1938 | 42º Jahresbericht – Goethe-Schule
Vereins-Bericht
Der Vorstand der Deutschen Schulvereinigung beehrt sich, seinen Mitgliedern, Freunden und Gönnern den Bericht über das am 31. Dezember 1938 abgelaufene 42. Geschäftsjahr vorzulegen.
Generalversammlung.
Auf der am Montag, den 28. März 1938 abgehaltenen Ordentlichen Generalversammlung wurden der Jahresbericht und die Bilanz vom 31. Dezember 1937 einstimmig genehmigt.
Von den satzungsgemäß ausscheidenden Vorstandsmitgliedern wurden die Herren Ludwig Freude, Hans Kruse, Heinrich Meiling und Richard W. Staudt wiedergewählt; ferner wurde als Syndikus für das neue Geschäftsjahr Herr Dr. C. Ernesto Niebuhr und als Ersatz Herr Richard Armbrecht wiedergewählt.
Vorstand.
Der neue Vorstand wurde wie folgt gebildet:
1. Vorsitzender Herr Ludwig Freude
2. Vorsitzender Herr Carl Spahr
1. Schriftführer Herr Karl Deckert
2. Schriftführer Herr Richard Leute
1. Kassenwart Herr Hans Kruse
2. Kassenwart Herr Gustav Jentsch
Beisitzer Heinrich Neiling
Beisitzer Richard W. Staudt
Der Vorstand vereinigte sich im Berichtsjahr in 13 Sitzungen.
Satzungsgemäß scheiden mit Ablauf des Vereinsjahres 1938 folgende Herren aus dem Vorstand aus: Carl Spahr, Karl Deckert, Richard Leute und Gustav Jentsch. Sämtliche Herren sind wiederwählbar.
Mitgliederbewegung.
Die Mitgliederzahl betrug am Schluß des Berichtsjahres 114. Durch den Tod verloren wir unser langjähriges früheres Vorstandsmitglied, Herrn Ludwig Siegerist,,der sich um die Entwicklung unserer Vereinigung große Verdienste erworben hat.
Ehre seinem Andenken!
Goethe-Schule.
Obwohl es unser Bestreben ist, die Leitung- unserer Schule in gleichmäßiger und traditioneller Arbeit sich auswirken zu lassen, mußten wir in dem abgeschlossenen Schuljahr wiederum einen Wechsel zulassen. Herr Oberstudiendirektor Dr. Hermann Metzger wurde in den Kulturrat der Deutschen Botschaft berufen. So konnte er das Amt als Schulleiter unserer Schule nur 1 Jahre, vom Februar 1937 bis Juli 1938, ausüben.
An seine Stelle verpflichteten wir im Einvernehmen mit den zuständigen Behörden Herrn Professor Dr. Willy Wirth.
Wir danken Herrn Oberstudiendirektor Dr. Metzger für seine hingebende Tätigkeit an unserer Schule und wünschen ihm in dem nunmehr erheblich erweiterten Wirkungskreis Erfolg und Befriedigung.
Herr Dr. Wirth trat sein Amt im Juli des Jahres an. Da er mehrere Jahre an der deutschen Realschule in Valdivia als Direktor tätig war, sind ihm südamerikanische Auslandsschulverhältnisse bekannt. Bevor er die Leitung an unserer Schule übernahm, hatte er Gelegenheit, sich in Deutschland über den heutigen Stand des Lehrwesens zu unterrichten.
Wir wünschen Herrn Prof. Dr. Wirth Jahre erfolgreicher Tätigkeit an unserer Schule.
Wie wir im vorjährigen Bericht mitgeteilt haben, verließ uns nach dreißigjähriger Tätigkeit Herr Pablo Otaegui. Leider konnte er sich nicht lange des Ruhestandes erfreuen, im Oktober 1938 verstarb er nach einer kurzen Krankheit in seiner Vaterstadt Montevideo.
Wir werden dem Verstorbenen ein dankbares Gedenken bewahren!
Über die übrigen Veränderungen im Lehrkörper enthält der Schulbericht nähere Angaben.
Der Vorstand spricht der Schulleitung und dem Lehrerkollegium auch an dieser Stelle seinen Dank aus für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit und für die tatkräftige Mitarbeit bei allen Veranstaltungen zum Besten der Schule.
Unser langjähriger Schularzt, Herr Dr. Erich Hiller, hat sein Amt mit Beendigung des Berichtsjahres niedergelegt, da er Argentinien für unbestimmte Zeit verläßt. Für die unserer Schule uneigennützig geleisteten wertvollen Dienste sprechen wir ihm auch an dieser Stelle nochmals unseren aufrichtigen Dank aus.
Herr Dr. Dieter Andersen hatte auch in diesem Jahre wieder die zahnärztliche Überwachung unserer Schüler übernommen; auch ihm sei hier noch einmal besonders gedankt.
Eine besondere Freude bereitete unserer Schule Herr Max Pahlke durch Schenkung eines lebensgroßen Farbendruckes unseres großen Führers Adolf Hitler.
Wir danken unserem Freunde für seine sinnvolle Gabe.
Gutenberg-Schule.
Die Leitung der Gutenberg-Schule oblag interinistisch unserem Lehrer Herrn Th. Wagner während des Jahres 1938.
Anfang des Jahres traf der für die Gutenberg-Schule vorgesehene Schulleiter, Herr Oskar Becker, ein. Er war zunächst an der Goethe-Schule tätig, um sich mit den hiesigen Verhältnissen vertraut zu machen. Mit Beginn des neuen Schuljahres übernimmt Herr Becker die Leitung der Gutenberg-Schule.
Der Vorstand dankt der Leitung und dem Lehrkörper auch an dieser Stelle für die der Schule geleisteten Dienste.
Ebenso gebührt unser Dank Herrn Dr. A. F. J. Mayer, der sich auch in diesem Jahre wieder der Gutenberg-Schule als Schularzt in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt hat.
Schulbesuch.
Die dem Schulbericht eingefügten Tabellen geben über die Schülerbewegung im Berichtsjahr eingehende Auskunft. Die Gesamtschülerzahl — einschließlich Kindergarten — erreichte folgende Zahlen:
Goethe-Schule 628
Gutenberg-Schule 192
Zusammen 820 gegen 788 im Vorjahr.
Schulfeste.
Unsere beiden Schulfeste in Belgrano und Martinez brachten ein über Erwarten erfreuliches finanzielles Ergebnis und waren auch sonst in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Dazu trugen nicht zuletzt alle diejenigen bei, die uns wieder durch Schenkungen in Form von Geld oder Sachwerten bedacht haben, und vor allem unsere treuen Helfer und Helferinnen, die sich wie stets unermüdlich in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Ihnen allen sei an dieser Stelle noch einmal unser ganz besonderer Dank ausgesprochen.
Deutscher Schulverband Buenos Aires.
Die diesjährige allgemeine Sammlung des Schulverbandes brachte ein sehr befriedigendes Ergebnis, das auch unserer Schulvereinigung zugute kam. Der Vorstand spricht daher allen denjenigen Firmen und Privatleuten, die in hochherziger Weise zum Erfolg dieser Sammlung beigetragen haben, seinen herzlichsten Dank aus.
Gleichzeitig danken wir dem Deutschen Kulturrat für die uns im Laufe des Jahres zuteilgewordene Hilfe und Unterstützung.
Finanzielles.
Nach Vornahme von Abschreibungen und Rückstellungen schließt das Berichtsjahr mit einem Überschuss von m$n 110,55 ab. Wie aus der Bilanz ersichtlich ist, wurde dieser Betrag auf Kapital-Konto übertragen.
Die gewährten Schulgeld-Befreiungen und -Ermäßigungen beliefen sich für die beiden Schulen auf m$n 42.967,50 gegen m$n 38.875,25 im Vorjahre.
Der Vorstand ist nach wie vor um die Beseitigung der noch schwebenden alten Bauschulden ernsthaft bemüht und hofft, daß es unter Beibehaltung äußerster Sparmaßnahmen gelingt, in absehbarer Zeit eine völlige Gesundung der Finanzen zu erreichen. Mit dem aufrichtigen Dank an alle Freunde und Gönner für das bisher bezeugte Verständnis für die bedrängte Lage der Schule verbindet der Vorstand den herzlichen Wunsch, ihn in seinen Bestrebungen auch weiterhin tatkräftig zu unterstützen.
42. Ordentliche Hauptversammlung.
Die diesjährige 42. Ordentliche Hauptversammlung findet am Montag, den 27. März 1939, um 21.15 Uhr, im Gebäude der Goethe-Schule, Jose Hernandez 2247, statt. Wir laden die Herren Mitglieder hiermit zum Besuch derselben ein. Die Tagesordnung wird gemäß den Satzungen in der „Deutschen La Plata Zeitung“ veröffentlicht werden und außerdem den Herren Mitgliedern gleichzeitig mit der dem Jahresbericht beigegebenen besonderen Einladung zugehen.
Buenos Aires, im März 1939.
DEUTSCHE SCHULVEREINIGUNG Der Vorstand:
L. Freude, 1. Vorsitzender. — C. Spahr, 2. Vorsitzender. — K. Deckert, 1. Schriftführer. — R. Leute, 2. Schriftführer. — H. Kruse, 1. Kassenwart. — G. Jentsch, 2. Kassenwart. — H. Neiling, Beisitzer. — R. W. Staudt, Beisitzer.
Mitglieder während des Jahres 1938
Albert, Frau Ilse | Arndt, Wilhelm Peter | Bähr, Erich | Barthel, Rodolfo | Bathelt, Karl | Bendisch, Dr. Eugen | Berger, Curt | Beutelspacher, Ernesto | Boelcke, Heinrich | Brauhardt, Heinrich | Brinckmann, Dr. Justus | Buessau, Carl | Bühler, Otto | Bunge, Eduardo G. | Cabjolsky, Dr. Helmut | Clausz, Ricardo | Curtius, Friedrich | Decker, Guillermo | Deckert, Karl | Dietl, Carlos | Dölling, Alfred | Duckwitz, Otto | Durlach, Carlos | von Egen, Otto | Eichholz, Paul | Endler, Bernardo | Erich, Herbert | Fehling, Guillermo | Fehrmann, Federico G. | Fortmüller, Friedrich | Frenkel, Federico G. | Freude, Ludwig | Gechter, Hermann | Gehrls, Otto | Grether, Alfredo | Hasenclever, Werner | Hasenclever, Wolf | Helmich, Carlos | Henssler, Hermann | Hilger, Hermann | Hiller, Dr. Erich | Holler, Carlos | Holste, Juan | Hoter, Guillermo | Jacobi, Frau Bertha | Jahn, Conrado | Jakob, Dr. Walter | Jentsch, Gustav | Ivade, Jacobo Mariano | Kallee, Walther | Kipp, Juan | Kleiner, Max | Kobelt, Martin | Koenneeke, Leo | Kruse, Hans | Lahusen, Christian | Lahusen, Hans | Lange, Dr. Max | Lebeck, A. | Lehner, Martin | Leueke, Juan | Leute, Richard | Lindblom, William J. | Luckhaus, J. G. | Ludwig, Hans | Malbranc, Theodor Karl | Mandry, Werner | Meisz, Ludwig | Meuer, Ernesto | Mingramm, Eduardo | Nagel, Juan | Neiling, Heinrich | Niebuhr, Dr. C. Ernesto | Niebuhr, Dietrich | Nobel & Naumann | Pallavicini, Erwin | Pallie, Max | Petersen, Adolfo | Petersen, Pablo | Petersen, Theodor | Pfähler, Dt. Ernesto | van der Piepen, Wilhelm | Plate, Heriberto | Plate, Oscar | Rathgeb, Alfons | Riecke, Johannes | Riedel, Dr. Conrad | Riedel, Jorge | Rimpier, Felix | Robert, Eduardo M. | Röhmer, Dr. Wilhelm | Sackmann, Ernesto | Säger, Carlos | Salzmann, Jakob | Schindler, Fritz | Schlottmann, Friedrich Wilhelm | Schmidt, C. A. D. | Schmidt, Jorge | Schmidt-Deussen, Reinhard | Schmits, Carl | Schneider, Franz | Schorr, Eugen | Schroeder, Richard | Schroer, Carlos | Schulze, Frau Erna | Schulze, Heriberto | Schwartenbeek, Jose | Schweizer, Friedrich | Seifert, C. H. | Siegerist, Ludwig | Sievers, Paul | Sinistri, Frau Clara | Spahr, Carl | von Staszewski, Hermann | Staudt, Richard W. | Stöcker, Walter | Tanke, Carlos | von Thermann, Freifrau Wilma | Thorhauer, Erich Tjarks & Cla., Hermann | Trauttenmiller, Anton | Truppel, Kurt | Trzebinski, Otto | Vollert, Julio A. | Walmer, Jose | Weber, Hermann | Weinschenk, Martin | Westphalen, Juan | Wolfsteller, Walter | Zitzke, Carlos
Bericht des Schulleiters
Schuljahr.
Das Schuljahr 1938 begann am 7. März und endete am 17. Dezember. Frei war an den gesetzlichen Feiertagen und an den vom argentinischen Unterrichtsministerium und dem Consejo Nacional de Educacion als schulfrei erklärten Tagen.
Die Arbeit nahm während des Schuljahres ihren geregelten Gang. Es traten nur vereinzelte Fälle von ansteckenden Kinderkrankheiten auf, sodaß der Gesundheitszustand der Schülerschaft in diesem Jahre ausgezeichnet genannt werden kann. Nach den Winterferien, zu Beginn der 2. Hälfte des Schuljahres, traten freilich innerhalb des Lehrkörpers in zwei Fällen Erkrankungen von längerer Dauer ein, die aber keine wesentliche Störung des Unterrichtsganges zur Folge hatten, da teils durch Vertretungen, teils durch Ersatzkräfte, die sich bereitwillig zur Verfügung stellten, die Lücken ausgefüllt werden konnten.
Das Schuljahr 1938 stand wiederum wie das vorherige im Zeichen eines Wechsels in der Schulleitung. Herr Oberstudiendirektor Dr. Hermann Metzger wurde im Juli dieses Jahres als Nachfolger des in den Ruhestand versetzten Herrn Professors Dr. Wilhelm Keiper in den Kulturrat der Deutschen Botschaft in Buenos Aires berufen.
Seine Nachfolge in der Schulleitung trat am 16. Juli Herr Prof. Dr. Willy Wirth an, der zuletzt Studiendirektor an der Deutschen Realschule in Valdivia (Chile) war.
Schulaufbau.
Im Aufbau der Schule hat sich nichts geändert. Einem Kindergarten folgt eine dreijährige Grundschule, dieser eine neunjährige höhere Schule (anerkannte deutsche Oberschule für Jungen und Mädchen). Bis zum 7. Schuljahr einschließlich sind Knaben und Mädchen getrennt, und bis zum gleichen Schuljahr ist auch die argentinische Volksschule eingebaut (Escuela Primaria). Sie ist staatlich anerkannt und untersteht der Aufsicht der General-Inspektion der Privatschulen. Im Berichtsjahre erhielten wir fünfmal den Besuch des staatlichen Inspektors.
Die Schule hatte im Berichtsjahre 22 Klassen.
Da unsere Anstalt mit der bestandenen Prüfung in der Abschlußklasse die Berechtigung zum Studium an deutschen Universitäten und Hochschulen erteilt, so hat der Umbau des deutschen höheren Schulwesens auch unsere Schule beeinflußt. Während im Reiche Englisch als erste und Latein als zweite Fremdsprache gelten, gelang es mit Rücksicht auf die hiesigen Verhältnisse für unsere Anstalt zu erreichen, daß der Rang der ersten Fremdsprache dem Spanischen und der der zweiten Fremdsprache dem Englischen zuerkannt wurde. Latein wird im wahlfreien Unterricht ab Obertertia in drei Wochenstunden erteilt.
Emen besonderen Erfolg für unsere Anstalt bedeutet die auf Grund eines ministeriellen Erlasses ausgesprochene Anerkennung unseres Reifezeugnisses durch die niederländische Unterrichtsverwaltung vom 4. August dieses Jahres.
Es ist das Verdienst des Herrn M. J. F. W. G. Bolderdijk, der im Aufträge der holländischen Staatsbürger in Buenos Aires handelte, daß nunmehr allen niederländischen Staatsangehörigen, die das Reifezeugnis der Goethe-Schule besitzen, der Zugang zu allen Fakultäten sämtlicher niederländischen Universitäten und Hochschulen ohne jede weitere Ergänzungs- und Aufnahmeprüfung gewährt wird. Ausgenommen ist nur das Studium von Jura und Alten Sprachen, wofür besondere Ergänzungsprüfungen abzulegen sind. — Für die Schule bedeutet diese Zusicherung eine ehrenvolle Anerkennung ihrer erfolgreichen Arbeit.
Lehrplan und Unterricht.
Auf Grund der im März des Berichtsjahres erschienenen neuen Lehrpläne für die Plöhere Schule des Reiches wurden einige Fachbesprechungen abgehalten, die zunächst das Wichtigste daraus zum Gegenstand der Beratung hatten. Im kommenden Schuljahr werden diese Besprechungen fortgesetzt werden, sodaß im Laufe des Schuljahres 1939 unser neuer Lehrplan festgelegt werden dürfte. Gegen Ende des Jahres erreichten uns auch die Bestimmungen über die Neugestaltung der Reifeprüfung und die neue Bewertungsfolge (Notengebung), die vom nächsten Schuljahr an in Kraft treten.
Der Lehrplan für die argentinischen Volksschulen, der auch für die ersten sieben Jahrgänge unserer Schule maßgebend ist, hat sich im Berichtsjahre nicht geändert.
Das neue Dekret des Consejo Nacional de Educaciön vom 28. September dieses Jahres, die Privatschulen betreffend, bringt für unsere Anstalt als wesentlichste Neuerung die Bestimmung, daß künftig gegen Ende des Schuljahres jeder Jahrgang vom ersten bis zum sechsten Grad sich einer Schlußprüfung durch eine argentinische Prüfungskommission zu unterziehen hat. Der übrige Inhalt des Erlasses besteht zumeist aus Wiederholungen und Ergänzungen früherer Vorschriften, die an unserer Schule schon durchgeführt waren.
