1937 | 41º Jahresbericht – Goethe-Schule
Vereinsbericht.
Der Vorstand der Deutschen Schulvereinigung beehrt sich, seinen Mitgliedern, Freunden und Gönnern den Bericht über das am 31. Dezember 1937 abgelaufene 41. Geschäftsjahr vorzulegen.
Generalversammlung.
Auf der am Montag, dem 29. März 1937 abgehaltenen Ordentlichen Generalversammlung wurden der Jahresbericht und die Bilanz vom 31. Dezember 1936 einstimmig genehmigt .
Von den satzungsgemäß ausscheidenden Vorstandsmitgliedern wurden die Herren Carl Spahr, Karl Deckert und Gustav Jcntsch wiedergewählt ; für Herrn Otto von Egen, der seine Wiederwahl abgelehnt hatte, wurde Herr Richard Leute neu in den Vorstand gewählt. Als Syndikus für das neue Geschäftsjahr wurde Herr Dr. C. Ernesto Niebuhr und als Ersatz Herr Richard Armbrecht wiedergewählt.
Vorstand.
Der neue Vorstand wurde wie folgt gebildet:
1. Vorsitzender Herr Ludwig Freude
2. Vorsitzender Herr Carl Spahr
1. Schriftführer Herr Karl Deckert
2. Schriftführer Herr Richard Leute
1. Kassenwart Herr Hans Kruse
2. Kassenwart Herr Gustav Jentsch
Beisitzer Herr Heinrich Neiling
Beisitzer Herr Richard W. Staudt
Der Vorstand vereinigte sich im Berichtsjahr in 13 Sitzungen.
Satzungsgemäß scheiden mit Ablauf des Vereinsjahres 1937 folgende Herren aus dem Vorstand aus: Ludwig Freude, Hans Kruse, Heinrich Neiling und Richard W. Staudt. Sämtliche Herren sind wiederwählbar.
Mitgliederbewegung.
Die Gesamtmitgliederzahl betrug während des Berichtsjahres 124.
Wir verloren durch den Tod im Laufe des Jahres folgende Mitglieder :
Hugo Jäger, Friedrich Scheffel, Anton Schulze, Emerico Stengel
Ehre ihrem Andenken!
Goethe-Schule.
In unserem vorjährigen Jahresbericht wiesen wir darauf hin, daß in der Schulleitung ein Wechsel bevorstehe. Unser bisheriger Direktor, Herr Dr. Martin Vaillant, ist zu Beginn des Berichtsjahres in den Schuldienst der Heimat zurückberufen worden. — Als sein Nachfolger wurde im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen Herr Studienrat Dr. Hermann Metzger bestimmt. Die Übergabe der Schule von Herrn Dr. Vaillant an Herrn Dr. Metzger fand im Februar des Berichtsjahres statt.
Herr Dr. Vaillant war seit dem Jahre 1929 zunächst als Studienassessor und ab 1932 als Oberstudiendirektor und Leiter an unserer Schule tätig. In den fast acht Jahren zielbewußten Arbeitens hat er unserer Schule wertvolle Dienste geleistet. Es war sein ständiges Bemühen, das Ansehen und den Ruf der Schule auf der Höhe zu halten, die ihr gebührt. Er führte sie im Geiste ihrer Tradition, und die Verbindung mit den Altschülern lag ihm besonders am Herzen.
In seiner Amtszeit erhöhte, sich von Jahr zu Jahr die Schülerzahl, so daß 1932 der Erweiterungsbau beschlossen werden mußte. Den sich daraus ergebenden Anforderungen nahm sich Dr. Vaillant mit großem Interesse an und half so an dem Werk mit.
Es ist dem Vorstand ein Bedürfnis, in dem diesjährigen Jahresbericht unserem alten Schulleiter, Herrn Dr. Vaillant, unseren herzlichsten Dank auszusprechen für seine ständig bereite und aufopfernde Tätigkeit zum Wohle unserer Schule. Wir wünschen ihm in seiner neuen Tätigkeit in der Heimat alles Gute, Befriedigung und Erfolg.
Unser neuer Schulleiter, Herr Oberstudiendirektor Dr. Hermann Metzger, übernahm im Februar des Berichtsjahres die Leitung der Schule. Er wurde zum Schulanfang von dem Kulturrat, Herrn Prof. Dr. Keiper, in sein Amt eingeführt. Wir weisen auf die Worte unseres neuen Schulleiters hin, mit denen er sich unserem Schulkreis vorstellte. In seiner ebenso maßgebenden wie bedeutungsvollen Rede sagte Herr Dr. Metzger unter anderem, daß er sich der großen Verantwortung als Leiter einer so bedeutenden Schule mit langjähriger Tradition bewußt sei. Er werde die Tradition achten und sie ehren durch Reinerhaltung aller Tugenden und Ideale. Er bekenne sich rückhaltlos zu dem Geiste unseres neuen Deutschland und sei gewillt, diesen Geist zu pflegen unter Wahrung und Achtung aller Belange, auf die unser Gastland Anrecht hat. Er stelle hohe Anforderungen an Arbeitswillen, Gemeinschaftspflicht und Disziplin an sich selbst, seine Lehrerschaft und seine Schüler.
Wir wünschen unserem neuen Schulleiter weiter Erfolg in seiner Arbeit und bitten unsere Mitglieder, Schülereltern und Freunde, ihm das Vertrauen entgegenzubringen, das zu ersprießlicher Arbeit erforderlich ist.
Ueber die übrigen Veränderungen im Lehrkörper enthält der Schulbericht nähere Angaben.
Der Vorstand spricht der Schulleitung und dem Lehrerkollegium auch an dieser Stelle seinen Dank aus für die im Berichtsjahr geleistete Arbeit und für die tatkräftige Mitarbeit bei allen Veranstaltungen zum Besten der Schule.
Ebenso dankt der Vorstand Herrn Dr. Erich Hiller für die als Schularzt und Herrn Dr. Dieter Andersen für die als Zahnarzt uns geleisteten uneigennützigen Dienste.
Gutenberg-Schule.
Der bisherige Leiter der Gutenberg-Schule, Herr Helmut Oualitz, scheidet mit Schluß des Schuljahres 1937 auf eigenen Wunsch aus den Diensten der Deutschen Schulvereinigung aus.
Wie die im Schulbericht enthaltenen Tabellen über die Schülerbewegung während des Berichtsjahres zeigen, hat sich die zu Beginn des Jahres gemachte Beschaffung eines weiteren Klassenraumes als vollkommen gerechtfertigt erwiesen.
Der Vorstand dankt der Leitung und dem Lehrkörper auch an dieser Stelle für die der Schule geleisteten Dienste.
Ebenso gebührt unser Dank Herrn Dr. A. F. J. Mayer, der sich auch in diesem Jahre wieder der Gutenberg-Schule als Schularzt in uneigennütziger Weise zur Verfügung gestellt hat.
Schulbesuch.
Die dem Schulbericht beigefügten Tabellen geben über die Schülerbewegung im Berichtsjahr eingehende Auskunft. Die Gesamtschülerzahl — einschließlich Kindergarten — erreichte folgende Zahlen :
Goethe-Schule 610
Gutenberg-Schule 178
Zusammen 788 gegen 733 im Vorjahr.
Schulfeste.
Unsere beiden Schulfeste in Belgrano und Martinez brachten ein über Erwarten erfreuliches finanzielles Ergebnis und waren auch sonst in jeder Hinsicht ein voller Erfolg. Dazu trugen nicht zuletzt alle diejenigen bei, die uns wieder durch Schenkungen in Form von Geld oder Sachwerten bedacht haben, und vor allem unsere treuen- Helfer und Helferinnen, die sich, wie stets, unermüdlich in den Dienst der guten Sache gestellt haben. Ihnen allen sei an dieser Stelle noch einmal unser ganz besonderer Dank ausgesprochen.
Deutscher Schulverband Buenos Aires.
Die diesjährige allgemeine Sammlung des Schulverbandes brachte ein sehr befriedigendes Ergebnis, das auch unserer Schulvereinigung zugute kam. Der Vorstand spricht daher allen denjenigen Firmen und Privatleuten, die in hochherziger Weise zum Erfolg dieser Sammlung beigetragen haben, seinen herzlichsten Dank aus.
Gleichzeitig danken wir dem Deutschen Kulturrat für die uns im Laufe des Jahres zuteilgewordene Hilfe und Unterstützung.
Finanzielles.
Das Berichtsjahr schließt, nach Vornahme von Abschreibungen und Rückstellungen, wie aus der Bilanz ersichtlich ist, mit einem Überschuss von m$n 5.56 ab. Dieser wurde ebenso wie der aus den Jahren 1935/36 herrührende Verlust-Saldo in Höhe von m$n 19.109.50 auf das Kapital-Konto übertragen.
Im Januar ds. Js. erfolgte die im letzten Jahresbericht angekündigte notarielle Überschreibung der im Dezember 1936 verkauften Häuser in der Calle Paraguay 2641/51. Der Verkauf ergab einen Nettoerlös von m$n 59.088.05. Die Differenz von m$n 911.95 zwischen Verkaufserlös und Buchwert der Häuser per 31. Dezember 1936 wurde über das Gewinn- und Verlust-Konto verbucht. Bekanntlich wurden die Häuser im Jahre 1932 bei der Durchführung der Trennung Goethe-Schule—Germania-Schule übernommen, aber erst Ende 1936 gelang es in einer öffentlichen Versteigerung^ einen Interessenten dafür zu finden.
Der der Deutschen Schulvereinigung infolge der Übernahme der Häuser entstandene Verlust geht aus nachfolgender Aufstellung hervor. Trotz des unerfreulichen Ergebnisses darf der Verkauf als günstig bezeichnet werden, da das Verhältnis zwischen Unkosten und Mietseingängen in letzter Zeit immer schlechter wurde und außerdem kostspielige Reparaturen erforderlich gewesen wären, um die Häuser in bewohnbarem Zustande zu erhalten.
Eine wirksame Abzahlung auf die Schulden, die durch den in den Jahren 1933/34 erfolgten Erweiterungsbau der Goethe-Schule entstanden, war leider noch nicht durchführbar; der Vorstand hofft jedoch, daß ihm die Schuldentilgung im Jahre 1938 durch Zuwendung einer außerordentlichen Reichsbeihilfe als nachträglichen Bauzuschuß möglich gemacht werden wird.
Die im Berichtsjahr gewährten Schulgeldbefreiungen und Ermäßigungen beliefen sich für beide Schulen auf m$n 38.875.25.
41. Ordentliche Hauptversammlung.
Die diesjährige 41. Ordentliche Hauptversammlung findet am Montag, dem 28. März 1938, abends 9.15 Uhr (21.15), im Schulgebäude, Jose Hernändez 2247, statt. Wir laden die Herren Mitglieder hiermit zum Besuch derselben ein. Die Tagesordnung wird gemäß den Satzungen in der Deutschen La Plata Zeitung veröffentlicht werden und außerdem den Herren Mitgliedern gleichzeitig mit der dem Jahresbericht beigegebenen besonderen Einladung zugehen.
Buenos Aires, im März 1938.
DEUTSCHE SCHULVEREINIGUNG
Der Vorstand:
L. Freude, 1. Vorsitzender. — C. Spahr, 2. Vorsitzender. — K. Deckert, 1. Schriftführer. — R. Leute, 2. Schriftführer. — H. Kruse, 1. Kassenwart. — G. Jentsch, 2. Kassenwart. — H. Neiling, Beisitzer. — R. W. Staudt, Beisitzer.
Mitglieder während des Jahres 1937.
Albert, Frau Ilse | Arndt, Wilhelm Peter | Bühr, Erich | Barthel, Rodolfo | Bathelt, Karl | Becker, Guillermo | Bendiseh, Dr. Eugen | Berger, Curt | Beutelspacher, Ernesto | Boelcke, Heinrich | Brandt, Dr. Gottfried | Brauhardt, Heinrich | Brinckmann, Dr. Justus | Buessau, Carl | Buhler, Otto | Bunge, Eduardo G. | von dem Bussche-Pladden-hausen, Freiherr Hilmar | Cabjolsky, Dr. Helmut | Clausz, Ricardo | Curtius, Friedrich | Decker, Guillermo | Deekert, Karl | Dietert, C. W. P. | Dietl, Carlos | Dölling, Alfred | Duckwitz, Otto | Durlach, Carlos | von Egen, Otto | Eichholz, Paul | Endler, Bernardo | Engel, Herbert M. | Erich, Herbert | Fehling, Guillermo | Fehrmann, Federico G. | Fortmüller, Friedrich | Frenkel, Federico G. | Freude, Ludwig | Gechter, Hermann | Gehrls, Otto | Grether, Alfredo | Grieben, Arturo | Hasenclever, Werner | Hasenclever, Wolf | Heberlein, Dr. Erich | Helmich, Carlos | Ilenssler, Hermann | Hilger, Hermann | Hiller, Dr. Erich | Holler, Carlos | Hoter, Guillermo | Jacobi, Frau Bertha | Jäger, Hugo | Jahn, Conrado | Jakob, Dr. Walter | Jentsch, Gustav | Kade, Jacobo | Mariano Kallee, Walther | Kipp, Juan | Kirschbaum, Juan 0. Kleiner, Max Koennecke, Leo Kruse, Hans | Lahusen, Cristian | Lahusen, Hans | Lange, Dr. Max | Letreck, A. | Leucke, Juan | Leute, Richard | Lindblom, William J. | Luckhaus, J. G. | Ludwig, Hans | Malbranc, Theodor Karl | Mandry, Werner | Meisz, Ludwig | Menk, Dr. Walter | Meuer, Ernesto | Mingramm, Eduardo | Nagel, Juan | Neiling, Heinrich | Niebuhr, Dr. C. Ernesto | Niedenthal, Philipp | Nobel & Naumann | Pallavicini, Erwin | Pallie, Max | Peper, Alberto | Petersen, Adolfo | Petersen, Pablo | Petersen, Theodor | Pfähler, Dr. Ernesto | van der Piepen, W. | Plate, Heriberto | Plate, Oscar | Raquet, A. A. | Rathgeb, Alfons | Richter, E. E. | Riecke, Juan | Riedel, Dr. Conrad | Riedel, Jorge | Rimpier, Felix | Robert, Eduardo M. | Röhmer, Dr. W. | Römberg, Gustav | Saekmann, Ernesto Säger, Carlos Salzmann, Jakob j Scheffel, Federieo Schindler, Fritz Schlottmann, Friedrich Wilhelm | Schmidt, C. A. D. | Schmidt, Jorge | Schmidt-Deussen, R. J. | Schmits, Carl | Schneider, Franz | Schorr, Eugen | Schroeder, Richard | Schroer, Carlos | Schulze, Antonio | Schulze, Heriberto | Schwartenbeck, Jose | Schweizer, Friedrich | Seifert, C. H. | Serrot, Enrique | Siegerist, L. | Sievers, Paul | Sinistri, Frau Clara | Spahr, Carl | von Staszewski, Hermann | Staudt, Richard W. | Stengel, Emerieo | Stöcker, Walter | Tanke, Carlos | von Thermann, Freifrau Wilma | Thorhauer, Erich | Tjarks & Cia. | Trzebinski, Otto | Trauttenmiller, Antonio | Truppel, Kurt | Vollert, Julio | Walmer, Jose | Weber, Hermann | Weinschenk, Martin | Westphalen, Juan | Williams, Alberto | Wolfsteller, Walter | Zitzke, Carlos
Schulbericht
Goethe-Schule
Zur Geschichte der Schule.
Das Schuljahr 1937 begann am 8. März 1937 und schloß am 18. Dezember. Es stand im Zeichen eines Wechsels in der Schulleitung. Am 19. Februar verließ uns Oberstudiendirektor Dr. Martin Vaillant, um in den binnendeutschen Schuldienst zurückzukehren. Er war acht Jahre an unserer Schule tätig, davon fünf als Leiter. Wir danken ihm auch an dieser Stelle für seine Arbeit und wünschen ihm ein erfolgreiches Wirken im deutschen Vaterland.
Die Leitung der Goethe-Schule übernahm an seiner Stelle Oberstudiendirektor Dr. Hermann Metzger, zuletzt Studienrat an der Deutschen Oberrealschule in Valparaiso und an der Adolf Hitler-Oberschule in Böblingen/Stuttgart. Er wurde am 8. März von Prof. Dr. Keiper, Kulturrat an der Deutschen Botschaft, und vom 2. Vorsitzenden der Deutschen Schulvereinigung Goethe-Schule, Herrn C. Spahr, in Anwesenheit des Landesgruppenleiters der NSDAP, und des Leiters des Deutschen Lehrervereins in Argentinien feierlich in sein Amt eingeführt. Der neue Schulleiter sagte in seiner Einführungsrede, daß er die Schule im steten Hinblick auf die deutschen Höchstwerte der Ehre und Treue leiten werde, die von den Mitarbeitern die Bildung einer treuen Gefolgschaft, von den Schülern unbedingte Disziplin und äußere und innere Sauberkeit verlangen. Er betonte, daß er klare Haltung und schlichten Charakter höher schätzen werde als eitel Gelehrsamkeit und Eleganz des Salonmenschen.
Die Arbeit während des Schuljahres verlief völlig normal. Während der Wintermonate (Juli und August) fehlten einige Lehrer und eine Anzahl Schüler infolge Erkältung; gegen Ende des Schuljahres traten im Kindergarten und in den untersten Klassen einige Fälle von Keuchhusten und Masern auf; im übrigen blieben wir von schwereren Krankheiten verschont. Der Schulleiter wurde wiederholt vom Schularzt, Herrn Dr. Hiller, beraten; der Schulzahnarzt, Herr Dr. Andersen, hat die gesamte Schülerschaft untersucht. Beiden Herren dankt er auch an dieser Stelle für ihre ehrenamtliche Tätigkeit.
Schülerzahl.
Die Schülerzahl belief sich in der Goethe-Schule auf 610 (gegen 580 im Vorjahre), an der Zweigschule Gutenberg-Schule auf 178 (gegen 153 im Vorjahre), Die Gesamtschülerzahl — einschließlich Kindergarten — belief sich also auf 788, was eine Zunahme von 55 gegenüber dem Vorjahre bedeutet.,
Das Maximum an tatsächlich anwesenden Schülern wurde in beiden Schulen im Monat Mai erreicht: an der Goethe-Schule mit 545 Schülern, an der Gutenberg-Schule mit 165 Schülern.
Diese Zahlen bedeuten eine erfreuliche Steigerung des Besuchs der Goethe-Schule und ihrer Zweigschule. Wenn die Entwicklung so anhält, wird die Goethe-Schule bereits im Jahre 1939 an der Grenze ihres Fassungsvermögens angelangt sein, und auch für die Gutenberg-Schule werden neue Räumlichkeiten geschaffen werden müssen.
Statistik.
Übersicht über die Schülerzahl.
Sprache im Hause Staatsangehörigkeit Zahl deutsch deutsch
Argentiner 397 290 107
Reichsdeutsche 88 88 —
Oesterreicher 3 3 —
Schweizer 2 1 1
Columbianer 1 1 —
Paraguayer 5 5 —
Chilenen 4 3 1
Brasilianer 1 1 —
Nordamerikaner 1 1 —
Dänen 1 1 —
Holländer 1 2 — 2
Ungarn 1 — 1
Spanier 1 —
Franzosen 5 4 1
Mexikaner 1 —
Uruguayer 4 4 —
Jugoslaven 3 3 —
Russen 1 —
Tschechen 1 —
K. u. M.-Abtlg. zusammen 532 409 123
Kindergarten 78 30 48
Gesamtschule 610 439 171
Aufbau.
Der Aufbau der Schule blieb unverändert. Die Goethe-Schule besteht aus einem Kindergarten, einer dreijährigen Grundschule und einer neunjährigen höheren Schule (anerkannte Oberrealschule). Die Mädchenklassen werden bis UIII getrennt geführt (Lyzeum). Eingebaut ist die argentinische Volksschule (Escuela Primaria), die staatlich anerkannt ist und der Aufsicht der General-Inspektion der Privatschulen (Inspeccion General de Escuelas Particulares) untersteht. Der staatliche Inspektor besuchte uns im Berichtsjahr viermal.
Die Zahl der Klassen betrug 19.
Ausgezeichnet entwickelt hat sich der Kindergarten, der ein Maximum von 60 Besuchern erreichte. Auffallend hoch war in ihm die Zahl von Kindern aus- rein argentinischen Familien.
Die Frage der Anpassung unseres Aufbaues an die Vereinheitlichung des höheYen Schulwesens in Deutschland ist im Jahre 1938 zu lösen.
Die im letzten Jahresbericht angekündigte Gründung einer ein-klassigen Frauenschule konnte nicht verwirklicht werden, da sich aus ganz Argentinien nur 9 Mädchen zu ihrem Besuch meldeten; die Kosten für die Einrichtung und Unterhaltung der Frauenschule hätten somit hei weitem die Geldkraft der Deutschen Schulvereinigung Goethe-Schule überstiegen. Trotzdem wird der Plan einer besonderen weiblichen Schuleinrichtung für Mädchen über 14 Jahre vom Vorstand und Schulleiter im Auge behalten werden.
Lehrplan.
Wir arbeiteten nach unserem Lehrplan, der im wesentlichen der der bisherigen preußischen Grundschule und Oberrealschule ist. Er wird im kommenden Jahr an den der deutschen Oberschule anzupassen sein. Für die argentinischen Volksschulen in Buenos Aires ist’am 15. Januar 1937 ein neuer Lehrplan erschienen („Programas para las Escuelas Comunes de la Capital Federal“), der auch für die Privatschulen gilt. Mit seiner Einführung betraute der Direktor Frau Amuchästegui. Sie wurde von ihm zur dauernden Beratung in Fragen des argentinischen Lehrplans mit Genehmigung des Vorstandes und des Generalinspektors der Privatschulen zur Vicedirectora unserer argentinischen Volksschule bestellt.
Kurse und Arbeitsgemeinschaften.
Im Schuljahr wurden vier Deutschkurse durchgeführt, einer für die Nona, einer für Oktava und Septima (8. und 7. Klasse), einer für Sexta und Quinta (6. und 5. Klasse) und einer für Quarta und Untertertia (4. und 3. Klasse).
Die Schüler, die frisch aus Deutschland kamen oder im Spanischen den Anforderungen der Schule nicht genügten, wurden in zwei spanischen Kursen (für Anfänger und Fortgeschrittene) zusammengefaßt.
Der Lateinunterricht wurde wahlfrei ab Untersekunda erteilt, Am Schluß dieses Lehrgangs steht die Prüfung des „Latinums“, die — als Zusatzprüfung zum Abitur —- das Reifezeugnis eines Realgymnasiums vermittelt. Im Schuljahr 1937 liefen ein Anfängerkursus (I) und ein Kursus für Fortgeschrittene (III).
Wie im Vorjahr hatten wir eine physikalische und chemische Arbeitsgemeinschaft.
Der Werkunterricht wurde in zwei Lehrgängen erteilt. Die Mädchen hatten Gelegenheit, an einem Handfertigkeftskursus teilzunehmen.
Zum erstenmal wurde 1937 auch Boxunterricht erteilt. Der Bericht des Boxlehrers Ebert zeigt, was auf diesem Gebiet geleistet wurde.
Auf Grund eines Gesuches des Direktors wurde der Goethe-Schule durch Erlaß des Argentinischen Kriegsministeriums vom 5. Mai 1937 (C. 4116/937) das Recht erteilt, für die Schüler der obersten Klassen einen eigenen Schießkursus abzuhalten. Zum Instrukteur wurde Hauptmann Scher ernannt. Den Schülern, die die Bedingungen des Schießkursus erfüllen, wurde ferner das Recht zuerkannt, auf Grund des Artikels 9 des Gesetzes 4707 ihren Militärdienst in 3 Monaten, zu erledigen.
6 Schüler der Unter- und Oberprima nahmen am Schießkursus teil.
Lehrkörper.
Außer dem Schulleiter traten mit Beginn des Schuljahres 1937 in den Dienst der -Goethe-Schule die Herren Studienassessoren Dr. Curt Lange (Lehrbefähigung in Mathematik, Physik, angewandter Mathematik) und Dr. Werner Schmidt (Lehrbefähigung in Deutsch, Geschichte, Erdkunde), sowie Fräulein Eleonore Wohlrab (Volksschullehrerin und Musiklehrerin).
Dr. Hermann Metzger. Geboren 1898 in Stuttgart-Untertürlcheim. Reifeprüfung: Oberrealschule Ravensburg 1916; Realgymnasium Stuttgart 1917. Stand 1917/1918 im Heeresdienst und Vaterländischen Hilfsdienst. Studierte Philosophie, deutsche, englische und französische Philologie an den Universitäten Tübingen und Berlin. Erstand im April 1922 die 1. Dienstprüfung für das höhere Lehramt in Württemberg, im Oktober 1922 die 2. Dienstprüfung.
Promovierte 1923 zum Dr. phil. der Universität Tübingen. Dienstliche Laufbahn: 1922/24 Studienassessor an der Oberrealschule Tübingen; 1924/28 Studienassessor an der Deutschen Oberrealschule in Barcelona; 1928/31 Studienrat am Realgymnasium Friedrichshafen; 1931/35 Studienrat an der Deutschen Oberrealschule Valparaiso; 1935/36 Studienrat an der Adolf-Hitler-Oberschule in Böbingen-Stuttgart.
Dr. Curt Lange, geboren 1909 in Wilhelmshaven, studierte in Göttingen und Hamburg Mathematik, Versicherungsmathematik und Physik, promovierte im Februar 1932 in Hamburg zum Dr. rer. nat., bestand im Oktober 1932 das Studienreferendar- und im September 1934 das Studienassessor-Examen, beide in Hamburg. Er unterrichtete in den Jahren 1932 bis 1936 in Hamburg und im Jahre 1936 in Bremen.
Dr. Werner Schmidt wurde 1906 in Pobershau geboren, studierte an den Universitäten Graz, Wien und Leipzig Germanistik, Geschichte und Geographie und legte 1932 in Leipzig die Staatsprüfung für das höhere Lehramt ab. Er wurde von der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig zum Dr. phil. promoviert. Nach Ableistung des Vorbereitungsdienstes am Realgymnasium in Chemnitz war er an der Fürstlich Schönburgischen Deutschen Oberschule in Lichten-stein-Callnberg und an der Hans-Schemm-Schule in Annaberg/Erzgebirge tätig.
Fräulein Eleonore Wohlrab, geboren 1904 in Leipzig/Paunsdorf, erhielt ihre Ausbildung auf dem Städtischen Lehrerinnenseminar in Leipzig, war hernach Hauslehrerin, dann 8 Jahre nichtständige und ständige Lehrerin an sächsischen Schulen.
Am Ende des Berichtsjahres schied nach 30-jähriger Tätigkeit an der Goethe-Schule der Lehrer des Spanischen, Herr Pablo Otaegui, aus. Als so langjähriger Lehrer an unserer Schule war er eine bekannte Persönlichkeit und zählte in dem Kreise unserer Altschüler so manchen zu seinen Freunden.
Wir danken ihm für die geleisteten treuen Dienste und wünschen ihm einen angenehmen Ruhestand.
