1933 | 37º Jahresbericht – Goethe-Schule


Vereinsbericht

Der Vorstand der Deutschen Schulvereinigung legt hiermit seinen Mitgliedern und allen am Gedeihen der Goethe-Schule Interessierten den Bericht über das abgelaufene 37. Geschäftsjahr vor.

Generalversammlung

Die 36. ordentliche Generalversammlung fand am 27. März statt. Jahres- und Rechenschaftsbericht wurden einstimmig angenommen. Auf Grund der von der vorhergegangenen außerordentlichen General­versammlung beschlossenen Satzungsänderungen waren 3 Vorstands­mitglieder neu zu wählen. Außerdem mussten Ersatzwahlen vorgenom­men werden für die zurückgetretenen Herren E. Degenhardt und R. Schmidt. Wiedergewählt wurden die Herren P. Eichholz, O. Plate und R. W. Staudt auf 2 Jahre und Herr L. Koennecke auf 1 Jahr. Neu in den Vorstand gewählt wurde Herr Dr. H. Cabjolsky. Als Syndikus wurde Herr W. Kinbaum wiedergewählt und als Ersatz Herr R. Arm­brecht neugewählt.

Den ausgeschiedenen Herren H. Andersen, C. Durlach, H. Heinlein und J. Kipp, sowie den zurückgetretenen Herren E. Degenhardt, M. Kin­baum und R. Schmidt sprechen wir an dieser Stelle unseren Dank aus für die dem Schulverein geleisteten Dienste.

Vorstand

Der neue Vorstand wurde wie folgt gebildet:

1º Vorsitzender Herr H. Kammann

2º Vorsitzender Herr L. Freude

1º Schriftführer Herr O. Plate

2º Schriftführer Herr Dr. H. Cabjolsky

1º Kassenwart Herr P. Eichholz

2º Kassenwart Herr H. Neiling

Beisitzer Herr L. Koennecke

Beisitzer Herr R. W. Staudt

Während des Berichtsjahres vereinigte sich der Vorstand in 12 Sitzungen. Mit Ablauf des Vereinsjahres 1933 erlöschen satzungsgemäß die Mandate der Herren H. Kammann, L. Freude, H. Neiling und L. Koennecke. Sämtliche Herren sind wiederwählbar.

Mitglieder

Die Mitgliederzahl ist auch im Berichtsjahr weiter zurückgegangen und betrug am Schluss des Vereinsjahres 144, was einen Rückgang von

19 Mitgliedern bedeutet. In den meisten Fällen ist der Austritt auf Wohnungswechsel und Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage zu­rückzuführen. Am Schluss des Jahres meldeten 6 Mitglieder ihren Aus­tritt an, weil sie in der diesjährigen Schulschluss Feier eine politische Ein­stellung der Schule erblickten. Der Vorstand weist den Versuch, den Schulbetrieb in den politischen Meinungsstreit hineinziehen zu wollen, energisch zurück. Vorstand und Schulleitung stehen unbedingt auf dem Boden der Vereinssatzungen und der Überlieferung, wonach die Schule politik- und konfessionslos ist. Ebenso bestimmt halten Vor­stand und Schulleitung aber auch daran fest, dass die Schule als deut­sche Kulturanstalt ihre enge Verbundenheit mit dem deutschen Mutter­lande aufrechterhält und bekundet.

Der Vorstand richtet auch heute wieder an alle Schülereltern, Freunde und Gönner unserer Schule den Ruf, Mitglieder der Schulvereinigung zu werden und ihr Interesse an der Pflege deutscher Spra­che und Kultur in diesem Lande durch tätige Unterstützung und För­derung der Goethe-Schule zum Ausdruck zu bringen.

Schulbesuch

Trotz der andauernden Krisis hat die Anzahl der Schüler weiter zugenommen. Das Aufrücken stark besetzter Klassen in die höheren Jahrgänge macht die Teilung einiger Klassen erforderlich. Die grö­ßere Schülerzahl in den höheren Klassen hat einen empfindlichen Raum­mangel mit sich gebracht, sodass der Anbau von weiteren Klassenräu­men notwendig geworden ist. Hierüber unter „Neubau“.

Es mussten in diesem Jahre 85 Gesuche um Schulgeldermäßigung bewilligt werden, ein Umstand, der durch die wirtschaftliche Lage be­dingt ist und dazu beitragen sollte, die besser situierten Eltern zum Beitritt als Vereinsmitglied zu bewegen, um den Ausfall an Schulgeld durch höhere Einnahmen an Mitgliedsbeiträgen zu verringern.

Schulleitung und Lehrkörper

Durch die endgültige Übernahme der Schulleitung durch Herrn Dr. M. Vaillant ist der Schulbetrieb in eine Periode größerer Stetigkeit getreten, die sich auch günstig auf den Unterricht ausgewirkt hat. Es ist das besondere Bestreben des Vorstandes, es der Schulleitung zu er­möglichen, die in diesen Zeiten so nötige Straffung der Disziplin und Gewöhnung an Einfachheit und Ordnung zu erreichen.