Ein weiterer Erlaß vom 9. Mai dieses Jahres, veröffentlicht vom Justiz- und; Unterrichtsministerium Argentiniens, betrifft alle Privatschulen mit ausländischer Unterrichtssprache und Schülern über 14 Jahren. Diese Schulen bedürfen einer jährlich zu erneuernden Genehmigung zur Ausübung ihrer Tätigkeit und müssen dafür Sorge tragen, daß das Spanische, die Landessprache, und die Geschichte und Landeskunde Argentiniens ausreichend gelehrt werden und daß die staatsbürgerliche Erziehung im Geiste des Landes und seiner Verfassung erfolgt. Diese Verordnung geht also den Oberbau unserer Anstalt an.
Für neueingetretene Schüler, die im Deutschen den Anforderungen ihrer Klasse nicht entsprechen, wurden wie früher auch in diesem Jahre Sonderkurse eingerichtet, die vier Lehrgänge umfaßten.
Das gleiche wurde für die spanische Sprache in 2 Lehrgängen durchgeführt.
Zur Erlernung und Festigung der deutschen Schreibschrift wurde für die mittleren und oberen Klassen, die in dieser Hinsicht bislang überhaupt nicht oder nur mangelhaft unterrichtet waren, ein besonderer Schreibkurs eingerichtet.
Die Klasse OIII erhielt vom zweiten Halbjahre an zur notwendigen Erweiterung ihrer englischen Kenntnisse zusätzlich zwei Wochenstunden Unterricht in dieser Sprache.
Latein wurde in einem Anfängerkurs und in einem für Fortgeschrittene erteilt, der Unterricht in der französischen Sprache umfaßte vier Kurse.
Zu diesen wahlfreien Fächern kamen ferner noch zwei Lehrgänge im Werkunterricht, zwei im Erlernen des Gebrauchs der Handharmonika, ein freiwilliger Lehrgang in Handfertigkeit für Mädchen und ein zweistündiger Boxkurs.
Freiwilliger Religionsunterricht wurde in vier evangelischen und zwei katholischen Kursen erteilt.
Am Schießkurs Herrn Hauptmanns Scher nahmen 6 Schüler der Klassen 0II bis 0I teil.
Lehrkörper.
Mit Beginn des Schuljahres 1938 traten neu in den Lehrkörper ein die beiden Volksschullehrer Herr Oscar Becker und Herr Karl Sauer, für den Unterricht in den Fächern der Landessprache in den oberen Klassen Herr Luis Torres, für den spanischen Unterricht in den Mädchenklassen fräulein Elena Schenker. Gegen Mitte des Schuljahres trafen der neue Schulleiter und der Volksschullehrer Herr Emil Vogel ein.
Dr. Willy Wirth, geboren 1899 in Ludwigshafen a./Rh. Reifeprüfung: Oberrealschule Ludwigshafen a/Rh. 1919; Frontkämpfer 1918. Studierte Philosophie, deutsche und englische Philologie, Geschichtswissenschaft und Kunstgeschichte an den Universitäten zu München und Heidelberg. \ Promovierte 1927 zum Dr. phil. der Universität Heidelberg, bestand 1928 das badische Staatsexamen für das höhere Lehramt, 1930 das Assessorexamen. Dienstliche Laufbahn: 1928—1930 Lehramtsreferendar an der Tulla-Oberrealschule und dem Realgymnasium I in Mannheim, April 1930 — Februar 1931 Lehramtsassessor am Gymnasium und Realgymnasium Bielefeld, April 1931 — März 1933 Lehramtsassessor an der Deutschen Realschule in Valdivia (Chile), seitdem Studiendirektor an der nämlichen Anstalt bis Ende des Schuljahres 1937. Am 2. September 1938 zum Professor ernannt.
Oskar Becker, geboren 1904 in Darmstadt. Reifeprüfung: Realgymnasium Darmstadt 1922. Ausbildung zum Lehrberuf am Pädagogischen Institut Darmstadt. 1. Prüfung 1927, 2. Prüfung 1929. Dienstliche Laufbahn: bis 1930 Lehrer an verschiedenen hessischen Volksschulen; 1930—34 Lehrer an der Deutschen Schule in Valparaiso; 1934—35 Lehrer an der Volksschule in Darmstadt; 1935—3b Lehrer an der Deutschen Schule in Barcelona; 1936—38 im hessischen Schuldienst.
Karl Sauer, geboren 1902 in Metterzimmern in Württemberg; besuchte das Lehrerseminar in Backnang von 1916—22. In Argentinien Ergänzungsprüfungen am Colegio Nacional Bartolome Mitre für das Bachillerato. War kurze Zeit Hauslehrer und kam 1923 an die Ludwig Uhland-Schule. Uebernahm 1929 die Leitung der Elite Berlitz School Anexo Academia Comercial, wo auch die Berufsschule der DAF. sich befindet. 1936 und 1937 Lehrer und Schulleiter an der Schiller-Schule.
Elena M. Schenker, geboren in Buenos Aires; besuchte während der ersten 3 Schuljahre die Humboldt-Schule, dann bis zum 6° grado die Escuela Normal No. 3. Anschließend in der gleichen Anstalt die Lehrerinschule vom 1. — 4. Jahr besucht und daselbst das Diplom als Maestro Normal Nacional erhalten.
Luis Juan Torres, geboren 1907 in San Jose (Costa Rica), ist naturalisierter Argenitiner, erhielt den Titel eines Maestro Normal Nacional 1927 und den eines „Profesor Normal en letras“ 1930. Bevorzugte Fächer sind Castellano, Literatura e Historia Argentina.
Emil Vogel, geboren 1912 in Gelnhaar (Oberhessen), legte 1932 an der Aufbauschule Friedberg (Hessen) die Reifeprüfung ab, erhielt seine Ausbildung auf dem Pädagogischen Institut Mainz, bestand in Darmstadt Juli 1934 die wissenschaftliche und im Oktober 1936 die staatliche Prüfung. Von 1934 bis 1937 an der Privatschule „Knaben-Institut Lucius“ Forsthaus bei Echzell (Hessen). Im ersten Halbjahr 1938 an der Deutsch-Evangelischen Schule in Brusque (Brasilien).
Am Ende des Berichtsjahres schieden folgende Lehrkräfte aus:
Herr Dr. Richard Hörner, der, seine zwei Dienstjahre vor dem Weltkrieg eingerechnet, im ganzen 20 Jahre an unserer Anstalt tätig war; Herr Walter Kudraß, der 9 Jahre lang im Dienst unserer Schule stand, und Fräulein Melitta Laging, die 4 Jahre an der Goethe-Schule tätig war. Die beiden ersten traten wegen Rückkehr in den heimischen Schuldienst, die letztere wegen Verheiratung aus.
Wir danken all diesen Lehrkräften für ihre aufopferüngsbereite, erfolgreiche Tätigkeit an unserer Anstalt und wünschen ihnen viel Glück auf ihrem ferneren Lebenswege.
Am 29. April feierten wir das 25 jährige Jubiläum von Frau Amu-chästegui als Lehrerin der Goethe Schule. (Näheres darüber s. Jahreschronik). Mögen ihre wertvollen Dienste, für die sie als Anerkennung der Deutschen Regierung das Frauenkreuz des Deutschen Roten Kreuzes erhielt, unserer Schule auch fernerhin erhalten bleiben !
Schülerschaft.
Im Laufe des Jahres waren in der Goethe-Schute 628 Schüler eingeschrieben gegen 610 im Vorjahre, in der Gutenberg-Schule, der Zweigschule in Martinez, 192 gegen 178 im Berichtsjahre 1937. Die Gesamtschülerzahl — einschließlich Kindergarten — belief sich demnach auf 820. Die Zunahme gegenüber dem Jahre 1937 beträgt also 32 Besucher.
In der Zeit vom 28. Februar bis zum 1. Juli weilten unter Führung eines Studienassessors 9 Schüler einer reichsdeutschen höheren Schule als Austauschschüler unter uns. Der Besuch war eine Erwiderung des Aufenthaltes von Schülern der Goethe-Schule an einer höheren Erziehungsanstalt des Reiches im vergangenen Jahre. Unsere Gäste waren bei Eltern von Schülern der Goethe-Schule untergebracht. Wir danken hiermit allen Gastgebern für ihr großzügiges Entgegenkommen. Zwei Schüler der Obersekunda machten von dem liebenswürdigen Anerbieten Gebrauch, nun umgekehrt für ein halbes Jahr Gäste einer reichsdeutschen höheren Schule zu sein. Dieser Schüleraustausch bedeutet für beide Teile jeweils eine wesentliche Erweiterung des Gesichtskreises.
Prüfungen.
Abschlußprüfung der argentinischen Volksschulen. Erstmals wurden in diesem Jahr nicht nur die Schüler und Schülerinnen des 6° grado, sondern auch die der vorhergehenden Klasse, des 5° grado, einer Prüfung durch eine Kommission argentinischer Lehrer unterzogen. Die Prüfung fand am Nachmittag des 14. November statt. Vorsitzender war der argentinische Inspektor, Herr Ernesto Nava. Alle Bewerber, im o-anzen 136 Schüler und Schülerinnen, haben die Prüfung bestanden. Die Prüflinge verteilen sich wie folgt:
5to grado: 37 Jungen der Klassen Quarta a und Quarta b, 44 Mädchen der Klassen 4a und 4b, 3 Knaben als libres,1 Mädchen als libre
6to grado: 19 Jungen der Untertertia, 25 Mädchen der Klasse 3, 4 Knaben als libres, 3 Mädchen als libres.
Summe 136 Jungen und Mädchen.
Der Inspektor äußerte sich in seinem Eintrag ins Inspektionsbuch sehr lobend über das Ergebnis der Prüfung und die an der Schule vom Lehrkörper geleistete Arbeit.
Reifeprüfung.
Im Berichtsjahre fand eine Sonderreifeprüfung und eine Ordentliche Reifeprüfung statt.
Zur Sonderreifeprüfung, deren mündlicher Teil am 7. Mai unter dem Vorsitz des Kulturbeirats an der Deutschen Botschaft, Prof. Dr. Keiper, als Reichsbeauftragtem stattfand, hatte sich ein Schüler gemeldet.
Der mündliche Teil der Ordentlichen Reifeprüfung wurde in den Tagen des 1. 2. und 3. Dezembers durchgeführt. An ihr nahmen 10 Jungen und 7 Mädchen, im ganzen also 17 Prüflinge teil. Den Vorsitz als Reichsbeauftragter führte Herr Oberstudiendirektor Dr. PI. Metzger, Attache bei der Deutschen Botschaft.
Als Vertreter des Schulvorstandes war bei der Sonderreifeprüfung der 2. Vorsitzende der Deutschen Schulvereinigung, Herr C. Spahr, bei der Ordentlichen Reifeprüfung der 1. Vorsitzende, Herr L. Freude, zugegen. Alle Prüflinge bestanden. Der Schüler der Sonderreifeprüfung und sechs Abiturienten der Ordentlichen Reifeprüfung erhielten die Bewertung „gut bestanden“, die übrigen 11 „bestanden“.
Für die Ordentliche Reifeprüfung wurden im Deutschen und Spanischen Aufsatz wie üblich drei Themen zur Wahl gestellt, im Englischen gab es die übliche Nacherzählung, es waren vier Aufgaben aus dem Bereiche der Höheren Mathematik zu lösen, schriftlich geprüft wurde ferner in Biologie und Chemie, und ein Schüler unterzog sich einer besonderen Zeichenprüfung.
Abiturienten 1938
Name | Geburtstag | Ort | Bek. | Stand d. Vaters | Künftiger Beruf
a) Sonderreifeprüfung
112. Cabjolsky, Helmut | 8. Jan. 1920 | Berlin | ev. | Dipl.-Ing. | Architekt
b) Ordentliche Reifeprüfung
113. Bathelt, Fritz | 16. Okt. 1921 | Bielitz | evang. | Chemiker | Chemiker
114. Boelcke, Oswaldo | 5. Okt. 1920 | Bs. Aires | evang. | Kaufmann | Kaufmann
115. Bunge, Eduardo | 30. Nov. 1920 | Martinez | evang. | Kaufmann | Ingenieur
116. Eichholz, Kurt | 8. Juli 1920 | Bs. Aires | evang. | Kaufmann | Landwirt
117. v. Essen, Eva | 27. Sept. 1920 | Fiume (Ital.) | evang. | Ingenieur
118. v. Essen, Hans | 8. Juli 1919 | Fiume (Ital.) | evang. | Ingenieur | Offizier
119. Hiller, Erika | 15. April 1921 | Bs. Aires | evang. | Arzt
120. Jentsch, Rolf-Dietrich | 30. Juli 1920 | Haag | evang. | Oberinspektor | Offizier
121. Kipp, Leonor | 24. Aug. 1920 | Bs. Aires | evang. | Kaufmann
122. Leute, Hans | 21 Juli 1919 | Santiago | kath | Bankdirektor | Offizier
123. Lohrmann, Waltraut | 1. Jan. 1920 | Wiesbaden ev. | Reg. Baumstr.
124. Meier, Irene | 3. Okt. 1909 | Eisenach | evang. | Kaufmann | Kunstgeschichte
125. Remmer, Heinz | 20. Sept. 1920 | Lima (Peru) | kath. | Kaufmann | Werbefachmann
126. Säger, Ingeborg | 23. Okt. 1920 | Bs. Aires | evang. | Kaufmann
127. Schachenmayr, Hans | 26. Dez. 1920 | Kempten | evang. | Kaufmann | Chemiker
128. Schweizer, Margot | 12. Okt. 1920 | Reutlingen | evang. | Fabrikant
129. Thorhauer, Adolf | 13. Nov. 1920 | Bs. Aires | evang. | Kaufmann | Seeschiffahrt
Schenkungen.
Außer den zahlreichen Schenkungen zum Schulfest haben wir aus Elternkreisen und von Gönnern unserer Schule auch manche Lehr- und Anschauungsmittel als Stiftung erhalten. Für all diese freundlichen Zuwendungen sagen wir hiermit unseren herzlichsten Dank.
Von den Körperschaften und Behörden des Reiches, die uns vornehmlich mit Buchspenden und kostenloser Zustellung von Zeitschriften bedachten, seien das Deutsche Ausland-Institut, der Volksbund für das Deutschtum im Ausland, der Verband deutscher Vereine im .Ausland und vor allem das Auswärtige Amt erwähnt, das uns durch Vermittlung der hiesigen Botschaft wieder laufend mit zahlreichen Büchern und Kunstmappen, namentlich auch mit hübschen Buchprämien für gute Schüler beschenkte.
Übersicht über die Ereignisse im Schuljahr 1938
März
7. Beginn des Unterrichts. Die Klassen Quinta und Quarta und die 4. Mädchenklasse mußten wegen Ueberfüllung geteilt werden.
15. Ansprache des Direktors in der Festhalle vor den Klassen Quarta bis Oberprima über die Bedeutung der Heimkehr Oesterreichs ins Reich.
31. Konzert des Deutschen Lehrervereins zugunsten des Winterhilfswerks in der Festhalle. Ausführende waren Herr Heinrich Bengard (Violine) von der Ludwig-Uhland-Schule und Herr Dr. Werner Hoffmann ( Klavier) von der Goethe-Schule. Der Festsaal war gefüllt, der Erfolg glänzend.
April
9. Bordfest auf „VI. S. Monte Pascoal“ zugunsten des Schullandheimes. Der Besuch war überwältigend.
4.—18. Erste Untersuchung sämtlicher Schüler und Schülerinnen vom Kindergarten bis zur Oberprima durch den Schulzahnarzt Herrn Dr. Andersen.
20. Feier des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers mit den Klassen Obertertia bis Oberprima.
29. Vormittags 9 Uhr feierten wir das 25 jährige Jubiläum von Frau Amuchastegui als Lehrerin der Goethe Schule mit einem schlichten Festakt in der Aula. Um 11 Uhr empfing der Deutsche Botschafter, Freiherr v. Thermann, Frau Amuchastegui in Gegenwart von Kulturbeirat Prof. Dr. Keiper und Oberstudiendirektor Dr. Metzger und überreichte ihr das Frauenkreuz des Deutschen Roten Kreuzes als Anerkennung der Deutschen Regierung für ihre geleisteten Dienste. — Um 18.30 fand ein Cocktail im Hotel Jousten statt, zu dem der Vorstand sämtliche Lehrer und Angestellte der Goethe-Schule eingeladen hatte. Als Ehrengäste durften wir den Deutschen Botschafter und Freifrau v. Thermann, Herrn Benito Vaccarezza, Inspector General del Consejo Nacional de Educaciön, und Prof. Dr. Keiper begrüßen. Ferner beehrten uns durch ihre Anwesenheit verschiedene bedeutende Persönlichkeiten des argentinischen Erziehungs- und Schulwesens.
Mai
13. führte das Schauspielerehepaar Ney das Märchen ..Rumpelstilzchen“ als Marionettenspiel auf.
23. Feier zum argentinischen Nationalfeiertag des 25 de Mayo in der Aula vormittags 11 Uhr mit folgender Festordnung:
1. Argentinische Nationalhymne.
2. Aufführung: Tertulia en casa de Dna. Magdalena Güemes de Tejada, Baile minuet.
3. Ansprache von Frau Leonilda L.O.E. de Amuchästegui
4. Gruß an die Fahne.
5. Tanz: Chichita Vilar Rocca.
6. Marcha San Lorenzo.
7. Pericon.
Unter den Ehrengästen bemerkten wir den Präsidenten des Consejo Escolar 15, Ing. Ochoa, und den Sekretär des Generalinspektors der Privatschulen, Sr. Malarino.
Juni
1. Oscar Besemfelder sang- deutsche Volkslieder zur Laute für die Klassen 0111 — 01.
7. Musikabend von Oscar Besemfelder in unserem Festsaal für die Eltern und Freunde der Friderieus-, Humboldt- und Goethe-Schule.
20. Dia de la Bandera.
21. Schulfrei.
Juli
1. Wir führten den „Urfaust“ auf. Die Hauptrollen waren wie folgt besetzt: Den Faust spielte Herr Ludwig Ney, den Mephisto Herr Dr. Hoffmann, das Gretchen Frl. Renate v. Thermann. Alle übrigen Spieler waren Schüler der Anstalt.
Der Erfolg war ein außerordentlich guter; die Aufführung wurde zweimal wiederholt.