LEHRKÖRPER und ANGESTELLTE
Herr Dr. H. Metzger – Oberstudiendirektor – 1937 – 1394 – Deutschland (Württemberg)
Frau L. Amuchástegui – Maestra normal – 1913 – Argentinien
Herr J. Broemmel – Zeichenlehrer – 1933 – Argentinien
Herr M. J. Echeverria – Maestro normal – 1934 – Argentinien
Herr M. Eckenberger – Studienassessor – 1928 – 1928 – Deutschland (Bayern)
Herr Dr. H. Förster – Studienrat – 1929 – 1929 – Deutschland (Sachsen)
Herr L. D. Gutierrez – Prof. normal – 1935 – – Argentinien
Frau M. Hansen – Lyzeallehrerin – 1920 – 1920 – Deutschland (Preußen)
Herr Dr. E. Häußler – Studienrat – 1930 – 1930 – Deutschland (Preußen)
Herr Dr. H. Hörner – Studienrat – 1911—1913 – 1911 – Deutschland (Württemberg)
Herr Dr. W. Hoffmann – Studienassessor – 1934 – 1934 – Deutschland (Preußen)
Frl. Dr. A. Hoffmann – Studienassessorin – 1935 – 1935 – Deutschland (Preußen)
Herr O. Kraft – Sem.-Lehrer – 1913 – 1913 – Deutschland (Turnlehrer) (Sachsen)
Herr W. Kudrass – Sem.-Lehrer – 1930 – 1930 – Deutschland (Musiklehrer) (Preußen)
Frl. M. Laging – Techn. Lehrerin – 1935 – 1935 – Deutschland (Preußen)
Frau E. Metzig – Maestra normal – 1932 – – Argentinien
Herr A. Mora – Prof. normal – 1933 – – Argentinien
P. Otaegui – Prof. normal – 1909 – – Uruguay
Frl. I. Ott – Kindergärtnerin – 1935 – – Argentinien
Frau E. Riesel – Gepr. Kindergärtnerin – 1920—1924 – 1920 – Deutschland (Preußen)
Herr R. Scher – (Instructor de Tiro y Gimnasia) – 1937 – Argentinien
Herr Dr. W. Schmidt Studienassessor – 1937 – 1923 – Deutschland
Herr M. Tepp – Sem. Lehrer – 1932 – 1923 – Deutschland (Hamburg)
Frau G. Tudsen – Lyzealiehrerin – 1930 – 1915 – Deutschland (Mecklenburg)
Herr Th. Wagner – Sem. Lehrer – 1936 – 1927 – Deutschland (Württemberg)
Frl. P. Wilhelm – Handarbeitlehrerin – 1932 – 1932 – Deutschland (Württemberg)
Herr Linder – Geschäftsführer – 1936 – 1926 – Deutschland (Preußen)
Herr W. Schmiedeknecht – Sekretär – 1936 – 1909 – Deutschland (Preußen)
Th. Holzheimer – Hauswart – 1927 – 1925 – Deutschland (Preußen)
Frl. G. Kiessling – Sekretärin – 1926 – 1925 – Deutschland (Sachsen)
Kulturelle Veranstaltungen.
Die Lehrerschaft der Goethe-Schule arbeitete an vorderster Stelle an den deutsche kulturellen Veranstaltungen mit. Erwähnt seien:
Die Ausstellung deutscher Lehrmittel im Instituto Bernasconi vom 2. bis 31. Juli 1937, veranstaltet von der DIA (Deutsch-Ibero-Amerikanische’n Handelsgesellschaft Berlin); das Fest der Deutschen Jugend am 24. Oktober in Vicente Lopez; das Volkslieder-Konzert „1000 deutsche Kinder singen“ am 27. November im Teatro Colon.
PRÜFUNGEN.
Abschlußprüfung der argentinischen Volksschulen.
Die Prüfung fand am 17. November unter dem Vorsitz des argentinischen Inspektors, Herrn Ernesto Nava, statt.
Es hatten sich zur Prüfung gemeldet:
25 Jungen der Untertertia,
34 Mädchen der 3. Klasse,
1 Mädchen der Untersekunda,
1 Junge der Unterprima.
Sämtliche Bewerber (bis auf eine Ausnahme) bestanden. Die Ergebnisse der Prüfung wurden vom Inspektor als „sehr gut“ bezeichnet.
Reifeprüfung.
Im Jahre 1937 wurden zwei Reifeprüfungen abgehalten:
a) eine Sonder-Reifepriifung für Unterprimaner, die vier Jahre im Deutschen Reich die Grundschule besucht haben,
b) eine ordentliche Reifeprüfung.
Zur Sonderrcifeprüfung meldeten sich zwei Bewerber, zur ordentlichen Reifeprüfung 10 Bewerber (5 Jungen, 5 Mädchen). Der mündliche Teil der Sonderreifeprüfung fand am 19. Juni, der ordentlichen Reifeprüfung am 24. und 25. November unter dem Vorsitz des Kultur-
beirats an der; Deutschen Botschaft, Prof. Dr. Keiper, als Reichsbeauftragen und im Beisein des 1. Vorsitzenden der Deutschen Schulvereinigung, Herrn L. Freude, statt. Alle Bewerber bestanden, und zwar in der Sonder.reifeprüfung einer mit „gut“, in der ordentlichen Reifeprüfung einer „mit Auszeichnung“, zwei mit „gut“.
Die schriftlichen Aufgaben der ordentlichen Reifeprüfung lauteten :
Deutsch:
1. Der Aufstieg der Vereinigten Staaten von Amerika zur Großmacht.
2. Heinrich von Kleists Lebenstragödie.
3. Treue zu Staat und Volk — das auslanddeutsche Problem.
Spanisch:
1. Influencias que, en la Argentina, han desenvuelto las naciones europeas.
2. La desocupaciön, en las grandes ciudades y en los campos.
3. Importancia de la literatura de España, en el llamado „Siglo de Oro“.
Abiturienten 1937
a) Sonderreifeprüfung
Name | Geburtstag | Ort | Bek. | Stand d. Vaters | Künftiger Beruf
100. May, Erwin | 26. Juli 1917 | Hamburg | k. | Kaufmann | Ingenieur
101. Goffin, Peter | 9. Sept. 1918 | Karlsruhe | ev. | Diplom-Ing. | Ingenieur
b) Ordentliche Reifeprüfung
102. Deckert, Gert | 19. Febr. 1920 | Zehlendorf | ev. | Direktor | Offizier
103. Leute, Hedwig | 25. Mai 1918 | Sant. de Chile | k. | Bankdirektor | Dolmetscherin
104. Mahr, Raimund | 10. Juli 1918 | Hamburg | ev. Kaufmann | Flugzeugingenieur
105. Peltenburg, Ewgeny | 7. April | Ockwak (RußL) | k. Kaufmann | Stud. d. Elektrochemie
106. Riedel, Erika | 1. Jan. 1920 | Buenos Aires | ev. Arzt
107. Salzmann, Beatriz 31. Okt. 1919 Buenos Aires ev. Kaufmann —
108. Schindler, Robert 30. Okt. 1919 Buenos Aires k. Bankdirektor Stud. d. National-ökonomie
109. Schroer, Karl 21. März 1920 Buenos Aires ev. Diplom-Ing. Ingenieur
110. von Thermann, Renate | 8. Mai 1920 | Gollma | ev. | Deutscher Botschafter | Stud. d. Germanistik
111. Thern, Beatriz | 27. Juli 1919 | Budapest | ev. | Diplom-Ing.
Liste aller Abiturienten der Goethe-Schule
Name – Jahrgang – Beruf bezw. Beschäftig.
1. Herr Alfred von Metzen | 1920 | Yacimientos Petroliferos Fiscales
2. Herr Theodor H. Platz | 1921 | Bergingenieur
3. Herr Carl Strittmatter | 1921 Landwirt
4. Frl. Räte Weil | 1921
5. Herr Jörn Olshausen | 1922
6. Herr Kurt Helmrich | 1923 | a/c. Fabrica de Aceites
7. Herr Hans Joachim Lesser | 1923 | Ing. Civil e Hidraul.
8. Herr Günther Clemens | 1924
9. Herr Hans Helmrich | 1924
10. Frau Dr. Edith Faupel | 1924 | Deutsche Botschaft
11. Frl. Dipl. Ing. Ilse Kammann | 1925 | Chemikerin
12. Frl. Leonor Lebeck | 1925 | Dolmetsch, u. Uebers.
13. Frau Alicia Busch de Nottebohm | 1926
14. Frl. Ingrid Wiengreen | 1926 | Portrait-Photographie
15. Herr Karl Gneist | 1926 | Pflanzer
16. Frl. Dr. Erika Zarden | 1927
17. Herr Gunnar Storm 1927 | Kaufmann
18. Frl. Paula Eppenstein | 1927 | Pädagogik.
19. Herr Fritz Heinlein | 1928 | Komponist
20. Frl. Elisabeth Keiper | 1928 | Stud. Phil.
21. Frl. Johanna Mauz | 192S
22. Herr Albrecht Mitius | 1928 | Cand. Chemie
23. Frl. Hertha Schubert | 1928 | Gesang
24. Herr Herbert Windhausen | 1928 | Stud. Geol. u. Geophysik
25. Herr Heink Arnold | 1929 | Kaufmann
26. Frl. Ursula zum Felde | 1929 | Ministerialsekretärin
27. Herr Juan Merzbacher | 1929
28. Herr Otto Raupach | 1929 | Kaufmann
29. Herr Per Palle Storm | 1929
30. Herr Johann zum Felde | 1930 | Kaufmann
31. Herr Wolfgang Henning | 1930 | Studiert Landwirtschaft Ladenburg (Deutschland)
32. Herr Johann Jess | 1930 | Kaufmann
33. Herr Wolf Dieter Krankenhagen | 1930 | Landwirt | Est. Nueva Lubecka
34. Frl. Erika Peters | 1930 | Stud. Chemie
35. Herr Willy Richter | 1931
36. Herr Rudolf Altenhordt | 1931 | Elektro-Ing.
37. Herr Harm Rolf Arnold | 1930 | Kaufmann u. Landwirt
38. Herr Justus Brinckmann | 1931 | Kaufmann
39. Frl. Ruth Elsner | 1931 | Krankenschwester
40. Frl. Gertrud Keiper 1931 | Stud. Phil. f. d. höhere Lehramt
41. Herr Klaus Dieter Lang | 1931 | Stud. d. Geol. u. Mineral
42. Herr Artur Richter | 1931 | Kaufmann
43. Herr Rudolf Richter | 1931
44. Frl. Ellen Duckwitz | 1932 | Sekretärin
45. Herr Heinrich Neiling | 1932 | Kaufmann
46. Herr Herbert Bauer | 1932 | Kaufmann
47. Frl. Erika Berger | 1932 | Stud. Medizin
48. Frl. Marg. Rinding | 1932 | Stud. Medizin
49. Frl. Hilta Böttrich | 1932 | Höh. Klavierlehrerin
50. Frl. Annemarie Brinckmann | 1932 | Techn. Assistentin an med. Instituten
51. Herr Ernesto Bunge | 1932 | Stud. auf einer technischen Hochschule
52. Frl. Carmen Casper | 1932
53. Herr Erich G. Cleesattel | 1932 | Ingenieur-Technik
54. Herr Waldemar A. Kränzlein | 1932 | Volkswirtschaft
55. Frl. Erica Lenzner | 1932 | Krankenschwester
56. Herr Werner Lohrmann | 1932 | Stud. Fac. de Ciencias Economicas
57. Frl. Irmgard Milchsack | 1932 | Sekretärin
58. Herr Ernesto Serrot | 1932 | Kaufmann
59. Herr Adolf Velten | 1932 | Stud. Medizin
60. Herr Helmut Cäsar Barth | 1933 | Flieger
61. Herr Kurt Henning | 1933 | Arbeitsmann, Reichsarbeitsdienst
62. Herr Harald Holtz | 1933 | Ayudante de Laboratorio
63. Herr Wilhelm Keiper | 1933 | Kaufmann
64. Frl. Anneliese Koennecke | 1933 | Stud. phil.
65. Frl. Yvonne Müller | 1933 | Kunstgewerbe
66. Herr Roland Niedenthal | 1933 | Dipl. Kaufmann | München
67. Herr Adolf Scharf | 1933 | Stud. Landwirtschaft | Kolonialschule Witzenhausen/Werra
68. Frl. Ilse Schmidt | 1933
69. Frl. Carlota Bunge | 1934
70. Frl. Marg. Busch | 1934 | Stud. Medizin
71. Frl. Lux Elsner | 1934 | Stud. Fac. Fil. y Letras
72. Herr Günther Gassauer | 1934 | Volontär-Kaufmann
73. Herr Oskar Neigenfind | 1934 | Stud. Chemie | Berlin-Charlottenburg
74. Herr Dirk Gerd Petersen | 1934 | Stud. Maschinenbau
75. Herr Albrecht Pfähler | 1934 | Stud. Chemie Ludwigsburg
76. Frl. Hilde Röhmer | 1934
77. Herr Friedr. Wilh. Schlottmann | 1934 | Fahnenjunker-Unterffiziero | 6. Panzerregiment
78. Frl. Anneliese Worseck | 1934
79. Frl. Lily Freude | 1935
80. Frl. Ines Gastell | 1935 | Hochschule für Lehrerbildung | Hannover
81. Herr Detlev Krankenhagen | 1935 | Seekadett | Schulschiff „Schlesien“
82. Herr Ernst Möller | 1935 | Kaufmann
83. Herr W.J. Neiling | 1935 | Kaufmann
84. Herr Dieter Rauenbusch | 1935 | Stud. Medizin
85. Frl. Marg. Serrot | 1935
86. Frl. Brigitte Worseck | 1935 | Assistentin
87. Frl. Sigrid Beutelspacher | 1936 | Buchhandel
88. Herr Hans-Ernst von dem Bussche | 1936 | Stud. Landwirtschaft
89. Herr Horst Deckert | 1936 | Seekadett | Schulschiff „Schlesien“
90. Frl. Edith Eichholz | 1936 | Stud. Chemie | Freyre 1779, Bs. Aires
91. Herr Hans-Jörn Engel | 1936 | Stud. Ing. Berlin-Pankow
92. Herr Alberto Gaona | 1936 | Stud. Chemie | Campichuelo 231, Buenos Aires
93. Frl. Annemarie Goffin | 1936 | Haushaltspflegerin
94. Herr Hugo Mey | 1936 | Stud. Chemie
95. Herr Helmut Niedenthal | 1936 | Stud. Medizin | München
96. Herr Fritz Pfähler | 1936 | Ludwigsburg (Württ.) Flakregiment 25
97. Herr Eckhardt Rathgeb | 1936 | Corrientes 972, Olivos, F. C. C. A.
98. Frl. Hilde Schmidt | 1936 | Av. de los Incas 3338, Buenos Aires
99. Herr Willi Wagner | 1936 | Stud. Landwirtschaft bei Muff, Basel
Feiern und Feste.
Aus den zahlreichen Feiern, über die die Jahreschronik Auskunft gibt, seien die folgenden besonders herausgehoben.
In großem Rahmen, im würdig geschmückten und beflaggten Festsaal, feierten wir am 20. April den Geburtstag des Führers und Reichskanzlers. Im Mittelpunkt der Feiergestaltung stand die. Rede des Schulleiters über das Werk Adolf Hitlers.
Am 1. Mai begingen wir den Tag der Nationalen Arbeit feierlich. Hauptredner war Studienassessor Dr. Schmidt.
Den argentinischen Nationalfeiertag des 25 de Mayo feierten wir würdig in althergebrachter Form.
Zu allen drei Feiern hatten sich Eltern und Freunde der Schule so zahlreich eingefunden, daß der Festsaal sie kaum fassen konnte.
Die Schluhfeier fand am 18. Dezember statt mit einer Rede des Abiturienten Karl Schroer (wegen Krankheit desselben verlesen von Gerd Deckert) über Edwin Erich Dwinger. Nach dem Jahresbericht des Direktors folgte die Verabschiedung der Abiturienten und die Preisverteilung, für die uns wiederum das Deutsche Reich eine große Anzahl von Büchern gestiftet hatte.
Unser Schulfest fand dieses Jahr als „Münchner Oktoberfest“ statt. Der Besuch war überaus stark. Erwachsenen und Kindern strahlte die Freude aus den Augen. Wir hatten die Ehre, unter den Gästen den Deutschen Botschafter und seine Frau Gemahlin, den Beauftragten für Kulturfragen der NSDAP, und den Leiter des Deutschen Lehrervereins in Argentinien zu begrüßen.
Wir danken auch an dieser Stelle allen herzlich, die zum Gelingen des Schulfestes beigetragen haben. Der anschauliche Bericht der „Deutschen La Plata Zeitung“ über das „Münchener Oktoberfest“ ist im folgenden abgedruckt:
„Die Goetheschule in Belgrano hatte sich für ihr diesjähriges Schulfest ein Münchner Oktoberfest zum Vorbild genommen und erfolgreiche Anstrengungen gemacht, das Festprogramm zu einem 24-stündigen zu machen. Denn am Samstagabend begann der Festball kurz nach 21 Uhr, und wer wollte, konnte dann am Sonntag morgen noch ein paar Stunden, sozusagen Siesta, schlafen, um am Sonntag nachmittag das Nachmittagsfest mitzufeiern, welches gegen 21 Uhr sein Ende fand.
Alles in allem genommen, waren beide Veranstaltungen ein großer Erfolg für die Goetheschule, und wenn wir an ähnliche Veranstaltungen früherer Jahre zurückdenken, dann glauben wir, ohne Übertreibung sagen zu können, daß der diesjährige Erfolg bei weitem der bisher stärkste war. Und das wird wohl auch der wohlverdiente Kassenerfolg beweisen.
Bereits der Samstagabendball war ein außerordentlicher Erfolg, und auf dem identischen Münchner Oktoberfest dürfte das Gedrängel und vergnügte Geschubse auch nicht viel größer sein. Im Zentrum des Interesses stand natürlich bei der Jugend der Tanzsaal, in dem eine sehr fleißige Kapelle unermüdlich zum Tanz aufspielte. Wer das Tanzbein schwingen wollte, kam also mehr als reichlich auf seine Rechnung, und wir sahen manch älteres Paar, das sich gerne von dem fröhlichen Leben und Treiben der Jüngeren anstecken ließ.
Aber schließlich hat bei guter Stimmung nicht nur das Herz und musikliebende Ohr ein Wort mitzureden, sondern diese sentimentalen Genüsse müssen ja auch ernährungstechnisch untermauert werden. Und dafür sorgte eine ganze Schar junger Mädchen, die sich außerordentlich fürsorglich um die lukullischen Wünsche der Gäste bemühten. Es gab so ziemlich alles zu essen und ‘zu trinken, was der Magen begehrte, und es wurde da auch durchaus nicht schüchtern zugegriffen.
Für Gäste mit sentimentaleren Herz- und Magennerven waren außerdem zwei lauschige mehreckige Salons eingerichtet, die Sektbude im Erdgeschoß und der Sektkeller eine Treppe untertags. Da gab es auch Musik, und wer wollte, konnte auch dort sowohl dem Tanz als auch dem Trinken fröhnen. In diesen beiden Räumen- hatte sich ein ganz besonders vergnügtes Völkchen zusammengefunden, und wir müssen bei dieser Gelegenheit feststellen, daß die Veranstalter in bezug auf gute Tanzmusik einen besonders lobenswerten Griff getan hatten.
Es herrschte überall eine ausgelassene, vergnügte Stimmung, und man hatte den Eindruck einer gemütlichen Familienveranstaltung in etwas erweitertem Rahmen. Tatsache ist jedenfalls, daß bis in die frühen Morgenstunden getanzt wurde und gar mancher alte Herr und so manche reichlich müde Mama ein paar Stunden länger dageblieben sind, als ursprünglich vorgesehen war.
Eine nicht minder gute Stimmung herrschte dann am Sonntagnachmittag. Und war der Samstagabend mehr etwas für die ältere Jugend gewesen, so waren dieses Mal auch die Kleinsten miteingeschlossen, die dem Gesamten einen quecksilbrigen Stempel aufdrückten. Unter der Jugend herrschte die Tirolertracht vor. Kurz vor 15 Uhr marschierten die Tiroler ein, um etwas von ihrer Tanzkunst sehen zu lassen. Zuerst eine Gruppe kleiner Mädchen, dann die Größeren zeigten da ein Können, als wenn es unter den Belgranodeutschen nur Bayern gäbe. Sogar geschuhplattelt wurde und gar nicht schüchtern. Dann kam noch eine Tanzvorführung der Allerkleinsten — und die Belgranenser Tiroler mischten sich unters Volk oder bevölkerten Schießbuden, Bier- und Würstchenbuden, verkauften Kunstgewerbegegenstände, betätigten sich als Organisatoren am Grabbelsack, Kegelspiel, Kindertheater, Nagelbrett und Spielzeugbuden. Es gab sogar einen Lukas, dem man ordentlich eine verabreichen durfte. Nicht weniger besucht wurde das Vollblutpferd, der „Franzi“, der wohl ganz froh gewesen ist, als die Sache für ihn rum war. Den ultramodernen schnellen Verbindungen war es ferner zu verdanken, daß selbst der gute alte „Schwarz Ferdl“ — ein Gesinnungsbruder von dem anderen, dem „Weißen“ — auf einen Sprung von München herübergekommen war. Sogar eine Wahrsagerin war da, mit einem sehr dunklen Zelt, in dem sich einzelne Sterbliche und auch Liebespärchen, die Zukunft Voraussagen lassen konnten. Es war zwar ein bißchen duster in dem Zelt und infolgedessen warfen die Lebens-linien wohl auch lange Schatten, denn die meisten der dort „verarzteten“ Kunden kamen mit 70, 80, ja sogar 90 Jahren Lebenszeit davon. Ehemännern wurde eine zweite Frau gewahrsagt (von der ersten wußte die arme Wahrsagerin allerdings nichts) und Junggesellen die Scheidung prophezeit — woraus zur Genüge hervorgeht, daß wirklich überall nur erste Kräfte auf dem Oktoberfest eingesetzt worden waren, um dem lieben Publikum das Beste vom Besten zu bieten. Selbstverständlich gab es auch Kaffee und Kuchen, und zwar direkt im Zentrum Münchens ganz in der Nähe der Frauenkirche.
Am Glücksrad betätigten sich energisch einige Herren, die wohl sicher bei der Erfüllung ihrer Aufgabe an die immer geldbedürftige Schulkasse dachten. Etwas weiter entfernt konnte man sich im Schießen üben, und daneben funktionierte zum Entzücken aller kleineren Kinder das Karussel.
Wir haben sicher eine ganze Menge Dinge vergessen, die es auf dem Münchner Oktoberfest gab — aber wir wollten uns gestern und vorgestern unsere eigene Belgranenser Oktoberfestfreude nicht durch Notizen beeinträchtigen lassen und verließen uns auf unser Gedächtnis — und außerdem war der Reporterbleistift in all dem lustigen Leben und Treiben durchaus nicht am Platze, denn eine vergnügte Stimmung, die läßt sich leichter empfinden als aufschreiben — und vergnügt und gemütlich war es an diesen beiden Tagen auf dem Münchner Oktoberfest 1937 der Goetheschule.“
Jahreschronik.
Am 16. Februar besuchte uns der Lehrer und Schriftsteller Karl Götz, Ratsherr der Stadt der Auslandsdeutschen und Leiter der Forschungsstelle „Schwaben im Ausland“ im Deutschen Ausland-Institut Stuttgart. Am 8. März begann das Schuljahr. Feierliche Einsetzung des neuen Schulleiters. Am 30./31. März war Verkauf von Abzeichen fürs Winterhilfswerk. Am 2. April las der Schauspieler Uhlitzsch vor den Kleineren Märchen, vor den Größeren Novellen und Gedichte. Am 5. April wurde der Film des Deutsch-Argentinischen Pfadfinderkorps „Hochlandlager 1937“ vorgeführt. * Das Hochlandlager war von 1936 bis 1945 ein Hitlerjugendlager (HJ-Lager), später auch BDM-Lager, auf dem Gelände der jetzigen Jugendsiedlung Hochland bzw. Jugendbildungsstätte Königsdorf bei Königsdorf im heutigen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Vor 1936 hatten zwei Großzeltlager an anderen Orten Oberbayerns stattgefunden. Am 11. April fand unser Wettschwimmen statt. Am 20. April feierten wir den Geburtstag des Führers. Gedichte und Chöre umrahmten die Rede des Schulleiters. Anschließend wurden Mannschaftswettkämpfe der Klassen UIII—OI auf dem Sportplatz des Neuen Deutschen Turnvereins in Vicente Löpez ausgetragen. Am 22. April besuchten unsere Schüler die Nachmittagsvorstellung des Zirkus Hagenbeck. Am 26. April sprach der Dichter Siegfried v. Vegesack zu den Schülern der Mittel- und Oberstufe. Am 30. April beging die Schule den Tag der Nationalen Arbeit mit einer Feier in der Aula. Am 3./6. Mai fand “eine zahnärztliche Untersuchung sämtlicher Schüler statt. Vom 6. bis zum 9. Mai unternahm die Untertertia einen Ausflug in die Sierra de la Ventana. Die Leitung hatten Dr. Hoff-mann und Herr Mora. Am 31. Mai richtete der Direktor Worte an die ganze in der Aula versammelte Schülerschaft zu Ehren der 33 deutschen Offiziere und Soldaten, die dem heimtückischen Angriff auf das Panzerschiff „Deutschland“ zum Opfer fielen. Am 5. Juni -wurde in der Nueva Cerveceria Argentina das Fest des Schulverbandes zum Besten des Schullandheims in Verönica gefeiert. Am 1. Juli fand unser Schulkonzert statt. Es stand unter dem Thema: Soldatenlieder aus alter und neuer Zeit. Am 7. Juli begingen wir den argentinischen Nationalfeiertag mit einer Feier im Festsaal. Am 8. Juli begannen unsere Winterferien. 34 Schüler und Schülerinnen der Klassen UII/OI unternahmen eine Fahrt zu den Deutschen am Nahuel Huapi .Eine Gruppe von ihnen besuchte die Skihütte auf dem Cerro Otto, wo sie an einem Skikurs teilnahm. Die Leitung der Fahrt hatten Herr Kraft und Dr. Lange. 8 Schüler und Schülerinnen verbrachten die Ferien mit Kindern der Fridericus-Schule in El Sauce bei Cordoba. Frl. Wohlrab führte die Gruppe. Am 12. Juli besuchte der Schulleiter unsere Schüler im Winterlager des D. A. P. K. in den Bergen von Cordoba. Am 30. Juli fuhren 4 Schüler der Goethe-Schule mit der „Madrid“ nach Deutschland zum Schüleraustausch. Am 4. August fand ein Filmnachmittag für unsere Schüler und Eltern statt. Gezeigt wurden folgende Bildstreifen: 1. Stuttgart, Stadt der Auslanddeutschen; 2. Tag der Freiheit; 3. Wo der rote Wein wächst; 4. Echo der Heimat, 3. Teil. Am 10. August bewunderten wir die Zauberkünste des Herrn Lore. Am 14. August besuchten der Gobernador der Provinz Buenos Aires, Dr. Fresco, General Bautista Molina und hohe argentinische Regierungsbeamte in Begleitung des Deutschen Botschafters Dr. Freiherr von Thermann die Goethe-Schule. Sie besichtigten die Turnhalle, den Kindergarten, die Physik- und Chemiesäle und den Werkraum. Am 21. August fand eine Filmvorführung statt. Es wurden Bildstreifen der Firma Bayer von der Olympiade gezeigt. Am 11. und 12. September feierten wir unser Schulfest als „Münchner Oktoberfest“. Am 28. September hielt Frau Dr. Flanke einen Lichtbildervortrag über die Indianerstämme in Paraguay und im Chaco. – Am 5. Oktober fand das Volksturnen für die ordentliche Reifeprüfung 1937 statt, am 18. Oktober das Geräteturnen. Am 22. Oktober zeigten wir die Bildstreifen „Winter in den Bayrischen Alpen“, „Sonnenwendfeier in Vicente Löpez“ und „Echo der Heimat“, 5. Teil. Am 24. Oktober nahmen wir am Fest der deutschen Jugend (Reichsjugendwettkämpfe) in Vicente Löpez teil. Vom 2.—6. November schrieben unsere Abiturienten ihre Prüfungsarbeiten. Am 6. November besuchte uns Herr Dr. Plennings, Honorarprofessor für Volkstumsfragen an der Universität Freiburg i. Br. Am 12. November setzte der Verkauf der Winterhilfsabzeichen ein. Am 13. November wurden Marken für die staatliche Tuberkulosenfürsorge verkauft. Am 16. November begingen wir den Tag der deutschen Hausmusik mit einer. Feier im SingsaaL Schüler und Schülerinnen der VI—IV und der 6.—4. Klasse trugen Stücke für Klavier, Violine und Flöte vor. Am 17. November fand das Examen de 6“ grado statt, am 24. und 25. die Reifeprüfung. Vom 22.—27. November lief die 1. Welle der Klassensammlung fürs Winterhilfswerk. Am 27. November sangen die deutschen Schulen im Teatro Colon. Die musikalische Leitung der Massenchöre hatte unser Musiklehrer, Herr Kudraß. Die Goethe-Schule sang unter Leitung von Frl. Eleo-” nore Wohlrab: 1. Flaggenspruch, 2. Erde schafft das Neue, 3. Deutschböhmerland. Die Mädchen von Dill bis UI tanzten Volkstänze. Am 3., 4. und 6. Dezember lief die 2. Welle der Klassensammlung fürs Winterhilfswerk. Am 8. Dezember fand das Schlußturnen statt. Am 11. Dezember hielten wir unser Gartenfest in der Gutenberg-Schule Martinez. Am 15./16. Dezember stellten wir die Arbeiten aus dem Zeichen- und Werkunterricht, die Handarbeiten der Mädchen und Arbeiten aus der physikalischen Arbeitsgemeinschaft aus. Am 15. Dezember hielten wir eine Weihnachtsfeier für die Kleinen; am 16. Dezember eine Weihnachtsfeier für die Großen. Am 18. Dezember fand die Schlußfeier statt.