Der Vorstand dankt der Leitung und dem Lehrerkollegium für das Interesse, welches sie in Erfüllung ihrer Tätigkeit und bei besonderen Anlässen gezeigt haben.

Auch in diesem Jahr müssen wir an dieser Stelle Herrn Dr. J. Brinckmann für seine Tätigkeit als Schularzt herzlich danken, wie auch Herrn Dr. R. Hinze, der sich wieder für die zahnärztliche Überwachung in freundlichster Weise zur Verfügung gestellt hat.

Finanzielles

Wie aus der Bilanz zu ersehen ist, hat sich, trotz der schlechten Zei­ten, die finanzielle Lage der Schule auch im vergangenen Schuljahr weiter günstig gestaltet. Abgesehen von dem guten Resultat des Schul­festes, das noch ein etwas höheres Ergebnis brachte als im Jahr vorher, gelang es, bei der Ablösung der Hypothek auf die Paraguaygrundstücke einen Nachlass von m$n 10.000.— zu erzielen. Wir verdanken diesen Nachlass dem außerordentlichen Entgegenkommen der hypothekarischen Gläubigerin „El Albardón, S. A.“, der wir hierfür nochmals unseren herzlichsten Dank aussprechen. Die Ablösung der genannten Hypothek wurde uns durch das Entgegenkommen der Compañia de Seguros La Germano-Argentina ermöglicht, welche uns die erforderlichen Mittel zu günstigen Bedingungen zur Verfügung stellte.

Colegio Alemán Incorporado „Burmeister“

Im Berichtsjahr wurde eine Verständigung mit der Germania- Schule erreicht, die nunmehr dem Verwaltungsrat angehört. Das zwi­schen den beteiligten Schulvereinen getroffene Abkommen sieht feste Zuschüsse vor, wodurch die Inanspruchnahme der einzelnen Schul- vereine wesentlich verringert worden ist. Weitere Zuschüsse für die Aufrechterhaltung und Unterhaltung des dem gesamten deutschen Schulwesen in Argentinien dienenden Colegios werden vom Kulturrat und dem Deutschen Schulverband Buenos Aires geleistet. Über die Tätigkeit des Colegios „Burmeister“ im vergangenen Schuljahr gibt der beiliegende Jahresbericht desselben Auskunft.

Vorortschule Martinez

Die günstige Entwicklung des finanziell von uns gestützten und unter unserem Protektorat stehenden Pädagogiums Olivos, sowie die ständige Zunahme der deutschsprechenden Bevölkerung an der Tigre- Strecke machten die Verlegung der Schule in ein geräumigeres Schul- lokal erforderlich. Der Vorstand hat diese Gelegenheit benützt, um den schon lange gehegten und angezeigten Plan der Errichtung einer eigenen Vorortsschule an dieser Strecke zu verwirklichen. Auf Grund einer Verständigung mit Herrn Qualitz wurde das Pädagogium von der Schul­vereinigung übernommen und Herr Qualitz zum Leiter der neuen Vor­ortschule bestellt.

Es gelang, in Martinez in besonders günstiger, hoher Lage ein größeres Terrain von zirka 12.000 Quadratquadras mit schönem Baum­bestand und einem für Schulzwecke geeigneten Gebäude auf mehrere Jahre zu mieten.

Den Schülern der unteren vier Klassen, also den kleineren Kindern, soll dadurch der weite Schulweg nach Belgrano erspart und Gelegen­heit geboten werden, in einer freieren, von Luft und Sonne erfüllten Umgebung die Unterrichtsstunden zu verbringen.

Der Unterricht an der Vorortschule erfolgt auf Grund der Lehr­pläne der Goethe-Schule, deren Direktor, Dr. M. Vaillant, die Ober­aufsicht obliegt.

Es ist in Aussicht genommen, das zur Verfügung stehende Terrain zu einem Sportplatz für die Goethe-Schule auszugestalten.

Für den Übergang der bisherigen Schüler des Pädagogiums Olivos wurden Erleichterungen gewährt. Für die Vorortschule wird ein ei­gener Omnibusdienst eingerichtet.

Schulomnibus

Zu Beginn des Schuljahres wurde ein dritter Omnibus in Dienst gestellt, um die zunehmende Inanspruchnahme befriedigen und auch entfernter wohnende Kinder befördern zu können. Die Omnibusse wur­den auch bei größeren Ausflügen und anderen Schulveranstaltungen zur Verfügung gestellt.

Für die Einrichtung des schon an anderer Stelle erwähnten eigenen Omnibusdienstes der Vorortschule in Martinez wurde die Anschaffung eines vierten Omnibusses beschlossen.