6. Eichendorff-Stunde zum Gedächtnis des 150. Geburtstag des schlesischen Romantikers.
7. Festakt zum Dia de la Independencia (9 de Julio) in der Turnhalle.
Festfolge:
1. Argentinische Nationalhymne.
2. Ansprache (Frl. E. Schenker).
3. Gedicht, Gloria a la Patria.
4. Fahnenschwur, abgenommen von Frau Amuchästegui.
5. Chorgesang, Saludo a la bandera.
9.—21. Winterferien. Eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen unternimmt eine Ferienfahrt in die Gegend von Cordoba unter Führung zweier Lehrkräfte, Herrn Becker und Frl. Wohlrab. 13. Ankunft des neuen Leiters der Goethe-Schule, Herrn Dr. Willy Wirth, in Buenos Aires.
22. Schulbeginn nach den Winterferien und Amtsübergabe der Schulleitung an den neuen Direktor, Dr. Willy Wirth, durch den Schulvorstand und den früheren Schulleiter. Herrn Dr. H. Metzger, in Form einer schlichten Feier in der Aula.
28. Der Lehrer Emil Vogel, aus Brasilien kommend, trat als neue Lehrkraft in den Lehrkörper der Schule ein.
August
4. Wiederholung der Urfaust-Aufführung vor der „Instituciön Cultural Argentina-Germana“.
5. Wiederholung der Urfaustaufführung vor der „Deutschen Arbeitsfront“.
15. Maria Himmelfahrt. Schulfrei.
16. Am Tag vor dem Todestage San Martins wurde in allen Klassen des großen argentinischen Befreiungshelden gedacht. Der nächste Tag war Nationalfeiertag und schulfrei.
24. Die Klasse OII besuchte den Flugplatz in Ouilmes, wo unter sachkundiger Führung den Schülern ein neuzeitliches Großverkehrsflugzeug der Deutschen Lufthansa gezeigt und erklärt wurde.
27. In der Gutenberg-Schule, unserer Zweigschule in Martinez. wurde die Lehrerin für Spanisch, Frau Vaihinger. in einer kleinen Schulfeier in herzlicher Weise verabschiedet.
30. Santa Rosa de Lima. Schulfrei. Ein Teil unserer Knaben und Mädchen nahm am Lager des DAPK. und BI)AM. teil.
September
3.—1. Schulfest der Goethe-Schule: «Frühling in Wien».
6. Beginn der Festwoche zum Gedächtnis Sarmientos, des großen Erziehers und kulturellen Bahnbrechers der argentinischen Nation. An diesem Tage wurde im Rahmen einer kleinen Feier mit Chorgesang und einer Ansprache von Frau Amuchastegui auf dem Mädchenhof ein Baum gepflanzt.
7. In den Klassen des 5″ y 6° grado wurde ein zweistündiger Aufsatz in spanischer Sprache über Leben und Wirken Sarmientos geschrieben.
8. Zu Ehren des 50. Todestages Sarraientos wurde in einer weihevollen Schulfeier eine schöne Büste des großen Toten enthüllt, die dann in der Vorhalle der Schule einen würdigen Platz erhielt. Vertreter der argentinischen Schulbehörden, der Deutschen Botschaft und zahlreiche deutsche und argentinische Eltern unserer Schule nahmen an dieser Feierlichkeit teil.
9. Eine Abordnung von je 5 Schülern und Schülerinnen nahmen unter Führung von Frau Amuchastegui und Herrn Becker am Vorbeimarsch der hiesigen Schulen vorm Grabe Sar-mientos teil.
16. Die Klassen UII. 011. UI und 01 besuchten die vom Verein deutscher Ingenieure veranstaltete Ausstellung über die neuen deutschen Werkstoffe.
Oktober
21. Leistungsturnen der Mädchen der Oberprima im Rahmen der Reifeprüfung.
23. Fest der Deutschen Jugend in Vicente Lopez. Unsere Schule konnte folgende Siege erringen:
25. Volkstümliche Uebungen der Jungen der Oberprima im Rahmen der Reifeprüfung in Leibesübungen.
27. Reifeprüfung in Leibesübungen: vormittags Leistungsturnen und Spiel der Jungen, nachmittags «Volkstümliche Übungen» der Mädchen.
Für die unteren und mittleren Klassen führte Herr Ney das Marionettenspiel „König Drosselbart“ auf.
November
3.—9. Schriftliche Prüfung der Oberprima.
9. Frau Elisabeth Laube sang vor den mittleren und oberen Klassen Lieder von Schubert, Schumann. Brahms und schlesische Volkslieder.
3.—14. Die Mädchen der Klassen UII, 011 und UI weilten im Schullandheim in Veronica.
14. Prüfungen für 5° y 6” grado (Klassen Quarta, L’III, Mädchenklassen 4 und 3).
21. Beginn der zweiten zahnärztlichen Untersuchung sämtlicher Schüler der Anstalt.
23. Wettkampf im Völkerballspiel der Jungen der Altersklassen Kl und K2 der Bismarck-, Fridericüs-, Goethe-, Humboldt-, Siegfried- und L’hland-Schule. Unsere beiden Mannschaften errangen jedesmal den 2. Platz.
30. Zauberkünstler Henrv de Lore gab eine Vorstellung für die Klassen IX — UIII, 9—3.
Dezember
1.—3. Mündliche Prüfung der Abiturienten.
3. Gartenfest in der Gutenberg-Schule, Martinez.
3. Schluß der zweiten zahnärztlichen Untersuchung sämtlicher Schüler.
6. Abschiedsfeier der Abiturienten im Deutschen Club.
7. Musikalische Vorspielstunde von Jungen der Klassen \’I — UIII. Abends 21 Uhr Aufführung des Theaterstücks „Le Tunnel“ von Edrnond Goudinet in französischer Sprache durch Schüler und Schülerinnen des obersten französischen Kurses.
10. Schlußturnen der Knaben und Mädchen.
15. Vormittags Weihnachtsfeier für Kindergarten und erstes Schuljahr. Die entsprechenden Jahrgänge der Gutenberg-Schule nahmen daran teil. Eröffnung der Ausstellung von Arbeiten des Zeichen-, Werk- und Handarbeitsunterrichtes sowie von Arbeiten für den Kindergarten. Nachmittags 18 Uhr weihnachtliche Feierstunde für Eltern und Schüler.
16. Schlußfeier in spanischer Sprache. Verteilung der Diplome von der Prüfung des 5° y 6° grado.
17. Schlußfeier in deutscher Sprache mit feierlicher Entlassung der Abiturienten. Der Abiturient Adolf Thorhauer hielt die Festrede.
So dürfen wir befriedigt zurückblicken auf ein arbeitsreiches, aber auch von Erfolgen gekröntes Jahr und dem neuen Schuljahr mit dem redlichen Entschluß entgegensehen, alles, was in unseren Kräften steht, zum Wohl der Schule und ihrer Zöglinge zu leisten.
Prof. Dr. Willy Wirth Schulleiter.
LEHRERBERICHTE ÜBER DIE ÄMTERVERWALTUNG
Lehrerbücherei.
Im Laufe des Jahres wurden 138 Werke der Bücherei neu eingegliedert. Es waren teils Geschenke, teils wurden sie aus eigenen Mitteln angeschafft.
Dr. A. Hoffmann.
Schülerbücherei:
1. für Mittel- und Oberklassen.
Die Abteilung I (für Mittelklassen) ist im Laufe des Berichtsjahres um rund SO Bände vermehrt worden. Sie umfaßt jetzt etwa 300 Bände. Am eifrigsten lasen die Schüler der Klassen V und IV.
Die Abteilung II (für Oberklassen) konnte um über‘100 Bände bereichert werden dank Stiftungen, die vom deutschen Reich und von privater Seite kamen und für die noch einmal herzlichst gedankt sei. Auch diese Abteilung umfaßt jetzt über 300 Bände. Sie wurde vor allem von Schülern der Klassen 01 und 011 regelmäßig benutzt. Bevorzugt waren die Werke der neuzeitlichen Literatur, besonders die Neuerwerbungen.
Dr. W. Schmidt.
2. Für die Schülerinnenbücherei wurden in diesem Jahre 22 neue Bändchen angeschafft, einige alte, zerlesene mußten ausgeschieden werden. Die Bücherei wurde wieder fleißig benutzt.
G. Tudsen.
Musterbücherei.
Sie dient zur Unterrichtung über neu erschienene Lesestoffe aus allen Gebieten. Sie wurde in diesem Jahre um 30 Bändchen vermehrt. Sie enthält vornehmlich Dichtungen und Auszüge aus Werken moderner deutscher Dichter und zeitgemäße Klein-Kinderlektüre. Die Lehrer wählen daraus Klassen- und Einzellesestoffe, und die Klassen UI und 01 benutzen die Bändchen zum Studium.
G. Tudsen.
Hilfsbücherei.
In diesem Jahre wurden die zur Verfügung stehenden Mittel fast ganz für die Anschaffung von Lehrbüchern verbraucht, wobei in erster Linie die oberen Klassen berücksichtigt wurden.
Als Klassenlesestoff wurde neu eingestellt: Paul, Englisches Lesebuch für die Oberstufe.
Ferner beschaffte die Hilfsbücherei für die Lehrer der Mittel- und Oberstufe eine Anzahl Exemplare der neuen deutschen amtlichen Lehrpläne „Erziehung und Unterricht in der höheren Schule“.
M. Eckenberger.
Biblioteca Escolar.
La escuela, formadora de las generaciones del futuro, persigue el cultivo y desarrollo integral de todas las facultades que existen prematuramente en la vida de los niños. Por eso. todas las actividades que se realizan en el aula. llevan aparejadas una acción educativa determinada. Asi por ejemplo: el estudio de las diversas asignaturas, no sola-mente se hace con un fin informativo; con el propósito de acumular en la mente de los educandos, nociones y mas nociones, hechos y mas hechos; sino que se pretende desenvolver y cultivar las aptitudes intelectivas: principalmente se busca realizar una acción educativa, capaz de repercutir sobre la inteligencia. Accion. que contribuirá en gran parte, a preparar al pequeño, para su futuro desenvolvimiento en la vida. Ya que la escuela, la verdadera escuela, debe preparar para la vida. Las nuevas doctrinas educacionales tildan a la escuela de nuestros días de unilateral y estrecha, imponiendo la obligación de interesarse por el progreso moral del alumno y la formación de su carácter. — Mucho debe pues ensenar sus practicas la escuela para dar satisfacción plena a este anhelo, y es en el viejo dominio de los libros — (que es tan suyo — que la escuela actual halla el aliado poderoso que la hace triunfar.
La biblioteca escolar, desempeña, un papel importantísimo en la educación integral de nuestros niños y gran parte de los afanes del maestro actual se orientan hacia la consecución y organización de ella.
Nuestra biblioteca escolar poco a poco vase formando y enriqueciendo su acerbo. “Aquellos pocos libros dispersos con que se contaba al principio” — recuerdo que fueron mis palabras en 1935 — se convirtieron en el ejercicio de 1936 en una biblioteca de 300 volúmenes que empezaron a prodigar beneficios entre nuestros educandos. Gracias al esfuerzo mancomunado de profesores y alumnos del establecimiento. la biblioteca escolar ha seguido su marcha ascendente; así el año pasado contaba con unos cuatrocientos volúmenes y este ano, cien libros más hau ido a engrosar las tilas de este nuevo ejercito de cultura que estamos formando y que ha de seguir realizando la magna cruzada de la enseñanza.
En los estantes de nuestra biblioteca actual, el niño puede encontrar gran número de todos los Ultimos textos de enseñanza y, adaptadas a su entendimiento, las obras más famosas de la literatura universal.
Pero a pesar de estos progresos, nuestra biblioteca escolar dista aún bastante de poder llenar ampliamente sus altos y auspiciosos fines. Por eso. seguiremos empeñados en acrecentar cada día más sus colecciones, organizando también para el ano escolar próximo, “las jornadas de lectura” y la hemeroteca, donde los niños podrán encontrar material abundante de ejemplificación e investigación en el estudio de los actuales programas de enseñanza.
Y como en otras ocasiones, vuelvo a reclamar el esfuerzo de padres, profesores y alumnos. para seguir elevando el nivel intelectual de nuestros niños, facilitándoles las arduas tareas del aprendizaje escolar.
L. Amuchastegui.
Zeitschriften.
Die Zahl der uns unentgeltlich gelieferten Blätter hat im Berichtsjahr etwas abgenommen. Dagegen wurde auf Veranlassung der Schule der Bezug einiger weiterer Zeitschriften eingeleitet. Ein Vergleich mit der Liste des Vorjahres gibt über die Veränderungen Aufschluss.
Die Mehrzahl der Zeitschriften wurde der Anstalt durch das freundliche Entgegenkommen von amtlichen Stellen, Herausgebern oder Verlegern kostenlos zur Verfügung gestellt, wofür wir hier unseren besten Dank aussprechen.
Insgesamt wurden 55 Zeitschriften und Zeitungen gehalten.
Dr. R. Hörner.
Karten- und Bildersammlung.
Im Laufe des Jahres wurden folgende Karten neu angeschafft:
1. Erdkundliche Karten:
Haack-Hertzberg, Wirtschaft, Handel und Verkehr der Kontinente am Stillen Ozean; Haack-Hertzberg, Wirtschaft, Handel und Verkehr der Kontinente am Atlantischen und Indischen Ozean; Haack-Hertzberg, die Mittelmeerländer (physikalisch); Haack-Hertzberg, Geopolitische Weltkarte;
2. Geschichtliche Karten :
Haack-Hertzberg, Europa zur Zeit der Völkerwanderung; Haack-Hertzberg, Die koloniale Expansion des 17. und 18. Jahrhunderts. Außerdem wurde ein Globus erworben : 35 cm Durchmesser, spanisch beschriftet, physikalisch, Relief. Für die Tier- und Pflanzenkunde wurden 8 neue Bilder in die Bildersammlung eingereiht.
O.Becker.
Biologie.
Die Anschauungsbilder und Lehrmittel, die 1937 auf der deutschen Lehrmittelausstellung im Institut Bernasconi ausgesucht wurden, sind gegen Ende dieses Jahres in die Sammlung eingereiht worden. Da die Unkosten dafür höher waren als vorausgesehen, wurde die für Biologie 1938 veranschlagte Summe mit dazu verwandt. Infolgedessen konnten in diesem Jahre keine weiteren Anschaffungen gemacht werden.
Sammlungen: Zeichensaal, Werkraum und Kunstmappen.
Die Utensilien für den Zeichenunterricht sind dieselben geblieben:
Für den Werkunterricht wurden die gebräuchlichsten Werkzeuge zum Teil neu ersetzt. Im Werkraum werden zur Zeit Schränke zur besseren Aufbewahrung der Werkzeuge angefertigt ebenso Verschlage für die Unterbringung des Materials.
Die Beteiligung am Werkunterricht war rege. Es meldeten sich aus den Klassen: 25 Schüler.
Die Sammlung- unserer Kunstmappen wurde weiterhin mit Hilfe des uns durch Vermittlung der Deutschen Botschaft gestifteten Sammelwerkes „Deutsche Kunst“ des Angelsachsen-Verlages ergänzt.
J. Broemmel.
Mitteilungsblatt.
Unser Mitteilungsblatt erschien wie im vorigen Jahr einmal im Monat und brachte außer Mitteilungen des Schulleiters laufend Berichte über Schulveranstaltungen und Nachrichten aus unserem Altschülerkreis. Wir werden unsere „Schulzeitung“ im nächsten Jahre fortführen.
Dr. W. Hoffmann.
STATISTISCHES
LEHRKÖRPER und ANGESTELLTE
Professor
Herr Dr. W. Wirth | Professor (Direktor) | 1938 | 1931 | Deutschland (Baden)
Frau L. Amuchástegui – Maestra normal – 1913 – Argentinien
Herr O. Becker | Lehrer | 1938 | 1934 | Hessen
Herr J. Broemmel – Zeichenlehrer – 1933 – Argentinien
Herr M. J. Echeverria – Maestro normal – 1934 – Argentinien
Herr M. Eckenberger – Studienassessor – 1928 – 1928 – Deutschland (Bayern)
Herr Dr. H. Förster – Studienrat – 1929 – 1929 – Deutschland (Sachsen)
Herr L. D. Gutierrez – Prof. normal – 1935 – – Argentinien
Frau M. Hansen – Lyzeallehrerin – 1920 – 1920 – Deutschland (Preußen)
Herr Dr. E. Häußler – Studienrat – 1930 – 1930 – Deutschland (Preußen)
Herr Dr. W. Hoffmann – Studienassessor – 1934 – 1934 – Deutschland (Preußen)
Frl. Dr. A. Hoffmann – Studienassessorin – 1935 – 1935 – Deutschland (Preußen)
Dr. R. Hörner | Studienrat – 1922 – 1911 – Württemberg
Herr O. Kraft – Sem.-Lehrer – 1913 – 1913 – Deutschland (Turnlehrer) (Sachsen)
Herr W. Kudrass – Sem.-Lehrer – 1930 – 1930 – Deutschland (Musiklehrer) (Preußen)
Frl. M. Laging – Techn. Lehrerin – 1935 – 1935 – Deutschland (Preußen)
Frau E. Metzig – Maestra normal – 1932 – – Argentinien
Herr A. Mora – Prof. normal – 1933 – – Argentinien
Frl. PI. Morick – Kindergärtnerin – 1938 – Deutschland
Frl. I. Ott – Kindergärtnerin – 1935 – – Argentinien
Frau E. Riesel – Gepr. Kindergärtnerin – 1920 – 1924 – 1920 – Deutschland (Preußen)
Herr K. Sauer Lehrer – 1938 – 1923 – Deutschland (Württemberg)
Herr R. Scher – (Instructor de Tiro y Gimnasia) – 1937 – Argentinien
Herr Dr. W. Schmidt Studienassessor – 1937 – 1923 – Deutschland
Herr M. Tepp – Sem. Lehrer – 1932 – 1923 – Deutschland (Hamburg)
Herr Luis Juan Torres – Prof, normal – 1938 – Argentinien
Frau G. Tudsen – Lyzealiehrerin – 1930 – 1915 – Deutschland (Mecklenburg)
Herr Th. Wagner – Sem. Lehrer – 1936 – 1927 – Deutschland (Württemberg)
Frl. P. Wilhelm – Handarbeitlehrerin – 1932 – 1932 – Deutschland (Württemberg)
Herr Linder – Geschäftsführer – 1936 – 1926 – Deutschland (Preußen)
Herr W. Schmiedeknecht – Sekretär – 1936 – 1909 – Deutschland (Preußen)
Th. Holzheimer – Hauswart – 1927 – 1925 – Deutschland (Preußen)
Frl. G. Kiessling – Sekretärin – 1926 – 1925 – Deutschland (Sachsen)
Herr W. Lucas – Hilfskraft – 1938 – Argentinien
DIE ÄMTER.