Schenkungen.
Wie beim Schulfest so haben unsere Eltern auch bei anderen Veranstaltungen uns wie alle Jahre reich mit Gaben bedacht. Wir danken ihnen noch einmal herzlich dafür.
Von den Vereinigungen im Reich, die uns wieder durch Spenden von Büchern unterstützten, seien hier vor allem genannt: der Verband deutscher Vereine im Ausland, das Deutsche Ausland-Institut und der Volksbund für das Deutschtum im Ausland. Den genannten Vereinigungen danken wir für ihre Hilfe herzlich.
Die Deutsche Botschaft übermittelte wieder laufend durch das ganze Jahr als Geschenk des Deutschen Reiches eine große Zahl von Büchern sowie die Schülerzeitschrift „Hilf mit!“ in 150 Exemplaren.
Deutsches Ausland-Institut Stuttgart.
Ausgezeichnet waren die Beziehungen zum Deutschen Ausland-Institut Stuttgart.
Lehrer und Lehrerinnen der Goethe-Schule arbeiteten an folgenden Abteilungen des Deutschen Ausland-Instituts mit:
„Mittelstelle für Auslanddeutsche Forschung“; Forschungsstelle „Schwaben im Ausland“; Bild-Stelle.
Außerdem wurden Einzelwünsche verschiedener Abteilungen erledigt.
Schüleraustausch.
An einem Schüleraustausch mit Deutschland haben vier Schüler, einer aus der Unterterprima und drei aus der Obertertia, teilgenommen. Die Jungen berichten begeistert von dm herrlichen Erleben, das sie in Deutschland haben. Sie bleiben ein halbes Jahr fort und werden am Anfang des Jahres 1938 zusammen mit Kameraden aus Deutschland zurückkommen, die dann ein halbes Jahr die Goethe-Schule besuchen werden und hier wirklich enge Verbindung mit dem Auslandsdeutschtum bekommen können.
Schullandheim.
Der Wunsch der deutschen Schulvereine in Buenos Aires, ein eigenes modernes Schullandheim zu besitzen, ist in Erfüllung gegangen.
Am 28. November 1937 fand die Einweihung des vom Deutschen Schulverband erbauten Schullandheims in Veronica (180 km südlich von Buenos Aires) statt. Der Feier wohnten der Deutsche Botschafter, der Landesgruppenleiter der NSDAP, und der Leiter des Deutschen Lehrervereins in Argentinien bei. Die Goethe-Schule war vertreten durch den 1. Vorsitzenden, Herrn L. Freude, den Schriftführer, Herrn K. Deckert, und den Direktor.
Zum erstenmal im Schullandheim.
Im Dezember 1937 ging endlich der Wunsch aller deutschen Lehrer in Buenos Aires in Erfüllung. Das Schullandheim stand fertig da. Unsere Schule hatte das Glück, zu der ersten Gruppe zu gehören, die hinaus sollte. Wir wählten dafür die Mädchenklasse, die am meisten eines körperlichen Ausgleiches bedurfte: die dritte; hatte sie doch das ganze Jahr über angestrengt gearbeitet, um das Examen de 6° grado zu bestehen.
Am 3. Dezember morgens 6.30 Uhr trafen wir uns auf dem Bahnhof Constitucion. Zu unserer Gruppe von 22 Mädchen kamen noch 9 Schülerinnen der Uhland-Schule, 5 der Fridericus-Schule und 2 der Zeppelin-Schule. Etwas verschlafen fuhren wir in den grauen Morgen. Bald fing es an zu nieseln, dann schlug der Regen kräftig gegen die Scheiben. Unsere Bedenken wurden jedoch hinter La Plata zerstreut. Es klärte sich auf. Kurz nach 10 Uhr kamen wir in Verönica an. Unser Gepäck wurde auf einem Wagen zum Heim befördert, wir selbst aber wanderten dorthin. Dabei konnten einige feststellen, daß es auch hier stark geregnet hatte. Sie sanken tief in den Schlamm ein und hatten beim Stiefelputzen am Abend tüchtige Arbeit. Im Heim bekam jede Bett und Schrank zugeteilt, die Hausordnung wurde verlesen, und dann gab’s die erste Mahlzeit. Etwas vorsichtig gingen einige an sie heran. Aber als sie einmal versucht hatten, was unsere tüchtige Frau Gretschel gekocht, da hatten sie Zutrauen gefaßt, und jeden Tag vertilgten sie größere Mengen.
Von Samstag an verliefen unsere Tage ziemlich gleichmäßig. 6.15 Uhr weckte der Sportlehrer mit einem kräftigen „Aufstehen zum Frühsport!“ Eilig schlüpften wir ins Turnzeug, und im Dauerlauf ging’s hinaus zu den Freiübungen. Bis JZS Uhr hatten wir Zeit, uns, den-Waschraum und unsern Schlafsaal zu säubern und Betten zu bauen. Viele mußten dabei erfahren, daß Bettenbauen auch eine Kunst ist, die gelernt sein will. Laken und Wolldecken wollen keineswegs immer so, wie ihr Besitzer will; sie legen sich tückisch in Falten, die beim Appell Anstoß erregen.
Nach der Morgenfeier um 8 Uhr schmeckten Milch und Mate mit Marmelade- und Butterbrot. Eine Geschichte, die nach dieser Mahlzeit vorgelesen wurde, gab uns Besinnung mit auf den Weg des Tages. Dann hatten wir Unterricht bis zur Mittagszeit. Nach dem Essen, zu dem uns ein kräftiger Vorspruch oder ein Lied ermunterte, war bis 2 Uhr Ruhezeit. Im Nu verflog danach der Nachmittag bei Spiel, Sport, Volkstanz, Spaziergang oder Singstunde. Lim 7 Uhr holten wir die Flaggen feierlich ein. Nach dem Abendessen sangen wir, lasen vor oder schrieben nach Hause. Man konnte nur staunen, wieviel es da immer zu berichten gab. Um 9 Uhr beschlossen wir im Lied des Abendkreises unseren Tag. Um 9 Uhr lagen alle mäuschenstill im Bett. Das freilich fiel uns manchmal etwas schwer.
Wir hätten so gern noch mit unserer Freundin Erlebnisse des Tages besprochen.
Zweierlei wollten wir vornehmlich durch unseren Aufenthalt erreichen. Nach der Überlast des Lernens für das Examen sollte der Körper zu seinem Recht kommen. Zum andern aber sollten die Mädchen die Landschaft, in der sie lebten, von allen Seiten erleben. So durfte neben Sport, Spiel und Volkstanz der Unterricht nicht fehlen. Er war ganz in den Dienst der Aufgabe gestellt, die Landschaft lebendig werden zu lassen. Soweit es möglich war, wurde er im Freien gehalten. Wir saßen im Eukalyptuswald und besprachen die Sprüche, die das Heim schmücken, wir schrieben uns auf, was wir von der Entstehung des Heimes gehört hatten. Und deutsche Tiergeschichten wirkten hier draußen ganz anders als in der Enge der Schulstube. Dann wieder zogen wir aus, um einen Rancho zu zeichnen, nicht weil wir große Zeichenkünstler waren; aber so zwangen wir uns, einmal einen Rancho und seine Umgebung genau zu betrachten. Was kam da nicht alles zum Vorschein! Leere Straußeneier fristeten zwischen Schlingpflanzen ein beschauliches Dasein; eine Pumpe, die besser in ein historisches Museum paßte, erfüllte noch schlecht und recht ihren Dienst.
Dann kam Dr. Förster einige Tage zu uns heraus. Er zeigte uns, wie die Landschaft von Veronica entstand, was es alles in ihr gibt. Unter seiner Anleitung sammelten wir Flechten, Blätter, Muscheln, betrachteten Blumen und Bäume und zeichneten sie, und es füllte sich dabei Blatt um Blatt in unserer Carpeta.
Im Landheim erhielt jede mindestens einmal ihre besondere Aufgäbe. Einige kehrten den Schlafsaal, andere reinigten den Wasch- oder Duschraum. Und wem’s beim ersten Mal nicht recht gelang, der mußte seine Arbeit noch mal machen. Einige halfen auch in der Küche. Da galt es Geschirr zu waschen, den Tisch zu decken, Gemüse zu richten, Milch oder Mate einzuschenken. Alles das taten wir mit -Begeisterung. Nur einmal packte uns ein gelindes Gruseln, als es hieß : «8 Hühner sind zu rupfen.» Eine wollte sogar schnell unter die Vegetarier gehen, um von der Arbeit loszukommen.
Als wir am 13. Dezember um 7 Uhr singend aus dem Heim zogen, hätten wir nichts dagegen gehabt, wenn wir noch hätten bleiben dürfen. Drum geben wir allen den guten Rat: Macht’s uns im nächsten Jahr nach!
Dr. Annemarie Hoffmann.
DIE LEIBESERZIEHUNG IN DER GOETHE-SCHULE.
Der völkische Staat hat seine gesamte Erziehungsarbeit in erster Linie nicht auf das Einpumpen bloßen Wissens einzustellen, sondern auf das Heranzüchten kerngesunder Körper.
Adolf Hitler.
Das Knabenturnen.
Es ist mir immer als ein Unding erschienen, wenn man einstmals sich bemühte, die Kostbarkeiten des deutschen Geisteslebens in Gefäße zu senken, die mit Kronen der Schöpfung keinerlei Ähnlichkeit hatten.
So sehr ich der Jugend ausgiebige Spaziergänge in den Mondschein der Romantik und in die Gärten der Wissenschaft gönne, da’s physische Leben ist eine Sache, dem man mit Geist und Schönheit allein nicht beikommt. Weiß man sich nun umgeben von wilden Wogen, in die einen irgendein Mißgeschick befördert hat, dann ist der dramatische Höhepunkt im „Zerbrochenen Krug“ verhältnismäßig nebensächlich; mit Schwimmen, mit Mut und Ausdauer kommt man da besser voran. Mir ist in gewissen Lebensjahren die Entwicklung der leiblichen Anlagen immer ebenso wichtig wie die Entfaltung der geistigen erschienen, denn der Mensch fst Leib und Geist, eins läßt sich ohne das andere nicht natürlich bilden.
In unseren Unterklassen bis UIII haben wir eine ganze Menge gut gepflegter, hübsch angezogener, liebenswürdiger Jungen, aber nur wenige tüchtige Buben. Es ist, als ob das volle Maß von Sorge und Liebe, das sich über den einzelnen ergießt, zuviel wäre. Da beginnt unser Kampf. Ich weiß auch, daß ein sonnverbrannter Rücken schmerzt, aber mir ist ebenso klar, daß ein Junge lernen muß, die Zähne zusammenzubeißen. Meine Schienbeine haben in der Jugend auch oft ausgesehen wie eine Gesamtausgabe aller südamerikanischen Landesflaggen; ich weiß, das tut weh, aber es kommen Lebenslagen, in denen kein Mensch darnach fragt, was dich schmerzt. Wir kämpfen gegen die Feinde der Jugendlust, die man an anderen Orten mit „Laxantes“, „Purgantes“, „Tonicos“ und ähnlichen Dingen zu vertreiben sucht.
Wir beginnen mit den einfachsten menschlichen Bewegungen: Laufen, Springen, Werfen, Klettern, die ständig im Wetteifer und Wett-streit ausgeführt werden. Jeder Junge ist jederzeit über seine Leistungshöhe und seinen Leistungsfortschritt unterrichtet. Von Jahr zu Jahr steigern sich die Anforderungen der Klasse, in jeder höheren Stufe treten schwierigere Übungen auf, die schon von unten her vorbereitet werden. Einige leichtathletische Labungen können wir wegen Raummangel nicht ausführen. In jedem Jahr werden alle volkstümlichen Übungen dreimal als Achtkampf in den Unterklassen, als Elf- und Zwölfkampf in den Mittel- und Oberklassen zusammengefaßt. In den beiden ersten Wettkämpfen messen, sich die Klassengenossen, im Schlußwettkampf die gleichen Alters.
Stets werden die Wettkämpfe auch als Mannschaftskämpfe ausgetragen. So sind im Laufe der letzten 18 Jahre die Höchstleistungen und die Leistungsdurchschnitte ständig gestiegen, obwohl am Ende der UIII viele gute Turner in die argentinischen Schulen übergehen. Jeder Junge deutschen Stammes muß beim Abitur die Leistungsprüfung für das Reichs-Jugendabzeichen oder für das Turn- und Sportabzeichen abglegt haben. Seit Juli 1931 haben 52 Jungen unserer Oberklassen das Reichs-Jugendabzeichen, 21 das Turn- und Sport-Abzeichen erworben, wobei zu beachten ist, daß eine große Zahl unserer Schüler vor Vollendung des 18. Lebensjahres die Schule verläßt.
Das Schwimmen ist ein Sport, dem unsere Jungen sehr zugetan sind, dessen Entwicklung aber sehr gehemmt ist. 13 Jahre lang stand uns wöchentlich nur einmal ein Bad für 1 J4 Stunden zur Verfügung. Außerdem beginnt unsere Schwimmzeit im Dezember. Am 18. Dezember ungefähr schließen wir die Schule und öffnen sie nach der ersten Märzwoche. Anfang April ist die Schwimmzeit zu Ende. Somit verbleiben uns 6 Wochen. Trotzdem hat die Mühe reichlich Früchte getragen. Unsere Schule hat eine Reihe guter Schwimmer hervorgebracht. In jedem Wettschwimmen stehen sie ihren Mann. Von den 86 Jungen der Ol—UIII ist keiner Nichtschwimmer, fünf von ihnen haben die Note „mangelhaft“. Von den übrigen 90 Knaben (IV—VI) können 20 nicht schwimmen. Seit zwei Jahren stellen wir uns langsam vom Brustschwimmen auf das Krawlschwimmen um.
Für die hohe Schule der Leibesübungen halte ich immer noch das Geräteturnen. Doch ist vor UIII nicht viel damit anzufangen. Leider müssen wir auf ganze Gruppen schönerer Leibesübungen verzichten, da es an Zeit fehlt: Unsere Oberklassen haben zwei wöchentliche Turnstunden, die aus stundenplantechnischen Gründen am Ende des Vormittags liegen. Trotzdem kommen wir schön voran, auch im Geräteturnen. Zum Freiringen kommen wir selten.
Einen Sportnachmittag haben wir pflichtmäßig von OIII an. Da geht es oft heiß her. Nach der zehnten Runde Spaziergang wird die Zunge erheblich länger; so oft ich auch einschärfe, es soll so langsam und weich gelaufen werden, daß sich jeder bequem mit seinem Nebenmann unterhalten kann, nach der achten Runde hört das Gespräch auf. Weshalb? Wahrscheinlich ist der Unterhaltungsstoff zu Ende. Unser Schlagballspiel gedeiht nicht recht, weil wir keine Gegner haben, mit denen wir uns messen können. Somit gehen wir zum Handball über und hoffen, gelegentlich von den Mannschaften der Turnvereine tüchtige Haue zu beziehen.
So oft es der Rest der Zeit erlaubt, fahren wir mit dem Rad in die Umgebung von Buenos Aires. Wandern ist in der Nähe von Buenos Aires fast unmöglich.
Unsere Jungen verlassen stark und körperlich wohl gerüstet ihre Schule, jeder von ihnen trägt die Freude an Leibesübungen, das Wissen um ihren Wert in sich.
Kraft.
Das Boxen.
„Boxen ist roh“, so sagen viele, die unseren mannhaften Sport nicht kennen oder nur ;als ausgesprochenen Kampfsport der Berufsboxer gesehen haben. Daß es eine der vollkommensten Leibesübungen ist, die den Körper restlos erfaßt und durcharbeitet, dabei aber auch Mut, Entschlußfähigkeit und Anstand dem Schwächeren gegenüber entwickelt, wird immer noch zu wenig gewürdigt. Als wir in unserer Schule mit einem Boxkurs begannen, wurden viele Bedenken laut, unsere Schüler seien schon mit Extrastunden überhäuft und hätten wohl auch nicht genügend Interesse am Boxen. Umso erfreulicher war es, daß mehr als 20 Schüler daran teilnahmen und auch mit wenigen Ausnahmen treu zur Stange hielten. Dank der Opferfreudigkeit der Herren des Vorstandes wurden sechs Paar tadellose Boxhandschuhe angeschafft. In unserer Boxstunde, die einmal wöchentlich stattfand, wurde reichlich atem- und körperbildende Bodengymnastik getrieben. Wir übten uns im Seilspringen, Schattenboxen, Partnerübungen und Gewandheitsspielen. Erst nachdem jeder Einzelne seinen Körper an die Anforderungen des Kampfes Mann gegen Mann gewöhnt und bei der Boxschule gelernt hatte, die Schläge richtig anzubringen und vor allem, sich vor denen des Gegners zu schützen, traten unsere Tungen zu leichten Boxrunden an. Wir können wohl sagen, daß alle Teilnehmer an unserem Kurs am Schluß des Schuljahres soweit waren, zu einem Zweikampf in den Ring zu klettern. Leider mußte eine Veranstaltung, in der wir das Gelernte zeigen wollten, infolge technischer Schwierigkeiten abgeblasen werden. Wir hoffen jedoch, sie zu Beginn des neuen Schuljahres steigen zu lassen, als Werbeabend und Auftakt für unseren Boxkurs 1938.
Ebert.
INSTRUCCION DE TIRO Y GIMNASIA.
El tiro y la gimnasia aplicada al mismo, dan al joven los complementos necesarios que dcbe tener toda persona culta, y (leben ser con-siderados como algo integrante de la educacion intelectual y moral de la juventud, para que aquello de: “Mente sana en cuerpo sano”, sea un hecho.
El hombre que sabe manejar un arma, tiene seguridad en si mismo y esta preparado para poder en cualquier momento ser un elemento de utilidad a su pais, a quien se debe integramente.
Por medio de la gimnasia aplicada, se obtiene, junto con el mejora-miento de las condiciones fisicas, un mayor dominio del arma que ha de manejarse y en consecuencia un mayor rendimiento de la misma.
Por otra parte, habiendo cumplido las diez condiciones de tiro, los alumnos obtienen beneficios posteriores, como ser: la reduccion de! tiempo en la prestacion del servicio militar, etc.
Esta instruccion se ha desarrollado con todo exito, debido al apoyo entusiasta y decidido del señor Director del Colegio, que ha facilitado en todo momento la tarea del instructor.
Los resultados obtenidos en el presente ano, a pesar de haber comenzado la instruccion en el mes de Mayo, son los siguientes:
1° Se han impartido 29 clases, de las cuales 17 practicas de tiro, efectuadas en el Poligono del Tiro Suizo de esta Capital.
2° Se han inscripto 6 alumnos. 3° De los 5 alumnos que han concurrido durante todo el curso, el rendimiento ha sido el siguiente:
a) 4 alumnos han cumplido todos los ejercicios de tiro (80 %) ; b) 1 alumno ha cumplido 9, de los 10 ejercicios (20%).
Rafael Scher, Capitan.
Das Mädchenturnen.
Aus der Vielseitigkeit unserer Leibesübungen erwuchsen auch in diesem Jahr wieder die beiden sportlichen Feste, an denen unsere Mädchen voller Freude teilnahmen.
Das erste war das von allen deutschen Schulen in Buenos Aires gemeinsam veranstaltete Deutsche Jugendfest, das den Mädchen Gelegenheit gab, sich im Wettkampf zu messen, und dadurch ungeheuren Anreiz hatte. Da der Wettkampf sich wie immer aus leichtathletischen Übungen zusammensetzte, standen im ersten Teil des Jahres Lauf, Sprung, Wurf und Stoß im Vordergrund der körperlichen Ausbildung. Wir wollten doch nicht unvorbereitet in den Wettkampf gehen, und die Freude über die Steigerung der eigenen Leistungsfähigkeit war hei jeder einzelnen immer wieder groß. Die Vorbereitungen der Staffelläufe konnten nicht so gründlich sein. Wir haben ja eine wunderbare Turnhalle, aber leider
keinen eigenen Sportplatz, und die Höfe unserer Schule sind für ein richtiges Lauftraining zu klein. Wir dürfen zwar einmal in der Woche auf dem Platz des Neuen Deutschen Turnvereins sein, aber gerade an „unserem“ Tag hat es oft geregnet. Daß unsere Staffelläuferinnen trotzdem zwei erste und einen zweiten Preis errangen, hat uns besonders gefreut.
Einen schönen Ausgleich zur Leichtathletik gab die Vorbereitung der Volkstänze, die als gemeinsame Vorführung am Nachmittag des Jugendfestes getanzt wurden.
Die zweite sportliche Veranstaltung war das traditionelle Schlußturnen unserer Schule, das einen ganz anderen Charakter hat als das Fest der Jugenct Es ist ein Schauturnen in unserer schönen Halle, in dem wir unseren Eltern und uns Rechenschaft ablegen über das, was wir im Laufe des Jahres neben der Leichtathletik noch treiben. Und das gibt immer ein buntes und vielseitiges Bild. In diesem Jahr konnten wir dabei zum ersten Mal Kastensprünge machen und damit unsere drei neuen Sprungkästen zeigen.
In den letzten drei bis vier Wochen vor dem Schlußturnen mußten wir die Übungen natürlich besonders vorbereiten. Die Reihenfolge mußte festgelegt und Gleichmäßigkeit geübt werden. Obgleich nun beim Schlußturnen keine Preise errungen werden können, so ist die Begeisterung dabei doch ebenso groß wie beim Wettkampf. Gemeinsam etwas zeigen zu können, macht den Mädchen immer wieder große Freude und bringt sie zum vollen Einsatz ihrer Kräfte.
Wenn die Mädchen diesmal nicht vollzählig mitmachen konnten, so lag es daran, daß der größte Teil der 3. Klasse zu der Zeit im Schullandheim war. Bei den Mädchen der Obertertia machte sich der Ausfall einer Turnstunde (es wurde aus stundenplantechnischen Gründen zu Anfang des Jahres eine Turnstunde in der OIII gestrichen) sehr bemerkbar. Wir wollen versuchen, den Ausfall im nächsten Jahr auszugleichen.
Laging.
DIE ÄMTER.
1. Lehrer- und Handbücherei, Dr. A. Hoffmann 2. Musterbücherei für kleine deutsche Lesestoffe, Tudsen 3. Schülerbücherei für Knaben (Mittel- und Oberstufe), Dr. Schmidt 4. Schülerbücherei für Mädchen (Mittelstufe), Tudsen 5. Spanische Schülerbücherei, Amuchastegui 6. Hilfsbücherei, Eckenberger 7. Zeitschriften, Dr. Hörner 8. Physiksaal, Dr. Haussier 9. Chemiesaal, Dr. Förster 10. Biologiesaal, Hansen 11. Karten und Anschauungsmaterial, Dr. Schmidt 12. Kunstmappen, Lichtbilder, Brömmel 13. Zeichensaal, Brömmel 14. Handarbeit (Material und Bücher), Wilhelm 15. Musikinstrumente, -apparate, -bücher, Noten, Schallplatten, Kudrass 16. Werkraum, Brömmel 17. Turnhalle, Kraft 18. Kindergarten, Riesel 19. Vorführungsapparate, Dr. Förster 20. Presseberichterstatter, Dr. W. Hoffmann 21. Mitteilungsblatt, Dr. W. Hoffmann 22. Stundenplan, Wagner 23. Winterhilfsvverk, Lagergroschen, Wagner 24. Korrektur Jahresbericht 1936, Tepp
Lehrerbücherei.
Beim Sturz zu Anfang des Jahres zeigte sich, daß eine Zahl von Büchern fehlte. Nur wenige davon konnten wieder beigebracht werden. — Sämtliche Bände der Bücherei wurden neu gezeichnet. Im Laufe des Jahres vermehrte sich die Bücherei um folgende Werke:
Handwörterbuch des Grenz- und Auslanddeutschtums. Band I, ff.
W. Stuhlfath, Deutsches Schicksal
F. Hiller, Deutsche Erziehung im neuen Staat
P. Kluckhohn, Vorbereitung der Romantik
Brüggemann, Aus der Frühzeit der deutschen Aufklärung
J. Meier, Balladen, Bd. II.
F. Cysarz, Vor- und Frühbarock
B. Reiss, Runenkunde
R. Fracks, Deutsche Rassenpolitik
Leers, Geschichte auf rassischer Grundlage
Wächtler, Deutsches Volk — Deutsche Heimat
1000. Jahre Deutscher Geschichte und Deutscher Kultur am Rhein
Kossinna, Altgermanische Kulturhöhe
A. E. Berger, Die Schaubühne im Dienste der Reformation
W. Keiper, Las nuevas tendencias pedagogicas en Alemania
W. Keiper, Federico el Grande
P. Walendy, Der Sonne Lauf
F. Cysarz, Hoch- und Spätbarock
F. Brüggemanq, Bänkelgesang und Singspiel vor Goethe
F. v. Vegesack, Baltische Tragödie
Pudelko, Rassische Erziehung als Unterrichtsgrundlage
Fabricius, Geschichte der nationalsozialistischen Bewegung Berufs- und Fachschulwesen in Deutschland
O. Guntter, Friedrich Schiller
Stieve, Abriß der deutschen Geschichte von 1792—1935
W. Schulz, Indogermanen und Germanen
Chronik der Universität Bonn
Rosenberg, Mythus des 20. Jahrhunderts
Kubier, Deutsche in Bolivien
Auslandsdeutschtum und Evangelische Kirche
A. Posnansky, Antropologia y Sociologia de las razas interandinas
Müller-Guttenbrunn, Erinnerungen eines Theaterdirektors
Müller-Guttenbrunn, Glocken der Heimat Deutsche Dome Deutscher Barock
Baetke, Die Religion der Germanen in Quellenzeugnissen
H. Effelberger, Umrisse der amerikanischen Kultur und Kunst
Lexer, Mittelhochdeutsches Lexikon
Buchkreis, Politik des 20. Jahrhunderts
Thürauf, Parteien und Volksbewegung
Binding, Deutsche Jugend vor den Toten des Weltkriegs
Ehrich, Auslandsorganisation der NSDAP.
