1913 | 4º Jahresbericht – Germanischer Schulverein Belgrano


Der Vorstand des Germanischen Sehulvereins im Berichtsjahre 1913 aus

C. Springer, Wilhelm Breuning, Cäsar Prömmel, Walter Weber, Heinrich Detlefs, Karl Koschatzky, Albert Lempen, Adolf Schönenberg, Fritz Gundiacli, Joseph Dernier, Heinrich Müller, Otto Poggensee, Otto Caben.

Den neu geschaffenen Posten eines Archivars bekleidete Herr Albert Lempen.

Bericht

über das Vereinsjahr von 1. Januar bis 31. Dezember 1913.

Wenn wir auch unseren Jahresbericht mit jener hohen Befriedigung nicht beginnen können, welche dem letzten Halbjahrbericht vom 1. Juli bis 31. Dezember innewolmte, ^o können wir doch mit einiger Genugtuung das stete Wachsen und Gedeihen der Schule bestätigen.

Das Jahr 1913 war im grossen und ganzen ein Jahr des Kampfes mit der schlechten Lage allenthalben, welche nicht verfehlte, ihre Schatten auch auf unsere Schule zu werfen. So *dng die Sammlung für den Baufonds nur sehr langsam von statten. Die Vorstandschaft, im guten Glauben an baldige Besserung der hiesigen Wirtschaftsverhältnisse, wollte nicht allzusehr an die Mitglieder dieserhalb herantreten, doch ist für das Jahr 1914 eine ausserordentliche Anstrengung geboten, weil die Schullokale zu Verhältnissen führen, welche auf längere Dauer unhaltbar sind. Der Vorstand wird dieserhalb in der ordentlichen Generalversammlung mit neuen Vorschlägen herantreten.

Das Bazarfest, unsere Haupteinnahmequelle, musste dieses Jahr ungünstiger Witterungsverhältnisse wegen dreimal verschoben werden, und selbst beim letzten Male blieb uns ein Regenguss nicht erspart, der alle aufgewandte Mühe zu Schanden machte. Das Resultat blieb um die Hälfte hinter dem des Jahres 1912 zurück. Auch eine gewisse Ermüdung für Schulspenden machte sich in der Kolonie bemerkbar, die nicht allein auf die schlechten Verhältnisse in der Republik zurückzuführen ist, sondern weil sich allenthalben, selbst in den kleinsten Vorstädten, neue Schulvereine bilden, die ihrerseits an die Mildtätigkeit der Kolonie appellieren. Die Vorstandschaft ist der Meinung, dass diese Zersplitterung der Kolonie zum Schaden gereichen muss, und ist deshalb bemüht, in engeren Anschluss an die grosse Hauptschule am La Plata, die Germania-schule, zu kommen. In entgegenkommender Weise erklärte sich der Rektor der Germaniaschule, Herr Dr. Ruge, im Einverständnis mit dem Vorstande derselben bereit, tunlichst die Lehrpläne für beide Elementarschulen in Einklang zu bringen, sodass Kinder unserer Schule, welche ihre Studien in der Realschule fortfusetzen oder die Prüfung zum Eintritt in das Nationalkolleg abzulegen wünschen, durch einfaches Zeugnis unseres Rektorates in die entsprechende Klasse der Germaniaschule aufgenommen werden.

Der eifrigen Damenkommission, die in aufopferungsvoller Weise für das Bazarfest wirkte, insbesondere den Damen Frau Hammer, Fräulein Goldmann, Frau Köpke und Fräulein Khmke, sowie der ganzen grossen Kommission, den Herren, welche sich uneigennützig in den Dienst der guten Sache stellten, sei hiermit herzlicher Dank gesagt. Mögen die Herr-schaften auch weiter helfen, dann muss die Schule weiter gedeihen. Der deutschen Kolonie, insbesondere den nachstehenden Häusern, sagen wir hierdurch nochmals aufrichtigsten Dank für die freundliche Kartenabnahme und Zuweisung von Geschenken:

Compañía Alemana Transatlántica de Electricidad, Aretz y Cía., Auerbach Otto, Banco Alemán Transatlántico, Bach Max, Bahlke R. K., Bade Georg, Becker A. E. v Cia., Berger Kurt y Cia., Bleyer Karl, Blumenthal M. y Cía., Boeker y Cía., Bracht y Cía., Brauss Mahn y Cia., Bunge Ernesto A. y J. Born, Burgwardt Emilio en comandita, Sociedad Bally Ltda., Bertram Christian, Banco Hipotecario Suizo Argentino, Banco Suizo Sudamericano, Beines Otto ó Hijo, Brugger Ferdinand, Breuning Wilhelm, Clemens Gustav, Cervecería Quilines, Darmstädter L. y Cía., Delfino A. M. y Hnos., Diedrichs y Denker, Dreyfus Luis y Cia,Deli!e Anton, Dietrich J., Eppenstein y Warren, Deutscher Verein Belgrano, Detlefs Heinrich, Demler Joseph, Frau Dierks Serena, Dätwiler, La Forestal Ltda., Franke Otto v Cía., Freisz y Cía., Friedrichs Enrique y Cía, Fuhrmann H. y Cía., Fremery H., Förster Erich von, Gundlach Fritz, Frau Geucke, Gerbardinger Leopold, Frau Goldmann, Fraulein Goldmann, Fräulein Elly und Martha Gundlach, Guibert é Hijos, Grüneberger Werke Ltda., Geiger Züblin y Cía, The General Mercantile Cía., Gravenhorst Hnos., Gross y Cía., Hailer Federico, Hardt Engelbert y Cía., Compañía Harteneck, Pastoril v Comercial Ltda., Hasenclever y Cía., Heine Emilio, Heinlein y Cía., Hess Otto y Cía., Hess Menzies y Cía., Hoffmann y Stöcker, Holzmann Philipp v Cía., Hosmann y Cía., Herrmann G. M., Hintermeyer F., Halló y Cía., Hammer y Bal, Hönigfeld y Cía., Horn Eduardo, Hagemann Máximo, Hammer Wilhelm, Frau Hopfner, Kern Hugo y Cía., Kirschbaum v Cía., Krauss y Busoaglione, Kapeluss A. y Cia.y Koerting Hnos. Ltda., Klöpping C. E. y Cía., Krumpeter Juan, Kare Jacobo (Tornquist), Frau Elisabeth Koepke, Knoblauch Otto, Kuyt Juan J., Koch H., Kremser Albin, Linck y Cía., Lindwedel, Schrever y Cía., Löhr y Cía., Loge Teutonia, Lahusen y Cía., Lang Goswin (Refinería Argentina), Frau Goswin Lang, Lempen Albert, Mauthe y Cia., Molt y Cía., Markstahler C. F., Merkle Pablo, Müller lernst, Müller Enrique, Nordemann L., Xeuss H., Frau Nitsche Adela, Ottersbach F., Fräulein Oreschnik Frida, Offene)’ Hugo, Poggensee Otto, Prömmel Cäsar, Frau Petersen, Casa Jacobo Peuser, Plate J. F., Plaut y Cía., Piccardo v Cía., Pini A. y Cía., Peters Hnos., Petersen y Gutierrez, Probst Alfred, Rein v Cía., Richter Juan y Cía., Pusterla Robert y Cía., Rabus A., La Rural, Fräulein Roesler Margarete, Ruderverein Teutonia, Raggio L. v Hnos., Rademacher Fritz, Schärer Otto v Hnos., Schelp y Schelp, Schlaepler, Lesser y Cia., Schreiber D’Hers y Cía., Staudt y Cía., Sternberg H. jr. y Cía., Colonización Ströder, Juan Schiirer- StoHe, Seeber Hnos. y Cia., Strubberg Emil y Cía., Steinen- böhmer y Cia., Fräulein Wilhelmine Suppert, Fräulein Margarete Schwarz, Springer Karl, Schönenberg Adolf, Terzolo y Cía., Tewes y Morell, Toepke Ernst, Türk H. y Cía., Yanselow y Cía., Fräulein Erna Venner, Warkmeister P., Weile y Altgelt, Wertheim Sociedad Exportadora Ltda., Wolf Segismundo, Wörms Pedro, Wienring y Cía., Wolf Adolf, Frau L. Weber.

Besonderer Dank gebührt dem Deutschen Verein in Belgrano für die uneigennützige Ueberlassung seines Lokals zum Bazarfeste.