1. Lehrer- und Handbücherei | Dr. A. Hoffmann
2. Musterbücherei für kleine deutsche Lesestoffe | Tudsen
3. Schülerbücherei für Knaben (Mittel und Oberstufe) | Dr. Schmidt
4. Schülerbücherei für Mädchen (Mittelstufe) | Tudsen
5. Spanische Schülerbücherei | Amuchastegui
6. Hilfsbücherei | Eckenberger
7. Zeitschriften | Dr. Hörner
8. Physiksaal | Dr. Haussier
9. Chemiesaal | Dr. Förster
10. Biologiesaal | Hansen
11. Karten- und Anschauungsmaterial | Becker
12. Kunstmappen, Lichtbilder | Broemmel
13. Zeichensaal | Broemmel
14. Handarbeit (Material und Bücher) | Wilhelm
15. Musikinstrumente, -apparate, -buecher, Noten, Schallplatten | Kudrass
16. Werkraum | Broemmel
17. Turnhalle | Kraft
18. Kindergarten | Riesel
19. Vorführungsapparate | Dr. Förster
20. Presseberichterstatter | Dr. W. Hoffmann u. Dr. A. Hoffmann
21. Mitteilungsblatt | Dr. W. Hoffmann
22. Stundenplan | Kudrass
23. Lagergroschen | Kudrass
24. Jahresberichte | Tepp
25. Winterhilfswerk | Becker
Übersicht über die Schülerzahl.
Staatsangehörigkeit | Zahl | Sprachen | Hause | deutsch | nicht deutsch
Argentiner | 421 | 301 | 120
Reichsdeutsche | 105 | 105
Schweizer | 3 | 2
Peruaner | 1 | 1 | 1
Paraguayer | 3 | 3
Chilenen | 5 | 4 | 1
Brasilianer | 2 | 2
Nordamerikaner | | 1 | 1
Dänen | 1 | 1
Holländer | 7 | | 7
Ungarn | 1 | 1
Spanier | 2 | 1 | 1
Franzosen | 3 | 3
Uruguayer | 5 | 2 | 3
Rumänen | 1 | 1
Jugoslawen | 2 | 2
Ukrainer | 1 | | 1
Kn.- u. Mäd.-Abtlg. zusammen 564 | 428 | 136
Kindergarten 64 | 26 | 38
Gesamtschule 628 | 454 | 174
Als Argentiner usw. sind alle Schüler gezählt, die in dem betreffenden Lande geboren sind. Ihr Volkstum ergibt sich aus der Spalte «Sprache im Hause»
Liste aller Abiturienten der Goethe-Schule
Name – Jahrgang – Beruf bezw. Beschäftig.
1. Herr Alfred von Metzen | 1920 | Yacimientos Petroliferos Fiscales
2. Herr Theodor H. Platz | 1921 | Bergingenieur
3. Herr Carl Strittmatter | 1921 Landwirt
4. Frl. Räte Weil | 1921
5. Herr Jörn Olshausen | 1922
6. Herr Kurt Helmrich | 1923 | a/c. Fabrica de Aceites
7. Herr Hans Joachim Lesser | 1923 | Ing. Civil e Hidraul.
8. Herr Günther Clemens | 1924
9. Herr Hans Helmrich | 1924
10. Frau Dr. Edith Faupel | 1924 | Deutsche Botschaft
11. Frl. Dipl. Ing. Ilse Kammann | 1925 | Chemikerin
12. Frl. Leonor Lebeck | 1925 | Dolmetsch, u. Uebers.
13. Frau Alicia Busch de Nottebohm | 1926
14. Frl. Ingrid Wiengreen | 1926 | Portrait-Photographie
15. Herr Karl Gneist | 1926 | Pflanzer
16. Frl. Dr. Erika Zarden | 1927
17. Herr Gunnar Storm 1927 | Kaufmann
18. Frl. Paula Eppenstein | 1927 | Pädagogik.
19. Herr Fritz Heinlein | 1928 | Komponist
20. Frl. Elisabeth Keiper | 1928 | Stud. Phil.
21. Frl. Johanna Mauz | 192S
22. Herr Albrecht Mitius | 1928 | Cand. Chemie
23. Frl. Hertha Schubert | 1928 | Gesang
24. Herr Herbert Windhausen | 1928 | Stud. Geol. u. Geophysik
25. Herr Heink Arnold | 1929 | Kaufmann
26. Frl. Ursula zum Felde | 1929 | Ministerialsekretärin
27. Herr Juan Merzbacher | 1929
28. Herr Otto Raupach | 1929 | Kaufmann
29. Herr Per Palle Storm | 1929
30. Herr Johann zum Felde | 1930 | Kaufmann
31. Herr Wolfgang Henning | 1930 | Studiert Landwirtschaft Ladenburg (Deutschland)
32. Herr Johann Jess | 1930 | Kaufmann
33. Herr Wolf Dieter Krankenhagen | 1930 | Landwirt | Est. Nueva Lubecka
34. Frl. Erika Peters | 1930 | Stud. Chemie
35. Herr Willy Richter | 1931
36. Herr Rudolf Altenhordt | 1931 | Elektro-Ing.
37. Herr Harm Rolf Arnold | 1930 | Kaufmann u. Landwirt
38. Herr Justus Brinckmann | 1931 | Kaufmann
39. Frl. Ruth Elsner | 1931 | Krankenschwester
40. Frl. Gertrud Keiper 1931 | Stud. Phil. f. d. höhere Lehramt
41. Herr Klaus Dieter Lang | 1931 | Stud. d. Geol. u. Mineral
42. Herr Artur Richter | 1931 | Kaufmann
43. Herr Rudolf Richter | 1931
44. Frl. Ellen Duckwitz | 1932 | Sekretärin
45. Herr Heinrich Neiling | 1932 | Kaufmann
46. Herr Herbert Bauer | 1932 | Kaufmann
47. Frl. Erika Berger | 1932 | Stud. Medizin
48. Frl. Marg. Rinding | 1932 | Stud. Medizin
49. Frl. Hilta Böttrich | 1932 | Höh. Klavierlehrerin
50. Frl. Annemarie Brinckmann | 1932 | Techn. Assistentin an med. Instituten
51. Herr Ernesto Bunge | 1932 | Stud. auf einer technischen Hochschule
52. Frl. Carmen Casper | 1932
53. Herr Erich G. Cleesattel | 1932 | Ingenieur-Technik
54. Herr Waldemar A. Kränzlein | 1932 | Volkswirtschaft
55. Frl. Erica Lenzner | 1932 | Krankenschwester
56. Herr Werner Lohrmann | 1932 | Stud. Fac. de Ciencias Economicas
57. Frl. Irmgard Milchsack | 1932 | Sekretärin
58. Herr Ernesto Serrot | 1932 | Kaufmann
59. Herr Adolf Velten | 1932 | Stud. Medizin
60. Herr Helmut Cäsar Barth | 1933 | Flieger
61. Herr Kurt Henning | 1933 | Arbeitsmann, Reichsarbeitsdienst
62. Herr Harald Holtz | 1933 | Ayudante de Laboratorio
63. Herr Wilhelm Keiper | 1933 | Kaufmann
64. Frl. Anneliese Koennecke | 1933 | Stud. phil.
65. Frl. Yvonne Müller | 1933 | Kunstgewerbe
66. Herr Roland Niedenthal | 1933 | Dipl. Kaufmann | München
67. Herr Adolf Scharf | 1933 | Stud. Landwirtschaft | Kolonialschule Witzenhausen/Werra
68. Frl. Ilse Schmidt | 1933
69. Frl. Carlota Bunge | 1934
70. Frl. Marg. Busch | 1934 | Stud. Medizin
71. Frl. Lux Elsner | 1934 | Stud. Fac. Fil. y Letras
72. Herr Günther Gassauer | 1934 | Volontär-Kaufmann
73. Herr Oskar Neigenfind | 1934 | Stud. Chemie | Berlin-Charlottenburg
74. Herr Dirk Gerd Petersen | 1934 | Stud. Maschinenbau
75. Herr Albrecht Pfähler | 1934 | Stud. Chemie Ludwigsburg
76. Frl. Hilde Röhmer | 1934
77. Herr Friedr. Wilh. Schlottmann | 1934 | Fahnenjunker-Unterffiziero | 6. Panzerregiment
78. Frl. Anneliese Worseck | 1934
79. Frl. Lily Freude | 1935
80. Frl. Ines Gastell | 1935 | Hochschule für Lehrerbildung | Hannover
81. Herr Detlev Krankenhagen | 1935 | Seekadett | Schulschiff „Schlesien“
82. Herr Ernst Möller | 1935 | Kaufmann
83. Herr W.J. Neiling | 1935 | Kaufmann
84. Herr Dieter Rauenbusch | 1935 | Stud. Medizin
85. Frl. Marg. Serrot | 1935
86. Frl. Brigitte Worseck | 1935 | Assistentin
87. Frl. Sigrid Beutelspacher | 1936 | Buchhandel
88. Herr Hans-Ernst von dem Bussche | 1936 | Stud. Landwirtschaft
89. Herr Horst Deckert | 1936 | Seekadett | Schulschiff „Schlesien“
90. Frl. Edith Eichholz | 1936 | Stud. Chemie | Freyre 1779, Bs. Aires
91. Herr Hans-Jörn Engel | 1936 | Stud. Ing. Berlin-Pankow
92. Herr Alberto Gaona | 1936 | Stud. Chemie | Campichuelo 231, Buenos Aires
93. Frl. Annemarie Goffin | 1936 | Haushaltspflegerin
94. Herr Hugo Mey | 1936 | Stud. Chemie
95. Herr Helmut Niedenthal | 1936 | Stud. Medizin | München
96. Herr Fritz Pfähler | 1936 | Ludwigsburg (Württ.) Flakregiment 25
97. Herr Eckhardt Rathgeb | 1936 | Corrientes 972, Olivos, F. C. C. A.
98. Frl. Hilde Schmidt | 1936 | Av. de los Incas 3338, Buenos Aires
99. Herr Willi Wagner | 1936 | Stud. Landwirtschaft bei Muff, Basel
100. Gert Decker | 19. Febr. 1920 | Zehlendorf | ev. | Direktor | Offizier | 1937
101. Herr Peter Goffin| 1937 | Stud. | Dipl. Ing.
101. Frl.Hedwig Leute | 25. Mai 1918 | Sant. de Chile | k. | Bankdirektor | Dolmetscherin
102. Raimund Mahr | 10. Juli 1918 | Hamburg | ev. Kaufmann | Flugzeugingenieur
103. Erwin May | 1937 | Buenos Aires | Kaufmann
104. Ewgeny Peltenburg | 7. April | Ockwak (RußL) | k. Kaufmann | Stud. d. Elektrochemie
105. Erika Riedel | 1. Jan. 1920 | Buenos Aires | ev. Arzt
106. Beatriz Salzmann | 31. Okt. 1919 Buenos Aires | ev. | Kaufmann
107. Roberto Schindler | 30. Okt. 1919 | Buenos Aires | k. | Bankdirektor | Stud. d. National-ökonomie
108. Karl Schroer | 21. März 1920 | Buenos Aires | ev. | Diplom-Ing. | Ingenieur
109. Renate von Thermann | 8. Mai 1920 | Gollma | ev. | Deutscher Botschafter | Stud. d. Germanistik
110. Beatriz Thern | 27. Juli 1919 | Budapest | ev. | Diplom-Ing.
SCHULE UND JUGENDBEWEGUNG.
1. Es gab am 1. 3. 38 unter den Goetheschülern . 36 Pfadfinder
2. Mit Beginn des Schuljahres traten alte Pfadfinder in die Schülerschaft der Goethe-Schule ein 5
3. Ab 1. 3. 38 traten von den Goetheschülern neu in das DAPK ein 14
4. Abgänge: Endgültig nach Deutschland 3
Austritte 2
Neuzugänge für 1938 also 99
Stand Ende 1938: 50 Pfadfinder 33 Mädel der Goethe-Schule gehören dem B.D.A.M. an.
Schülerverzeichnis 1938.
Knaben-Abteilung
Nona
Bartkowski, Sigfrido | Basualdo, Horacio | Comune, Claudio | Cordiviola, Luis | D’Alessio, Jose | Duranona y Vedia, Agustin | Fernandez-Alzogaray, Livio | Fernandez del Casal, Enrique | Garling, Juan | Hasenclever, Heriberto | Heiland, Alberto | Hess, Jorge | Holste, Juan Carlos | Homann, Klaus | Jakob, Carlos | Kicker, Federico | Kniepkamp, Alberto | Kroboth, Roberto | Langer, Eugen | Lopez-Muniz, Julio | Martinez, Manuel | Mitterreiter, Gerd | Nottebohm, Arturo | Oehley, Gernot | Olsen, Carlos | von Peteiy, Alfredo | Rademacher, Ernst | von Reichenbach, Fernando | Rossmaier, Helmut | Runge, Oscar | von Sanden, Guillermo | Schulze, Christian | Stotz, Hans-August | Vemengo, Mario | Vollenweider, John Carlos | Wenzel, Carlos Axel
Oktava
Baez-Iriarte, Aristides | Baltzer, Rudolf | Busch, Bernd | Camara, Gustavo | Caminada, Jose | Coates, Stanley | Decker, Guillermo | Echevarria, Armando | Goode, Felipe | Groschopp, Ernesto | Groschopp, Carlos | Hasenclever, Felix | Hillekamp, Wolfgang | Koch, Richard | Koch, Rodolfo | Kruse, Walter | Kupfer, Martin | Mandry, Carlos | Mayol, Alberto | Moretti, Jose | Ortholan, Juan Carlos | Padin-Videla, Gines | Pozzo, Jorge | Rosauer, Rodolfo | Rossmaier, Walter | Schmitt, Otto | Solbrig, Otto | Suter, Tito | Trivelloni, Juan Carlos | Vernengo, Marcelo | van Waveren, Rolf | Wieda, Gerardo
Septima
Barthel, Enrique | Cassagne, Enrique | Costa, Oscar | Curtius, Reiner | Ecke, Karl Albert | Goltz, Karl Ernst | Grämlich, Walter | Groll, Max | Hasenclever, Klaus | Helmich, Carlosv | Hueck, Hans | Jacobi, Carl | Kauer, Alfred | Koch, Oskar | von Kühner, Otto | Lahusen, Carlos | Lau, Jorge Juan | Lüders, Guillermo | Mazzino, Carlos | Michel, Ralf | Mosich, Hervvart | Oberst, Hermann | Pereda, Nicolas | Pineiro-Sorondo, Julio | Pueyrredon, Eduardo | Queiruga, Jose Maria | Reichmann, Carlos | von Sanden, Alejandro | Scherrer, Federico | Schweizer, Rolf | Silveira-Fritsche, Carlos | Wolff, Luis | Zitzke, Ronald
Sexta
Baltzer, Franz | Baranetzky, Wilhelm | Brinckmann, Herbert | Carstens, Heinrich | Fernandez del C., Armando | Fossa, Carlos | Grämlich, Emil | Grether, Ernesto | Gurmendi, Juan | Hartkopf, Ernesto | Helmbrecht, Telmo | Jahn, Oscar | Koblitz, Juan | Löw, Norbert | Lopez-Zavaleta, Victor | Otto, Luis-Rolf | Ramm-Doman, Mario | Sass, Harry | Schmidt-Deussen, Reinhard | Schüler, Norbert | Utne, Arne | Wehner, Rodolfo | Welbers, Rene | Wolf, Oscar
Quinta A
von der Becke, Alfonso | Bohnen, Ralf | Centomani, Jose | Curtius, Ricardo | Dhers, Pedro | Fortmüller, Fr. Christoph | Güller, Carlos | Güller, Ernesto | Kirschbaum, Werner | Kriesche, Wolfgang | Lange, Fritz | Mallmann, Norberto | Maul, Günther | Otto, Joaquin | Riceheri, Ovidio | Schiller, Egon | Schulze, Antonio | Sinistri, Alejandro | Truppel, Heinz | Wolf, Henning
Quinta B
Bähr, Joachim | Berschtl, Ernesto | Bünzli Alfredo | Casadö, Hernän | Dankert, Ernesto | Daubanton, Jacques | Fehlingi, Carlos | Hasenclever, Wolf | Kraft, Wolfgang | von Külmer, Hans Werner | Leidhold, Helmut | Löw, Hans Mario | Mampoy, Ernesto | Mosieh, Günther | Pereda, Horacio | Ratzlaff, Hans Dieter | Rhades, Ludwig | Riedel, Rodolfo | Schmahl, Erik | Tabor, Hans | Langer, Helmut | Bertolini, August | Braun, Guillermo | Cizek, Hans | Dinger, Diedrieh | Erich, Wolfgang | Frohwein, Ernesto | Hartwig, Harald | Hasenclever, Alfredo | Hiller, Helmut | Hulsbus, Emilio | Koivistoinen, Winfried | Kowalski, Heinz | Lahusen, FedericovLeidhold, Gerhard | Leute, Peter | Mampoy, Carlos | Meyer, Carlos | Müller, Rodolfo | Pahlke, Max | Rattenbaeh, August | Riceheri, Ricardo | Säger, Juan | Strohschneider, Gerhard | Thiemann, Walter | Thorhauer, Alfredo | Truppel, Günter | Vernengo, Roberto | Wolf, Jürgen
Quarta B
Adler, Robert | Brandt, Peter | Doelling, Kay | Eder, Roberto | Hartwell, Rex | Hintermeyer, Alberto | Ladmann, Enrique | Lehner, Sigfried | Leucke, Juan Pablo | Ranitzsch, Olaf | Reinke, Winfried | Ullrich, Helmut
Quarta A
Untertertia
Bannert, Arno | Baumann, Hans | Bumann, Walter | Bünzli, Edmund | Durlach, Günther | Engelmann, Edgar | de Haan, Eduard | Jacobi, Jorge | Jakob, Ricardo | Köhler, Carlos | Kolb, Rodolfo | Lange, Enrique | Lichtenstein, Erich | Löw, Harry | Mampoy, Federico | Rohde, Winfred | Schneider, Markus | Schveim, Oscar | Standke-Hinze, Robert | Trzebinski, Alfred | Westphalen, Curt
Obertertia
Bösch, Erica | Buchhorn, Hildegard | Buessau, Liselotte | Buessau, Ingeborg | Deckert, Gisela | Demmer, Manfred | Dülm, Gisela | von Egen, Irmgard | Hilger, Günther | Hoffmann, Werner | Holzmann, Kurt | Jahn, Gerda | Kallee, Ursula | Klint, Karin | Klose, Oskar | Lahusen, Juan Jorge | Lubschik, Hans | Malbrane, Gerhard | Marzlüf, Ines | Meuer, Ursula | Molter, Friedrich | Niebuhr, Henning | Oetken, Elsa | Plate, Alfredo | Renner, Anamaria | Richter, Fritz | Rimpier, Felix | Rimpier, Anneliese | Schmidt, Ruth | Schmidt, Wilhelm | Schmitz, Wolfgang | Schulze, Dorotea | Schuster, Herbert | Schwarz, Guido | von Thermann, Edmund | Thomas, Elisabeth | von Waveren, Marianne | Wieda, Wolfdiedrich | Ziekendraht, Heinz Walter
Untersekunda
Begemann, Lotte | Baumann, Annemarie | Bickenbach, Ingrid | Daubanton , Henri | Eenner, Karin | Eischer, Ruth | Friedheim, Alicia | Geisenhof, Jutta | Henze, Werner | Hilger, Rolf | Lahusen, Geraldine | Lindblom, Brigitta | Luers, Hildegard | Ludwig, Rosa | Meyer, Claus | von Mossoloff, Tatiana | Mumm, Wilhelmine | Oehrtmann, Hilda Otto, Waltraut | Rex, Ruth | Rohde, Gerda | Scheckenbach, Günther | Schuchardt, Ingeborg | Schulz, Carlos | Staudt, Wilhelm | Thorhauer, Werner | Truppel, Gerhard | Visser, Philipp | Weiss, Celicia | Werkmann, Heinrich | Wolf, Dieter | Zech, Ulrich | Zidek, Enrique | Ziegele, Magda
Obersekunda
Bühner, Elena | Goedhart, Pedro | Glück, Herbert | Grützmacher, Karl Heinz | Gundel, Ingeborg | de Haan, Rita | Heinzmarin, Gerhard K | Herbreehter, Fritz | Hilger, Gisea | Hoigne, Emiio | Müller, Kurt | Niebuhr, Diethild | Rahe, Gerhard | Röhmer-Litzmann, Carl-Wilhelm | Schachenmayr, Friedrich | Schmidt, Dietrich | Schülke, Willy | von Schwanebach, Dorothee | Spahr, Alexander | Wachholz, Hugobert | Weiss, Brunhilde | Wilkens, Günter
Unterprima
Beer, Hans Joachim | Brügmann, Rolf | Dockhorn, Friedrich | ter Ellen, Anita | Erck, Isolde | Fremery, Mercedes | Friedheim, Carlos August | Fritsch, Eberhard | Gasteil, Egon | Gersonde, Herbert | Henssler, Herta | Hiller, Gerda | Jahnke, Günter | Lentz, Liselotte | Lohrmann, Martin | Meyer Ecke, Ines | Overmann, Carlota | Schultz, Walter | Sievers, Ruth | Wollanke, Klaus-Werner
Oberprima
Bathelt, Fritz | Boelcke, Oswaldo | Bunge, Eduardo | Cabjolsky, Helmut | Eichholz, Ivurt | von Essen, Eva | von Essen, Hans-Heinz | Hiller, Erika | Jentseh, Rolf-Dietrich | Kipp, Leonor | Leute, Hans | Lohrmann, Waltraut | Meier, Irene | Remmer, Heinz | Säger, Ingeborg | Schachenmayr, Hans | Schweizer, Margot | Thorhauer, Adolf
Mädchen-Abteilung.