Secfeldt, Der Deutsche in Galizien
Wibald, Eupen, Malmedy,
St. Vith Hartl, Das Drama des Mittelalters
Müller, Auf dem Wege zum Realismus
W. Darre, Neuadel aus Blut und Boden
W. Darre, Das Bauerntum als Lebensquelle der nordischen Rasse
Wasserzieher, Leben und Weben der Sprache
W. Hofstätter, Deutschkunde
Steinizer, Richard Strauß
H. Reimann, Johannes Brahms
R. Euringer, Deutsche Passion 1933
Talheim und Ziegfeld, Der deutsche Osten
Hottenroth, Deutsche Volkstrachten
Bayrisches Bilderbuch
Das Deutschland Adolf Hitlers
Zacharias Werner, Dramen Shakespeare auf der Bühne der Aufklärung
Volksbücher vom sterbenden Rittertum
Wir Deutsche in der Welt
Diese Werke wurden teils aus eigenen Mitteln angeschafft, teils gestiftet (Schenkungen des Deutschen Reiches). Um für die wachsende Bücherei Raum zu schaffen, wird während der Ferien ein Umbau des Büchereizimmers erfolgen.
A. Hoffmann.
Musterbücherei.
Die Musterbücherei umfaßt 244 kleine Bändchen und 68 Lesebogen.
Aus dem Verlag Albert Langen sind sämtliche bis Ende des Jahres 1936 erschienenen Bändchen der „Kleinen Bücherei“ (Nr. 1—72) und der „Deutschen Folge“ (Nr. 1—30) vorhanden.
aus dem Verlag Eugen Diedrichs „Deutsche Reihe“ sind da:
Band 1—27 und 31;
aus dem Verlag Julius Beltz: „Aus deutschem Schrifttum und Deutscher Kultur“ 21 Bändchen, „Geschichte in Erzählungen“: 8 Bände; Lesebogen für Grundschule: 33, für Naturkunde: 11, Geschichte – Volkskunde: 21, Erdkunde: 3.
aus der Kranzbücherei, Verlag Moritz Diesterweg: 6 Bändchen;
aus dem Hilgerverlag (Dürerbund): 45 Bändchen;
aus Schaffsteins Verlag: 13 Blaue Bändchen,
und aus verschiedenen anderen Verlagen zusammen 21 Bändchen.
Unsere Musterbücherei ist vor vier Jahren geschaffen worden. Die „Kleine Bücherei“, die „Deutsche Folge“ und „Deutsche Reihe“ werden jährlich um alle Neuerscheinungen bereichert. Damit stehen den Lehrern der Oberklassen Muster aller neuen deutschen Dichtungen zur Bestellung zur Verfügung. Die Schüler der Unter- und Oberprima benutzen sie auch fleißig für ihre Privatstudien.
Tudsen.
Schülerbücherei für Mittel- und Oberklassen.
In die Abteilung I (Mittelklassen) sind nach den amtlichen Ratschlägen für den Aufbau des Schülerbüchereiwesens folgende Neuanschaffungen eingereiht worden:
Schenzinger, Hitlerjunge Quex
Beyer-Lir.dhardt, Ein Buch vom Führer
Reitmann, Horst Wessel
Werner, Boelcke Bayer, Die Helden der Naukluft
Orlovius, Flieg, deutscher Adler, flieg!
Fürbringer, Alarm, Tauchen!
von Gronau, Im Flugboot nach Amerika
Lettow-Vorbeck, Heia Safari
Kutzleb, Speerkampf und Jagdzauber
Müller-Hennig, Wolgakinder
Voigt, Im Schülerheim zu Windhuk
Löns, Mümmelmann
Vogt-Seeberg, Spiel, Sport und Werkdienst
10 Bücher wurden ausgeschieden, weil sie zerlesen oder inhaltlich veraltet waren. 40 beschädigte Bücher wurden vom Buchbinder wiederhergestellt. Die Abteilung enthält jetzt rund 250 Bände.
An der Benutzung beteiligten sich in erster Linie Schüler und Schülerinnen der Klassen V—UII.
Kriegsbücher und solche aus dem Indianer- und Abenteurerleben wurden bevorzugt.
In die Abteilung II (Oberklassen) sind folgende Neuerwerbungen eingereiht worden:
Rosenberg, Mythus des 20. Jahrhunderts
Winnig, Der weite Weg
Ehrich, Die Auslandsorganisation der NSDAP.
Bahr, Volk jenseits der Grenzen
Beumelburg, Gruppe Bosemüller
Zöberlein, Der Glaube an Deutschland
Wehner, Sieben vor Verdun
Jünger, Wäldchen 125 — Afrikanische Spiele
Walter Flex, Briefe Beumelburg, Kaiser und Herzog
Grimm, Der Oelsucher von Duala
Hohlbaum, Zweikampf um Deutschland
Watzlik, O Böhmen
Blunck, Die große Fahrt
Kutzleb, Der erste Deutsche
Paul Ernst, Geschichten von deutscher Art
Rohrbach, Deutschlands koloniale Forderung
Hesse, Soldatendienst im neuen Reich.
Damit ist der Bestand der Abteilung auf rund 230 Bände angewachsen. Sie sind durchweg in gutem Zustand.
Die Abteilung ist zu Beginn des Schuljahres vollständig neu katalogisiert und in eine literarische, eine geschichtliche und eine erd- und naturkundliche Gruppe gegliedert worden.
Als regelmäßige Leser konnten gelten
etwa 90 % der Schüler der OI
etwa 40 % der Schüler der UI
etwa 20 % der Schüler der OII
Schüler der UII haben die Abteilung in Einzelfällen benutzt.
Bevorzugt waren die Neuanschaffungen, außerdem Werke folgender Verfasser: Carossa, Dahn, Dwinger, G. Hauptmann, Hausmann, Kleist, Kolbenheyer, Meyer, Storni.
Schmidt.
Schülerbücherei für Mädchen.
Den Mädchen der Grundschule und Mittelstufe steht die Schülerbücherei für Mädchen zur Verfügung, von der an dieser Stelle schon früher ausführlich gesprochen wurde. Sie wurde auch in diesem Jahr fleißig benutzt und ist wieder um etwa 50 kleinere und größere Bände vermehrt worden.
Tudsen.
“Biblioteca Escolar”.
El singular incremento de las bibliotecas infantiles y el creciente reconocimiento dé la personalidad del niño, han elevado considerablemente el aporte de un género literario bien difícil, cuyo esplendor en un pueblo es uno de los indicios más claros de su civilización. Me refiero a la producción de libros para niños, no ya sólo textos y otras obras de estudio, sino pertenecientes al género puramente literario y escritos para ser gustados y apreciados desde el punto de vista que es propio del niño.
En los países más adelantados del mundo, la literatura infantil viene siendo objeto de una atención creciente, diseminando las enseñanzas de psicólogos y educadores, quienes abogan por una satisfacción más integral de los derechos espirituales del niño. Y así, se ha ido sustituyendo
gradualmente el caudal más o menos indigesto de los libros que nos legara el siglo pasado y que, aunque escritos para niños, acusaban en sus autores un didactismo petulante y tedioso, así como una intolerancia realmente cruel por las naturales imperfecciones del individuo en formación. El niño no tenía interés en estos libros, escritos desde el punto de vista del adulto, y que no siempre revelaban una genuina simpatía por la infancia.
Pero el progreso educacional, como digo, ha puesto al fin al niño en posesión de sus dominios espirituales, creando un mundo que es todo suyo. Los grandes clásicos de la literatura griega y oriental que relatan episodios fabulosos y fantásticos que tan bien responden a los gustos del alma infantil, fueron vertidos al lenguaje del niño y han tenido en éste un lector apreciativo de sus bellezas.
La descripción de la naturaleza ha dado proficuo tema a los literatos para producir verdaderas obras maestras en las que el arte gráfico realza los prestigios de la descripción.
La irrupción de libros de viajes, de vulgarización científica, etc., ha roto los viejos moldes de la escuela, desalojando el tradicional “libro de texto” y reemplazándolo por verdaderas bibliotecas de “libros de lectura suplementaria”, manejando los cuales con relativa libertad y obedeciendo a sus gustos, el niño se libra de la tiranía del dogmatismo y de la autoridad.
La cooperación entre la biblioteca y la escuela debe ser enteramente recíproca. Esta procurará señalar a sus alumnos el camino de la biblioteca, proclamando su auxilio como indispensable, exaltando la fuerza educacional que representa, indicándola como la fuente .de observaciones y de intereses espirituales que la escuela no está preparada todavía para organizar. Incidentalmente la escuela preparará al alumno en el manejo material de los libros, le enseñará el arte, en verdad difícil, de encontrar la información que se busca, o bien el dato que se ignora, el autor que no se conoce.
Una distinción resulta evidente entre la biblioteca de la escuela primaria y la de la secundaria.
En ésta aquel departamento constituye el laboratorio donde se realiza casi la mitad de la labor del alumno; en la escuela primaria el niño se aplica más sobre las cosas que sobre los libros; por esta razón la biblioteca tiene menos oportunidades allí de ser educacional, en el sentido escolar. En cambio, su finalidad es más amplia, por cuanto trata de inspirar entusiasmo por la lectura de los buenos libros, ya que una inmensa mayoría de los niños que asisten a la escuela primaria no seguirán más adelante en su educación, y por lo tanto se hallarán fuera de la posible influencia de la escuela secundaria y de la universidad.
De allí, nuestro empeño en llevar adelante la obra empezada el año pasado. Más de cien volúmenes escogidos aumentaron este año el acerbo de nuestra “Biblioteca Escolar” que cuenta ya con más de cuatrocientos libros que seguirán realizando la cruzada magna.
L. E. de Amuchástegui.
Hilfsbücherei.
In diesem Jahre war die Hilfsbücherei nicht wie bisher nur auf die Leihgebühren angewiesen für ihre Neuanschaffungen, es stellte auch die Schule einen Betrag zur Verfügung. Daher war es möglich, eine Reihe von deutschen Einzelstoffen in ausreichender Stückzahl zu besorgen.
Es waren dies :
E. M. Arndt: Deutsche Volkwerdung
M. Ebner-Eschenbach: Krambambuli
G. Gunnarson: Wikingertreue
H. Grimm: Der Zug des Hauptmanns
v. Erckert ‘ G. Herder: Auswahl
G. Keller: Spiegel, das Kätzchen
C. F. Meyer: Huttens letzte Tage
W. Raabe: Die schwarze Galeere
P. Rosegger: Das Felsenbildnis
Schließlich schenkte uns der Dichter J. Ponten selbst eine größere Anzahl von Exemplaren seiner Erzählung „Wolgadeutsche“, wofür ihm besonders gedankt sei.
Eine Reihe von Büchern, die an der Schule nicht mehr benützt werden, wurde dem Deutschen Volksbund für Argentinien zur Verteilung an Kampschulen übermittelt.
Eckenberger.
Zeitschriften.
Der Bezug der Zeitschriften bietet im Jahre 1937 ein wesentlich anderes Bild als im Vorjahr. Verschiedene Blätter wurden abbestellt, der Bezug anderer Zeitschriften in die Wege geleitet. Die Zahl der unentgeltlich gelieferten Zeitschriften hat sich weiterhin vergrößert.
Wir danken den verschiedenen Verlagen für ihr freundliches Entgegenkommen und hoffen, auch im kommenden Jahre ihre wertvolle Unterstützung zu erhalten.
Folgende Zeitschriften lagen 1937 in der Schule aus:
Der Auslandsdeutsche
Das Band (‘Monatsschrift der Hindenburgschule Porto Alegre)
Basteln und Bauen
Berliner Illustrierte Zeitung
Berliner Monatshefte
Beyers Für,Ehe Bildung und Erziehung
Deutsche Arbeit
Deutsche Kriegsopferversorgung
Deutscher Lebensraum
Deutscher Reichsbund für Leibesübungen
Die Deutsche Schule im Ausland
Deutscher Sport in Südamerika
Der Deutsche Volkserzieher
Deutsche Volkserziehung
Deutsche Wochenschau
Deutsche Zukunft
Evangelisches Gemeindeblatt
Forschungen und Fortschritte
Geist der Zeit
Geistige Arbeit
Handarbeiten und Wäsche
Heimatbrief
El Heraldo
Ibero-Amerikanisches Archiv Illustrierte Zeitung
Internationale Zeitung für Erziehungswissenschaft
Investigacion y Progreso
Italia
Kunst und Jugend
Kurzbericht (akad. Austausch)
Lasso
Die Literatur
Monatsschrift für Höhere Schulen
Muttersprache
Nationalsozialistische Monatshefte
Die Neueren Sprachen
La Obra Phoenix
(Zeitschrift des Deutschen Wissenschaftlichen Vereins)
R. A. K. (Rassenpol. Auslands-Korrespondenz)
Stuttgarter NS-Kurier (Patenschaft für Auslandsdeutsche)
Der Turn- und Sportwart
Der Volksdeutsche
Völkische Musikerziehung
Völkische Wacht
Völkischer Wille
Weltliteratur
Zeitschrift für Deutschkunde
Zeitschrift für Erdkunde
Zeitschrift für math. und naturwissensch. Unterricht
Zeitschrift für den physik. und chem. Unterricht
Hörner.
Physikalische Arbeitsgemeinschaft in Obersekunda.
„Einsicht zuerst, dann Übersicht.“ Sonst ist nicht Bildung, sondern Einbildung unser Unterrichtserfolg. Wodurch können wir aber am besten diese Einsicht in der Physik erreichen? Dadurch, daß wir den Schüler zur Anfertigung von Apparaten anleiten. So muß er sich Schritt für Schritt Rechenschaft geben über den Zusammenhang der einzelnen Teile zum Ganzen. Er lernt planen und überlegen, bevor er an eine Arbeit geht.
Balsches führt den Schüler zu neuen Vermutungen, die den Scharfsinn wecken und entwickeln. An Hand der praktischen Arbeit entwickelt sich in ihm ganz von selbst das Bedürfnis, die Arbeit zu vollenden und sich nicht mit Halbheiten zu begnügen. Dann wird der Apparat auf seine Brauchbarkeit geprüft, wodurch der Schüler ein Bild von der Genauigkeit seiner Arbeit erhält.
Geschicktere Schüler unterstützen weniger geschickte. Oftmals werden kleine Gruppen gemeinsam an dem Apparat zu arbeiten haben, so daß ein Gefühl der Verantwortung für die Teilarbeit erzeugt wird, was zur Hebung des Gemeinschaftsgeistes beiträgt.
Folgende Apparate wurden hergesteilt:
1) Ein Modell zur Strömungslehre.
2) Ein Apparat zur Bestimmung der Fallbeschleunigung.
3) Ein Apparat, der die Unabhängigkeit der Fallbeschleunigung von der Länge des Weges bei gleichbleibender Höhe zeigt.
4) Ein Holzgestell für Versuche zur harmonischen Bewegung.
5) Ein achtflächiger Drehspiegel.
6) Drei Modelle zur Erläuterung des Prinzips des Drehstromes.
7) Ein Apparat zur Erzeugung und zum Nachweis elektrisch stehender Wellen.
8) Ein Oszillograph.
9) Ein AppaTat zur Bestimmung der absoluten Schwingungszahl der Töne, graphische Methode, Vibrographie.
Dr. Häussler.
Chemische Sammlung.
Auch im Laufe des vergangenen Jahres war es möglich, unsere Sammlung, abgesehen von dem fortlaufenden Ersatz des unbrauchbar gewordenen Materials, durch Erwerb neuer Apparate zu erweitern.
Das betrifft z. B. die Geräte für Maßanalyse, Iodometrie und Elektrolyse. Wir sind jetzt so weit, daß jeder Schüler für maßanalytische und iodometrische Bestimmungen einen entsprechenden Satz zu seiner Verfügung hat.
Eine Anzahl von U-röhren wurden von den Schülern selbst zu einfachen, kleinen Apparaten für die verschiedensten Arten von Elektrolysen umgebaut.
Unsern Areometersatz ergänzten wir. Es ist auf diese Weise möglich, die Dichte aller Flüssigkeiten zwischen 0,600—1,750 zu bestimmen.
In Gestalt einer Leihgabe wurde der Arbeitsgemeinschaft ein größerer Kippscher Apparat überlassen, der im kommenden Praktikum zur Herstellung von Schwefelwasserstoff verwendet werden soll.
Die Mineralien- und Petrefaktensammlung wurde einer gründlichen Durcharbeitung unterworfen. Noch fehlendes Material wurde hinzugefügt und dadurch eine größere Geschlossenheit erreicht, weniger gutes ausgewechselt. Das betraf vor allem das Gebiet der Erze und die Teilstufen der Kohleentwicklung.
Gleichzeitig wurden die alten Pappkästchen zum großen Teile durch neue ersetzt und damit auch der entsprechende äußere Rahmen geschaffen.
Wie in früheren Jahren ergänzten die Vertreter chemischer Großfirmen die Säure- und Chemikalienbestände der Schulsammlung, indem sie mir Restbestände oder Muster, die für den Verkauf nicht mehr in Frage kamen, in entgegenkommendster Weise zur Verfügung stellten.
Ihnen – die nicht genannt sein wollen – sei hier unser bester Dank zum Ausdruck gebracht.
Förster.
Biologische Sammlung.
Auf der deutschen Lehrmittelausstellung im Instituto Bernasconi wurden Lehrmittel (Wachs- und Pappstoffpräparate, Anschauungsbilder) ausgesucht und durch Vermittlung der Ausstellungsleitung in Deutschland bestellt.
Hansen.
Karten- und Bildersammlung.
Zu Beginn des Jahres wurden folgende Karten eingereiht, die aus dem Etat des letzten Schuljahres bestellt worden waren:
1. Geschichtliche Karten:
Baldauf-Rümmler, Der Weltkrieg.
Schwabe, Die koloniale Ausbreitung der europäischen Mächte um 17. und 18. Jahrhundert.
2. Erdkundliche Karten :
Gaebler, Afrika, physikalisch.
Gaebler, Nord- und Ostseeländer.
Gaebler, Deutsches Reich, Alpengebiet und Nachbarländer,
Oppel, Wandkarte zur Wirtschaftskunde des Deutschen Reiches und seiner Nachbarländer.
Im Laufe des Jahres wurden der Sammlung 11 kartographische Darstellungen argentinischer Provinzen überlassen, die von den unteren Klassen in Gemeinschaftsarbeit hergestellt worden sind.
Die laufenden Etatmittel wurden auf das kommende Jahr vorgetragen, weil eine größere Bestellung zur Ergänzung der Kartenbestände im Zusammenhang mit der deutschen Lehrmittelausstellung im Instituto Bernasconi gemacht worden ist.
Hervorzuheben ist die starke Benutzung der Westermä’nnschen Umrißstempel, die die Schule vollzählig besitzt.
Schmidt.
Modellsammlung im Zeichensaal.
Die Modellsammlung im Zeichensaal ist nicht wesentlich geändert worden. Lediglich ein Dutzend schwedische Pantoffeln wurde als Modellgegenstände angeschafft. Besondere Anschaffungen erübrigten sich auch deshalb1, weil sich die zum Werkunterricht gehörigen Werkzeuge als Modelle und als Anschauungsmaterial gut eignen. Der neue Zeichenunterricht baut sich auf ein unmittelbares Naturstudium auf, so daß auch in dieser Hinsicht, namentlich in der Unterstufe, die Modellsammlung nicht *5o sehr beansprucht wird.
Sammlung von Kunstmappen.
Diese Sammlung, die Wiedergaben von Kunstwerken aus den hauptsächlichsten Zeitabschnitten enthält, wird laufend durch die Mappen des Angelsachsenverlages „Deutsche Kunst“ (Schenkung der Deutschen Botschaft) und durch die Monatsschrift „Pantheon“ (Schenkung des Reichspropagandaministeriums) ergänzt. Während ursprünglich nur Gemälde vertreten waren, bringen die neuen Mappen Beispiele aus allen Kunstzweigen, so daß wir jetzt in der Lage sind, auch die Werke der deutschen Architektur und der Plastik unseren Schülern zu zeigen. Die Sammlung ist neu gegliedert und ein neues Verzeichnis aufgestellt worden. Erforderlich ist noch die Neubearbeitung der Lichtbildersammlung, die der Kunstmappensammlung angegliedert ist.
Broemmel.
Handarbeit.
Der Handarbeitsunterricht der Mädchen war in diesem Schuljahr von der 9. Klasse bis zur Unterprima Pflicht. Für die Oberprima war der Unterricht Wahlfach; es nahmen im 1. Halbjahr zwei Schülerinnen daran teil. Trotz der geringen Zahl von Wochenstunden wurde außer dem Lehrpensum noch eine Anzahl von Handarbeiten für die „Arbeitsgemeinschaft Mutter und Kind“ gemacht.
Wilhelm.
Musikpflege.
Es ist an derselben Stelle (im Jahresbericht 1934) schon einmal eingehend klargelegt worden, daß den Hauptteil unserer Musikpflege das Volksliedersingen ausmacht. Unsere Kinder sollen das Lied ihrer Väter nicht nur bei uns kennen lernen, sie müssen es alle Tage neu ins Elternhaus tragen, es dort weiter kräftigen, wo es noch bei Vater und Mutter im Herzen lebt, neu aufkeimen lassen, wo es im Ersterben ist, es schließlich selbst so fest als Besitz haben, daß noch die kommende Generation hier draußen davon nehmen und ernten kann.
Deshalb singen wir alle Tage schon im Kindergarten und nutzen unsere wenigen Musikstunden später fast ausschließlich für den einstimmigen Volksgesang.
Dabei ist die Liedauswahl eine besonders sorgsam zu lösende Frage. Die besondere Stellung unserer Schule als Auslandsschule macht sich gerade hier bemerkbar. Die anders geartete volkliche, jahreszeitliche und landschaftliche Umgebung machen uns hier manches unmöglich, was in der Heimat selbstverständlich ist. Wälder ohne rauschende Eichen, Frühling ohne Kuckuck und Nachtigallen, Weihnachten ohne Schnee und Kälte sind noch nicht die schwersten Hindernisse für die Stoffauswahl. Ein stärkendes und bindendes Moment ist hingegen die Tatsache, daß wir nicht nur in unserer Schule einen Kanon von gleichen Liedern in allen Klassen zum festen Gedächtnisbesitz machen, sondern daß hierin auch eine Einigung aller deutschen Schulkinder am La Plata insofern besteht, als der Lehrerverein in jedem Schulmonat ein Lied vorschlägt, das an allen deutschen Schulen von Buenos Aires und Umgegend geübt wird. Damit ist zugleich eine Grundlage für gemeinsame Singstunden bei gegenseitigen Besuchen, gemeinsamen Ausflügen oder Aufenthalten im Landschulheim geschaffen. Die schönste Auswertung findet dieser allen gemeinsame Liedbesitz in dem alle zwei Jahre stattfindenden Volksliedkonzert im Colön-Theater. Von den Liedern, die in letzter Zeit auf diese Weise Gemeingut unserer Schule geworden sind, seien folgende namentlich herausgestellt:
die alten Volkslieder
„Wenn alle Brünnlein fließen“
„Nun ade, du mein Heimatland“
„Ich habe Lust im weiten Feld“
Dia Goethe-Schule singt beim Konzert „1000 deutsche Kinder singen“.
das neuere „Aus grauer Städte Mauern“,
ferner Claudius-Englert, „Wann wir schreiten Seit’ an Seit“
Gättke, „Und wenn wir marschieren“
Büchsenschütz, „Märkische Heide“
Spitta-Schröder, „Heilig Vaterland“
und die beiden Lieder der Auslandsdeutschen
„Fern vom Land der Ahnen“ von J. Will, Lodz-Polen
„Deutsch geblieben!“ von Schürmann und Kudrass, Südamerika.
Natürlich erweitert sich dieser Gemeinschaftskanon in jeder Klasse durch die deutschen und argentinischen Lieder, die der Altersstufe besonders angemessen sind. Dabei bleibt zu erwähnen, daß sich die Schüler des Oberbaues, in dem wir stofflich freier walten können, mit viel Lust und Eifer die neuen und neuesten Lieder der deutschen Heimat ersungen haben.
Die Feiergestaltung an den deutschen und argentinischen Feiertagen, beim alljährlichen Schulkonzert, bei Schulanfang und Schulschluß, bei den Weihnachtsfeiern erfordert über den einstimmigen Gesang hinaus noch eine besondere Chorpflege. Die Hauptarbeit bestreitet hierbei der vereinigte dreistimmige Mädchen- und Knaben-Auswahl-chor (etwa 180 Kinder); er wird gelegentlich durch die Schüler der obersten Klassen, die ihre Männerstimme schon gefestigt haben, zum vierstimmigen gemischten Chor erweitert.
Aus den Streifzügen, die wir bei den oben erwähnten feierlichen Gelegenheiten ins Bereich der mehrstimmigen Vokalmusik taten, seien aus jüngster Zeit folgende Werke erwähnt:
Händel, „Heil dir, mein Vaterland“ (Text von P. Wagner)
V. Rathgeber, „Von der edlen Musik“
Weber, „Lützows Jagd“ (Text von Körner)
Spitta, „Erde schafft das Neue“
Hensel, „Deutschböhmerland“ (Text von Kolbenheyer) sowie die alten Volkslieder
„All’ meine Gedanken, die ich hab“ (Satz von Rein)
„Mir ist ein feins brauns Maidelein“ (Satz von Strecke)
„Es ist ein Ros entsprungen“ (Satz von Prätorius).
Wenn wir damit dem praktischen Singen bei weitem den Hauptraum in der für Musik bemessenen Zeit einräumen, vergessen wir doch nicht, daß die stimmlichen Anlagen, das Gehör, „der Sinn für das Dynamische, Rhythmische und Melodische im Kinde“ (Deutsche Richtlinien) der Pflege bedürfen. Auch das Verständnis der Notenschrift will angestrebt werden ; auch hierbei erfordern Brauch und Vorschrift unseres Gastlandes gerade in den lernenden Jahrgängen Anlehnung an die in ihm üblichen Notenbezeichnungen (do re mi fa sol la si als absolute Namen).
Wir vergessen auch nicht, daß bei der Erziehung zum deutschbewußten Menschen die Werke unserer großen deutschen Tonsetzer mitzuhelfen haben. Fehlt uns dabei nun freilich die Zeit, um planmäßig, wie es in deutschen Vollanstalten üblich ist, diese Werke an unsere Schüler heranzubringen, so versäumen wir doch keine sich bietende Gelegenheit, bei der wir unsere großen Musiker sprechen lassen können.