Durch gütige Vermittelung unseres verehrten Gesandten, Herrn Minister Dr. Freiherr von dem Bussche-Haddenhausen, wurde uns dieses Jahr ein Reichszuschuss von M 5000 zuteil, der uns in den Stand setzte, einer noch grösseren Zahl Kinder gänzlichen Nachlass oder Ermässigung des Schulgeldes zu gewähren. Bei dieser Gelegenheit verzeichnen wir gern das Wohlwollen, welches uns unser Herr Minister entgegenbrachte, wie auch des gezeigten Interesses des Herrn General Konsuls Dr. Bobrik, des Herrn Geheimrats Oberbaurat Offermann etc.

Auch die deutsche Presse am La Plata, so die La Plata Zeitung, das Argentinische Tageblatt wie auch die Sonntagszeitung, gewährte uns stets ihre Spalten und unterstützte unsere Bestrebungen freundlichst.

In Deutschland hat die Schule einen uneigennützigen Freund in der Person des Herrn Kommerzienrates Carl Craemer, Sonneberg, welcher unsere Bemühungen zur Erlangung eines grösseren Reichszuschusses kräftigst unterstützte. Wir rufen dem edlen Manne von hier aus unseren wärmsten Dank zu.

Die verschiedenen Schulfeiern sind im Rektoratsberichte erwähnt. Zum erstenmale beteiligten sich sämtliche deutsche Schulen an einer gemeinsamen Feier. Der Eindruck derselben wird noch heute in jedes Deutschen Brust warm nachklingen, und jedes Deutschen Wunsch wird es sein, ähnliche Feiern jährlich wiederholt zu sehen. Der Festkommission gebührt auch unser Dank für die gediegene Veranstaltung.

Die Finanzverhältnisse des Vereins besserten sich dieses Jahr wieder etwas, wie aus der Kassenbewegung und dem Inventar zu ersehen ist.

Für die Herren Hugo Offenoy und Ernst Wild, die mit dem 33. Dezember 1913 ihr Lehramt an unserer Schule niederlegten, hat der Vorstand zwei neue Lehrkräfte durch das Auswärtige Amt erbeten und dementsprechende Schritte bei dem Herrn Minister unternommen. Es ist zu hoffen, dass diese neuen Lehrkräfte mit Eifer und Hingebung an der weiteren inneren Entwicklung helfend teilnehmen werden. An Stelle von Fräulein Rosa M. Petroni, bisherige Lehrerin der Spanischen Sprache an unserer Anstalt, tritt Fräulein Eufemia Cincunegui, welche auf eine fünfzehnjährige erfolgreiche Tätigkeit an hiesigen Schulen zurückblicken kann, und als Handarbeitslehrerin fanden w ir in Frau Niemirowsky, die in diesem Fache mehrere Jahre in Berlin unterrichtete, einen Ersatz für Frau Berta Offenev.

Den Posten als Rektor der Schule bekleidet seit dem Scheiden des Herrn Offenev Herr Heidrich, der eine langjährige Erfahrung in seinem Fache hinter sich hat und unserer Schule von grossem Nutzen sein wird.

Wir dürfen auch dieses Jahr nicht unterlassen, die Eltern zu ersuchen, dem Lehrpersonal nach Kräften an die Hand zu gehen und hauptsächlich ein Augenmerk auf die Art und Weise der Erledigung der Hausaufgaben zu richten, da nur so eine vollgültige Jugenderziehung erwirkt werden kann.

Alle weiteren Einzelheiten der Tätigkeit der Schule ergibt der Rektoratsbericht.

Der Vorstand.

Schulbericht

Das Schuljahr begann am 10. Februar und dauerte bis zum 20. Dezember; es zählte 242 Schultage. Da mit der am 1. Februar erfolgten Anstellung einer fünften Lehrkraft Klasse III und IV auch räumlich getrennt unterrichtet werden mussten, die beschränkte Zahl der im Schulhause Monroe 3021 zur Verfügung stehenden Räume aber für 5 Klassen nicht ausrichte, sah sich der Vorstand der Schule genötigt, Klasse III vorläufig in einem Zimmer des Hauses № 2415, Ecke Cramer – Blanco Encalada, unterzubringen. Der fortgesetzte Zudrang zur Schule, mit Beginn des Monates März war die Schülerzahl in Klasse I schon auf 42 Köpfe gestiegen, zwang den Vorstand, falls er zum Schaden der Schule weitere Anmeldungen nicht verhindern wollte, auch Klasse IV nach einem anderen Hause zu verlegen, damit Raum für die verbleibenden 4 Klassen im alten Schulhause geschaffen werden konnte. Nach längerem Suchen wurde ein geeignetes Haus in der Strasse Cramer 2654, dessen geräumige Lokale für Schulzwecke erbaut worden sind, gefunden, und wurden vom Monate März an Klasse III und IV in zwei schönen, hellen Räumen daselbst unterrichtet. Der dazu gehörige Hof ist als Spielplatz gross und geräumig.