9. Klasse
Baltzer, Irmhild | Deetjen, Ana Irene | De la Sernu, Mercedes | De la Serna, Felicitas | Duranona y Vedia, Clara | Ferro, Esther | Heiland, Gisela | Henninger, Emma | Hermann, Marta | Herrero-Ducloux, Elsa | Ihle, Maron | Körner, Leonor | Landrock, Ingeborg | Lopez-Zavaleta, Maria Ter. | Malarino, Juana | Mayol-Lafarrere, Adriana | Merediz y Magron, Nadia | Neumann, Anamaria | Pereda, Maria | Plate, Margarita | Reina, Carmen | Scarpati, Marta | Scherrer, Norma | Schiersmann, Elschen | Trzebinski, Helene | Westerholz, Dolores | Zachres, Edith
8. Klasse
Aguirre, Maria Teresa | von der Becke, Amelia | Bosshardt, Verena | Braun, Beatriz | Camauer, Haydee | Dhers, Adriana | Dick del Ponte, Annamaria | von Engelbrechten, Lou Helen | Erdozain, Livia | Freixas, Maria Ofelia | Freixas, Maria del Carmen | Friebel, Gerdtraut | Grether, Nora | Hartwell, Elisabeth | Heiland, Ines | Hellmann, Christa | Homann, Rosemarie | Hulsbus, Dorotea | Idoate, Maria Ofelia | Imperiale, Martha | Ivobelt, Ana Emma | Laederach, Berta | Oehrtmann, Elsa | Robert, Margot | Schliermann, Ingeborg | Schmidt, Marga | Stange, Marta | Terkeltaub, Ruth | Tufrö-Sehorr, Yvonne | Wenzel, Olga | Zitzke, Dagmar
7. Klasse
Bork, Evelina | Dietsch, Elisabeth | Ferro, Raquel | Franke, Irene | Heckmaier, Juana | Henninger, Dora Irene | Hutter, Edith | Kadrnoska, Lia | Linder, Carlota | Mandry, Jutta | Molter, Hella | Perea-LIeynemann, Beatriz | Pfeiffer-Saenz, Irene | Pohl, Doris | Reid, Silvia | Rothlin, Marta | Rovai, Susana | Selbmann, M. del Carmen | Vollenweider, Lydia | Weinschenk, Karin | Wolf, Elsa | Wolf, Gisela
6. Klasse
Baltzer, Gisela | Balzer, Susana | Berwick, Doris | Busch, Christa | Cizek, Malva | Ellinghaus, Ilse | Endler, Ana Maria | Hengstenberg, Irene | Holste, Helga | Hulsbus, Mercedes | Ivobelt, Gertrud | Meyer, Erika | Michel, Beatriz | Movano, Anita | Ortholan, Alicia | Pereda, Johannita | Pfeifer, Elsa | Pineiro-Sorondo, M. Marta | Salzmann, Ursula | Scherrer, Irma | Schnupp, Gladvs | Trucco-Padin, Susann | Tufroschorr, Alicia | Wahner, Anneliese | Zemborain, Luz
5. Klasse
Adam, Olga | Balzer, Carmen | Barfuss, Olga | Bühler, Ruth | Dubourq, Eudia | Ferro, Norma | Ferro, Dora | Frank,Ingeborg | Henninger, Martha | Henssler, Gisela | Kirschbaum, Ana Maria | Kirschbaum, Edith | Kleiner, Gisela | Krause-Lahausen, Nora | Lau, Maria Luisa | Moyano, Ignacia | Nobis, Melitta | Pahlke, Ingeborg | Pfannkuche, Edith | Roemmers, Hildegard | Roesli, Ana | Schroeder, Helga | Thomas, Ingeborg | Weinschenk, Renate
4. Klasse A
Agsten, Leonor | von der Becke, M. Christian | Böhmer, Bianca | Buessau, Catalina | Bunde, Maria | Decker, Elsa | Fortmüller, Ruth | Gamper, Carmen | Grether, Annemarie | Grob, Irene | Heinlein, Ingrid | Henkel, Margarita | Henneberg, Catalina | Kleiner, Ingrid | Kleissen, Ruth Anita | Kossmann, Maria | Lichtenstein, Annemarie | Lutz, Gloria | Rhades, Gertrud | Schinkel, Nancy-May | Stillger, Erika | Trzebinski, Nina | Umbreit, Ingeborg | Weber, Rosemarie
4. Klasse B
Baltzer, Erika | Brand, Maria Elena | Centner, Ingeborg | Fischer, Nelly | Frenkel, Alicia | de Haan, Eleonore | Jakob, Carmen | Kolb, Marta | Kriesche, Renate | Lotz, Annemarie | Meyer, Ruth | Mudrich, Liselotte | Robert, Gisela | Rosmann, Daresa | Ruhstaller, Geraldine | Sagemüller, Liselotte | Schmitt, Irene | Serrot, Leonor | Spahr, Anneliese | Trucco-Padin, Estela | Yollack, Edith | Wolf, Maria Elena
3. Klasse
Arndt, Annemarie | Baass, Carlota | Bornemann, Julia | Clauss, Birgit | Ecke, Laura | ter Ellen, Lucia | Geeilter, Erna | Geisenhof, Carola | Greiner, Cato | Hartkopf, Gerda | Heinldin, Helga | Helmich, Edith | Helmich, Olga | Hiebaum, Genovefa | Hueck, Ingeborg | Koch, Lilian | Mingramm, Beatriz | Molter, Maria Luisa | Mumm, Margret | Pallie, Marion | Przetak, Karin | Runge, Elsa | Schmidt, Julia | Schmidt-Deussen, Ursula | Schulze, Luisa | Seling, Sofia | Utne, Inger Vilar, Maria | Teresa | Walmer, Helga
Kindergarten
Knaben
Ahrens, Enrique Mario | Albert, Federico V. | Alvarez, Vicente | Frigerio, Rafael | Barros, Carlos | Barros, Rodolfo | Botta, Alfredo | Crousse, Enrique | Espinola, Pedro | Freixas, Antonio | Jaren-Borda, Luis | Koch, Alberto | Louge, Carlos | Magaldi, Agustin | de Marco, Roberto | Martinez, Carlos | von Petery, Emilio | Reina, Alberto | Ribbert, Herbert | Säger, Carlos | Schiersmann, Guillermo | Schwarz, Wolfgang | Stange, Claus | Thornton, Eduardo | Trivelloni, Jorge | Viera, Ricardo | Vogt, Carl Heinz | Wehner, Fredo | Westerholz, Fernando
Mädchen
Berglaus, Christel Bista, Susi | Brizuela, Angelina | Brizuela, Martha Cordiviola, Angelica Daubanton, Elisabeth | Estag, Erika | Echevarría, Fanny | Grether, Lilian | Grosshopp, Helga | Gust, Ruth | Haider, Ada | Jackson-Cilley, Malvina | Kobelt, Dorotea | Kronegold, Milka | Kupfer, Hildegard | Lahusen, Maria Luisa | Lipsky, Helene | Lipstreuer, Sara | Macci-Zubiaurre, Teresita | Malarino, Celina | Martinez, Maria Teresa | Mayol-Laferrere, Marcela | Witterreiter, Hillit | Mora, Ingrid | von Petery, Isabel | von Petery, Ingeborg | von Petery, Elinor | Plate, Marie-Luise | Prigge, Eleonore | Richter, Margarita | Rodriguez, Yelia | Rosauer, Susana | Rothlin, Susana | Sieburger, Marylin | Solbrig, Victoria
Sonderbeiträge
Winterlerien in Cordoba.
Wie im vergangenen so war es auch in diesem Jahr durch die Initiative unserer Schulleitung möglich, daß 25 Kinder der verschiedensten Altersstufen aus Goethe- und Fridericus-Schule ihre Winterferien in den Bergen von Cordoba verbrachten.
Zur Fahrt: In diesem Jahr haben wir den Vorzug in einem eigens für uns bereitgestellten Abteil der 2. Klasse die mit Spannung erwartete Nachtfahrt zu machen. Wir sind also ganz unter uns. Demgemäß ist auch die Stimmung bei Groß und Klein ganz wie zu Hause, und der unverwüstliche Herr Brömmel weiß mit seinen Späßen die Gesellschaft bis in die späte Nacht auf Draht zu halten. Dann behält aber doch endlich der Sandmann» die Uebermacht über die kleinen Geister. Wie in einem Puppenladen liegen sie nun da, kreuz und quer, auf Koffern, Bänken, wohlverpackt in wollene Decken. So ist denn auch am kommenden Morgen alles wieder frisch und munter, wie es heißt: „Cordoba! Alles aussteigen !“
Draußen vorm Bahnhof stehen ganz vornehme Omnibusse bereit, uns in 2-stündiger sausender P’ahrt nach Calamuchita, der jungen deutschen Siedlung zu bringen. Da sind nun also die langersehnten Berge, von denen man in der Schule schon so viel gehört und Gipfelnamen auswendig gelernt hat. Also gleich mal auf! Wozu lange ausruhen nach der Reise? Aber mancher kleine Gernegroß und Flachlandbewohner vom La Plata muß doch gleich am ersten Tage feststellen, daß wirkliche Berge sich nicht so leicht und mühelos nehmen lassen wie die Barran-cas von Buenos Aires.
Unsere lieben Pensionsmütter von Calamuchita tun jetzt aber alles, um uns gleich vom ersten Tag an heimisch werden zu lassen. Das Essen und die Verpflegung sind ausgezeichnet. Fast jeden Morgen stehen Reitpferde zur Verfügung, und hinaus geht es in die weite grandiose Landschaft. Das Reiten hat’s allen angetan, ob groß ob klein. Was tut es, wenn da auch mal ein zu forscher Draufgänger etwas unsanft aus dem Sattel gehoben wird und sich den Kopf seines vierbeinigen Trägers aus der Froschperspektive betrachtet? Unsere heutige Jugend soll zu Mut und Härte gegen sich selbst erzogen werden, und dazu trägt auch der Reitsport wesentlich mit bei.
Wenn wir schon der schönsten Erlebnisse unserer Feiertage gedenken, dürfen wir nicht unsere Fahrten auf Ellingers Camion vergessen. In einem Hui geht’s da z. IL eines Tages mit Singsang zum „Dique Tercero“, dem riesigen Stausee mit der mächtigen Staumauer und dem Kraftwerk, von deutschen Ingenieuren erbaut. Aber da bleiben wir nicht, das riecht für unseren zünftigen Spießbraten, den wir im Auto mitfahren, zu sehr nach Zivilisation. Unser Blitzschwab Ellinger weiß da ein herrliches Plätzchen am Rio Tercero, wo das vorher gestaute Wasser sich nunmehr seiner Freiheit zu freuen scheint und mit Donnergetöse zwischen mächtigen Felsen hindurchschießt. Ein schwankendes Schmalspurgeleise führt über den tosenden Schlund. Wenn einer da reinfiele? Ach was, drüben gibts Schatten und schön weichen Rasen. Mut gefaßt und hinüber! — Manches Herzchen ist aber doch wohl in Gedanken an den „Nix von Regensburg“ beim ersten Übergang einige Stockwerke tiefer gerutscht. Hier drüben schmoren nun bald drauf in ihrem eigenen Fett am Spieß 2 mächtige Hammel und lassen uns das Wasser im Mund zusammenlaufen ; und es vergeht keine Stunde, da sitzt alles im Kreise lind verzehrt laut und vernehmlich nach Landessitte sein Stück Asado. Wer möchte jetzt wohl täuschen gegen eine noch so raffinierte Jousten-platte? Bis dahin ist alles programmäßig verlaufen, und die ehemals hungrigen Wölfe liegen nunmehr gesättigt und zufrieden im Gras und lassen sich zum Mittagsschlaf die warme Wintersonne auf den Pelz brennen.
Doch mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten. Wird da unser gemütliches Picknick etwas unsanft unterbrochen durch aufkommenden Sandsturm ! Nichts wie auf und davon ! Die Sonne, die uns eben noch so klar das Fell wärmte, scheint mit einem Mal fahlkraftlos, und ein mächtiger Sturmwind treibt feinste Staubkörnchen in Augen, Mund und Nasen. Aber unsere Stimmung leidet dadurch nicht; im Gegenteil. Auch dies muß mal miterlebt werden! In Decken eingehüllt, Shawls um den Kopf, fliegen wir wieder singend auf unserem Camion zurück nach Calamuchita.
Der Tag ist aber noch nicht zu Ende. Unser harrt noch das Allerschönste : die allabendliche Gespenstergeschichte unserer nimmermüden Lagerleiterin Frl. Wohlrab. Wer wird die versäumen und zu Bett gehen? Unter einem richtigen Indianerzelt beim Schein einer trüben Stallaterne, wenn draußen der Wind so schaurig pfeift und Nachtvögel schreien, können diese romantischen deutschen Kinderherzen so recht das Gruseln ‘kriegen bei der Geschichte von „der armen Schloßfrau“, die da als Geist des Nachts durch die feuchten kalten Gänge der verlassenen Schloßruine lautlos beim Mondschein schwebt. Bis in die tiefe Nacht könnte man da zuhören ! Aber einmal muß ja doch geschlafen sein, und mit „Ade nun zur guten Nacht“ zerstreut sich die Schar, jeder nach seinem Wigwam.
So vergehen die herrlichen Tage der Ausspannung fern vom Großstadttreiben und Alltagstrott, einer schöner als der andere, bis der einzig schmerzliche erscheint, der Abschiedstag. Jeder von uns verläßt mit Dank im Herzen seine lieben Wirtsleute in Calamuchita mit dem stillen Wunsch im nächsten Winter wieder mit dabei sein zu dürfen.
O. Becker.
Zu dem Thema: Hausmusik.
Wir haben in Deutschland eine Reichsmusikkammer, die ihre Aufgabe darin sieht, das- musikalische Leben in Deutschland zu betreuen und zu fördern. Der Beauftragte dieser R.M.K. Prof. Peter Raabe faßt in seinem Büchlein „Die Musik im dritten Reich’“ zusammen, was er über den Wert, den heutigen Stand und die Entwicklungsmöglichkeiten des Musiklebens in Deutschland zu sagen hat.
Von.der Hausmusik hat er eine sehr hohe Meinung und sagt: „So wie der Sport dazu dient, den Körper zu stärken und gesund zu erhalten, sorgt die Hausmusik für die Gesunderhaltung des deutschen Geistes und der deutschen Seele.“
Diejenigen unter uns, welche Hausmusik treiben, werden Peter Raabe zustimmen, weil sie selbst an sich erfahren haben, was Hausmusik bedeutet.