In verständnisvoller Zusammenarbeit mit den Deutschlehrern wird der literarische Stoff musikalisch ausgewertet. Die deutschen Opernspielzeiten im Colon-Theater, Musikerjubiläen, Künstlerbesuche waren uns immer willkommene Anlässe, musikalische Feierstunden inner- und außerhalb des Unterrichts zu veranstalten. Mit Erfolg ist versucht worden, in besonderen Arbeitsgemeinschaften musikinteressierte Schüler und Altschüler zu sammeln, die sich in vielen praktischen Übungen mit der Sinfonie, mit der Oper, mit dem deutschen Volksliede beschäftigten. Bei dieser vertiefenden Musikerziehung leistet uns unsere von Jahr zu Jahr planmäßig erweiterte Schallplatten-Bibliothek ausgezeichnete Dienste. Immer aber standen uns die eigentätigen Ausführungen aus unseren Reihen höher im Wert als die der mechanischen Apparate.
Dabei ist nun mit Bedauern festzustellen, daß wir mit einem größeren Schulorchester, wie wir es nicht selten an höheren Lehranstalten drüben finden, nicht rechnen können. Der Bericht über „Praktische Versuche zur Theorie Hausmusik-Familienglück“ im letzten Jahresbericht läßt klar erkennen, wie wir grundsätzlich und systematisch von Jahr zu Jahr das Musizieren unserer Schüler gefördert haben, und die statistischen Feststellungen am selben Orte beweisen, daß gerade in mancher unteren Klasse vorbildlich viel Instrumentalmusik getrieben wird (bis zu 45 %).
Dennoch ist ein regelmäßiger und dauernder Zusammenschluß der Musizierenden zu einem größeren Klangkörper nur schwer möglich. Zeitmangel ist eins der größten Hindernisse. Der überlastete Stundenplan erlaubt eine Orchesterstunde am Vormittag nicht. Am Nachmittag aber sind die meisten unserer Schüler, vor allem in den oberen Klassen, durch Unterricht, Dienst in der Jugendorganisation und private Verpflichtungen so stark in Anspruch genommen, daß es ihnen unmöglich ist, an solchen Übungen teilzunehmen.
Daß wir’im Laufe der letzten Jahre dennoch Instrumental-Aufführungen — allerdings unter Verstärkung aus den Eltern- und Freundeskreise unserer Schule — veranstalten konnten, zeugt von dem Opfersinn aller Mitwirkenden. Von den Werken, an denen unsere Instrumental-Spielschar in den letzten Jahren ihre Kräfte geprobt hat, seien die folgenden genannt:
1932: Seitz-Höffer, „Das schwarze Schaf“ Chr. Lahuseu (geh. in Buenos Aires), „Kleine Spielmusik“
1933: Brahms, Klaviertrio in c-moll
1934: Alte Musik der Spielleute Musikalische Beispiele zu einem musikwissenschaftlichen Vortrag über die Bachsche Matthäus-Passion Romberg, Kindersinfonie, K. Thomas, Kleine Weihnachtsmusik zum Spielen und Singen
1935 : Händel, Sonaten in E-dur und g-moll, Händel, Ouvertüre zur Oper „Partenope“, Bach, Kaffee-Kantate (erste Aufführung in Argentinien) Kammermusikwerke der Söhne Bachs
1936: Bach, Kanonische Fuge aus dem „Musikalischen Opfer“ (Thema von Friedrich dem Großen), Friedrich der Große, Andante aus der 3. Sinfonie Friedrich der Große, Zwei Arien aus „II Re Pastore“, Dittersdorf, Kammermusik
1937: Ph. F. Bach, Sonate in d-moll, Marsch- und Spielmusik zum Schulkonzert „Soldatenlieder aus alter und neuer Zeit“.
Einen neuen Auftrieb unserer eigenen Hausmusik erhoffen wir neuerdings durch die wachsende Beliebtheit der Volksinstrumente, der alten Blockflöte und der neueren Handharmonika. Eine Flötengruppe hat sich erstmalig in diesem Jahre unter Leitung unserer neuen Musiklehrerin, Frl. Wohlrab, zusammengefunden und nicht nur den Musikunterricht sondern auch die Feiergestaltung neu belebt. Eine kleine Schar von Handhafmonikaspielern konnte sich ebenfalls zu gemeinsamem Spiel sammeln und dank des freundlichen Entgegenkommens des Plauses Hohner nicht nur wachsen, sondern auch durch Entsendung eines Lehrers, Plerrn Schöppe-Vredenburgs, reifen und gelegentlich bei Festen der Schule und Partei tatkräftig mitwirken.
Sei es nun das Singen, sei es das .Versenken in die Werke unserer großen Meister, sei es die Pflege und Förderung des eigentätigen Musizierens — alle Fragen, die uns der Musikunterricht stellt, liegen uns gleich nahe am Herzen, auch wenn die eine sich mehr in den Vordergrund schiebt als die andere. Der Erfolg unserer bisherigen Arbeit gibt uns Vertrauen und Kraft, auf dem aufwärts führenden Wege fortzuschreiten.
Kudrass.
Werkunterricht.
Der Werkunterricht wurde in diesem Jahre gut besucht. Es meldeten sich aus den Klassen:
VII – 6 Schüler
VI – 7 Schüler
V – 6 Schüler
IV – 5 Schüler
UIII – 5 Schüler
OIII – 2 Schüler
Die Schüler haben sich mit Eifer am Unterricht beteiligt und gute Ergebnisse erzielt. Allzugroße und langwierige Arbeiten sind ihnen nicht zugemutet worden. In vielen Fällen brachte der Schüler die Aufgabe selbst in Vorschlag oder fand Anregung durch die Arbeit seiner Mitschüler. Am liebsten entschieden sich die Kinder für Spielzeug, das sie für sich selbst, oft aber für die kleineren Geschwister anfertigten, wie Schiffe, kleine Wagen, Stelzen und Sportgeräte. An nützlichen Gegenständen -für Haus und Hof entstanden Schemel, Treppenleitern, Blumentreppen, Kakteenständer, Hundehütten, Vogelhäuschen, Stiefelknechte, Fußbänkchen und Hocker; Kästchen, auch in Truhenform, Regale und Schränkchen helfen den Kindern, in ihren Dingen Ordnung zu halten.
Bewährt hat sich die Mithilfe unseres Schultischlers, der regelmäßig im Unterricht anwesend ist. Zunächst erforderte die große Zahl der Schüler — das Maß der vorgeschriebenen Teilnehmcrzahl war weit überschritten — eine solche Unterstützung. Die Anwesenheit unseres Tischlers ist aber auch außerdem eine wohltuende Notwendigkeit geworden. Er berät bei der Wahl des Materials, sorgt, soweit die Schüler nicht dazu befähigt sind, für die Instandhaltung der Werkzeuge und greift gelegentlich dort ein, wo Fehler gemacht werden oder wo sich besondere Schwierigkeiten zeigen.
Für die Teilnehmer war der Werkunterricht eine wirksame Ergänzung des Zeichenunterrichts. Der Sinn für Maß,. Ordnung und Schmuck läßt sich hier ebenso fördern, oft besser als durch den Umweg über eine Zeichnung.
Neuanschaffungen wurden notwendig. Es sind ersetzt und ergänzt worden: die Stecheisen, Schraubenzieher, Bohrer, Maßstäbe und Sägen.
Broemmel.
Die Entwicklung unseres Kindergartens.
„Kommt, laßt uns den Kindern leben!“
Dieser Mahnruf unseres großen deutschen Pädagogen und Kinderfreundes Friedrich Fröbel, des Schöpfers des Kindergartens, wird nachklingen, wo sich auch immer Kindergärten befinden, sei es in der Heimat oder irgendwo in der Welt. Das deutsche Wort „Kindergarten“ ist in alle Sprachen übertragen und beweist schon dadurch die Bedeutung desselben.
Seit dem Jahre 1920 ist unserer Schule auch ein Kindergarten angegliedert. Schon damals ging man von der Erkenntnis aus, daß ein Kindergarten von ganz besonderer Bedeutung für die deutsche Schule im Auslande sei und darum eng mit ihr verbunden sein müsse. Das Kind gewöhnt sich Spielend an die deutsche Sprache, da das deutsche Spiel mit dem deutschen Lied, neben den Anschauungsstoffen, Erzählungen und Märchen gepflegt wird.
Die verschiedenen Sprachen, die hier Zusammenkommen, erschweren einesteils die Aufgabe der Kindergärtnerin, aber ihre Arbeit wird dadurch auch anziehender. Der Sprachunterricht bleibt immer eine wichtige Frage im deutschen Auslandskindergarten. Unser Kindergarten wird ja nicht nur von deutschen Kindern, sondern mindestens zur Hälfte von Argentinern besucht, die unsere deutsche Sprache lernen wollen. Im Jahre 1937 wurde unser Kindergarten zeitweise von 61 Kindern besucht, ein Beweis, daß er einem Bedürfnis, sowohl in deutschen, als auch in argentinischen Kreisen entgegenkommt. Mit allem Spielmaterial, dem altbewährten, nach Fröbelschen Grundsätzen, und dem modernsten und zweckmäßigsten Spielzeug aus den deutschen Kindergärten von heute, ist unser Kindergarten reich ausgestattet.
Auch haben die Kleinen einen besonders abgeschlossenen sonnigen Spielhof mit Sandkiste und Sandtisch. Wegen der ständig wachsenden Kinderschar wurde es in diesem Jahre notwendig, den Kindergarten durch ein drittes Zimmer zu erweitern, so daß ausgiebige Räumlichkeiten bei jeder Witterung zur Verfügung stehen.
Bei dem Wort „Kindergarten“ sieht man einen Garten vor sich, mit Räumen, Blumen, Bänken und einem Sandspielplatz, darin eine Schar Kinder sich vergnügt. Ebenso, wie es in einem Garten verschiedene Blumen gibt: rote, blaue und gelbe, große und kleine, solche mit zarten, weichen Blättern und solche mit Stacheln und Dornen, so gibt es im Kindergarten verschiedene Kinder: blonde und dunkle, große und kleine, stille ruhige und laute lebhafte. Aber alle sind vergnügt und freuen sich, daß sie im Kindergarten beisammen sein können.
So ein Kindergarten ist eine Welt im Kleinen. Wenn man hereinkommt, könnte man meinen, man sei im Wohnzimmer der Zwerglein, mit den vielen Tischen, Stühlchen und Bänken. Daran kann man die 4—6jährigen Jungen und Mädchen sitzen sehen und sie bei eifrigem Spiel und froher Tätigkeit beobachten.
Nach einem festen Plan wird gearbeitet. Ist das Morgenlied gesungen, beginnt das Geschichtenerzählern, oder es werden Fingerspiele geübt oder Lieder gesungen. Zuweilen wird auch mit Kinderinstrumenten Musik gemacht. Das deutsche Lied wird in einem deutschen Kindergarten ganz besonders gepflegt. Es ist das erste, was spanisch- und deutschsprechende Kinder miteinander verbindet. — Bei gutem Wetter geht’s auf den Hof zum Spielen. Turngymnastik, d. h. Spielturnen, Kreis-, Ball- und Laufspiele wechseln miteinander ab, so daß kein Tag dem andern gleicht. Das Spiel muß aufhören, sobald die Frühstückspause da ist. In der Arbeitsstunde lernen die Kinder dann flechten, nähen, falten, kleben, malen, mit Plastilin formen und viele andere Dinge.
Es ist überraschend zu sehen, was die kleinen Finger im Laufe des Jahres aus scheinbar wertlosem Material fertigbringen.
Die Beschäftigungen haben aber nicht den einzigen Zweck, die Kinder zu unterhalten und zu erfreuen, sie sollen helfen, die kleinen Hände geschickter und den jungen Geist lebendiger zu machen.
So hat der Kindergarten im Ausland nicht nur die Aufgabe, die Sinne des Kindes, seine Fähigkeiten, guten Eigenschaften und Handfertigkeiten zu entwickeln, sondern er muß den Kindern die Klänge der deutschen Sprache, die Melodien unserer alten Kinderlieder, den
Zauber unserer schönen bunten Märchen und Geschichten vertraut und wert machen.
Der Kindergarten tritt so ausgleichend und ergänzend neben die Familie. Der schönste Erfolg wird immer die Harmonie zwischen Kindern und Kindergärtnerin sein.
Riesel.
Mitteilungsblatt. — Presseberichterstattung.
Wie im Vorjahre gaben wir auch 1937 ein Mitteilungsblatt heraus, das monatlich erschien und neben wichtigen Bekanntmachungen der Schulleitung Berichte über Schulveranstaltungen und Nachrichten aus dem Kreise unserer Altschüler enthielt. Es besteht die Absicht, das Mitteilungsblatt im Jahre 1938 weiter auszubauen. Wir freuen uns, daß unsere Eltern und amtliche Stellen in Deutschland unsere Veröffentlichungen mit Interesse verfolgen.
Wie bisher brachte auch in diesem Jahr die „Deutsche La Plata Zeitung“ Berichte über die wichtigsten Ereignisse unseres Schullebens. Wir veröffentlichen an dieser Stelle u. a. den Schulfestbericht der „Deutschen La Plata Zeitung“. In ihr erschienen ferner laufend Mitteilungen der Schulleitung. Wir danken Herrn Tjarks auch an dieser Stelle für sein freundliches Entgegenkommen.
W. Hoffmann.
UNSERE SCHÜLERREISEN.
Bis zum Jahre 1933 wagten wir uns höchstens bis in die Berge von Cordoba. Capilla del Monte, La Falda, Tilquicho, Loma Bola bildeten die Grenzen unseres Unternehmungsgeistes. Anfang 1934 machte mich Dr. Förster auf den argentinischen Norden aufmerksam. Er stellte uns seine umfassenden Kenntnisse zur Verfügung auf drei herrlichen Fahrten, die uns 1934 nach Tucuman, in die Ebene von Andalgalä, nach Catamarca führten. 1935 erlebten wir die kalte Schönheit des nördlichen Teiles von Jujuy, den Reichtum der Ebene von Salta, wir fuhren hinein in die herrliche Bergwelt von San Antonio de los Cobres, ahnten, welchen Reichtum dort der Boden in sich schließt. Fröhlich tranken wir mit den Bewohnern von Cafayate ihren köstlichen Wein und lösten uns ungern von dem lieblichen Tale des Rio Guachipas. 1936 sahen wir das Schönste und Gewaltigste, was Argentinien sein Eigen nennt, die Fälle des Iguazu, und begrüßten deutsche Kolonisten in Misiones und Paraguay. — Wir ertrugen auf diesen Fahrten Staub und Regen, harte Nächte in der 2. argentinischen Wagenklasse, Hitze und Kälte und Sturm und waren fröhlich und wuchsen zu einer engen Gemeinschaft zusammen. Dr. Förster wußte diese Fahrten immer geistig zu beleben, ob er nun Schmetterlinge fing und in dreieckigen Papiertüten heimtrug, ob er Ponchos kaufen half oder Steine bestimmte. Er wußte, ob man im Notfall Füchse oder Rehe zu Gesicht bekommen könnte, wußte, wo es Steinbeile gab oder Begräbnisurnen oder Pfeilspitzen. Er kannte die Indianertypen ; mit ihm sind wir Tigerspuren nachgegangen, und nachts hörte er die Klapperschlangen um unser „Hotel“ schleichen.
Im Winter 1937 sind wir von unserer gewohnten Richtung abgewichen, wir fuhren nach Süden, an den’ Lago Nahuel Huapi. Die Wandergruppe blieb in San Carlos de Bariloche, eine kleinere Schigruppe hauste 14 Tage auf dem Cerro Otto in der Schihütte des Herrn Meiling, der die Schihäschen in die Geheimnisse dieser weißen Kunst einweihte. Wir anderen durcheilten auf einem Lastwagen die Gegend, die, oft tief verschneit, an Lieblichkeit ihresgleichen in Argentinien sucht. Wandern, Bergsteigen, Felsenklettern, fröhliche Regennachmittage bei Triebeihorn, trauliche Abende in Gemeinschaft mit den Deutschen Bariloches. Eine gemeinsame Fahrt auf dem Brazo Biest machte uns mit Stürmen und dem schlechtesten Wetter bekannt. Unser liebster Aufenthalt aber blieb das Haus Mechler am Lago Gutierrez. Nach 14 Tagen ausgiebigsten Naturgenusses brachen wir zum Heimfahrt auf. 1742 km lagen zwischen uns und Buenos Aires, die wir in 44 Stunden durcheilten.
Kraft.
Schilaufen am Nahuel Huapi.
Eine Schülergruppe der Goethe-Schule war zum Schiläufen am Nahuel Huapi. Sie hat in der Schihütte des Schilehrers Otto Meiling am Cerro Otto in 1200 m Höhe gewohnt (Schischule Tronador). Die Hütte ist zu Fuß in 1 Vs Stunden von Bariloche zu erreichen. Anschließend bringen wir, was eine Schülerin über ihre Erlebnisse auf der Schihütte schreibt:
Wir waren unserer zwölf, die sich oben auf dem Cerro Otto in Herrn Meilings Hütte eingenistet hatten. Damit jeder das herrliche Leben, das wir geführt haben, richtig mitempfinden kann, werde ich einen Tag herausgreifen und ihn möglichst wahrheitsgetreu schildern.
Also es ist kurz vor 6 Uhr morgens. Auf dem Dachboden der Hütte liegt alles in tiefstem Schlummer, hie Mädchen, da Knaben, getrennt durch eine Zeltbahn, die eine Gardine vorstellt. Strohmatratzen bilden unsere Betten; die aber wirklich fabelhaft weich sind. Man denke nicht, daß es in einem Raum, in dem zwölf Knaben um die Wette pennen, mäuschenstill ist. O nein, hier z. B. schläft einer, dem das gestrige Abendessen wahrscheinlich, noch im Magen liegt: er stöhnt ganz jämmerlich im Takt. In der nächsten Ecke sägen zwei geräuschvoll an einem dicken Ast, und alles ärgerliche Pfeifen kann siejnicht von ihrer Beschäftigung abhalten. Es ist interessant festzustellen, daß das weibliche Geschlecht auch im Schnarchen nicht zurückbleibt und in dieser Tätigkeit sich durchaus mit dem männlichen messen kann. Kurz und gut, mitten in diese friedlichen Nachtgeräusche hinein schrillt laut und anhaltend vom unteren Hüttenraum herauf der Wecker. Da wir alle so fest schlafen, ist es erklärlich, daß wir diesen liebevollen Weckruf überhören und sanft weiterschlummern. Im unteren Raum hört man Herrn Meiling rumoren und Holz hacken und diese Geräusche bringen uns allmählich auf die Beine. Unter Aufbietung allen Heldenmutes und mit dem Gedanken „es hilft ja doch nichts“ sucht einer nach dem anderen mit Hilfe einer Taschenfunzel seine Kleidungsstücke zusammen. Einer nach dem anderen stolpert verschlafen die Stiege zum unteren Flütten-raum hinunter und widmet sich dort der Reinigung seiner Gliedmaßen, unter dem Motto : „Kurz und schmerzlos“. Auf dem Ofen duftet schon lieblich unsere gute Haferflockensuppe, und an einer Ecke des Tisches werden Brote geschnitten und mit Butter und fabelhafter Marmelade beschmiert. Es müßte einfach erhebend sein, zuzusehen, wie wir alle auf den Hockern um den Tisch herumsitzen, unsere vielgeliebte Suppe löffeln und in die dicken Schnitten beißen. Beim Essen entspinnt sich, wie bei jeder Mahlzeit, der Kampf um die Frage des Abwaschens. Es sind immer zwei zusammen dran, genau der Reihenfolge nach. Trotzdem muß die Frage immer neu erörtert werden, weil wir wirklich immer vergessen, wann wir an der Reihe sind. Vielleicht ist diese Gedächtnisschwäche eine Auswirkung der Höhenluft. Schmerzlich lächelnd machen sich die beiden Abwäscher an die Arbeit, während die übrigen in ihre Stiefel steigen, Handschuhe, Jacken, Brillen und Mützen zusammensuchen und draußen die Schier anschnallen.
Dann geht’s raus zum Uebungshang. Am ersten Tag fanden wir den Weg endlos, weil die Schier so boshaft waren, immer wieder zurückzurutschen und wir uns infolgedessen, um ihnen Einhalt zu gebieten, alle Augenblicke hjnsetzen mußten. Jetzt geht es aber schon ganz glatt vonstatten. Auf dem Hang wurden lauter schöne und wichtige Dinge geübt: Schneepflug, Schneeflugbogen, Stemmbogen usw. Leider sind diese Dinge nicht so einfach wie sie aussehen. Woran man aber auch überall denken soll: „Fersen auseinander! Nicht kanten! In die Knie gehen, Schwerpunkte verschieben! Talschi belasten! Locker die Knie!“ Theoretisch geht alles perfekt, aber praktisch . . . man könnte sich manchmal grün ärgern. Herr Meiling weiß nicht, wo ihm der Kopf steht, so machen wir ihm zu schaffen. Seht mal da diesen jungen Mann den Berg hinunterfahren, als hätte er ein Lineal verschluckt! Er heißt nur noch „der Kerl mit den Holzbeinen“. Und dann haben wir auch noch ein „Englein“ unter uns, das die Stöcke so niedlich seitwärts hält, als seien es Flügel. Oh, man könnte stundenlang schreiben, wollte man alle Beobachtungen ausführlich niederlegen. Ein jeder von uns hat beim Schiläufen seine persönlichen Eigenarten zur Geltung- gebracht.
So geht es fort bis mittags.
Abgekämpft und hungrig fahren wir der heimatlichen Hütte zu, in der unter zahlreicher Beteiligung das Mittagessen gekocht wird. Wir haben bewiesen, daß das alte Sprichwort:
„Viele Köche verderben den Brei“ auf uns durchaus nicht anzuwenden ist, denn es hat allen immer großartig geschmeckt. Das Abwaschen jetzt nach dem Essen ist eine besondere Freude, weil man das Vergnügen hat, die Kochpötte zu reinigen. Demzufolge reißen sich natürlich alle um das . Abwaschen mittags. Wer nicht abwäscht, verschwindet oben im „Damen- bezw. Herrensalon“ und versucht zu pennen, oder macht es sich unten mit einem Buche bequem.
Die Jungen betätigen sich sehr nützlich mit Wasserholen, Holzhacken und Bilderansehen. Selbstverständlich kommen sie genau so wie die Mädchen zum Abwaschen dran.
Um 14.30 Uhr wird wieder aufgebrochen. Es geht hinauf zum Gipfel des Cerro Otto, und zwar durch den Wald. Herr Meiling ist der Führer, er legt die Spur. Man sollte gar nicht glauben, daß es so schwer ist, mit zwei Brettern an den Füßen einen Berg hinaufzusteigen. Wir schwitzen alle fürchterlich, besonders die Spitzkehren machen uns viel zu schaffen. Dann und wann stockt der Zug, wenn sich nämlich einer mal des Ausruhens halber in den Schnee gesetzt hat. Herrlich ist der tiefverschneite Wald, die Äste biegen sich förmlich unter der Schneelast. Man kann nicht genug bekommen vom Schauen. Es ist ein richtiger Märchenwald. Endlich haben wir das Gipfelkreuz erreicht. Eine unvergeßlich schöne Aussicht auf die Seen und auf die ßergwelt wird uns hier oben zuteil. Tiefblau und spiegelglatt breitet sich der Nahuel Huapi vor uns aus, und auf der anderen Seite sehen wir den Lago Gutierrez liegen. Eine mächtige Gebirgskette umrahmt weißschimmernd die blauen Seen, ein herrliches Bild. Wir haben Glück: sogar den Tronador (3470 Meter) können wir heute erblicken, der sich für gewöhnlich in eine Wolke hüllt. Herr Meiling macht uns mit dieser herrlichen Landschaft vertraut, an der wir uns nicht satt sehen können. Leider müssen wir wieder ans Hinabsteigen denken. Im Gänsemarsch geht’s hinunter in den Wald hinein. Und nun beginnt der abenteuerliche Teil der Fahrt. Der schöne weiße Waldboden hat nämlich eine Tücke: überall, wo man es am wenigsten erwartet, gibt es Huckel und Hindernisse. Man stellt sich das so schön vor: du gehst weich in die Knie, hältst die Schier schön zusammen und saust in wundervoller Fahrt quer durch den Wald. Das muß ein erhebendes Gefühl sein. Weniger erhebend ist es, wenn man eben über einen tückischen Huckel hinübergekommen ist und die Schispitzen sich nun gleich Maulwürfen in den Schnee buddeln, sodaß man sein Antlitz gleichfalls schamhaft in die weiße Masse senkt, um in Ruhe darüber nachzudenken, wie man am einfachsten wieder zu stehen kommt. Es ist wirklich nicht schön und ermutigend, hinter sich das Geschrei der Nachkommenden zu hören, die durchaus die Bahn frei haben wollen. Mitunter ist jemand gar zu ungeduldig und will an dir vorbeijagen. Aber siehe, sein falscher Eifer wird bestraft: er landet höchst schneidig neben dir im Schnee, und wenn du Glück hast, bohrt er dir sogar eine Schispitze in den Leib. Auf diese Weise kommen wir langsam, aber sicher vorwärts. Ich muß schon sagen, es gibt nichts Schöneres, als auf dem Gipfel eines besonders steilen Huckels zu stehen, wenn unten die ganze Gesellschaft schneebedeckt versammelt ist und boshaft zu dir hinaufgrinst. Es ist auch sehr begeisternd, dann mit folgenden guten Ratschlägen bedacht zu werden : „Ach, Mensch, das ist wirklich nicht schlimm. Du mußt nur tief in die Knie gehen, das Gewicht nach vorne, und einfach die Schier laufen lassen. Es ist wirklich nichts dabei.“ Und du lächelst ironisch und tust, was dir geheißen. Es ist so, wie du vorausgeahnt: unten findest du dich in einer Badewanne wieder, die deine Vorgänger mit vereinten Kräften ausgebuddelt haben. Dein einziger Trost ist, daß dem lieben Nächsten das gleiche Schicksal widerfahren wird.
So geht es also zurück in die Hütte. Dort stärken wir uns erschöpft mit einem Becher Tee und einer Schnitte Brot, und dann wird langsam das Abendbrot bereitet. Wir stürzen uns mit Heißhunger auf den Apfelreis und die Käsebrote und allmählich gelingt es uns, einigermaßen satt zu werden. Es ist erstaunlich, welchen Hunger man durch das Schiläufen bekommt. Wer es verschmäht, seine lieben Bekannten und Verwandten mit den nötigen Postkarten zu bedenken, oder seinen Geist durch Lektüre zu überanstrengen, zieht sich in seine Gemächer zurück und widmet sich mit Eifer den bereits erwähnten nächtlichen Tätigkeiten. Um 20.30 Uhr finden sich die letzten Bummelanten ein und hach einigen liebevollen Auseinandersetzungen hüben und drüben („Ihr da drüben, haltet mal endlich eure Klappe!“ „Wer macht denn bei euch noch solchen Krach?“ usw.) liegt alles wieder in tiefstem Schlummer.
Das war ein Ausschnitt aus dem Hüttenleben. Wir konnten täglich draußen üben; nie war das Wetter so schlecht, daß wir in der Hütte bleiben mußten. Nachmittags machten wir die schönsten Fahrten durch den Wald, und am letzten Nachmittag veranstaltete unser Schilehrer, Herr Meiling, ein großes Geschicklichkeits-(Slalom)laufen. Die Sieger wurden mit Medaillen der „Schischule Tronador“ bedacht. Am letzten Abend saßen wir alle noch einmal beieinander, Herr Meiling ließ sein Grammophon laufen, und wir sangen. Und als sich alle zum Schlafen zurückzogen, machten drei von uns mit Herrn Meiling bei klarem Vollmondschein eine wundervolle Nachtfahrt, die den schönsten Abschluß unserer Hüttenzeit bildet.