Um das Gefühl der Zusammengehörigkeit in den von nun an in zwei räumlich getrennten Gebäuden unterrichteten Schülern nicht ersterben zu lassen, traf der Leiter der Schule die gesunde Anordnung, alle Schüler vor Beginn des Unterrichtes im Schulhofe Monroe 3021 sich versammeln zu lassen, von wo die Klassen III und IV mit dem Glockenschlage 8 sich unter Leitung ihrer Lehrer zu den Schulräumen in der Strasse Cramer 2654 begaben, um sich zur Zeit der grossen Pause wieder in Schulhofe in Monroe 3021 einzufinden, von wo nach Ablauf derselben die genannten Klassen nach ihren Klassenräumen in der Cramer zurückmarschierten. Bei diesem stetigen Hin- und Zurückgehen von einem Schulhause zum anderen musste notgedrungener Weise eine den Fortschritt im Unterrichte hemmende Verkürzung der Unterrichtszeit (zum wenigsten 10 Minuten pro Wechsel) nebst anderen unliebsamen Störungen eintreten. Wenn aber trotz der gerügten Missstände der vorgeschriebene Stoff nicht bloss bewältigt, sondern in einigen Fächern darüber hinausgegangen werden konnte, so ist dieses der Umsicht d,er betreffenden Lehrer als auch dem in den Schülern geweckten Arbeitstriebe zu verdanken.

Bezüglich der Abstammung und Muttersprache hat unsere Schule ein rein deutsches Gepräge, da die Zahl der Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache nur einen kleinen Bruchteil der Gesamtschülerzahl bildet (7,2 %).

Zum Vergleich führen wir hier die Schülerzahl in den vorhergehenden Jahren an. Sie betrug 1910 11 Zunahme

1911 110 69, 1912 161 51 und 1913 211 58

Der Schulbesuch war in der ersten Hälfte des Schuljahres ein sehr befriedigender, in der zweitén Hälfte ein weniger befriedigender. Ungünstige Witterungsverhältnisse wie auch die zu Beginn des Frühjahres alljährlich sich einstellenden

Kinderkrankheiten trugen daran die Schuld. Masern, Keuchhusten, Scharlach etc., hatten viele von unseren Lieblingen aus Klasse 1 und III ans Bett gefesselt, sodass Klasse I, die am meisten litt, vom 9 bis 15 Dezember, um etwaigen Ansteckungen durch den Schulbesuch vorzubeugen, geschlossen wurde. In Prozenten ausgedrückt betrug der Schulbesuch: Februar 96 %, März 94 %, April 93 %, Mai 90 %, Juni 97 %, Juli 88 %, August 82 %, September 85 %, Oktober 95 %, November 78 % und Dezember 76 % der Schülerzahl.

Die Schule wurde im Laufe des Jahres dreimal vom Inspektor der Privatschulen des 13. Bezirks einer eingehenden Inspektion unterzogen, und zwar besichtigte er am 13. Mai Klassen V und VI, am 12. Juli III und IV und am 9. September I und II, und lautete dessen Urteil beim ersten Besuche zufriedenstellend, bei den späteren anerkennend über den Stand der einzelnen Klassen. Ausserdem beehrten uns die Herren Pa stören Dufft, Wiek, Ohlert mit ihrem Besuche, die gleichfalls mit ihren Anerkennungen til er die Leistungen der Schüler nicht kargten.