Wir brauchen, um uns seelisch und geistig frisch zu erhalten, von Zeit zu Zeit Stunden der Ruhe, der Sammlung und Besinnung, in denen wir ganz losgelöst von allem Alltäglichen einmal aufatmen können. Diese Besinnung und Sammlung aber kann uns in vielen Fällen eine Stunde der Beschäftigung mit unserem Instrument oder gemeinsames Musizieren daheim oder im Freundeskreise geben.
Solche Stunden können zu einer rechten Kraftquelle werden. Sofern das einem Menschen bewußt geworden ist, wird er allen widerlichen Umständen zum Trotz darüber wachen, daß ihm diese Kraftquelle nicht verschüttet wird. Da mag täglich noch so viel auf ihn einstürmen, die Unruhe und Hast noch so groß sein, da mag es noch so schöne Schallplatten oder Radios mit verlockenden Programmen geben, er wird sich seine Viertelstunde an seinem Instrument nicht nehmen lassen oder wird es doch fertigbringen von Zeit zu Zeit mit anderen gemeinsam daheim Lieder alter und neuer Zeit zu probieren, zu spielen und zu singen; oder hat er gar die -Möglichkeit in einer Spielgruppe, e’nem Quartett, oder was es sei, mitzuspielen, wird er sich die Spieltage auf jeden Fall frei halten.
Daß in der heutigen, bewegten, schnellebigen Zeit die Gefahr groß ist, daß unserer Jugend das innige Verhältnis zur Musik, das ja eigentlich nur durch Selbstmusizieren erworben werden kann, verloren geht, muß man ohne Zweifel zugeben. Unsere Kinder sind durch Pflichten in der Schule und außerhalb ziemlich eingespannt, und wo die geistigseelische Regsamkeit fehlt, wird Radio und Schallplatte eben den musikalischen Bedarf decken. Jedoch in wessen Sinn und Gemüt ein ehrliches Fünkchen Liebe zur Musik steckt, dasjenige Kind kommt trotzdem zu seinem Instrumentlein, sei es auch nur eine anspruchslose, kleine Blockflöte, dieses in letzter Zeit wieder sehr beliebte Melodieninstrumentchen. (Wie im vergangenen Jahr kann jeder, der dieses Instrumentchen erlernen und spielen will, zum Blockflötespielen in der Schule, alle Wochen an einem vereinbarten Nachmittag, kommen.)
Das Geigenspiel zu erlernen, dazu gehört schon mehr Geduld und Mühe, —• aber hat man den schwersten Anfang überwunden, so vergilt der Umgang mit dem schönen, zarten und ausdrucksvollen Instrument dem Spieler alle Mühe. Schön und sehr förderlich und anregend wäre es für alle kl. Geiger unserer Schule, wenn sie außer den Einzelprivatstunden, die sie besuchen, auch eine Stunde jede Woche oder alle 14 Tage freihalten könnten für gemeinsames Musizieren aller Streicher in der Schule.
Die Ziehharmonika hat sich sehr schnell bei den Kindern beliebt gemacht. Sie eignet sich famos als Begleitinstrument im Freien oder im großen Raum.
Am häufigsten wird wohl das Klavier zur Hausmusik herangezogen. Es hat lange Zeit alle anderen, kleinen und schüchternen Instrumente totgeschlagen und spielte die alleinige Hauptrolle beim Musizieren im Haus. Man kommt aber doch dahinter, daß es z. B. zum Begleiten der Volkslieder nicht geeignet ist und zieht die Laute und Gitarre dafür vor. Auch für alle Musik, vor Bach und Bach, holt man sich jetzt mehr und mehr das klarere und zartere Cemballo heran. Um jedoch unsere Klassiker wie Beethoven oder Chopin zu spielen wird natürlich das Klavier seine Unentbehrlichkeit behalten. Recht fleißig sollten unsere Anfänger das Vicrhändig-Spielen üben.
Eine ganze Anzahl anderer Hausinstrumentchen wären noch zu erwähnen, an denen unsere Kinder ihre musikalischen Fähigkeiten erproben können, sei es nun Laute. Zither, Mundharmonika, Gong, Gläser, oder was weiß ich. Ein Mensch, der Freude am Singen und Klingen, am Musizieren hat. kann alles zum Tönen bringen, und seien es Steine.
Zu den deutschen Menschen gehört die Musik, sei es nur die Freude daran oder die Fähigkeit dazu. Die Deutschen sind die Träger der höchsten musikalischen Kultur der Welt. Wir sind das Volk der bedeutendsten Musiker: Bach, Händel, Beethoven, Mozart, Schubert, Brahms, Weber, Bruckner und Wagner. — Was hat das mit Hausmusik zu tun? —Die genannte Tatsache verpflichtet uns daran zu denken, daß alles Große sich aus kleinen Keimformen in ruhigem, organischem Wachstum entwickelt und noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.
Die meisten der großen deutschen Musiker sind hervorgegangen aus Familien, die schon Generationen hindurch die einfache Volks- und Hausmusik still gepflegt haben. So waren die Vorfahren unseres größten Kirchenmusikers Bach schon Generationen hindurch fleißige Pfleger der einfachsten Volksmusik; sie spielten zu Kirmessen und Tänzen im Thüringer Land auf. Als Krönung dieser fleißigen und stätigen Pflege der Musik ging dann Job. Sebastian Bach aus dieser Familie hervor.
So denken wir auch daran, daß jedes unserer Kinder ein Ahnherr oder eine Ahnfrau is.t oder sein kann, wie der Führer sagt. Wer weiß, welcher bedeutende Musiker unentwickelt und unentdeckt unter den Kindern sitzt und einmal dem deutschen Volke zu Ruhm und Ehre verhilft. Uns Lehrern und Eltern fällt nun die Aufgabe zu, alle Ansätze zu hausmusikalischer Betätigung bei den Kindern recht wahrzunehmen, uns an den kleinsten Bemühungen und Erfolgen mitzufreuen, anzuregen und zu helfen.
E. Wohlrab.
EIN TAG IM VERONICA-LANDSCHULHEIM.
In den hohen Schlafraum zieht durch die weitgeöffneten Fenster der kalte Morgen. Ein schauerndes Frösteln streift über die 25 Betten, über die 25 schlafenden Mädel.. Tief und fest schlafen sie alle, die Morgenkälte weckt sie nicht — zu Fräulein Lagings großem Leidwesen.
„6 Uhr 15!“ Mit einem Seufzer stellt Fräulein Laging diese Tatsache fest; ohne Zweifel, die Uhr sagt: ,,6 Uhr 15“. Wenn sie wüßte, was das bedeutet, würde sie nicht so erbarmungslos weiterticken . . . 6 Uhr 16! … „Aufstehen! Es ist viertel nach 6!“ — Unartikulierte Laute: Stöhnen, Seufzen, Brummen, Aechzen zum Steinerbarmen; Quietschen und Knarren der Matratzen; dann wieder Stille … 6 Uhr 18, … 6 Uhr 20 . . . „Los, Aufstehen! In 5 Minuten Antreten zum Frühsport!“ —Das gleiche Konzert, dann ein langes, herzhaftes Gähnen, ein verzweifeltes „Ach Gott“, ein verschlafenes Schimpfen. — Ein Lachen springt auf, geht von Mund zu Mund. „Du, weißt du, was Lotte diese Nacht gesagt hat? Te, te, te, die Pferde weg, die Pferde weg!“ Das Lachen erfrischt, löst ein klein wenig die Schlaftrunkenheit. — Raus aus den Federn! Einstig das Turnzeug übergestülpt, möglichst verkehrt.
„Trrrilll!“ — Alles rennet, rettet, flüchtet, — stellt sich in Glied draußen an, zähneklappernd, gähnend, schupsend. — „Dauerlauf!“ Mechanisch trotten die Beine in stumpfsinnigem Links, Rechts, Links, Rechts. Kein Wort fällt. Einige dösen noch, andere schauen schon mit lebendigen Augen in den frischen Morgen. Die Erde dampft unter den raumschaffenden Schritten, die ersten goldenen Sonnenpfeile durchstechen die feuchten Nebelschwaden. Die Freiübungen treiben die letzte Müdigkeit aus den steifen Gliedern. Dann heißt es Betten-Bauen, „Morgen-Kultur“ nicht vergessen, und Antreten zum Flaggenhissen! Ein frohes Lied flattert auf zu den knatternden Fahnen, ein markiger Tagespruch begleitet sie am Mast in die Höhe, — „Frühstücken!“ –
Endlich mal wieder was zu essen! Die Marmeladebrote schwinden wie Butter unter der Sonne, der bedauernswerte Küchendienst kommt nicht zur Ruhe. Es ist eigentlich erstaunlich, was alles in so einen Mädelmagen hineinpaßt, wenn er die Würde vergißt, einer schlanken jungen Dame anzugehören. Nach der morgendlichen Lesung beginnt dann die Arbeit: Physik, Zeichnen, Biologie, Turnen, .Volkstänze wechseln Tag für Tag miteinander ab.
L’m 12 Uhr macht man sich halbwegs stadtfein, d. h. man vertauscht den Trainingsanzug mit einem Kleid, um die wichtige Prozedur des Essens zu würdigen. „Ach, wie furchtbar leer ist unser Magen, — Hunger, Hunger, Hunger!“ schallt der Chor der Hungrigen, bis sie sich, kaum der Tischspruch vorbei, gierig auf das Essen stürzen. — Nach der allbeliebten Mittagsruhe unternehmen wir einen Spaziergang zu einem benachbarten deutschen Siedler. Durch sauber gepflegte Gemüse-und Obstanpflanzungen führt der Pfad zu alten Baumbeständen. Hier und dort lugen lustige»weiße Häuschen aus dem dunklen Grün.
Ins Landheim zurückgekehrt, wartet unser schon der Arbeitsdienst. Mit Hacke oder Rechen bewaffnet, ziehen wir den letzten, schrägen Strahlen der roten Abendsonne entgegen auf unsere Arbeitsplätze. Zum Unkraut-Jäten oder Kartoffelhacken, zum Erbsenpflücken oder Schotensäen oder gar zum „Goetheweg“, einer noch von morastigem Gestrüpp bedeckten Eukalyptusallee, die, wenn sie von uns gesäubert ist, auch mit dem Namen unserer Schule benannt werden soll. Unter leise fallenden Abendschatten ziehen wir, wohlige Müdigkeit in den Gliedern, zurück ins Heim zum Abendessen und Flaggeeinholen.
Meist beschließt ein Singabend, ein Vortrag oder eine Lesestunde den Tag. Heute aber soll etwas ganz besonderes steigen; ein schnell improvisierter „Bunter Abend“. In jedem Eckchen beraten tuschelnde Mädelgruppen, der Schrankraum liegt voller schnell herausgerissener kostümfähiger Sachen, im Duschraum werden der anerkannt guten Akustik wegen Arien gesungen. Alles schwirrt aufgeregt durcheinander, es geht zu wie in einem Bienenstock. Endlich ist es soweit, und … seine Exzellenz der Erlkönig erscheint samt Gefolge der Erltöchter und Vater und Sohn. „Meine Damen und Herren, eine dramatische Oper, echt nach Goethe!“ — Herzzerreißend jammert die Stimme des Knaben, salbungsvoll lockend schmeichelt Erlkönig, beruhigend brummt des Vaters Baß. Es ist urkomisch. Lachsalven und rauschender Beifall belohnen die Schauspieler. Lustige Spiele wechseln ab mit Spottliedern, bis wir, noch prustend vor Lachen, energisch ins Bett geschickt werden.
Es war aber auch zu ulkig! „Weist du noch, Lotte, der schmachtende Liebhaber, oder Sigrid, die hüstelnde Exzellenz? — Weißt du noch, Inge, die dicke, pausbackige Marktfrau, oder gar Tatja, das mondäne Weltdämchen?“ -— Und so klingt es noch lange fort in uns, so heißt es immer wieder, wenn Verdnica-Mädel sich treffen :
„Weißt du noch…?“
Diethild Niebuhr, Schülerin der Obersekunda.
WIR PROBEN FÜR DEN „URFAUST“
Von Eva v. Essen, Schülerin der Oberprima.
Die Arbeit für die Urfaustauffuehrung fing an mit kurzen Einzelproben. die das Werk in Bruchstücke zerrissen, die uns aber auch all die mühselige Kleinarbeit in kürzerer Zeit bewältigen halfen, als es bei Gesamtproben der Fall gewesen wäre.
Acht Tage vor der ersten Vorstellung sollte das Stück einmal ganz durchgespielt werden, und wir freuten uns darauf, wie auf ein großes Neues, das all das kleine vom einzelnen Herzugetragene zusammenfassen sollte. Und es wurde auch zum Erlebnis in der nüchternen Turnhalle, dieses erste Zusammenspielen mit unzähligen Stockungen, vielen Verbesserungen, eine erst im Entstehen begriffene Form, die uns aber packte, als wäre es schon Vollendung.
Dann brachte die Gewohnheit wieder das Alltägliche in unser Spiel, wir lernten aber, wie man es anstellen muß, um d.ie Zuhörer zu erschüttern, und wenn es auch nur ein paar Kameraden waren, die auf den Turngeräten sitzend uns ihren Beifall spendeten, so gewöhnten sie uns doch an ein aufmerksames Publikum.
Bald war uns der Faust so bekannt, daß wir vor Zitaten schon gar nicht mehr zum richtigen Reden kamen, sondern uns nur in hoher Goethescher Sprache unterhielten. Daß diese Kenntnis auch zu unangenehmen Geschehnissen führen konnte, beweist folgendes Erlebnis:
Bei einer der ersten Proben, wobei der Biologiesaal der Goethe-Schule Frau Schwertleins Haus vertreten sollte, spielte sich gerade herz- und ohrenzerreißend der Schmerz der verwitweten Frau Marthe ab, als es laut und prosaisch an der Tür klopfte.
Mephisto, in seiner trostlosen Beschreibung von Herrn Schwertleins Tod unterbrochen, sprach ergrimmt die in der Lage übliche Frage aus: „Wer da?“ Doch draußen stand jemand, der genaue Kenntnis des Faust mit großer Schlagfertigkeit verband — er antwortete: „Gut Freund.“ Die Tür ging auf und „Ein Tier!“ rief das Gretchen…gott-seidank nicht aus. denn gerade noch rechtzeitig hatte es den Schulleiter erkannt. Für diesesmal war also ein aus allzuvielem Wissen entstandenes Uebel verhütet.
Die Generalprobe mit Kostümen, Musik, Beleuchtung fand statt, und weil es eine richtige Generalprobe war, fiel sie schlecht aus. Doch am nächsten Tag vor der ersten Aufführung spürte man erst, was es bedeutete, daß der heute zugezogene schwere Vorhang uns von einem Saal atmender, erwartungsvoller, flüsternder Menschen trennte, statt von den stillen Turngeräten, die uns solange geduldig angehört hatten.
Als wir allmählich zusammenkamen, herrschte noch eine heitere, ja beinahe alberne Stimmung. Die Jungens, die mit dem Bühnenumbau beauftragt waren, trugen ein Wesentliches dazu bei, da sie sich verpflichtet fühlten, noch rasch alle möglichen guten Ratschläge zu geben. Doch dann, als einer nach dem andern .begann sich umzukleiden und vor allem geschminkt zu werden, machte die gute Laune immer mehr einer erregten Heiterkeit und fieberhaften Spannung Platz.
Immer neue seltsame Gestalten, durch Schminke und Kleidung unkenntlich gemacht, standen in Fausts Studierzimmer herum, in flüsternden Gruppen bei dem gespensterhaft weiß leuchtenden Skelett, neugierig kichernd bei dem Vorhang, bestrebt einen Blick in den Saal zu werfen, oder gar, eine dritte Art Mensch, mit den schweren Büchern auf dem Schreibtisch beschäftigt, in Klopstocks Messias vertieft, oder in Witze einer Illustrierten aus dem Jahre 1932.
Dann plötzlich heißt es „Bühne frei!“ und alle verschwinden hinter dem schwarzen Vorhang, der den Blick der Zuschauer auffängt und auf die Bühne beschränkt.
Jetzt klingt Musik, die Ouvertüre einer Bach’schen Suite durch den Saal. Noch ist der Vorhang geschlossen, doch schon sitzt eine schwarze Gestalt an dem Schreibtisch und starrt gedankenvoll vor sich hin.
Ist es Faust, der über die Sinnlosigkeit seines Lebens und seines Erkenntnisdranges grübelt, oder . . . ist es Herr Ney, der die Stellen seines Monologs, deren er noch nicht ganz sicher ist, krampfhaft vor sich hin murmelt?
Man weiß es nicht. — Solange die Musik dauert, bleibt Vorstellung und Tatsache vermischt, solange die Musik dauert, wähnt jeder allein zu sein, der Wirklichkeit nicht mehr bewußt.
Doch dann geht der Vorhang auf, und man hört die ersten Worte des Monologs: „Habe nun, ach! Philosophie …” Sofort ist man wieder im Bilde. Man schämt sich ein wenig seines seltsamen Zustandes und versucht, ihn nun durch ungezwungenes Betragen auszugleichen.
Der Beifall, der Szenenwechsel, die leisen halbunterdrückten Äußerungen klingen wieder nach Wirklichkeit und gleichen die Spannung aus.
Die Stimmung- wird freier, man bangt um den jeweiligen Darsteller, man bespricht erzielte Wirkungen, man kennt alles schon ganz genau … und man erschaudert doch immer wieder, vor einem Satz, einem Wort, das neu und seltsam gesprochen, an Farbe und Leben gewinnt — ein Satz, ein Wort, an dem man auf dem Papier unzählige Male vorbeigegangen ist, um es jetzt auf einmal zu erleben als etwas Fremdes und Schönes.
Daß die Vorhangsschnur reißt, gehört bei so einer ersten Vorstellung unbedingt mit dazu, auch gibt es Grund zu vielen Albernheiten, die die Stimmung immer mehr erleichtern. Mephistos unvermeidliche Zigarre wird versteckt, in Gretchens Schmuckkästchen wird ein Becher aus Auerbachs Keller gezaubert, und sogar Faust muß sein tragisches Bühnenleben hinter den Kulissen mit allerlei Unfug bezahlen.
Doch die letzten ergreifendsten Szenen bringen wieder Ruhe und Sammlung in die aufgeregte Gesellschaft.
Auf der fast völlig dunklen Bühne stirbt Gretchen, nachdem sie noch ihre Seele gerettet hat, und Faust folgt dem gebieterischen Rufe Mephistos hinaus ins Ungewisse.