Es ist jedem von uns schwer gefallen, von dem Hüttenleben Abschied zu nehmen. Besonders Herrn Meiling haben wir viel zu verdanken. Er hat uns jederzeit gern geholfen und uns in den 10 Tagen viel von der Kunst des Schilaufens beigebracht. Wenn es irgend möglich ist, wollen wir alle einmal wiederkommen und wir wünschen, daß noch viel mehr Leute die Schönheiten des Nahuel Huapi und seiner Berge kennen und lieben werden.
G.Th., Goethe-Schule.
Winterreise nach Cordoba.
Vier Monate Großstadt, vier Monate Schultrott auf hartem Pflaster, vier Monate tagtäglich Großstadtlärm und Kerosen-gestank — frische Luft und weiten blauen Himmel aber nur in Sonntagsdosen genossen •— da ist’s klar, daß der Ferienanfang mit der Flucht aus der Stadt gespannt erwartet wird.
Man hat sich, eine neunköpfige Goetheschulfamilie, der Fridericusschule angeschlossen zu einer Fahrt nach El Sauce, in die Sierra Chica. — El Sauce ist eine junge deutsche Siedlung (erst fünfjährig) ; sie besteht aus ungefähr einem Dutzend kleiner Häuser, die verstreut im weiträumigen Gelände am Fuße der Berge hocken: Dort hat „der Ellinger“, ein flinker, lustiger Schwab, die Quartierbeschaffung organisiert. Die Unkosten sind für jedes einzelne Kind $ 55.—, für Erwachsene $ 75.—, also sehr erschwinglich.
Von Bahnhof Retiro geht der Nachtzug nach Cordoba ab. Um 21 Uhr rücken die acht Goetheschüler mit ihren Eltern an. Ein Abteil ist für die Reisegesellschaft Friclericus- und Goetheschule reserviert. Jedoch finden wir dort keinen Platz mehr und sind heilfroh, als zwei Pfadfinder unserer Schule uns kameradschaftlich unter ihre Fittiche nehmen, so daß wir in einem anderen Wagen Unterkommen. Die Nacht vergeht mit Erzählen, Singen, Schwarzem-Peter-Spielen und „Spachteln“ ganz vergnügt. Die Kleinen schlafen auch teilweise in ihre Decken eingemummt. Und ehe man anfängt, der Fahrt überdrüssig zu werden, ist es wieder Tag, vormittags 10 Uhr, und man fährt in Cordoba ein.
Das Wetter ist trübe, das Land, soweit man schaut, sieht grau, dürr und langweilig aus, die Häuser der Außenstadt Cordobas machen einen ärmlichen Eindruck. — Alles ist blaß und verschlafen. Unsere lustigen Fahrtgenossen, die Pfadfinder, bleiben vorläufig hier. Auf uns wartet vorm Bahnhof der EHingercamion. Wir klettern hinauf auf Bänke, die aus quergelegten Brettern bestehen. Das Gepäck wird unter den Bänken und in einem mächtigen Ausbau hinten verladen. Die Erwachsenen werden in Personenautos verfrachtet. Wir fahren auf unserem schwankenden Camion liederschmetternd und wieder ganz aufgetaut durch die Stadt. Jetzt sind wir das erste Mal eine Fahrtenkameradschaft, 25 kleine, kecke Jungen und Mädel. Es wird ziemlich kalt, und man verpackt sich in Decken und Halstücher. — Noch sieht die Landschafts rechts und links vom Wege nicht freundlicher aus als vorher. Wir rasen an einem grellweißen, hohen Obelisk vorbei, dem Grabmal einer amerikanischen Fliegerin. Da — einer hat in der Ferne den blauen Streifen entdeckt — die Berge! Ein Freudengeheul! Bald fahren wir auch schon zwischen grauen, geröllüberlagerten Hügelketten hindurch. Nur mageres Dorngestrüpp kann man darauf entdecken und ganz vereinzelt Bäume. Den Kindern erscheinen sie herrlich, und sie staunen diese Berge an, da sie zum größten Teil das erste Mal ins Gebirge kommen. Und nun biegt der Camion nach dreistündiger Fahrt in einen Seitenweg ein — da entdeckt man, nachdem er mit Schwung durch einen Fluß gefahren ist, einen roten Ziegelsteinbau, — „das Ellinger-haus“. — Halt! —• Hügelaufwärts stehen noch einige Siedlerhäuschen; man erkennt Baumpflanzungen, Holz- und Drahtzäune, Weidenbäume, ein Bächlein. Das also ist „El Sauce“ !
Die Einquartierung geht vor sich : Der größte Teil der Buben bleibt im Ellingerhaus, wo sie in zwei Schlafräumen unter gebracht werden. Drei unserer Buben beziehen ein nettes Einzelquartier in einem hübschen weißgestrichenen Haus jenseits des Baches. Die Mädels sind hauptsächlich im „Lockmannhaus“ auf der Höhe verstaut. Dort thront auch „die Presidenta“, Frau W„ die die Vermittlung zwischen Buenos Aires und El Sauce herstellte und den ganzen geschäftlichen Teil des Reiseunternehmens bewältigte, wofür wir ihr sehr dankbar sind.
Nun kommen schöne Tage. Unsere Wirtsleute nehmen uns freundlich auf, verpflegen uns fabelhaft, wir fühlen uns vom ersten Tage an heimisch. In Trainingsbux und leichten Schuhen geht man gleich am ersten Nachmittag los auf Entdeckungsfahrten. Man klettert durch Stachelzäune, watet in hohem gelbem Steppengras, schlägt sich durch Dornengestrüpp hindurch zu dem „Berg“ jenseits der Heerstraße. Ein Schwarm kleiner grüner Papageien schwirrt vor uns auf. An kahlen Asten der struppigen Sträucher kleben die festen aus Lehm und Gras zusammengepappten Nester des Töpfervogels, wir sehen einen ganz nahe, er fliegt laut kreischend auf. Das Wetter hat sich seit unserer Ankunft aufgeklärt. Als wir uns auf Kuhpfaden, teilweise auch ohne Weg und Steg bis auf die erste Spitze hinaufgepirscht haben, können wir dort das herrlichste Sonnenbad nehmen. Ein strahlend blauer Himmel wölbt sich über uns; man hat einen weiten Blick in das breite Tal und auf die blaue Bergkette der Sierra Grande, von wo der Gipfel des Champaqui herüberlockt. Es herrscht hier eine friedvolle Ruhe, man muß tief Atem holen. Es ist sehr schön hier! Das finden am nächsten Tag alle, nachdem wir beinahe im Sturm den Gipfel mit dem Fahnenmast erstiegen haben. Ein zerfetztes, weißes Tüchlein wird im Triumph gehißt. Und was entdeckt man in diesem so nüchtern aussehenden Gestein für Schätze! Kakteen wachsen hier, man nimmt sie mit für den Steingarten zu Hause in Buenos Aires. Und welch seltene Vögel gibt es hier! Papageien, Kolibris, den Töpfervogel; sogar wilde Tiere soll es geben; ein Puma, heißt es, wäre in der Nähe unseres Fahnenberges gesehen worden.
Das Programm für die Tage wird ganz nach Lust und Laune gemacht. Stafetten laufen oder reiten zwischen dem Ellingerhaus und dem Lockmannhaus hin und her. So laden wir ins Lockmannhaus die Ellingerjungen am Abend in unser Zelt zum Singen. Eine Stallaterne — alles hockt auf dem Boden und die Gitarren spielen vor. Eine richtige Fahrtengemeinschaft wächst zusammen, und ein kleiner Schatz Lieder sammelt sich im Laufe der Tage an, die uns immer an El Sauce erinnern: „Guten Abend zu diesem Fest“, „Lasset im Winde die Fahnen wehn“ usw. — An Nachmittagen gehen die Mädels hinunter und spielen Völkerball; oder man macht ein einfaches Geländespiel, wo sich eine Partei im Maisfeld und hinter Dornengestrüpp versteckt und die andere vergeblich sucht.
Höhepunkte sind gemeinsame Ausritte. Da bringen auf Bestellung früh am Morgen Ranchobesitzer ihre Pferdchen in den Lockmannhof und jeder sucht sich eins aus, es gibt die verschiedensten Sorten mit Sätteln in allen Variationen, vom einfachen Schaffell bis zum englischen Sattel. Auch die Reitkünste der kleinen Truppe sind gestaffelt: Da gibt es solche, die dem Pferdchen vollkommen die Führung überlassen, und andere, die ihren Gaul ganz energisch und sachkundig dirigieren. So reiten wir auch einmal ins Hochlandlager zu den Pfadfindern. Dort findet gerade die Fahnenweihe statt. Ein andermal kommen wir mit dem Camion zur Hauptprobe des Lagerzirkus. Dann besuchen uns die Pfadfinder in El Sauce und ein gemeinsames lustiges Spießbratenessen wird veranstaltet.
Die Camiönfahrten sind neben dem Reiten und dem Klettern ein bevorzugter Genuß zumal für die Jungen. Alle Nasen lang werden sie von „Kamerad Ellinger“ aufgeladen und zum nächsten Ort oder sonstwohin gefahren. Dann kommt auch einmal eine Fahrt nach Santa Rosa in die Sierra Grande, wo unser Camion ein ganz gewagtes Stück unternimmt und uns querfeldein über Klötze und Trümmer fährt, so daß man sich nach überstandenem Schrecken wie ein Held vorkommt. Das schönste Ziel wär jedoch der Stausee am Rio Tercero. Man klettert auf dem Felsgestein des Ufers entlang, bestaunt das riesige Wasserwerk und das schöne klare Wasser.
Die Tage sind im Flugevergangen. Man unternimmt noch einen letzten Gipfelsturm, eine allerletzte Streife den Bach entlang, und dann fährt man in Richtung Cordoba davon. Außer der glänzenden Mika, den stachligen Kakteen bringt man einen ganzen Sack voll froher Laune und vergnügter Ferienerinnerungen mit.
Wohlrab.
Gespenstergeschichten aus der Sierra de la Ventana.
Die Scheunentür steht offen: über den abendblauen Bergen der .Sierra de la Ventana drohen unheilvolle Wolken. Auf dem Stroh hockt die asadosatte Fahrtgemeinschaft um mich herum. Wir erzählen Geschichten.
Dabei wird es langsam dunkel. Noch hebt sich der Schattenriss des einsamen Reiters auf dem Kamp scharf vom Abendhimmel ab; aber als ich ihn eine Weile später suche, ist er verschwunden. Bäume, Zaun, Gatter tauchen unter in der großen Dunkelheit, die Scheune wird zur Arche, in der wir durch unbekannte Landschaft treiben.
Die Jungen sind müde geworden. Nur ein paar haben noch nicht genug gehört, sie verlangen eine Gespenstergeschichte zum Schluß. Ich besinne mich auf einen alten, immer wieder wirksamen Scherz. Mit schläfriger Stimme beginne ich die Geschichte eines jungen Burschen, der die Unverfrorenheit besaß, an der Existenz eines Schloßgespenstes mit uraltem Stammbaum zu zweifeln. Umständlich schildere ich, wie er sich bereit erklärte, in dem Turmgemach, wo das Gespenst mit unheimlicher Pünktlichkeit Schlag zwölf Uhr erscheint, eine Nacht zu schlafen. Immer eintöniger wird die Erzählung, die Hörer dämmern langsam ein, vor dem Scheunentor steht die Nacht als schwarze Wand.
Nun kommt der Höhepunkt der Geschichte: Unhörbar hat sich das Gespenst an den unverschämten Zweifler herangeschlichen. Eine fürchterliche Stimme zerreißt die schläfrige Stelle. Erschreckte Gestalten fahren aus dem Stroh in die Höhe — einer hat sogar „Hilfe“ gerufen — alles spricht und schreit durcheinander, bis die ängstlichen Fragen in Gelächter untergehen.
Wir haben mit Hilfe unserer Taschenlampen unser Lager aufgesucht, die letzten Gespräche sind verstummt — nun könnten- wir eigentlich schlafen. Aber die Sierra de la Ventana hat noch eine Geschichte für uns auf Lager — auch eine Gespenstergeschichte!
Die dunklen Wolken versammeln sich über unseren Häuptern. In unserem ersten Schlaf übeähören wir, wie sich draußen der Wind aufmacht, um mit den Wolken zu kämpfen, wie die ersten schweren Tropfen fallen und ferner Donner das Nahen eines unheimlichen Unwetters ankündigt.
Plötzlich zuckt ein greller Blitz durch unseren Schlaf, ein Krachen — bricht die Scheune über uns zusammen?
Diesmal bin auch ich hereingefallen: Wie die verschlafenen Flörer meiner Geschichte fahre ich in die Höhe.
Mit mir sind alle, ein Rekordschläfer ausgenommen, aufgewacht.
Wir sitzen auf unserem Stroh und sehen, wie die nächtliche Landschaft in der Öffnung des Scheunentors geisterhaft lebendig wird. Auf einmal sind die Berge wieder da — blaß wie ein Traumbild — Bäume, Zaun und Gatter.
Aber wenn wir nicht davonschwimmen wollen, müssen wir das Tor schließen! Draußen geht eine Sintflut nieder. So entgeht uns zwar das zauberhafte Hell-Dunkel-Spiel draußen, aber wir bleiben leidlich trocken.
Langsam wandert das Gewitter über unser Scheunendach hinweg. Blitz und Donner werden schwächer, durch die Fugen und Risse des Baus weht erfrischende Kühle zu uns herein.
Als wir nach dieser Gespensternacht aufstehen, wölbt sich ein wunderbar blauer Himmel über der Sierra.
W. Hoffman.
SCHULE UND JUGENDBEWEGUNG.
1. Es gab am 1. 3. 37 unter den Goetheschülern – 17 Pfadfinder
2. Mit Beginn des Schuljahres traten alte Pfadfinder in die Schülerschaft der Goetheschule ein – 7 Pfadfinder
3. Ab 1. 3. 37 traten von den Goetheschülern neu in das DAPK ein – 20 Mann
4. Abgänge: Endgültig nach Deutschland 3, Austritte 2, Neuzugänge für 1937 also 15 Mann
Stand Ende 1937: 39 Pfadfinder
Deutsch-Argentinisches Pfadfinderkorps.
Gegenüber dem Vorjahre hat sich das Verhältnis zwischen Goethe-Schule und DAPK wesentlich herzlicher gestaltet. Abgesehen von der zahlenmäßig zu erfassenden Steigerung der Zusammenarbeit hat sich eine innerliche Festigung der Beziehungen zueinander ergeben, die namentlich für die Zukunft günstige Ergebnisse erwarten läßt.
Der Mitgliederbestand des DAPK unter den Goetheschülern hat sich in diesem Jahre mehr als verdoppelt.
Das ist vor allem darauf zurückzuführen, daß die Schulleitung die Arbeit des DAPK in weitgehendstem Maße anerkannte und förderte. Die Werbung der Pfadfinder wurde von Schulleitung und Lehrerschaft unterstützt.
Das DAPK hat es vermieden, eine Werbung allein zur Erhöhung seiner Mitgliederzahl durchzuführen. Es steht auf dem Standpunkt der unbedingten Freiwilligkeit der Verpflichtung, denn nur so kann die Jugendorganisation auf einer wertmäßigen Flöhe ihrer Leistungen bleiben. Die Pfadfinder wollen keinen zahlenmäßigen Zuwachs, wenn sie nicht auch gleichzeitig genügend zuverlässige Führer haben.
Es ist bemerkenswert, daß etwa ein Drittel der Pfadfinder der Goethe-Schule gleichzeitig aktive Führer im DAPK sind, ein Prozentsatz, der von keiner anderen Schule auch nur annähernd erreicht wird.
Diese Tatsache deckt sich mit der deutschen Auffassung von der Aufgabe der höheren Schule. Das Jugendmaterial, das in der Goethe-Schule heranwächst, berechtigt das DAPK zu der Hoffnung, daß sich auch für die Zukunft hier manches Führertalent entwickeln wird.
Besonders günstige Verhältnisse im Elternhaus und größeres Schulwissen sind allerdings nicht maßgebend für die Bestimmung zum Jugendführer; hier entscheidet in der Hauptsache der innere Wert des jungen Menschen. Sehr leicht zeigt sich in der großen Front der Jugend Zurückhaltung und Mißtrauen gegenüber dem „höheren Schüler“. Deshalb ist es umso erfreulicher, daß diese dem DAPK angehörigen Schüler sich ‘als Kameraden eingegliedert und als Führer bewährt haben. Umgekehrt bildet der freiwillige Dienst im Pfadfinderkorps eine Charakterstärkung, wie man sie einem jeden richtigen Jungen nur wünschen kann.
Neben dem Elternhaus und der Schule bildet die Jugendorganisation den drittem unentbehrlichen Erziehungsfaktor. Durch seine eindeutig ausgerichtete Ausbildungsweise, die sich die körperliche und charakterliche Formung des jungen Menschen zum Ziel setzt, schmelzt das DAPK durch alle Schulen und Vereine hindurch die Jugend aller Schichten zu einer gleichmäßig ausgerichteten und für das praktische Leben vorbereiteten Gemeinschaft der Jugend zusammen.* Selbstverständlich ist eine enge Zusammenarbeit mit Elternhaus und Schule notwendig. Soweit es die Goethe-Schule betrifft, ist diese erstrebte Zusammenarbeit zur Zufriedenheit beider Teile erreicht.
Daß es sich hierbei nicht nur um eine Formsache handelt, zeigt sich u. a. darin, daß die Lehrerschaft mehrere Veranstaltungen der Pfadfinder besuchte, daß der gesamten Schülerschaft der Film aus dem Sommerlager gezeigt wurde, der hier große Begeisterung auslöste, daß die Pfadfinder und Mädel je einen Schaukasten im Schulgebäude aufhängen konnten, daß der Schulleiter das Winterlager der Pfadfinder besuchte und von ihnen zu mehreren internen Veranstaltungen persönlich eingeladen wurde. Der Vorstand der Goethe-Schule stellte dem DAPK die Turnhalle für den Sportdienst des Standortes Belgrano, sowie für den Sportwartelehrgang der Jungen und der Mädel zur Verfügung. Die Segelflugzeug-Modellbauer bekamen in dem Werkraum einen idealen Arbeitsplatz zur Benutzung freigestellt.
Ein Lehrer der Goethe – Schule leitet die Theaterspielgruppe des DAPK, und mehrere Lehrer stellten sich für den Sportwettkampf des DAPK als Wettkampfrichter zur Verfügung.
Zieschank und Schröer.
Bund Deutsch-Argentinischer Mädchen.
42 Mädchen der Goethe-Schule gehörten Ende 1937 dem BDAM an, und zwar die Mehrheit der Mädelgruppe Belgrano.
Mehr als zweimal wöchentlich ist in einer Einheit nie Dienst abgehalten worden. Der Dienst an Sonntagen beschränkte sich auf ein bis zweimal im Monat, und gerade bei Fahrten hat es sich gezeigt, daß sie ungeheuer erfrischend auf die Mädel wirken. Das ist ja letzten Endes der Zweck der Heimabende, Fahrten und Feiern: sie sollen die Mädel für alle Anforderungen im Leben stärken und festigen. Daß der Dienst im großen Ganzen diesem Grundsatz entsprochen hat, beweist, daß in diesem Jahre 15 Mädel aus der Goethe-Schule in den BDAM eingetreten sind, was im Verhältnis zur Schülerzahl nicht viel bedeutet, gegenüber dem vergangenen Jahr aber ein Fortschritt ist. Eine große Hilfe ist uns das Entgegenkommen der Schule gewesen.
Gretchen Thorhauer.
Diesem Bericht von Führern des Deutsch-Arg. Pfadfinder-Korps und BDAM ist anzufügen, daß. so erfreulich die geschilderte Entwicklung ist, die Zahlen immer noch gering sind gegenüber denen in Deutschland. Es ist der Wunsch der Schule, daß im nächsten Jahr noch viel mehr Goethe-Schüler Mitglied des DAPK und BDAM werden und daß sich die Zusammenarbeit zwischen Goethe-Schule und Jugendorganisation noch enger gestalten möge.
AUS DEM KREISE DER ALTSCHÜLER.
Frl. Anneliese Koennecke, die in Bonn Philologie studiert, stellt uns die folgenden Berichte früherer Abiturienten zur Verfügung. Wir drucken sie gern ab, da wir wissen, daß sie dem so nötigen Zusammenhalt der früheren Goethe-Schüler dienen. Alle Altschüler, besonders die, welche eben zur Berufsausbildung oder beim Militär in Deutschland sind, grüßen wir herzlich und wünschen ihnen Erfolg in der Lebensarbeit.
Brief an die bekannten und unbekannten Kameraden der Goethe-Schule.
Ihr Kameraden wollt wissen, wie es uns geht in merry old Germany, was wir treiben und wie wir im Beruf zufrieden sind und vorwärtskommen. Das ist nun und bleibt Veranlagung, der eine meutert bei allem, der andre ist zufrieden und hofft. Ich persönlich sehe die Dinge vom soldatischen Standpunkt aus (nach 1 3/4 Jahren ist man schon kein „junger Marschierer“ mehr) und habe dabei gelernt, die Schnauze zu halten und meinen Dienst zu versehen. Wenn wir uns so hin und wieder treffen, irgendwo, meistens in einem unfreundlichen Lokal, dann sitzen wir uns gegenüber und befragen uns mit den Augen. Äußerlich sind wir wohl noch die alten, beinahe; aber man erlebt so viel, was einen in andere Gedankenbahnen zwängt, daß man erst wieder „zueinander“ kommen muß. Die Anne trägt jetzt auch einmal eine andre Haartracht. Helmut erscheint in fabelhafter lockiger Mähne, ich selber sitze mit kurz geschorener Wolle in Uniform dabei. Der eine hat Erfolg gehabt im Beruf und freut sich behäbig, der andre ist aus x-Gründen in eine neue Laufbahn gezwängt worden, und ein dritter hat aus innerer Erkenntnis das alte Studium aufgegeben, um was Besseres zu werden. Der eine kriegt von zu Hause seinen Scheck zum Leben, der nächste nagt sich mit einem schwindsüchtigen Gehalt durchs Leben. Ja, Kameraden, Ihr ahnt schon, wie das Leben einen „massiert“, bezw. „beholz-hämmert“, aber, Ihr wißt nicht, wie das tut. Wenn wir uns nun so gegenübersitzen, dann ist es riesig schwer, gleich den rechten Kontakt zu bekommen.’ Man weiß ja trotz der vielen Briefe so wenig voneinander! Die Brücke ist oft die gemeinsame Schulzeit. Ja, da sind die Lehrer — wer ist eigentlich noch da? — und die Kameradin x hat sich verlobt, und dort hat der Storch etwas zurückgelassen — und so langsam tasten wir uns zusammen. Wir könnten einen ganzen Abend ausfüllen, aber das ist ja nicht das Wesentliche. Wir leben nicht in Erinnerungen. Man kramt etwas darin und lächelt. Aber dann kommt ein Satz, wie „Verdammt, schon wieder mal Sonntagswache“ oder „Die Arbeit dort war wieder umsonst“ oder „Zum Mäusemelken, dieser sture Zimt“. Man spricht mal von sonniger Jugend, und dann wieder hilft man sich gegenseitig in den Problemen unserer Zeit. Kameraden, Ihr seht Euch das so aus der Ferne an, wir machen jetzt mit. — Nicht zuletzt hilft uns die Kameradschaft, dies alles so zu tragen, wie wir es können. Mag Euch das heute noch alles fern sein, gdeich, was Ihr später werden wollt und wo Ihr leben werdet, haltet die Kameradschaft über die Schule hinaus! Sie ist oft mehr wert als ein großer Wechsel, denn1 sie trägt den Geist voran!
Mit deutschem Gruß
Heil Hitler!
gez.: Henning.
Das war ein alter aktiver Militär, der schon alles „gefressen“ hat. Wir haben hier einen Brief von einem neuen. Folgendes Gespräch sei vorausgeschickt:
„Muchacho, und du willst zum Kommis?“ — Ja, Donnerstag fängt’s an. Freu mich schon. Krieg ich wohl Sonntag Urlaub?“
Und dann kam der Brief:
„Liebe Kameraden! Ihr werdet lachen, aber es macht Spaß. Ich liege im Revier. Was ich hab? Ihr werdet wiederum lachen: zu guter letzt noch schnell einen Sturz von der Moto gebaut, Bluterguß. Und heute ist Sonntag, die anderen sind korporalschaftsweise ausgegangen worden. Ich komme mir vor wie lebendig begraben. — Aber ich will mal beginnen: Also gefallen tut es mir großartig. Ich weiß noch nicht, welchen Namen ich unserem Hotel geben soll. Mit allem Komfort,
fließendem warmen und kalten Wasser. Selbstverständlich nur Parkett; wenn ich meine Dienstzeit hinter mir habe, bin ich im Bohnern Meister.
Auf meiner Bude von sechs Insassen ist noch ein Kamerad aus Witzen-hausen. Auch so lang wie ich. Im Glied stehen wir hintereinander. Wir bekamen die neuesten Uniformen. Außer ihm sind noch fünf aus Witzen-hausen da. Wir beiden Langen sind in der Kompagnie bald bekannt. Wir waren beim Fahneneid die beiden, die alle Rekruten vertraten und in aller Namen den Eid ablegten vor der Front.
Sonst: der Kasernenhof sieht leer friedlicher aus als beim Exerzieren. Wir werden Meister in der Übersteigung der Eskaladierwand. Wenn man auch anfangs trotz aller Länge etwas klein davorstand. Die Kantine ist in Ordnung, der Stammtisch gegründet, das Bier gut. — Und heute, heute ist Ausgang. Und das Wetter ist prachtvoll, und ich, und ich liege und hoffe. Aber nächsten, oder spätestens übernächsten, dann bin ich dabei, wenn wir „alleine“ gehen. Im übrigen ist es ein herrlich sorgloses Leben.
Ich grüße Euch
Heil Hitler!
gez.: Scharf.
Ich will Euch etwas vom Reichsberufswettkampf in den Universitäten erzählen. Ihr wißt sicher, daß jedes Jahr der Reichsberufswettkampf in allen Arbeitsgebieten durchgeführt wird. Dort kann jeder junge Deutsche auf seinem Gebiet beweisen, daß er etwas leistet. Jeder soll und will sein Höchstes leisten, und wenn er sich mal im Jahr gehen lassen wird, so reißt er sich zu diesem Kampf wieder besonders zusammen. Und bekommt dann wieder neue Freude an seiner Arbeit. Deutschlands Kapital ist die Leistung. Wir wissen, daß keiner versagen darf, selbst nicht der Fabrikarbeiter am laufenden Band; das haben wir Studentinnen selbst erlebt, als wir dort arbeiteten. Nun kann man sich aber oft nichts Rechtes unter einem Reichsberufwettkampf der Studenten vorstellen. Es handelt sich hier nicht darum, zu prüfen, wer in diesem Semester am meisten gelernt hat, sondern es geht um folgendes:
Wir stellen immer wieder Fragen — wer stellt sie nicht, die ewigen Fragen nach Zweck und Sinn aller Dinge? Wir fragen Mögliches und Unmögliches. Wir denken wie alle über unser und anderer Schicksal nach ; wir hören von viel Schicksalen, von Menschen und Völkern. Wir lernen von Deutschland und der Welt. Und je mehr vVir hören, umso mehr fragen wir. Und darauf wollen wir uns Antwort geben. Die Fragen kommen aus allen Gebieten, theoretischen und praktischen. Es sind nicht nur solche, die nur uns angehen, uns persönlich, den Studenten x, sondern sie gehen uns alle an, alle Studenten, alle Deutschen. Wir haben die Wissenschaft zuV Hilfe, sie soll uns Antwort geben. Die Wissenschaft soll einen Zweck haben, sie soll dem Leben dienen. Sie soll Deutschland dienen.
