei unseren Eltern, die uns
          auf dem ganzen Weg geholfen haben und unsere Ausbildung möglich gemacht haben, bei
          den Lehrern, die uns inhaltlich und methodisch wirklich viel beigebracht haben, bei der
          Schulleitung, weil diese Schule uns akademisch hervorragend auf die Zukunft vorbereitet
          hat, und bei allen Teilnehmern des heutigen Abends: Danke für eure Anwesenheit und eure
          Unterstützung! Unsere Mühe war notwendig, aber ohne euch hätten wir diesen Abend nicht
          erreicht.

             Damit möchte ich mich verabschieden. Herzlichen Dank an alle! Ich bin sicher, wir alle
          werden euch vermissen, hoffe aber auch, dass ihr uns auch ein bisschen vermissen werdet.

                                                                      Cecilia MAVEROFF
                                                                    y Nina MINNEMANN


















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