Auf den rauschenden Beifall durch den auf- und zugleitenden Vorhang folgt die Hast des Abschminkens, Umkleidens, eine verwirrende unordentliche Hast, ohne viel Worte, um den letzten Eindruck nicht zu verwischen, und endlich wieder die alltägliche Gemeinsamkeit mit den forteilenden Zuschauern in Kleidung und Sprache.
Die Großaufführung zwei Tage später, die im Deutschen Klub und in der Germania nach den Winterferien verlaufen ungefähr in derselben Weise, mit jeweils etwas größerer Sicherheit und Ruhe.
Jede einzelne aber wurde uns zum Erlebnis, sei es in der Vorstellung vor unseren Eltern in der Schule, sei es im festlich erleuchteten Bühnenraum des Deutschen Klubs, sei es im spiegelgezierten Saal der Germania unter dem Spruch: „Singe, wem Gesang- gegeben!”
Und überall, in den verschiedenen Hinterbühnen mit den unzähligen kleinen Treppen und Gängen, wo cs teils eisig kalt durch alle Fugen wehte, teils die überhitzte Luft kaum atembar war, überall herrschte die gleich erregte Lustigkeit vor dem Beginn, die gleiche Lautlosigkeit bei der einsetzenden Musik und den letzten Worten Mephistos: ,,Her zu mir!“
Gutenberg-Schule
Zweigschule in Martinez.
Zum Schuljahrverlauf:
Das Schuljahr begann am Dienstag, den 8. März, und schloß am 17.Dezember.
Da der Gesundheitszustand der Schüler dauernd sehr gut war, verlief das ganze Schuljahr gut, und die Schularbeit war von gutem Erfolg!
Lehrkörper:
Am Anfang des Schuljahres trat neu in den Lehrkörper Frl. Ana-marie Schulz als Leiterin unseres Kindergartens. Für die im Laufe des Jahres ausgetretene spanische Lehrerin Frau Vaihinger trat Frl. Leonor Caponigro in den Lehrkörper ein.
Schulausflüge, Spaziergänge, häusliche Feste und Filmvorführungen!
Es ist eine angenehme Pflicht, für die Geschichte einer Schule die Ereignisse festzuhalten, welche den Ablauf des schlichten Unterrichts aufs wohltuendste unterbrechen. Wohl kann der Aufenthalt in unserem Gartengrundstück im stillen, weltabgelegenem Vorort Martinez für Lehrer und Schüler nicht schöner sein : An die Fenster klopfen grünende und blühende Zweige: das fröhliche Gezwitscher der Vöglein erfreut uns in allen Jahreszeiten: ja, wenn die Apfel-, Birn-, Kirsch- und Pflaumenbäume zu blühen beginnen, wissen wir, daß es Frühling wird, und wenn ihre Früchte mit den Trauben des Weinstocks zu schwellen beginnen, dann haben wir bald die Arbeit des Jahres getan.
Aber es trieb uns trotzdem hinaus aus diesem Paradiese! Die Forderungen des Heimatkundeunterrichts, die nähere und weitere Umgebung der Schule gründlichst kennenzulernen und der verständliche Wunsch der Kinder: an schönen Tagen die geliebte Spielpause einmal ganz draußen ins „Unendliche“ zu verlängern,’ ohne das ärgerliche Klingelzeichen vernehmen zu müssen, gab uns Anlaß genug, sich darüber zu freuen, daß wir Schulomnibusse besitzen, welche uns auch in den Vormittagsstunden zur Verfügung stehen. Glücklicherweise liegen wir dem Rio de la Plata so nahe, daß zehn Minuten Wanderung genügen, um sein schönes Ufer zwischen Anchorena und Las Barrancas zu erreichen. Auch der liebliche Vorort Punta Chica ist nicht fern, von dessen Wasserseite schon das Tigreuelta verheißungsvoll grüßt. In knapper Stunde bringt uns der Omnibus in den einzigen Wald der Nordstrecke, nach Pacheco, und um nach Palermo zu gelangen, nach dem Hafen mit seiner sehenswerten Umgebung, brauchen wir nur die große neue Küstenstraße zu benutzen und haben es nicht nötig, die laute staubige verkehrsüberfüllte Stadt zu durchqueren. Wer unsere Mappe „Schulausflüge» durchblättert, wird sehen, daß wir tüchtig herumgekommen sind, und es ist nur schade, daß wir Raummangels wegen die begeisterten Berichte der Lehrer und Schüler hier nicht abdrucken können ! Für das erste Schuljahr war die Nähe des Flusses mit seinem Sand- und Steinstrand besonders wertvoll, und der erste Unterricht im Lesen, Schreiben und Rechnen war doch am Schönsten in der großen Sandkiste am Ufer des Rio de la Plata!
Wir müssen noch an dieser Stelle denjenigen Eltern danken, die es uns ermöglichten, einmal eine richtige Hühner-, ja sogar Hundefarm im Betrieb zu sehen, und ganz besonders entzückt waren unsere Kinder von dem Besuch einer Quinta bei Boulogne mit ihren Feldern, Beeten, Bäumen und Büschen. Auf einem Hügelrücken gelegen konnten wir von hier aus weit in die Ferne sehen, und dieser Teil der Provinz Buenos Aires erschien uns unbeschreiblich schön. Ganz unvergeßlich wird allen Teilnehmern auch der Ausflug nach dem schon genannten Wäldchen bei General Pacheco bleiben : Ein Dutzend Schüler stieg stolz zu Pferde, drei weitere schwangen sich aufs Fahrrad, und nur die „Pferd-und Radlosen“ nahmen den Omnibus.
Aus der Fülle unserer Schulausflüge möchte der Berichterstatter nur noch zwei herausgreifen: den Besuch des „Naturwissenschaftlichen Museums B. Rivadavia und den der Landwirtschaftlichen Ausstellung“ in der „Rural“ an der Plaza Italia.
Der Besuch des Museums im Park Centenario spannte unsere Erwartungen besonders hoch, weil sein erster Direktor in der langen Zeit von 1862—91 ein Deutscher war: der berühmte Gelehrte Hermann Burmeister. Wir sollten nicht enttäuscht werden, trotzdem nur ein Teil des Neubaus für die Besichtigung zugänglich war. Wir bewunderten im Vorraum den Meteoren „El Mocovi“ mit seinen 750 kg, staunten über die argentinischen Riesentiere der vorgeschichtlichen Zeit, verweilten lange in der indianischen Abteilung mit ihren herrlichen Sammlungen von Waffen, Bekleidungsgegenständen und Schmuckstücken, sahen köstliche bolivianische und peruanische Reliquien aus der Inkazeit und ergötzten uns an der kleinen aber übersichtlichen Ausstellung der argentinischen Tierwelt. (Mit Entzücken stellten wir z. B. fest, wie jede Provinz Argentiniens ihre besonders schönen Arten von Kolibris besitzt !) Leider fehlte es uns an Zeit, den Besuch des Museums noch einmal zu wiederholen, denn ein einmaliger Besuch kann seine Schätze nicht ausschöpfen.
Ganz etwas anderes war die „Landwirtschaftliche Ausstellung“ in der „Rural“, wo die lebendige Gegenwart uns fesselte. Unsere langsame Wanderung durch alle Stände der Ausstellung, gab Lehrern und Schülern erneut ein überwältigendes Bild vom Reichtum Argentiniens, wie es in seiner Landwirtschaft begründet liegt. Auch eine Versteigerung durften wir miterleben — der erzielte hohe Preis ließ die Kinder ahnen, welchen wichtigen Wirtschaftsfaktor die Viehzucht für Argentinien bedeutet!
Aus der Reihe der „häuslichen Feste“ (Schulanfang, Schulschluß, 25 de Mayo, 9 de Julio, Frühlingsanfang u. a.) sei nur eines herausgehoben : Das Abschiedsfest für die argentinische Lehrerin Frau Vaihinger, die so lange Jahre mit Erfolg im Dienste unserer Gutenberg-Schule gestanden hat.
Gutenberg-Schule
Schülerverzeichnis 1938
Kindergarten
Knaben
Behr, Alfredo | Behr, Ricardo | Bosshardt, Peter | Clarfeld, Peter | Crosby, Ronald | Gosse, Werner | Guilliano, Andres | Heide, Arturo | Hofer, Roger | Hum, Carlos | Maune, Heinz | Moussampes, Guillermo | Ribbert, Herbert | Rost Onnes, Willem | Rowell, Alfred | Ruffi, Ludwig | Saenz Valiente, Antonio | Scharenberg, John | Schippert, Karl | Schüler, Kurt | Siberino, Vicente | Vajo, Manuel | Williams, Weston | Willnecker, Herbert
Mädchen:
Altgelt, Isabel | Rosa Baumbach, Else | Beckwith, Betty | Bendisch, Sybille | Duhm, Gisela | Faag, Lydia | Gebert, Gisela | Leisse, Renate | Nugent, Ellen | Riemenschneider, Ursel | Uflerbäumer, Gisela | Vilar, Rita | Wiedmann, Ilse | v. Wuthenau, Marie Antoinette
I. Schuljahr
Knaben:
Behr, Ricardo | Bellegarde, Enrique | Beuth, Dieter H | Breuning, Guillermo C | Clausz, Rodolfo | Dätwiler, Rodolfo | de Francesco, Luis | Gibrat, Guy | Guilliano, Andres | Heisig, Leo | Joppich, Karl Heinz | Manini, Angel | Müller, Ottomar | Niebuhr, Harald | Pages, Hernan | Pieszeezek, Gordian | Siberino, Vicente | Vollenweider, John | Wraage, Rolf | Zizzi, Pablo
Mädchen:
Beuth, Ursula | Bickel, Norma | Brunning, Matilde | Donagher, Laura | de Francesco, Haydee | Fritz, Maria | Gail, Nelly | Losse, Ingeborg W | Häufler, Karin | Ploetz, Gundela | Reisinger, Emma | Rieinenschneider, Annelies | Riemensehneider, Ingebort | Schmidmaier, Irma | Schmidmaier, Sophie | Schulzen, Erika | Siegerist, Meiti | Schmith, Elsa | Wand, Doris | Weiss, Marion | von Winderhalder, Felicitas | Hacheres, Edith
II. Schuljahr
Knaben:
Bludzun, Friedrich | Busch, Bernhard | Clarfeld, Haymo | Doelling, Duncan | Gechter, Rudolf | Germeroth, Gerd | Grotewold, Horst | Haut, Heinrich | Haut, Willy | Hess, Rudolf | Heisig, Leo | Kolb, Carlos | Ladmann, Ernst | Leucke, Peter | Lindner, Olaf | Maune, Carlos | Meins, Gerd | Oldekop, Henning | Pfähler, Peter | Reinke, Dieter | Remmer, Victor | Riehartz, Hans | Rodewald, Hermann | Roland, Juan Carlos | Ruesz, Karl Walter | Thamm, Juan Carlos | Werner, Franz
Mädchen:
Beshgetoor, Shirley | Brimmer, Carla | Brübach, Marianne | Eschenbach, Ulrike | Garro, Dora | Giusti, Ana Lucia | Holzer, Ilse | Kolb, Margarita | Kuttroff, Ingeborg | Leueke, Arwide | Niebuhr, Helga | Ranitzsch, Ursula | Riemenschneider, Anneliese | Ruesz, Irmgard | Schneider, Cristina | Strauss, Dora | Williams, Peggy
3. Schuljahr
Knaben:
Beckwith, B. Lambert | Fremery, Guillermo | Gebauer, H. Joachim | Gebert, Heinz | Germeroth, Gerd | Kade, Jacobo | Larssen, Paul | Lowey, Leonardo | Ricciardi, Uber | Rival, Eliseo | Rival, Roberto | Schinkel, John Paul | Stier, Hans Jürgen | Sury, Ricardo | Sury, Rodolfo | Giusti, Roberto
Mädchen:
Bendisch, Renate | Clausz, Else | Dölling, Christa | Goose, Ilse | Maurer, M. Ines | Ricciardi, Lydia | Rittershaus, Beatriz | Ruchti, Else | Ruesz, Gertrud | Schippert, Paula | Stöcker, Sonia | Umbreit, Sylvia | Wand, Maja | Wittbecker, Nelida
4. Schuljahr
Knaben:
Gecbter, Ivari | Haar, Hans Jürgen | Mallmann, C. Alberto | Maune, Hans Christoph | Maier, Claus | Ostheimer, Franz | Ploetz, Gero | Schneider, Wolfram | Schippert, Werner
Mädchen:
Baer, Elda | Benedek, Gertrud | Berger, Beatriz | Blumschein, Estela | Busch, Christa | Faag, Beatriz | Forsthuber, Lore | Haupt, Felicitas | Heinlein, Karin | Hintermeyer, Amelia | Holzwarth, Hedwig | Remrner, Felicitas | Riceiardi, Kelly | Rival, Emilia | Rodewald, Foquita | Smith, Marlieske | von Specht, Anneliese | Utne, Reidun | Weinmann, Gertrud
5: Schuljahr
Knaben:
Blumschein, Kurt | Harteneek, Guy | Leueke, Ernst | Löhr, Peter | Mayer, Wolfgang | Raquet, Alberto | Thamm, Alfredo
Mädchen:
Klint, Birgit | Siegerist, Lore | Tummer, Elisabeth
BEI UNSEREN KLEINSTEN.
Die Erlebnisse der frühesten Kindheit legen den Grundstock zum Charakter des Menschen und zählen zeitlebens zu den schönsten und lebendigsten Erinnerungen.
Ausgeglichene und gestaltende Erlebnisse können Kinder nur mit ihresgleichen machen.
Kinder ohne Geschwister werden meistens altklug und kommen um manches herrliche Jugenderlebnis; auch mit Geschwistern, in stets derselben Umgebung, bleibt der Erfahrungskreis einseitig und eng.
Nur in der Gemeinschaft mit anderen, wechselnden, vielen Kindern, erhalten die kleinen Seelen ein Vorerleben der großen Vielseitigkeit ihrer späteren Umgebung, in der sie sich durchsetzen und bestehen sollen.
Deshalb hat es sich immer erwiesen, daß Kindergartenkinder sich leichter in die Schule und damit erfolgreicher ins Leben hineinfinden.
Wie anders ist für manche Kinder eine Geburtstagsfeier im Kindergarten als nur im engen Kreise des elterlichen Hauses!
Wochenlang, monatelang, das ganze Jahr freut sich das Kind auf den Geburtstag. Ist der große Tag da, ist man ein anderer Mensch als der von gestern, ist herausgehoben aus dem Kreis der kleinen Kameraden, ist Mittelpunkt, ist Persönlichkeit unter vielen Spielgefährten. Alle im Kindergarten erleben mit dem Geburtstagskind die Wichtigkeit dieses Tages — so, daß leuchtende Spuren davon in der Erinnerung bleiben.
Heute hat Klein-Inge Geburtstag! Stolz erzählt sie es allen kleinen Gefährten. Recht ausführlich, vor Freude zappelnd berichtet sie, was der Geburtstagsmann ihr brachte. Händchen und Beinchen müssen zur Hilfe genommen werden, um alles recht verständlich zu machen. Nach der Freispielzeit wird alles fein aufgeräumt, denn der ganze Kindergarten will Inges Ehrentag feiern. Schnell sagt sie uns noch ihr Lieblingslied, und dann nimmt sie ihre kleine Freundin an die Hand, und beide müssen hinaus in den Garten, um zu warten.
Drinnen regen sich alle kleinen Händchen eifrig, der Geburtstagstisch wird gerichtet, alle wollen Liebe erweisen, wollen schenken. Viele kleine Herrlichkeiten kommen da zusammen. In der Mitte der Geburtstagskranz mit Lichtern, rund herum Handarbeiten der Kleinen, aufgeklebte, gezeichnete Bildchen, Ketten, Blumen, die wir in unserem schönen Garten haben.
So erziehen sich Kinder selber im freudigen Spiel unter Anregung der besten Eigenschaften, die in ihren kleinen Herzen schlummern, zum richtigen Geben: das feine Einfühlen in den andern, zu finden, was gerade ihm Freude macht, aus eigenen Kräften etwas zu schaffen, worin die Liebe ihren Ausdruck findet. Sie erkennen, an andere zu denken, mit rechtem Sinn zu geben. Es ist das Geben ebenso wie das Nehmen, eine feine Kunst, die man nicht frühzeitig genug erlernen kann. Die Kunst mit feinem Arerständnis geben und empfangen zu können, trägt viel dazu bei. das Leben reich zu machen.
So, jetzt ist alles bereit und in der rechten Stimmung, die Lichtchen brennen hell, und alle kleinen Familien sitzen artig auf ihren Plätzen.
Das Geburtstagslied wird gesungen, die Tür wird geöffnet, etwas verschüchtert tritt unser Geburtstagskind hinein.
Schnell überwindet es sich, schaut auf sein Tischchen, die Augen spazieren hin und her. Dann sitzt es auf seinem Platz und ordnet sich der allgemeinen Freude ein. All die kleinen Seelen schwingen nun in einer Gemeinschaft. Die kleinen Kameraden bringen ihre Glückwünsche, und Klein-Inge dankt ihnen sehr fröhlich. Es wird gebetet und dann gefrühstückt. Die Lichtlein dürfen die ganze Zeit brennen. Wieviel gibt es zu erzählen, zu bewundern. Das Frühstück ist zu Ende, die Lichtlein werden ausgeblasen, all die kleinen Herrlichkeiten werden in Sicherheit gebracht.
Das Geburtstagskind sucht sich jetzt die Gemeinschaftspiele aus. Klein-Inge tut das alles, sich voll ihrer Würde bewußt. Sie weiß genau, dieser Tag ist nur einmal, denn morgen, übermorgen kommt eines von ihren kleinen Kameraden an die Reihe.
Im fröhlichen Zusammensein geht die kleine Feier weiter. Märchen werden aufgeführt, Zirkus gespielt. Zwerge und Elfen bringen ihre Glückwünsche dar.
Und alles zusammen bringt nicht nur Freude in die kleine Seele, unbewußt fügt sie ihre Wünsche und ihr Streben in die Gemeinschaft ein.
Viel zu schnell vergeht der Vormittag, doch unvergeßlich glückliche Erinnerungen hinterläßt er fürs Leben.
Und wir Großen, die all’ das miterleben, erfrischen uns am unbekümmerten Glück unserer Kleinsten.
A. Schulz.
Mitteilungen an die Eltern
Möglichkeiten der Ausbildung durch die Goethe-Schule.