Und so setzen wir uns in Gruppen zusammen und beginnen z. B.: Wie kommt es, daß unsere Ostgrenze so verwischt ist? Was ist deutsch an ihr, was fremd? Da ist eine Gruppe von Studenten aller Fakultäten zusammen in der Erntehilfe an der Grenze gewesen. Sie haben die Bevölkerung auf Rasse, Sitten, Gebräuche hin beobachtet. Sie stellen an Mundarten und Sitten die Herkunft fest. Sie konnten wissenschaftliech auf allen möglichen Gebieten beweisen, daß jenes umstrittene Dorf rein deutschen, germanischen Ursprung war. Andere Studenten untersuchten ein Dorf auf den Gesundheitszustand, auf Hygiene, auf landwirtschaftliche Arbeitsmethoden; sie konnten den Bauern Anregung für moderne Ausnutzung des Bodens geben. Sie konnten Hilfe beantragen. Ihre Arbeiten waren nützlich. Ich will hier keinen Bericht schreiben, sondern wollte Euch nur mal erzählen, daß es auch diese Gebiete der Arbeit auf der rein wissenschaftlichen und scheinbar so theoretischen Universität gibt. Einige Themen, die bearbeitet worden sind, mögen Euch zeigen, wie viele Möglichkeiten offen stehen, was alles noch getan werden kann. Und das Schöne daran ist, daß jeder Fragen stellen kann und jeder bei jeder Arbeit mithelfen kann.
Hier einige Themen:
Germanischer Sinngehalt in Sitten und Bräuchen des deutschen Volkes. Glaubenskämpfe und Geistesfreiheit. Tradition^bewährte und neue Erziehungssysteme des Auslandes. Entwurf einer Arbeitersiedlung. Chemie und Physik und ihre Auswirkung auf die Technik. Die Landflucht als wirtschaftliches, -soziales n. -kulturelles -Problem. Erschließung neuer Rohstoffquellen. Bedeutung deutscher Seefahrt.
Die schönste Anerkennung für die Studenten ist die Verwertung ihrer Arbeit zum Wohl vieler. Gibt es eine höhere Anerkennung? Können wir uns ein schöneres Ziel setzen für unsere Arbeit?
Anneliese Koennecke.
Schülerverzeichnis 1937.
Knaben-Abteilung
Nona
Baez-Iriarte, Aristides | Basualdo, Honorio | Berro, Adolfo | van den Broek, Guillermo | Caminada, Jose | Coates, Stanley | Decker, Guillermo | Echevarria, Armando | Goode, Felipe | Groschopp, Carlos | Groschopp, Ernesto | Hasenclever, Felix | Koch, Richard | Koch, Rodolfo | Kruse, Walter | Kupfer, Martin | Mandry, Carlos | Mayol, Alberto | Ortholan, Juan Carlos | Ortiz, Jose | Padin-Videla, Gines | Pozzo, Jorge | Rosauer, Rodolfo | Rossmaier, Walter | Schmitt, Otto | Solbrig, Otto | Suter, Tito | Urristi, Rodolfo | Vemengo-Lima, Luis Maria | Vernengo, Marcelo | Wieda, Gerardo
Oktava
Barthel, Enrique | Bolderdijk, Willem | Cassagne, Enrique | Costa, Oscar | Curtius, Reiner | Ecke, Kail Albert | Goltz, Karl-Ernst | Groll, Max | Helmich, Carlos | Huek, Hans | Jacobi, Carl | Isele, Jakob | Kade, Jacobo | Kauer, Alfred | Koch, Oskar | von Külmer, Otto | Lahusen, Carlos | Lau, Jorge Juan | Mazzino, Carlos Alberto | Michel, Ralf | Mosich, Herwart | Pereda, Nicolas | Pineiro-Sorondo, Julio | Puente-Iturralde, Hector | Pueyrredon, Eduardo | Puls, Raul | Queiruga, Jose Maria | Reichmann, Carlos | von Sanden, Alejandro | Scherrer, Federico | Schweizer, Rolf | Silveira-Fritsche, Carlos | van Waveren, Rolf | Wolff, Luis | Zitzke, Ronald
Septima
Baranetzky, Wilhelm | Brinekmann, Herbert | Carstens, Heinrich | Fernändez del Casal, Armando | Forcher, Hector | Fossa, Carlos | Grether, Ernesto | Gurmendi, Juan | Hartkopf, Ernesto | Imhof, Armando | Jahn, Oscar | Koblitz, Juan | Löw, Norbert | Lopez-Zavaleta, Victor | Otto, Luis Rolf | Ramm-Doman, Mario | Sass, Harry | Schmidt-Deussen, Reinhard | Schüler, Norberto | Wehner, Rodolfo | Welbers, Rene | Wolf, Oscar
Sexta
Bähr, Joaquin | Berschtl, Ernesto | Bohnen, Ralf | van den Broek, Leo | Bünzli, Alfred | Camauer, Hector | Casado, Herman | Centomani, Jose | Curtius, Ricardo | Dankert, Ernesto | Dhers, Pedro | Fehling, Carlos | Fortmüller, Fr. Cristoph | Göller, Carlos | Güller, Ernesto | Kacic-Dimitri, Branko Kirschbaum, Werner Kraft, Wolfgang Kriesehe, Wolfgang von Kiilmer, Hans-Werner Lange, Fritz Löw, Hans Mario Mallmann, Norberto Mampoy, Ernesto | Maul, Günther | Mosich, Günther | Otto, Joaquin | Pereda, Horacio | Ratzlaff, Hans Dieter | Riecheri, Ovidio | Rhades, Ludwig | Riedel, Rodolfo | Schiller, Egon | Schmahl, Erik | Schornberg, Anton | Schulze, Antonio | Sinistri, Alejandro | Tabor, Hans | Truppel, Heinz | Unger, Helmut | Wolf, Henning
Quinta
Adler, Robert | Bertolini, Augusto | Braun, Guillermo | Cizek, Hans Otto | Dinger, Dietrich | Erich, Wolfgang | Fanelli, Jorge | Forcher, Jorge | Frohwein, Ernesto | Hartwell, Rex | Hartwig, HaraldvHasenclever, Alfredo | Hiller, Helmut | Hulsbus, Emilio | Koivistoinen, Winfried | Kowalski, Heinz | Lahusen, Federico | Lehner, Siegfried | Leute, Peter | Mampoy, Carlos Maria | Meyer, Oswald | Müller, Rodolfo | Pahlke, Max | Rattenbach, Augusto | Riecheri, Ricardo | Säger, Juan | Schmidt-Elskop, Peter | Thiemann, Walter | Thorhauer, Alfredo | Truppel, Günter | Vernengo, Roberto | Wolf, Jürgen
Quarta
Albertolli, Carlos | Bannert, Arno | Brandt, Dieter | Bünzli, Edmund | Bumann, Walter | Camauer, Armando | Durlach, Günther | Engelmann, Edgar | Fuchs, Martin | de Haan, Eduard | Jacobi, Jorge | Jakob, Ricardo | Köhler, Carlos | Kolb, Rodolfo | Lange, Enrique | Lichtenstein, Erich | Löw, Harry | Mampoy, Federico | Neumann, Guillermo | Riecke, Juan | Rohde, Winfried | Roth, Roland | Schneider, Markus | Schveim, Oscar | Schwartenbeck, Erich | Standke-Hinze, Robert | Steiner, Sattwa | Wedel, Paul | Westphalen, Curt
Untertertia
Amuchastegui, Enrique | Bechstein, Ernesto | Bernsau, Hans Karl | Decker, Raul | Eberl, Adolf | Endler, Karl | Fehrmann, Arnoldo | Güller, Lorenzo | Heinonen, Esko | Hilger, Günther | Hoffmann, Werner | Hoter, Rolf Günther | Kirschbaum, Otto | Klose, Oskar | Lahusen, Hans Georg | Malbranc, Gerardo | Mingramm, Eduardo | Niebuhr, Henning | Pappier, Carlos | Plate, Alfredo | Robert, Arturo | Sinistri, Hugo | Stange, Juan | Thermann, Edmund | von Trzebinski, Alfredo | Weber, Tycho | Wieda, Wolf Dietrich | Wolf, Sigfrido | Wolfsteller, Walter
Obertertia
Begemann, Carlota | Fenner, Karin | Fischer, Ruth | Fortmüller, Hans Jost | Friedheim, Alicia | Geisenhof, Jutta | Heberlein, Oscar | Henze, Werner | Hilger, Rolf | Jäger, Eva | Kraft, Alicia | Lindblom, Britta | Ludwig, Rosa | Meyer, Claus | von Mossoloff, Tatiana | Oehrtmann, Hilda | Otto, Waltraut | Paz, Carlos Eduardo | Rex, Ruth | Rimpier, Felix | Rohde, Gerda | Sager, Elsa | Scheckenbaeh, Günther | Schulz, Carlos | Sievers, Friedrich | Staudt, Willy | Thorhauer, Werner | Truppel, Gerhard | Wedel, Marta | Weiss, Cecilia | Werkmann, Heinz | Wolf, Dieter | Zech, Ulrich | Ziegele, Magda
Untersekunda
Bohner, Elena | Cabjolsky, Klaus | Dietl, Teodoro | Durlach, Teodoro | Fehling, Enriqueta | Goedhart, Pedro | Gundel, Ingeborg | de Haan, Rita | Hilger, Gisela | Himmelheber, Erika | Hoigne, Emilio | Kipp, Lia | Lahusen, Geraldine | von Linden, Rolf | Müller, Kurt | Niebuhr, Diethild | van der Piepen, Ines | Plate, Erika | Roosen-Runge, Erica | Roosen-Runge, Elena | Schachenmayr, Friedrich | Schell, Arturo | Schmidt, Diedrich | von Schwanebach, Dorothee | Schubert, Dora | Spahr, Alexander | Velten, Ernesto | Weiss, Brunhilde | Wilkens, Günther
Obersekunda
Brügmann, Rolf | ter Ellen, Anita | Fremery, Mercedes | Friedheim, Carlos | Fritsch, Eberhard | Gastell, Egon | Heinzmann, Gerhard | Henssler, Herta | Hiller, Gerda | Lentz, Lieselotte | Lohrmann, Martin | Mever-Ecke, Ines | Milchsaek, Renate | Overmann, Carlota | Rahe, Gerhard | Rathgeb, Susana | Sievers, Ruth | Wollanke, KJaus-Werner
Unterprima
Bathelt, Fritz | Boelcke, Oswald | Bunge, Eduardo | Cabjolsky, Helmut | Eichholz, Kurt | von Essen, Eva | von Essen, Hans Heinz | Gehrls, Federico | Hiller, Erika | Jentsch, Rolf Dietrich | Kipp, Leonor | Leute, Hans | Lohrmann, Waltraut | Meier, Irene | Remmer, Enrique | Säger, Ingeborg | Schachenmayr, Hans | Schroer, Juan | Schweizer, Margot | Thorhauer, Adolfo
Oberprima
Deckert, Gert | Goffin, Peter | Leute, Hedwig | Mahr von Staszewski, Raimund | May, Erwin | Peltenburg, Ewgeny | Riedel, Erika | Salzmann, Beatriz | Schindler, Robert | Schroer, Karl | von Thermann, Renate | Them, Beatriz
Mädchen-Abteilung.
9. Klasse
Aguirre, Maria Teresia | Bosshardt, Verena | Braun, Beatriz | Camauer, Haydee | Dhers, Adriana | Dick del Ponte, Anamaria | von Engelbrechten, Lou Helen | Erdozain, Lidia | Freixas, Maria del Carmen | Freixas. Ofelia | Friebel, Gertraut | Grether, Nora | Hartwell, Elisabeth | Heiland, Ines | Homann, Rosemarie | Hulsbus, Dorotea | Idoate, Ofelia | Imperiale, Martha | Laederach, Berta | Mengel, Lia | Peralta-Ramos, Carlota | Robert, Margot | Schiersmann, Ingeborg | Schmidt, Marga | Stange, Marta Elena | Terkeltaub, Ruth | Tufro-Schorr, Yvonne | Trzebinski, Helene | Zitzke, Dagmar | Zotter, Anita
8. Klasse
Bork, Evelina | Dietsch, Elisabeth | Ferro, Raquel | Franke, Irene | Kadrnoska, Lia | Linder, Carlota | Mandry, Jutta | Molter, Hella | Pero, Adalgisa | Pfeiffer-Säenz, Irene | Pohl, Doris | Reid, Silvia | Rothlin, Marta | Rovai, Susana | Selbmann, Maria del Carmen | Vollenweider, Lydia | Weinschenk, Karin | Wolf, Elsa | Wolf, Gisela
7. Klasse
Baltzer, Gisela | Balzer, Susana | Bash, Edna Evelyna | Berger, Beatriz | Benvick, Doris | Borella-Knüsli, Clotilde | Cizek, Malva | Ellinghaus, Ilse | Endler, Ana Maria | Hengstenberg, Irene | Holste, Helga Luisa | Hulsbus, Mercedes | van Luyt, Maria | Meyer, Erika | Michel, Beatriz | Moyano, Anita | Murchison, Rachel | Ortholan, Alicia | Pereda Johannita | Pfeiffer, Elsa | Piñeiro-Sorondo, Maria Marta | Salzmann, Ursula | Scherrer, Irma | Schnupp, Gladys | Trucco-Padin, Susana | Tufro-Schorr, Alicia | Walmer, Anneliese | Zemborain, Luz
6. Klasse
Adam, Olga | Balzer, Carmen | Barfuss, Olga | Bühler, Ruth | Dubourcq, Eudia | Ferro, Dora | Ferro, Norina | Frank, Ingeborg | Henssler, Gisela | Kade, Lidia | Kirschbaum, Edith | Kleiner, Gisela | Krause-Rahausen, Nora | Lau, Maria Luisa | Lau£kötter, Eva Maria | Menk, Gisela | Moyano, Ignacia | Nobis, Melitta | Pahlke, Ingeborg | Pfeiffer, Elisabeth | Roemmers, Hildegard | Roesli, Ana | Schroeder, Helga | Thomas, Ingeborg | Weinschenk, Renate
5. Klasse
Agsten, Leonor | Baltzer, Erika | Böhmer, Bianca | Bolderdijk, Melina | Buessau, Catalina | Centner, Ingeborg | Decker, Elsa | Fortmüller, Ruth | Frenkel, Alicia | Gamper, Carmen | Grether, Annemarie | de Haan, Eleonora | Henneberg, Catalina | Jakob, Carmen Maria | Kleiner, Ingrid | Kolb, Margarete | Kossmann, Maria | Kriesche, Renate | Lichtenstein, Annemarie | Lotz, Annemarie | Meyer, Ruth-Helga | Mudrich, Lieselotte | Rhades, Gertrud | Robert, Gisela | Rosmann, Daresa | Rothlin, Ercilia | Ruhstaller, Geraldine | Sagemüller, Lieselotte | Schmitt, Carmen | Spahr, Anneliese | Trucco-Padin, Estela | Trzebinski, Nina | Vollaek, Edith
4. Klasse
Arndt, Annemarie | Baass, Carlota | Bornemann, Julia | Brand, Maria Elena | Clauss, Birgit | Ecke, Laura | ter Ellen, Lucia | Fischer, Nelly | Geeilter, Erna | Geisenhof, Carola | Greiner, Cato | v. Hartkopf, Gerda | Heinlein, Helga | Helmich, Edith | Helmich, Olga | Hueck, Ingeborg | Koch, Lilian | Lutz, Gloria | Mingramm, Beatrix | Molter, Maria Luisa | Pallie, Marion | Przetak, Karin | Runge, Elsa | Schmidt, Julia | Schmidt-Deussen, Ursula | Schulze, Luise | Utne, Inger | Vilar, Maria Teresa | Walmer, Helga | Welbers, Mercedes | Wolf, Maria Elena
3. Klasse
Bösch, Erica | Bolderdijk, Wijnanda | Brandt, Renate | Buchhorn, Hildegard | Buessau, Ingeborg | Buessau, Lieselotte | Centomani, Maria Elena | Deelvert, Gisela | Dälm, Gisela | von Egen, Ihmgard | Fischer, Lydia | Goltz, Carlota | Holtz, Helga | Jahn, Gerda | Kacic-Dimitri, Meyra | Kallee, Ursula | Klint, Karin | Körner, Olga | Marzluf, Ines | Meuer, Ursula | Oetken, Elsa | Plate, Irmgard | Remmer, Ana Maria | Richter, Hilda | Rimpier, Ana Luisa | Schmidt, Ruth | Schulze, Dorotea | Stieben, Lia | Ström, Alicia | Sury, Cornelia | Thomas, Elisabeth | van Waveren, Marianne | Weiss, Aida | Wodtcke, Rose Marie | Wolfsteller, Marta
Kindergarten.
Knaben
Alvarez-Vicente-Frigeiro, Rafael | Barros, Carlos | Barros, Rodolfo | Bartkowski, Siegfried | Berro, Enrique | Beuth, Dieter | Botta, Rodolfo Cias-Gonzalez, Oscar | Clausen, Raul | Comune, Claudio | Cooper, Julian | Cordiviola, Luis Jorge | Crousse, Enrique | D’Alessio, Jose Espinola, Pedro | Fernandez-Alzogaray, Livio | Fernandez del Casal, Enrique | Galindez, Jose | Hasenclever, Herbert | Heiland, Albert | Hillekamp, Wolfgang | Holste, Hans | Hulsbus, Bernado | Jakob, Carlos | Jaren-Borda, Luis | Johannpeter, Piermann | Koch, Julio Enrique | Kolb, Otto Laborde, Pedro Lutz, Carlos Martinez, Manuel Olsen, Carlos | Peralta-Ramos, Patricio | von Petery, Alfredo | von Petery, Emilio | Puente-Iturralde, Juan Carlos | Rademacher, Ernst | von Sanden, Guillermo | Sealesciani, Juan | Thornton, Eduardo | Trivelloni, Juan Carlos | Trivelloni, Jorge | Urristi, Jorge | Viera, Ricardo | Vollenweider, John Carlos | Wehner, Fredo | Westerholz, Fernando Francisco
Mädchen
Bähr, Helga | Baltzer, Irmhild | Beuth, Ursula | Bista, Susi | Braer, Ingeborg | Braer, Helga | Cordiviola, Angelica | Deetjen, Irene | Echevarria, Fanny | Engelhom, Gudrun | Ferro, Esther | Grether, Lilian | Heiland, Gisela | Herrero-Ducloux, Elsa | Lahusen, Maria Luisa | Lamon, Anamaria | Lipsky, Helene | Lopez-Zavaleta, Teresa | Martinez, Maria Teresa | Neumann, Anamaria | Nyhus, Margaret | von Petery, Isabel | Plate, Margarita | Plate, Marie-Luise | Prigge, Eleonore | Rosauer, Susana | Rothlin, Susana | Scarpati, Marta | Solbrig, Victoria | Westerholz, Dolores | von Winterhaider, Felicitas
Zweigschule „Gutenberg-Schule” in Martinez.
Schülerzahl.
Die Gesamtschülerzahl betrug im’ Jahresdurchschnitt 158,3 gegen 127,5. Der Zuwachs betrug also im Berichtsjahre 30,8.
Im Jahresdurchschnitt 1934 1935 1936 1937
Gesamtschülerzahl 100,4 111,8 127,5 158,3
Jährlicher Zuwachs — 1 11,4 15,7 30,8
Die genaue Schülerzahl während des Jahres 1937 und ihre Verteilung auf Klassfen und Monate sowie die Staatsangehörigkeit und die Muttersprache der Schüler zeigen folgende Übersichten:
Staatsangehörigkeit und Muttersprache der Schüler:
Sprache im Haus
Staatsangehörigkeit Zahl deutsch nicht deutsch
Argentiner 52 102 50
Staatenlos 2 2 —
Reichsdeutsche 10 10 —
Danziger 1 1 —
Österreicher 2 2 —
Tschechen 1 1 —
Jugoslaven 1 1 —
Schweizer 1 1 —
Holländer 1 — 1
Nordamerikaner 2 — 2
Brasilianer 1 1
Uruguayer 1 3 1
178 124 54
Lehrer.
Am Anfang des Schuljahres trat Herr Ludwig Kruse neu in den Lehrkörper der Schule ein. Mit ihm waren im ganzen während des Berichtsjahres folgende Lehrkräfte an der Schule tätig:
H. Qualitz, Schulleiter; an der Goethe- bzw. Gutenberg-Schule seit 1928.
W. Ebert, Sportlehrer; an der Schule seit 1936.
L. Kruse, staatl. geprüfter deutscher Lehrer; an der Schule seit 1937.
Frl. F. Krüger, staatl. geprüfte deutsche Lehrerin; an der Goethe- bezw. Gutenberg-Schule seit 1934.
Frl. R. Morch, staatl. geprüfte argentinische Lehrerin; an der Schule seit 1932.
Frau Bl. Vaihinger, staatl. geprüfte argentinische Lehrerin; an der Schule seit 1935.
Frl. E. Veigel, staatl. geprüfte deutsche Kindergärtnerin; an der Schule seit 1934.
Frl. P. Wilhelm, staatl. geprüfte deutsche Handarbeitslehrerin; an der Goethe- bezw. Gutenberg-Schule seit 1932.
BFrl. S. Pascual, staatl. geprüfte argentinische Lehrerin; an der Schule seit 25. November 1937 in Vertretung der nach Deutschland beurlaubten Frau E. Paul de Vaihinger.
Am Ende des Schuljahres verließ uns die Kindergärtnerin Fräulein Emilie Veigel, der die Schulleitung auch an dieser Stelle für vierjährige pflichttreue Tätigkeit im Dienste der Schule bestens dankt. Der Berichterstatter schied gleichfalls am Ende des Schuljahres aus.
Gesundheitszustand.
Der Gesundheitszustand der Kinder war befriedigend. Wenn man die vollzählige Anwesenheit aller Schulkinder während aller Unterrichtstage des Jahres mit der Zahl 100 ausdrückt, dann zeigt sich, daß es im Berichtsjahre 8,15 v. H. Schulversäumnisse wegen Krankheit gab gegen 6,25 v. H. im Jahre 1936. Genaue Angaben bringt die folgende Übersicht:
Jahreschronik.
8. März: Schulanfang. — Begrüßung der ABC-Schützen. 6. April: Elternversammlung: Herr Ludw. Kruse spricht über seine Arbeit in der 1. Klasse. 14. April: Schauspieler Georg Uhlitzsch trägt vor. 20. April: Ansprache an die Schulkinder anläßlich des Geburtstages des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler; anschließend Tages-Ausflug nach General Pacheco. 7. Mai: Die 3. Klasse besichtigt eine Geflügelzüchterei. 8. Mai: Im Verlaufe des Unterrichts: Feier des Muttertages. 24. Mai: Interne Feier des 25 de Mayo. 25. Mai: Teilnahme der drei obersten Jahrgänge an dem Schüleraufmarsch in San Isidro. 15. Juni: Zahnärztliche Untersuchung durch den Schulzahnarzt Herrn Dr. Dieter Andersen. 24. Juni: Elternversammlung. — Vortrag (Qualitz) : „Erziehung ohne viele Worte“. 8. Juli: Feier des 9 de Julio. 9.-23. Juli: Winterferien. 11. August: Besuch der Schokoladenfabrik „Uliche“. 25. August: Die obersten beiden Jahrgänge besichtigen die landwirtschaftliche Ausstellung in der Rural. 7. September: Rundfahrt der 2. und 3. Klasse durch das Verwaltungsgebiet San Isidro. 8. September: Besuch der Lehrfilm-Vorführungen im Kino „Astor“- Martinez. 27. September: Die 1. und 2. Klasse besuchen den Zoologischen Garten. 1. Oktober: Tages-Ausflug der 3.—5. Klasse nach General Pacheco. 7. Oktober: Kammersängerin Frau Elena Hirn-Michel und Opernsängerin Frl. Tina Konkel singen die Märchenoper „Iiänsel ‘ und Gretel“. 9. Oktober: Besichtigung des z. Zt. trockenen Hafens von Olivos. 16. Oktober: Internes Sportfest. 24. Oktober: Teilnahme an dem „Fest der Jugend“ (Reichsjugendwettkämpfe). 23. November: Impfung durch den Schularzt Herrn Dr. A. Mayer. 27. November: Teilnahme an dem Konzert „1000 deutsche Kinder singen“ (Colon-Theater). 11. Dezember :Gartenfest. 17. Dezember: Darbietungen des Zauberkünstlers Lore. — Schluß- u. Abschiedsfeier.
Gutenberg-Schule
Schülerverzeichnis 1937.
Kindergarten
Beckvvith, Betty | Bellegarde, Enrique | Bensusan, Esther | Breuning, Guillermo | Brunner, Alicia | Clarfeld, Peter | Clausen, Raul | Clausz, Rudi | Cornejo Fitte, Feliza | Cornejo Fitte, Marta | Crosby, Roney | Dates, Annemarie | Donagher, Laura Anna | Evans, Michel | de Francesco, Haydee | de Francesco, Luis | Hofer, Roger | Lalanne, Alfredo | Moussampes, Guillermo | Niebuhr, Harald | Nopitsch, Raquel | Nottebohm, Arturo | Peuvrie, Marta | Raggio, Raul | Riemenschneider, Inge | Riemenschneider, Ursula | Schippert, Karl | Symens, Sonja | Westberg, Klaus | Wolter, Jochem | von Wuthenau, Marie Antoniette
I. Schuljahr
von der Beeke, Amelia | Beshgetoor, Shirley | Bludzun, Fritz | Braun, Lieselotte | Brimmer, Carla | Clarfeld, Haymo | Dätwiler, Rudi | Doelling, Robert | Duncan Eschenbach, Ulrike | Eyrainer, Sylvia | Fehrmann, Alberto | Frank, Udo | Garro, Dora | Geeilter, Rudolf-Werner | Geldart, Archibald | Giusti, Ana Lucia | Gonzalez, Anibal | Grotewold, Horst | Haut, Heini | Haut, Willi | Kolb, Carlos | Kolb, Margarita | Ladinann, Ernst | Leucke, Arwide | Leucke, Peter | Lindner, Olaf | Maune, Carlos | Meins, Gerd | Motal, Arturo | Niebuhr, Helga | Oldecop, Henning | Pfähler, Peter | Ranitzsch, Ursula | Reinke, Dieter | Remitier, Viktor | Riehartz, Hans Joachim | Riemensehneider, Anneliese | Rodewald, Hermann | Roland, Juan Carlos | Ruesz, Irmgard | Sanchez, Emilie | Schneider, Cristina | Senkel, Margarita | Smith, Else | Thanim, Juan Carlos | de Vries, Helen | Werner, Franz | Williams, Peggy
II. Schuljahr
Beckwith, Bernard | Lambert Bell, Arturo | Bendiseh, Renate | Clauß, Elsa | Döbler, Helga | Lölling, Christa | Fremery, Guillermo | Gebauer, Hans Joachim | Gebert, Heinz | Giusti, Carlos Roberto | Goose, Ilse | Kade, Jacobo | Larssen, Paul | Lowey, Leonardo | Maurer, Maria Ines | Michel, Ralph | Rittershaus, Beatriz | Rival, Eliseo | Rival, Roberto | Rouse, Anthony | Ruchti, Elsa | Rueß, Gertrud | Schinkel, John Paul | Schippert, Paula | Stöcker, Sonja | Sury, Rodolfo | Sury, Ricardo | Umbreit, Sylvia | de Vries, Marion | Wittbecker, Nelida
III. Schuljahr
Baer, Eida | Beshgetoor, Andrew | Blumschein, Estela | Cornejo Bitte, Maria Celina | Faag, Beatrix | Forsthuber, Leonor | Geeilter, Carl | Haar, Hans-Jürgen | Haupt, Felicitas | Heinlein, Karin | Hintermeyer, Amelia | Holzwarth, Hedwig | Mallmann, Carlos Alberto | Manne, Hans Christoph | Michel, Beatrix | Nowotny, Eva | Ostheimer, Franz | Ploetx, Gero | Reminer, Felicitas | Rival, Maria Emilia | Rodewald, Maria Luisa | Schippert, Werner | Schneider, Wolfram | Schnett, Carmen | Smith, Marlieske | von Specht, Anneliese | Utne, Arne | Utne, Reidun | Weinmann, Gertrud
IV. Schuljahr
Arbolave, Lilian | von der Becke, Alfonso | Blumschein, Kurt Walter | Gonzalez, Jose Maria | Harteneck, Guillermo | Klint, Birgitt | Leucke, Ernst | Löhr, Peter | Maier, Claus | Mayer, Wolfgang | Petersen, Anibal | Petersen, Maria Mercedes | Rademacher, Ellen | Raquet, Alberto | Siegerist, Leonor | Stoeker, Enrique | Thamm, Alfredo | Tummer, Elisabeth | Wehncke, Grete
V. Schuljahr
von der Becke, M. Christina | Brandt, Peter | Braun, Eleonore | Doelling, Kay | Eder, Roberto | Fehrmann, Edgardo | Grob, Irene | Heinlein, Ingrid | Henkel, Gitta | Hintermeyer, Alberto | Ladmann, Enrique | Leucke, Hans | Mallmann, Arturo | Nowotny, Roberto | Ranitzsch, Olaf | Reinke, Winfried | Schinkel, Nancy | May Stillger, Erika | Ullrich, Helmuth | Umbreit, Ing | Weber, Rosmarie
Mitteilungen an die Eltern.