Bei Beginn des Schuljahres setzte sich der Lehrkörper aus den Herren Hugo Offeney, Rektor, Ernst Wild, Adolf Heidrich, Geoffrey Smith und den Damen Frau Elisabeth Koepke, Fräulein Maria de las Mercedes Sosa und Frau Berta Offeney zusammen. Mit dem 15. März verliess Fräulein, Lehrerin der spanischen Sprache, die Schule, da der Vorstand das von ihr geforderte Gehalt von $ 230 m/n. monatlich ihr nicht bewilligen konnte noch wollte. Ihre Stelle übernahm provisorisch Herr Alsina. Dieser strebsame, junge Herr verliess uns jedoch schon zum 1. Mai, um eine besser bezahlte Stelle in La Plata zu übernehmen und wurde durch Fräulein Enriqueta Bonaria ersetzt, an deren Stelle Fräulein Rosa M. Petroni trat, welche bis zum Ende des Schuljahres als Lehrerin der spanischen Sprache an der Anstalt wirkte.

Mit dem Ende des Schuljahres schieden von der Anstalt der Leiter, Herr Hugo Offeney, der das Rektorat in der Deutschen Schule in Córdoba übernahm, Herr Oberlehrer Ernst Wild und Fräulein Rosa M. Petroni aus. Als Ersatz der beiden, scheidenden deutschen Lehrkräfte kommen zwei durch das Auswärtige Amt berufene Lehrer deutscher Nationalität, deren Personalien uns bisher noch nicht bekannt sind, und an Stelle von Fräulein Rosa M. Petroni tritt Fräulein Eufemia Cincunegui, welche auf eine 15 jährige Lehrtätigkeit in hiesigen Schulen zurückblickt. Mit der Leitung der Anstalt wurde an Stelle des bisherigen Leiters, Herrn Hugo Offenev, der Lehrer Herr A. Heidrich betraut.

Ausser der Feier der nationalen Festtage (25 de Mayo und 9 de Julio) beging die Schule die Jubelfeier der 25 jährigen Regierung Seiner Majestät des Deutschen Kaisers am 16. Juni, wie auch am 18. Oktober die Erinnerungsfeier an die vor 100 Jahren durch die Völkerschlacht bei Leipzig erfolgte Befreiung des deutschen Vaterlandes vom fremden Joche in einfacher, doch würdiger Weise. Desgleichen beteiligte sich unsere Schule an dem aus gleichem Grunde am folgenden Sonntage in Palermo in den Räumen der Sociedad Rural abgehaltenen deutschen Kolonialfeste. So störend auch die Vorbereitungen für diese deutschen Feste auf den Gang des Unterrichtes in einzelnen Fächern wirkte, stand doch diese Störung in keinem Verhältnis zu den grossen erzieherischen Vorteilen, die der Schule aus diesen Festen erwuchsen, so dass die Abhaltung derartiger Feste im Sinne einer Kräftigung des deutsch-nationalen Bewusstseins sehr zu befürworten ist.

Zur Belebung und Befestigung der im naturwissenschaftlichen und geographischen Unterrichte erworbenen Kenntnisse unternahmen die Schüler der oberen Stufen Ausflüge ins Freie und besuchten auch den zoologischen Garten unter der Leitung der betreffenden Lehrer.

Die Schlussfeier dieses Schuljahres war zugleich die Abschiedsfeier für die scheidenden Herren Hugo Offenev und Ernst Wild. War auch die Feier des starken an diesem Tage niedergehenden Regens wegen schwach besucht und in einfachem Rahmen gehalten, so gehörte sie doch des starken, tiefen Eindruckes wegen, den sie in allen Teilnehmern hinterliess, zu den bedeutendsten des Jahres.

Den Scheidenden aber rufen wir von dieser Stelle ein nochmaliges Glückauf im neuen Wirkungskreise zum Segen der deutschen Jugend zu.

Betreffs unserer kleinen Schulbibliothek ist mit Dank zu vermerken, dass dieselbe im Laufe des Berichtsjahres durch uneigennützige Schenkungen seitens der Schule wohlgesinnter Personen eine abermalige Vergrösserung ihres Bestandes erfahren hat, so dass dieselbe sich jetzt auf etwas mehr als 160 Bände verschiedenen Inhaltes beläuft. Mit besonderer Genugtuung vermerken wir hier das Geschenk vom Reichskanzleramte: 1 Band “Deutschland“ und 2 Bände Volksbuch Nº 36 “Vaterländische Dichtungen“.