I. Amtliche Prüfungen und Berechtigungen.
A. Prüfung der argentinischen Volksschule (Examen General de En-senanza Primaria) wird abgelegt am Ende jedes Schuljahres (vom 2. bis zum 7. einschließlich) in der Goethe-Schule vor einer Kommission argentinischer Lehrer, darunter Lehrern der Goethe-Schule.
Berechtigung : Das Examen General usw. eröffnet den Zutritt zu sämtlichen höheren Schulen des Landes (Colegio Nacio-nal, Colegio Alemän Incorporado Burmeister*), Escuelas Industria-les, Comerciales etc.) ohne besonderes Examen, d. h. unsere Schüler sind denen der Staatsschulen gleichberechtigt.
B. Der Uebergang in die anderen deutschen Schulen in Buenos Aires und in die staatlichen Volksschulen ist jederzeit möglich.
C. Reife für Obersekunda (Einjähriges) bietet zwar zur Zeit keine amtliche Berechtigung, jedoch haben die Schüler, die noch die 2 ersten Jahre der Oberschule (OIII, UII) besuchen, die Möglichkeit, ihre deutsche und sprachliche Bildung zu erweitern und zu vertiefen. Nebenher können sie als „libres“ die Prüfungen für die 2 ersten Jahre der Colegios Nacionales machen, die bisher stets ohne besondere Schwierigkeiten bestanden wurden.
D. Reifeprüfung als Abschluß der deutschen Oberschule wird abgelegt am Ende des 12. Schuljahres (Oberprima) vor einer Kommission des Lehrkörpers der Goethe-Schule. Den Vorsitz führt ein Vertreter des Deutschen Reiches. (Amtliche Prüfung).
Der Uebergang von allen unseren Klassen (IX—Ol) in die entsprechenden Klassen in Deutschland ist jederzeit möglich.
Berechtigungen :
E. In Deutschland, Holland und der Schweiz: Das Reifezeugnis der Goethe-Schule berechtigt ohne weiteres zum Studium an allen Universitäten und Technischen Hochschulen. In Holland nur für niederländische Staatsangehörige.
F. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika:
Zum Studium in den Vereinigten Staaten ist eine Anmeldung im Instituto Cultural Arg’entino-Norteamericano (Maipü 686) nötig. Dort ist eine Prüfung in englischer Sprache abzulegen. Die bestandene Prüfung zusammen mit dem Reifezeugnis der Goethe-Schule berechtigt zum Studium an den Universitäten und Technischen Hochschulen. Mit den in der Goethe-Schule erworbenen Sprach-kenntnissen wurde die Prüfung bisher stets ohne besondere Vorbereitung leicht bestanden.
G. In Argentinien : Die Zulassung zum Studium an argentinischen Universitäten und Hochschulen auf Grund des Reifezeugnisses der Goethe-Schule wird immer nur von Fall zu Fall entschieden. Die Bestimmungen hierüber sind fortgesetzten Aenderungen unterworfen.
II. Allgemeine Berufsvorbereitung.
A. Akademische Berufs. Wer seinen Kindern die gediegene wissenschaftliche und praktische Ausbildung europäischer (Deutschland, Schweiz, Holland) oder nordamerikanischer Universitäten geben will.
sei auf das unter I) E u. F Gesagte verwiesen.
B. Freie Kurse. Die Goethe-Schule bereitet für alle freien Berufe (Kaufmann, Landwirt usw.) vor. Sie vermittelt eine gute deutsche und argentinische Allgemeinbildung, lehrt selbständiges Arbeiten und gibt vor allem als heute unentbehrliches Rüstzeug eine Ausbildung in Fremdsprachen (spanisch, englisch, französisch), die eine gewisse praktische Beherrschung darstellt.
Außerdem wird Latein gelehrt. Der spanische Unterricht der Oberstufe (OIII— Ol) ist verstärkt und den praktischen Landesbedürfnissen angepaßt worden.
UNSERE ARBEIT GILT DEM DEUTSCHEN KINDE UND DEN KINDERN ALLER ELTERN,
DIE DEUTSCHE BILDUNG SUCHEN!
Schulordnung
Für alle Schüler der Goethe- und der Gutenberg-Schule gelten die Bestimmungen der Schulordnung, die den Kindern zu Beginn des neuen Schuljahres in Erinnerung gebracht wird. Neueintretenden Schülern wird die Schulordnung bei der Aufnahme übergeben.
Besonders hervorgehoben seien folgende Bestimmungen der Schulordnung:
Schulbesuch.
Die Ordnung und das gleichmäßige Fortschreiten des Unterrichts verlangen, daß jeder Schüler regelmäßig und pünktlich zur Schule kommt. Die Eltern werden gebeten, hierüber zu wachen und die Lehrer bei Nachlässigkeit der Schüler zu unterstützen.
Schulversäumnisse sind durch die Eltern oder deren Stellvertreter in einer schriftlichen Anzeige an den Klassenlehrer bis zum zweiten Fehltage zu begründen. Wenn am dritten Tage keine Anzeige erfolgt ist, werden die Eltern durch die Klassenleiter schriftlich benachrichtigt.
In außergewöhnlichen Fällen sind von den Eltern gewünschte Schulversäumnisse zulässig, jedoch nur unter vorher schriftlich einzuholender Erlaubnis und zwar für einen Tag beim Klassenleiter, für längere Zeit beim Direktor.
Die Teilnahme an den Schulfeiern und Schulausflügen ist für alle Schüler verbindlich. Befreiung davon kann nur in Ausnahtnefällen gewährt werden; die Erlaubnis dazu erteilt der Klassenlehrer auf ein vorheriges mündliches oder schriftliches Gesuch der Eltern.
Gesuche um späteres Eintreten der Schüler zu Beginn oder frühere Entlassung am Schluß eines Schulhalbjahres unterliegen der Genehmigung des Direktors. Sie sind diesem rechtzeitig und schriftlich vorzulegen, so daß eine vorherige Entscheidung möglich ist. Dieser Urlaub wird nur in ganz dringenden Fällen erteilt.
Verspätungen zum Unterrichtsbeginn.
Wir weisen erneut darauf hin. daß die Unterrichtsstunden pünktlich beginnen, und zwar die 1. Stünde um 8 Uhr, die 2. um 8.4S Uhr. Im Interesse des Unterrichts bitten wir unsere Eltern, ihre Kinder zu pünktlichem Schulbesuch anzuhalten.
Verkehr mit den Lehrern und Schulleitern.
Die Lehrer stehen den Eltern zu Besprechungen über ihre Kinder gern zur Verfügung. Die Sprechstunden der einzelnen Lehrer werden zu Beginn jedes Schuljahres im Mitteilungsblatt bekanntgegeben.
Außerhalb der festgesetzten Sprechstunden sind Besprechungen mit den Lehrern zu vermeiden. Während des Unterrichts sind die Lehrer nicht zu sprechen.
Der Direktor der Goethe-Schule ist werktäglich (außer Sonnabend) von 8—8.45 für alle Eltern ohne Anmeldung zu sprechen. Die Sprechstunden des Leiters der Gutenberg-Schule werden zu Beginn des Schuljahres bekannt gegeben. Bei dringenden Besprechungen außerhalb der Sprechstunde wird gebeten, sich im Sekretariat anmelden zu lassen.
Unterrichtsfragen sind zunächst mit den Fachlehrern, allgemeine Wünsche mit den Klassenleitern zu besprechen. Nur wenn diese nicht zuständig sind oder die Rücksprache zu keinem Ergebnis führt, bittet man, sich an den Direktor zu wenden.
Zur Pflege einer gedeihlichen Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule müssen wir außerdem von den Eltern erwarten, daß sie verlangte Unterschriften leisten, bei Aufforderung in der Schule erscheinen und der Schulordnung die nötige Beachtung schenken.
Nachhilfestunden.
Die Eltern werden gebeten, die Hausarbeiten der Schüler der unteren Klassen (IX bis UIII und 9. bis 3. Kl.) regelmäßig zu überwachen und die Schüler nicht mit Privatunterricht oder Nachhilfestunden zu überlasten.
Eine vorherige Besprechung mit den Fachlehrern und Klassenleitern ist dringend erwünscht.
Aeltere Schüler dürfen an jüngere keine Nachhilfestunden ohne Erlaubnis des Klassenleiters erteilen.
Verhalten bei ansteckenden Krankheiten.
Beim Auftreten ansteckender Krankheiten erwächst der Schulleitung die ernste Pflicht, die Kinder vor der Ausbreitung der Seuche zu schützen. Dies ist nur möglich, wenn die Eltern mit demselben Verantwortungsgefühl mithelfen. Denn niemand kann wissen, ob nicht eine leichte Erkrankung eines Kindes, die bei ihm nur unbedeutende, kaum störende Erscheinungen zeitigt, bei einem anderen Kinde eine bedrohliche, vielleicht tödliche Krankheit veranlaßt. Aus diesem Grunde soll man auch niemals die Ansteckung unter Geschwistern absichtlich fördern, indem man sie in einem Raume wohnen und schlafen läßt! Auch die leichten Windpocken (viruela boba), Mumps oder Ziegenpeter (paperas), Keuchhusten (tos convulsa, coqueluche) und Masern (saram-piön) können einmal ernste Komplikationen, z. B. an den Nieren, bringen, die beiden letztgenannten können bei schwächlichen Kindern, namentlich solchen mit empfindlichen Halsdrüsen, gefährliche Lungenentzündungen verursachen, selbst zum Tode führen oder der gefürchteten Lungentuberkulose den Boden bereiten.
Als ansteckende Krankheiten gelten Scharlach, Masern, Röteln, Diphterie, Keuchhusten, Wind- oder Wasserpocken, Mumps oder Ziegenpeter. Typhus, Genickstarre und Kinderlähmung, ansteckende Augenkrankheiten (Trachom), Lungentuberkulose und andere.
Schüler, bei denen eine ansteckende Krankheit aufgetreten ist. dürfen die Schule nicht besuchen. Wenn keine Aufnahme in ein Isolierhospital, Hospital de Xinos, Hospital Muniz, erfolgt, sind sie im Hause von anderen Kindern völlig zu trennen. Sie müssen in gesonderten Räumen untergebracht werden und sollen nach Möglichkeit eigenes Pflegepersonal haben. Die Erkrankung eines Kindes oder eines anderen Familienmitgliedes oder von Hausangestellten an einer ansteckenden Krankheit muß unverzüglich dem Direktor gemeldet werden. Der Wiederbesuch der Schule kann erst nach bescheinigtem Erlöschen der Ansteckungsgefahr stattfinden. Als Ansteckungsdauer gilt in der Regel, falls keine Komplikationen eintreten, folgender Zeitraum:
1) Scharlach: Bis Beendigung der Abschuppung, meist 6 Wochen.
2) Diphterie: Solange bis keine Krankheitserreger im Munde mehr nachweisbar sind. In der Regel 4 Wochen.
3) Bei Masern und Röteln: Bis zum völligen Verschwinden des Ausschlages und des Hustens. Meist 3 Wochen.
4| Keuchhusten: Bis zum völligen Erlöschen der Krampfanfälle.
5) Windpocken: Nach Abstoßung der Schorfe. Meist 2 Wochen.
6) Mumps: ca. 2 Wochen.
7) Bei den anderen Infektionskrankheiten nach ärztlich bescheinigtem Erlöschen der Ansteckungsgefahr.
Sobald eine ansteckende Krankheit festgestellt ist. erhalten die Eltern der übrigen Klassengenossen eine entsprechende Benachrichtigung. In Epidemiezeiten ist es notwendig, die Kinder zu Hause zu halten, sobald auch nur verdächtige Anzeichen auftreten.
Scharlach, wohl die gefährlichste Kinderkrankheit, beginnt ohne Vorboten, plötzlich mit hohem Fieber, meist Schüttelfrost, häufig Erbrechen und meist am ersten oder zweiten Tag mit kleinfleckigem Ausschlag, zunächst am Rumpf. Zugleich starke Mandelentzündung.
Masern pflegen mit mäßigem Fieber anzufangen. Husten, Schnupfen, Augenentzündung mit Tränen und Lichtscheu, gedunsenes Gesicht. Dann fällt das Fieber wieder ab, um meist am 4. Tage erneut wieder höher anzusteigen mit Ausbruch des grobfleckigen, roten, leicht erhabenen Ausschlages, besonders im Gesicht.
Diphterie macht — im Gegensatz zur gewöhnlichen Mandelentzündung — oft nur mäßiges Fieb’er, auf den Mandeln und Umgebung bildet sich ein membranartiger, weißlicher Belag. Sofortige Serumbehandlung ist meist erfolgreich.
Keuchhusten hat 3 Wochen lang den Anschein eines gewöhnlichen Luftröhrenkatarrhs (Bronchitis), bis die charakteristischen Erstickungs-anfälle, besonders nachts, auftreten.
Mumps macht Fieber und Anschwellung der Wangengegend vor und unterhalb der Oihren.
Die Geschwister sind von den erkrankten Kindern völlig zu trennen und müssen, wenn sie die betreffende Krankheit nicht gehabt haben, zunächst vom Schulbesuch ferngehalten werden, da stets der Verdacht besteht, daß sie sich an derselben Quelle angesteckt haben, also auch schon den Krankheitskeim in sich tragen und selbst schon ansteckend sein können. Diese Ausschlußfrist beträgt bei Scharlach 10, Masern 14. Diphterie 7, Keuchhusten 14 Tage.
Geschwister, die schon die Krankheit Überstunden haben, können die Schule besuchen, doch müssen sie bei Scharlach und Diphterie besonders streng isoliert sein, da diese Krankheiten auch indirekt (durch Kleidung, Spielzeug, Bücher und dritte Personen) übertragen werden können. Die Schulleitung ist berechtigt, ein ärztliches Zeugnis über die Vollständigkeit der Absperrungsmaßnahmen zu verlangen. Bei den gefährlichen Infektionskrankheiten ist es empfehlenswert, die noch nicht erkrankten Geschwister bei kinderlosen Verwandten oder Bekannten unterzubringen, falls die Aufnahme des Kranken in ein Isolierhospital nicht vorgezogen wird. Auch sollen die Eltern erkrankter Kinder nicht die Häuser anderer Familien betreten, in denen gesunde Kinder sind!
Bei Genickstarre und Kinderlähmung können besondere Maßnahmen nötig werden.
lieber Desinfektion und Schließung der Klassen entscheidet die Schulleitung auf Anraten des Schularztes. Doch erwarte man nicht zuviel von dieser Maßnahme, denn nicht die Schulbänke und Wände sind es, die die Infektion verbreiten, sondern in erster Linie die Geschwister der Kranken durch ihr nahes Zusammensein mit den anderen Kindern !
Kinder, die eine ansteckende Krankheit überstanden haben, ebenso wie deren Geschwister, die vom Schulbesuch ferngehalten werden mußten, müssen vor erneutem Schulbesuch einer gründlichen körperlichen Reinigung, einschließlich Haarwäsche, unterzogen werden. Die Kleider müssen gründlich gereinigt, und die Wäsche muß gewechselt werden. Nach Vorschrift der Munizipalität ist die Anzeige bei der Administra-ciön Sanitaria nötig, welche die Desinfektion der Wohnung veranlaßt.
SCHÜLER-UNFALLVERSICHERUNG.
Sämtliche Schüler (einschließlich Kindergarten) sind in eine gemeinsame Unfallversicherung aufgenommen. Diese Versicherung deckt Unfälle jeglicher Art auf dem Wege von und zur Schule sowie innerhalb der Schule und auf Schulausflügen und Schulreisen. Die Versicherung vergütet etwaige Schäden wie folgt:
a) Im Todesfälle für Bestattungskosten bis zur Höhe von m$n 1.000.—.
b) Im Falle dauernder Invalidität bis zur Höhe von m$n 10.000.—.
c) Im Falle vorübergehender Invalidität Erstattung der Behandlungskosten bis zu m$n 5.— pro Tag und bis zu einer Gesamthöhe von m$n 1.000.—
Die Versicherung ist bei der „Germano-Argentina“ gedeckt.
Die jährliche Prämie für jedes Kind beträgt m$n 1.50 und geht zu Lasten der Versicherten; sie wird mit der April-Schulgeklrechnung eingezogen.
Ueber die oben angegebenen Vergütungssätze hinaus kann kein Anspruch erhoben und weder die Schule noch die Versicherung können für weitgehendere Unkosten haftbar gemacht werden.
Es steht allen Eltern frei, ihre Kinder außerdem noch anderweitig zu versichern.
Die Eltern werden gebeten, Unfälle, die sich auf dem Wege von und zur Schule oder in der Schule ereignen, sofort dem Sekretariat der Goethe-Schule zu melden.
Das Schulgeld ist jeweils am Anfang des Monats vom 1. bis 10. an den Schulkassen zu entrichten oder auf Konto „Deutsche Schulvereinigung“ beim Banco Germänico oder Banco Alemän Zentrum, bzw. dessen Sucursal Cabiido Ecke Pampa, einzuzahlen. Bei Einzahlung auf Bankkonto wird gebeten, den Einzahlungsschein bei den Schulkassen einzureichen.
Die Kassen sind während der Schulzeit täglich vormittags von 8 bis 12 Uhr geöffnet.
Alle neu eintretenden Kinder zahlen $ 10.— «X Aufnahmegebühr, außer beim Eintritt in den Kindergarten.
Vorübergehende Abwesenheit.
Bei vorübergehender Abwesenheit eines Schülers von zwei bis vier Monaten ist die Hälfte des Schulgeldes zu zahlen. Bei einer Abwesenheit von mehr als vier Monaten wird kein Schulgeld erhoben, dagegen eine Wiedereintrittsgebühr von m$n 10.—. Fallen die großen Ferien in diese Zeit, so werden diese Vergünstigungen nur gewährt, wenn die Abwesenheit mehr als vier bezw. sechs Monate gedauert hat.
Ermäßigungen.
Besuchen vier Kinder einer Familie gleichzeitig die Goethe- bezw. Gutenberg-Schule, so wird das vierte Kind auf Antrag von der Zahlung des Schulgeldes befreit. Bei drei Kindern wird auf Antrag eine Ermäßigung von SO % für das dritte Kind gewährt.
Minderbemittelten Eltern gewährt der Schulvorstand auf Antrag Ermäßigung oder Erlaß des Schulgeldes. Gesuche sind schriftlich einzureichen. Für den Kindergarten wird keine Ermäßigung gewährt.