MÖGLICHKEITEN DER AUSBILDUNG DURCH DIE GOETHE-SCHULE
I. Amtliche Prüfungen und Berechtigungen.
A. Abschlußprüfung der argentinischen Volksschule (Examen General de Ensenanza Primaria) wird abgelegt am Ende des 7. Schuljahres (UIIT, 3. Kl.) in der Goethe-Schule vor einer Kommission argentinischer Lehrer, darunter Lehrern der Goethe-Schule.
Berechtigung: Das Examen General usw. eröffnet den Zutritt zu sämtlichen höheren Schulen des Landes (Colegio Nacional, Colegio Alemän Incorporado Burmeister*), Escuelas Industriales, Comerciales, etc.) -ohne besonderes Examen, d. h. unsere Schüler sind denen der Staatsschulen gleichberechtigt.
B. Der Uebergang in die anderen deutschen Schulen in Buenos Aires und in die staatlichen Volksschulen ist jederzeit möglich.
C. Reife für Obersekunda (Einjähriges) bietet zwar zur Zeit keine amtliche Berechtigung, jedoch haben die Schüler, die noch die 2 ersten Jahre der Oberrealschule (OIII, UII) besuchen, die Möglichkeit, ihre deutsche und sprachliche Bildung zu erweitern und zu vertiefen. Nebenher können sie als „libres“ die Prüfungen für die 2 ersten Jahre der Colegios Nacionales machen, die bisher stets ohne besondere Schwierigkeiten bestanden wurden.
D. Reifeprüfung als Abschluß der deutschen Oberrealschule wird abgelegt am Ende des 12. Schuljahres (Oberprima) vor einer Kommission des Lehrkörpers der Goetheschule. Den Vorsitz führt ein Vertreter des Deutschen Reiches. (Amtliche Prüfung.)
Der Uebergang von allen unseren Klassen (IX—Ol) in die entsprechenden Klassen in Deutschland ist jederzeit möglich.
Berechtigungen:
I. In Deutschland, Oesterreich und der Schweiz : Das Reifezeugnis der Goetheschule berechtigt ohne weiteres zum Studium an allen Universitäten und Technischen Hochschulen.
II. In Holland: Verhandlungen über die Anerkennung des Reifezeugnisses der Goethe-Schule sind im Gange.
III. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika: Zum Studium in den Vereinigten Staaten ist eine Anmeldung im Instituto Cultural Argentino-Norteamericano (Maipü 686) nötig. Dort ist eine Prüfung in englischer Sprache abzulegen. Die bestandene Prüfung zusammen mit dem Reifezeugnis der Goetheschule berechtigt zum Studium an den Universitäten und Technischen Hochschulen. Mit den in der Goetheschule erworbenen Sprachkenntnissen wurde die Prüfung bisher stets ohne besondere Vorbereitung leicht bestanden.
IV. In Argentinien*): Das Reifezeugnis der Goetheschule ermöglicht — ohne grundsätzliche Zusicherung — auf besonderen Antrag das Studium an folgenden Fakultäten :
a) Universität Buenos Aires.
1) Facultad de Agronomia (Ingeniero Agronomo, Medico Veterinario; nachdem das Diplom des Medico Veterinario erworben ist, kann auch Bakteriologie studiert werden.)
2) Facultad de Filosofia y Petras (Doctorados en Filosofia, Petras e Historia).
3) Facultad de Ciencias Economicas (Contador publico, Actuario, Balanceador publico, Perito Judicial).
b) Universität La Plata.
1) Facultad de Ouimica y Farmacia (Doctorado en Quimica, carrcra de Farmacia; nachdem das Diplom des Farmaceutico erworben ist, kann auch Biochemie und Chemie studiert werden).
2) Facultad de Agronomia (Ingeniero Agronomo).
3) Escuela de Ciencias Naturales (Doctorado en Ciencias Naturales).
Um mit dem Reifezeugnis der Goethcschule zum Studium an diesen Fakultäten zugelassen zu werden, sind folgende vorbereitende Schritte nötig:
Bei der Deutschen Gesandtschaft in Buenos Aires ist das Reifezeugnis der Goetheschule einzureichen, zusammen mit einem Gesuch an das Auswärtige Amt in Berlin,
a) dieses Zeugnis durch folgenden Satz zu legalisieren: „Vorstehendes Reifezeugnis ist den staatlichen deutschen Reifezeugnissen völlig gleichwertig und gestattet den Eintritt in jede deutsche Universität ohne Ablegung einer Aufnahmeprüfung“,
b) die Unterschriften des Auswärtigen Amtes durch den argentinischen Konsul in Berlin legalisieren zu lassen. (Kosten etwa RM60.—)
Die beiden Papiere sind dann einzureichen der Mesa de Entra-das (Legalizaciones) des Ministerio de Relaciones Exteriores y Culto (Victoria 238), zur Legalisierung der Unterschrift des argentinischen Konsuls in Berlin (Kosten $ 7.50).
Das Reifezeugnis ist darauf durch einen Traductor Publico ins Spanische zu übersetzen (Kosten $ 20.—).
Die Unterschrift des Beamten des hiesigen Außenministeriums ist zu legalisieren im Ministerio de Justicia e Instrucciön Püblica, Secciön Estadistica (Mesa de Entradas, Bolivar 65, Kosten $ 2.—).
*) Nach Mitteilung der amtlichen Stelle für Berufsberatung beim Museo Social Argentino, Viamonte 1435.
Dann ist das Reifezeugnis mit sämtlichen Beilagen einzureichen bei der Mesa de Entradas der Universität Buenos Aires (Viamonte No. 444), zur Legalisierung der Unterschrift des Beamten des Justiz-und Unterrichtsministeriums (Kosten $ 20.—).
Schließlich sind beim Sekretariat der betreffenden Fakultät einzureichen :
a) Aufnahmegesuch (Solicitud de Ingreso, auf Stempelpapier zu $ 2.— oder auf Vordruck) an den ‘Dekan der Fakultät,
b) Das Reifezeugnis mit Uebersetzung und Legalisierungen,
c) falls verlangt, der übersetzte Lehrplan der Goetheschule (OIII—
d) und andere vorgeschriebene Papiere (Cedula de Identidad usw.).
Auf Grund dieser Papiere wird entschieden, ob der Bewerber aufgenommen wird oder nicht und ob bejahendenfalls noch eine Er-gänzungsprüfijng abzulegen ist (die Bedingungen für diese sind bei den einzelnen Fakultäten verschieden).
Allgemeine Berufsvorbereitung.
A. Akademische Berufe. Wer seinen Kindern die gediegene wissenschaftliche und praktische Ausbildung europäischer (Deutschland, Oesterreich, Schweiz, Flolland) oder nordamerikanischer Universitäten geben will, sei auf das unter I c) Gesagte verwiesen.
B. Freie Berufe. Die Goetheschule bereitet für alle freien Berufe (Kaufmann, Landwirt usw) vor. Sie vermittelt eine gute deutsche und argentinische Allgemeinbildung, lehrt selbständiges Arbeiten und gibt vor allem als heute unentbehrliches Rüstzeug eine Ausbildung in Fremdsprachen (spanisch, englisch, französisch), die eine gewisse praktische Beherrschung darstellt.
Außerdem werden Kurzschrift (Stenographie) und Latein gelehrt. Der spanische Unterricht der Oberstufe (Olli—Ol) ist verstärkt und den praktischen Landesbedürfnissen angepaßt worden.
Der Gedanke der „Deutschen Schule“.
Weil wir wissen, was wir an unserer deutschen Art haben, ist Deutsch die Grundlage unseres Unterrichts. Unser Ziel ist, die Kinder, welche zu uns kommen, so fest im deutschen Wesen zu verankern, daß sie ihr Leben lang daran festhalten. Je länger sie bei uns bleiben, um so besser für sie und die deutsche Volksgemeinschaft. Dann erziehen an ihnen das deutsche Elternhaus, die deutsche Schule und die deutschen Kameraden.
Weil wir wissen, daß die meisten Kinder hierzulande leben und arbeiten werden, wollen wir sie so lebenstüchtig wie möglich für Argentinien machen. Der Unterricht im Spanischen an unserer Schule muß der bestmögliche sein. Ihm ist unsere besondere Sorge gewidmet.
UNSERE ARBEIT GILT DEM DEUTSCHEN KINDE UND DEN KINDERN ALLER ELTERN, DIE DEUTSCHE BILDUNG SUCHEN.
Schulordnung
Für alle Schüler der Goethe- und der Gutenberg-Schule gelten die Bestimmungen der Schulordnung, die den Kindern zu Beginn des neuen Schuljahres in Erinnerung gebracht wird. Neueintretenden Schülern wird die Schulordnung bei der Aufnahme übergeben.
Besonders hervorgehoben seien folgende Bestimmungen der Schulordnung :
Schulbesuch.
Die Ordnung und das gleichmäßige Fortschreiten des Unterrichts verlangen, daß jeder Schüler regelmäßig und pünktlich zur Schule kommt. Die Eltern werden gbeten, hierüber zu wachen und die Lehrer bei Nachlässigkeit der Schüler zu unterstützen.
Schulversäumnisse sind durch die Eltern oder deren Stellvertreter in einer schriftlichen Anzeige an den Klassenlehrer bis zum zweiten Fehltage zu begründen. Wenn am dritten Tage keine Anzeige erfolgt ist, werden die Eltern durch die Klassenleiter schriftlich benachrichtigt.
In außergewöhnlichen Fällen sind von den Eltern gewünschte Schulversäumnisse zulässig, jedoch nur unter vorher schriftlich einzuholender Erlaubnis und zwar für einen Tag beim Klassenleiter, für längere Zeit beim Direktor.
Die Teilnahme an den Schulfeiern und Schulausflügen ist für alle Schüler verbindlich. Befreiung davon kann nur in Ausnahmefällen gewährt werden; die Erlaubnis dazu erteilt der Klassenlehrer auf ein vorheriges mündliches oder schriftliches Gesuch der Eltern.
Gesuche um späteres Eintreten der Schüler zu Beginn oder .frühere Entlassung am Schluß eines Schulhalbjahres unterliegen der Genehmigung des Direktors. Sie sind diesem rechtzeitig und schriftlich vorzulegen, so daß eine vorherige Entscheidung möglich ist. Dieser Urlaub wird nur in ganz dringenden Fällen erteilt.
Verspätungen zum Unterrichtsbeginn.
Wir weisen erneut darauf hin, daß die Unterrichtsstunden pünktlich beginnen, und zwar die 1. Stunde um 8 Uhr, die 2. um 8.45 Uhr. Im Interesse des Unterrichts bitten wir unsere Eltern, ihre Kinder zu pünktlichem Schulbesuch anzuhalten.
Verkehr mit den Lehrern und Schulleitern.
Die Lehrer stehen den Eltern zu Besprechungen über ihre Kinder gern zur Verfügung. Die Sprechstunden der einzelnen Lehrer werden zu Beginn jedes Schuljahres im Mitteilungsblatt bekanntgegeben.
Außerhalb der festgesetzten Sprechstunden sind Besprechungen mit den Lehrern zu vermeiden. Während des Unterrichts sind die Lehrer nicht zu sprechen.
Der Direktor der Goetheschule ist werktäglich (außer Sonnabend) von 8—8.45 für alle Eltern ohne Anmeldung zu sprechen. Die Sprechstunden des Leiters der Gutenberg-Schule werden zu Beginn des Schuljahres bekannt gegeben. Bei dringenden Besprechungen außerhalb der Sprechstunde wird gebeten, sich im Sekretariat anmelden zu lassen.
Unterrichtsfragen sind zunächst mit den Fachlehrern, allgemeine Wünsche mit den Klassenleitern zu besprechen. Nur wenn diese nicht zuständig sind’ oder die Rücksprache zu keinem Ergebnis führt, bittet man, sich an den Direktor zu wenden.
Zur Pflege einer gedeihlichen Zusammenarbeit zwischen Elternhaus und Schule müssen wir außerdem von den Eltern erwarten, daß sie verlangte Unterschriften leisten, bei Aufforderung in der Schule erscheinen und der Schulordnung die nötige Beachtung schenken.
Nachhilfestunden.
Die Eltern werden gebeten, die Hausarbeiten der Schüler der unteren Klassen (IX bis UIII und 9. bis 3. Kl) regelmäßig zu überwachen und die Schüler nicht mit Privatunterricht oder Nachhilfestunden zu überlasten.
Eine vorherige Besprechung mit den Fachlehrern und Klassenleitern ist dringend erwünscht.
Aeltere Schüler dürfen an jüngere keine Nachhilfestunden ohne Erlaubnis des Klassenleiters erteilen.
Verhalten bei ansteckenden Krankheiten.
Beim Auftreten ansteckender Krankheiten erwächst der Schulleitung die ernste Pflicht, die Kinder vor der Ausbreitung der Seuche zu schützen. Dies ist nur möglich, wenn die Eltern mit demselben Verantwortungsgefühl mithelfen. Denn niemand kann wissen, ob nicht eine leichte Erkrankung eines Kindes, die bei ihm nur unbedeutende, kaum störende Erscheinungen zeitigt, bei einem anderen Kinde eine bedrohliche, vielleicht tödliche Krankheit veranlaßt. Aus diesem Grunde soll man auch niemals die Ansteckung unter Geschwistern absichtlich fördern, indem man sie in einem Raume wohnen und schlafen läßt! Auch die leichten Windpocken( viruela boba), Mumps oder Ziegenpeter (paperas), Keuchhusten (tos convulsa, coqueluche) und Masern (sarampion) können einmal ernste Komplikationen, z. B. an den Nieren, bringen, die beiden letztgenannten können bei schwächlichen Kindern, namentlich solchen mit empfindlichen Halsdrüsen, gefährliche Lungenentzündungen verursachen, selbst zum Tode führen oder der gefürchteten Lungentuberkulose den Boden bereiten.
Als ansteckende Krankheiten gelten Scharlach, Masern, Röteln, Diphterie, Keuchhusten, Wind- oder Wasserpocken, Mumps oder Ziegenpeter, Typhus, Genickstarre und Kinderlähmung, ansteckende Augenkrankheit (Trachom), Lungentuberkulose und andere.
Schüler, bei denen eine ansteckende Krankheit aufgetreten ist, dürfen die Schule nicht besuchen. Wenn keine Aufnahme in ein Isolierhospital, Hospital de Ninos, Hospital Muniz, erfolgt, sind sie im Plause von anderen Kindern völlig zu trennen. Sie müssen in gesonderten Räumen untergebracht werden und sollen nach Möglichkeit eigenes Pflegepersonal haben. Die Erkrankung eines Kindes oder eines anderen Familienmitgliedes oder von Hausangestellten an einer ansteckenden Krankheit, muß unverzüglich dem Direktor gemeldet werden. Der Wiederbesuch der Schule kann erst nach bescheinigtem Erlöschen der Ansteckungsgefahr stattfinden. Als Ansteckungsdauer gilt in der Regel, falls keine Komplikationen eintreten, folgender Zeitraum :
1) Scharlach: Bis Beendigung der Abschuppung, meist 6 Wochen.
2) Diphterie: Solange bis keine Krankheitserreger im Munde mehr nachweisbar sind. In der Regel 4 Wochen.
3) Bei Masern und Röteln: Bis zum völligen Verschwinden des Ausschlages und des Hustens. Meist 3 Wochen.
4) Keuchhusten: Bis zum völligen Erlöschen der Krampfanfälle.
5) Windpocken: Nach Abstossung der Schorfe. Meist 2 Wochen.
6) Mumps: ca. 2 Wochen.
7) Bei den anderen Infektionskrankheiten nach ärztlich bescheinigtem Erlöschen der Ansteckungsgefahr.
Sobald eine ansteckende Krankheit festgestellt ist, erhalten die Eltern der übrigen Klassengenossen eine entsprechende Benachrichtigung. In Epidemiezeiten ist es notwendig, die Kinder zu Hause zu halten, sobald auch nur verdächtige Anzeichen auftreten.
Scharlach, wohl die gefährlichste Kinderkrankheit, beginnt ohne Vorboten, plötzlich mit hohem Fieber, meist Schüttelfrost, häufig Erbrechen und meist am ersten oder zweiten Tag mit kleinfleckigem Ausschlag, zunächst am Rumpf. Zugleich starke Mandelentzündung.
Masern pflegen mit mäßigem Fieber anzufangen, Husten. Schnupfen, Augenentzündung mit Tränen und Lichtscheu, gedunsenes Gesicht. Dann fällt das Eieber wieder ab, um meist am 4. Tage erneut wieder höher anzusteigen mit Ausbruch des grobfleckigen, roten, leicht erhabenen Ausschlages, besonders im Gesicht.
Diphterie macht — im Gegensatz zur gewöhnlichen Mandelentzündung — oft nur mäßiges Fieber, auf den Mandeln und Umgebung bildet sich ein membranartiger, weißlicher Belag. Sofortige Serumbehandlung ist meist erfolgreich.
Keuchhusten hat 3 Wochen lang den Anschein eines gewöhnlichen Luftröhrenkatarrhs (Bronchitis), bis die charakteristischen Erstickungsanfälle, besonders nachts, auftreten.
Mumps macht Fieber und Anschwellung der Wangengegend vor und unterhalb der Ohren.
Die Geschwister sind von den erkrankten Kindern völlig zu trennen und müssen, wenn sie die betreffende Krankheit nicht gehabt haben, zunächst vom Schulbesuch ferngehalten werden, da stets der Verdacht besteht, daß sie sich an derselben Quelle angesteckt haben, also auch schon den Krankheitskeim in sich tragen und selbst schon ansteckend sein können. Diese Ausschlußfrist beträgt bei Scharlach 10, Masern 14, Diphterie 7, Keuchhusten 14 Tage.
Geschwister, die schon die Krankheit überstanden haben, können die Schule besuchen, doch müssen sie bei Scharlach und Diphterie besonders streng isoliert sein, da diese Krankheiten auch indirekt (durch Kleidung, Spielzeug, Bücher und dritte Personen) übertragen werden können. Die Schulleitung ist berechtigt, ein ärztliches Zeugnis über die Vollständigkeit der Absperrungsmaßnahmen zu verlangen. Bei den gefährlichen Infektionskrankheiten ist es empfehlenswert, die noch nicht erkrankten Geschwister bei kinderlosen Verwandten oder Bekannten unterzubringen, falls die Aufnahme des Kranken in ein Isolierhospital nicht vorgezogen wird. Auch sollen die Eltern erkrankter Kinder nicht die Häuser anderer Familien betreten, in denen gesunde Kinder sind!
Bei Genickstarre und Kinderlähmung können besondere Maßnahmen nötig werden.
Ueber Desinfektion und Schliessung der Klassen entscheidet die Schulleitung auf Anraten des Schularztes. Doch erwarte man nicht zuviel von dieser Maßnahme, denn nicht die Schulbänke und Wände sind es, die die Infektion verbreiten, sondern in erster Linie die Geschwister der Kranken durch ihr naives Zusammensein mit den anderen Kindern!
Kinder, die eine ansteckende Krankheit überstanden haben, ebenso wie deren Geschwister, die vom Schulbesuch ferngehalten werden mußten, müssen vor erneutem Schulbesuch einer gründlichen körperlichen Reinigung, einschließlich Haarwäsche, unterzogen werden. Die Kleider müssen gründlich gereinigt, und die Wäsche* muß gewechselt werden. Nach Vorschrift der Munizipalität ist die Anzeige bei der Administra-ciön Sanitaria nötig, welche die Desinfektion der Wohnung veranlaßt.
GEBÜHREN.
Schulgeld.
Das Schulgeld beträgt für:
Das Schuljahr beginnt am 1. Januar und endet am 31. Dezember.
Da sich diese Schulgeldsätze auf das volle Schuljahr beziehen, müssen die Ferienmonate Januar und Februar mitbezahlt werden. Für den Kindergarten gilt diese Bestimmung nicht.
Das Schulgeld ist jeweils am Anfang des Monats vom 1. bis 10. an den Schulkassen zu entrichten oder auf Konto „Deutsche Schulvereinigung“ beim Banco Germanico oder Banco Alemän Zentrum, bzw. dessen Sucursal Cabildo Ecke Pampa, einzuzahlen. Bei Einzahlung auf Bankkonto wird gebeten, den Einzahlungsschein bei den Schulkassen einzureichen.
Die Kassen sind während der Schulzeit täglich vormittags von 8 bis 12 Uhr geöffnet.
Alle neu eintretenden Kinder zahlen $ 10.— % Aufnahmegebühr, außer beim Eintritt in den Kindergarten.
Vorübergehende Abwesenheit.
Bei vorübergehender Abwesenheit eines Schülers von zwei bis vier Monaten ist die Hälfte des Schulgeldes zu zahlen. Bei einer Abwesenheit von mehr als vier Monaten wird kein Schulgeld erhoben, dagegen eine Wiedereintrittsgebühr von m$n 10.—. Fallen die großen Ferien in diese Zeit, so werden diese Vergünstigungen nur gewährt, wenh die Abwesenheit mehr als vier bezw. sechs Monate gedauert hat.
Ermäßigungen.
Besuchen vier Kinder einer Familie gleichzeitig die Goethe- bezw. Gutenberg-Schule, so wird das vierte Kind auf Antrag von der Zahlung des Schulgeldes befreit. Bei drei Kindern wird auf Antrag» eine Ermäßigung von 50 % für das dritte Kind gewährt.
Minderbemittelten Eltern gewährt der Schulvorstand auf Antrag Ermäßigung oder Erlaß des Schulgeldes. Gesuche sind schriftlich einzureichen.
Schulomnibusse der Deutschen Schulvereinigung.
Wer sein Kind sicher vor den Gefahren der Straße und vor den Unbilden der Witterung zur Schule schicken und ebenso wieder nach Hause bringen lassen will, benutze unsere Schulomnibusse.
Gebühren (monatlich) für
Goethe-Schule:
a) Hin- und Rückfahrt bis zu einer Entfernung von 10 Quadern $10.— b) Hin- und Rückfahrt bei einer Entfernung von mehr als 10 Quadern 15.— c) Hin oder Rückfahrt 8.— d) Abholen und Hinbringen zum Bahnhof Belgrano R oder C „ 8.— e) Abholen oder Hinbringen zum Bahnhof Belgrano R oder C ,, 5.—
Anmerkung: Tarif d) und e) findet nur bei Schülern Anwendung, die den Zug benutzen.
Gutenberg-Schule:
I. Martinez: a) Sammelstellen Bahnhöfe Martinez und Anchorena $ 5.— b) Wohnung: Schüler des Kindergartens und der ersten 2 Schuljahre 6.— die übrigen 8.— II. Vicente Löpez/Olivos urid San Isidro: a) Sammelstellen Bahnhöfe Borges, B. Mitre bezw. San Isidro 7.— b) Wohnung 10.— III. Beccar-Punta Chica-Victoria: a) Sammelstellen Uriburu esq. Obarrio bezw. S. de Iriondo esq. Obarrio 10.— b) Wohnung 15.—
Zweite Kinder zahlen die Hälfte.
Mitgliedschaft
Die Eltern werden dringend gebeten, Mitglied der Deutschen Schulvereinigung zu werden. Der Mindestbeitrag beträgt $ 5.— monatlich.
Die Mitgliedschaft und die damit verbundene Verpflichtung zur Zahlung des Beitrages erlischt bei ausdrücklicher Austrittserklärung.
SCHULFREIE TAGE.
Schulfreie Tage sind:
1) Die unter „Ferienordnung“ vermerkten Tage oder solche, die während des Schuljahres dafür erklärt werden. (Schulfeste, Ausflüge etc.)
2) Die durch besondere Verfügung des Unterrichtsministeriums (OIII—Ol), oder des Consejo Nacional de Educaciön (bezw. für die Gutenberg-Schule der Generalschuldirektion der Provinz Buenos Aires) (IX—UIII, 9.—3. Kl.) als dias feriados oder dias de asucto erklärten Tage.
Wenn diese Tage nicht rechtzeitig bekannt gegeben werden, so gilt die Veröffentlichung in den Zeitungen.
3) Die Tage des Examen General de Ensenanza Primaria und der mündlichen Reifeprüfung.
4) Die Feier des 25. Mai wird durch eine Festveranstaltung begangen.
Ferien-Ordnung für das Jahr 1938.
Sonnabend, 19. März – Sankt Josef Donnerstag, 14., bis Sonntag, 17. April – Ostern Mittwoch, 25. Mai – Argentinisches Nationalfest Donnerstag, 26. Mai – Christi Himmelfahrt Donnerstag 16. Juni – Fronleichnam Mittwoch, 29. Juni – Peter und Paul Freitag, 8. Juli – Feier des Argentinischen Nationalfestes (9. Juli) Freitag, 8. Juli, letzter Schultag Freitag, 22. Juli, erster Schultag – Winterferien Montag, 15. August – Mariä Himmelfahrt Sonnabend, 3., und Sonntag, 4. September Schulfest Mittwoch, 12. Oktober – Tag der Rasse Dienstag, 1. November – Allerseelen Mittwoch, 2. November – Allerheiligen Freitag, 11. November – San Martin Sonnabend, 3. Dezember – Gartenfest Martinez Donnerstag, 8. Dezember – Mariä Empfängnis Sonnabend, 17. Dezember – Beginn der Sommerferien