Erfreulicherweise bürgert sich die Benutzung unseres, mit zuver­lässigem eigenen Personal betriebenen Omnibusdienstes immer mehr ein. Allgemein wird die Bequemlichkeit und Sauberkeit der Wagen sowie die Zuverlässigkeit und Sicherheit dieses Dienstes anerkannt.

Erweiterungsbauten

Die von Jahr zu Jahr steigende Schülerzahl hatte schon im vergan­genen Schuljahr zu einer Überfüllung einzelner Klassen geführt, sodass eine Teilung derselben dringend notwendig geworden ist. Vorstand und Schulleitung haben von jeher darauf gehalten, die Schülerzahl in den Klassen nicht über eine gewisse Zahl hinausgehen zu lassen, um die individuelle Gestaltung des Unterrichtes aufrecht zu erhalten und die damit erzielten guten Erfolge nicht in Frage zu stellen. Der Vorstand hat daher beschlossen, die notwendigen Erweiterungsbauten in den diesjährigen großen Ferien zur Ausführung zu bringen. Neben den benötigten Klassenräumen sollen gleichzeitig moderne Räume und Ein­richtungen für den Unterricht in Physik, Chemie und Biologie, sowie für den Zeichen- und Handarbeitsunterricht geschaffen werden. Gleich­zeitig werden einige bisherige Klassenräume im ersten Stock zu einem geeigneten Gesangs- und Vortragssaal umgestaltet. An letzterem hat auch die evangelische Kirchengemeinde Interesse genommen, die den Saal für die Abhaltung ihrer Sonntagsgottesdienste und des Konfir­mandenunterrichts auf unbestimmte Zeit gemietet hat und uns gleich­zeitig bei der Finanzierung der Baukosten unterstützte. Im Übrigen erfolgt die Finanzierung aus verfügbaren eigenen Mitteln. Mit diesen Erweiterungsbauten wird das ursprüngliche Gesamtprojekt unseres Schulgebäudes verwirklicht. Alle bisherigen Erweiterungsbauten, wie auch die jetzigen, halten sich streng an die mit weiser Voraussicht schon im Urprojekt festgelegte Architektur, deren Schöpfer Herr Architekt L. Siegerist auch diesmal die Bauten leitet.

Deutsch-Argentinisches Pfadfinderkorps

Gelegentlich der Gründung des anfangs geplanten Deutschen Pfadfinder Korps ist man verschiedentlich um Überlassung der Schullokale für sonntägliche Übungen an die Vorstände der deutschen Schulen herangetreten. Es wurden jedoch Bedenken dagegen erhoben, da die im Deutschen Schulverband Buenos Aires zusammengeschlossenen Schul- vereine bei der Mannigfaltigkeit ähnlicher Organisationen keine unge­rechte Bevorzugung zulassen wollten, mit Rücksicht auf die hierzulande vorliegenden besonderen Verhältnisse und die Abhängigkeit der Schulen von den Landesschulbehörden. Diese Bedenken wurden hinfällig dadurch, dass das Deutsche Pfadfinderkorps offiziell den argentinischen Boy Scouts eingegliedert wurde und seitdem als „Deutsch-Argentini­sches Pfadfinderkorps“ denselben angehört und als solches den Bestim­mungen und der Aufsicht der Landesorganisation untersteht.

Deutscher Schulverband Buenos Aires

Auf der im Monat Juli des Berichtsjahres stattgehabten ordent­lichen Generalversammlung wurde der Goetheschule wieder der Vorsitz übertragen. Der Zusammenschluss der Schulen hat sich bisher bestens bewährt und viel dazu beigetragen, dass schon heute auf verschiedenen Gebieten des Schulbetriebes einheitlich in allen Schulen vorgegangen wird.

Insbesondere wurde die Einheitlichkeit der Lehrpläne erreicht, sodass in Zukunft Störungen bei Umschulungen vermieden werden. Auch in finanzieller Beziehung wurden große Fortschritte erzielt, indem die durch die allgemeinen jährlichen Sammlungen und Veranstaltungen des Schulverbandes aufgebrachten Mittel mehr als bisher den einzelnen Schulen nach ihrer Bedürftigkeit zugute kommen. Durch den Schulverband werden auch die allgemeinen Interessen des deutschen Schul­wesens wirksamer geschützt, was durch die vor einiger Zeit erfolgte Veröffentlichung über die innere Organisation und geistige und kul­turelle Einstellung der Schulen zum Ausdruck gebracht wurde, welche wir an anderer Stelle dieses Berichtes wiedergeben. Diese Veröffent­lichung war notwendig, um aufklärend zu wirken gegenüber den von an­derer Seite verbreiteten unwahren und aus der Luft gegriffenen Darstel­lungen. Während man den Schulen politische und konfessionelle Tendenzen andichtet — von denen sie in Wahrheit vollständig frei sind — will man sie zwingen gehässigen Tendenzen nachzugeben, die gerade infolge ihrer einseitigen Einstellung unfrei und parteiisch sind.

Generalversammlung

Die 37. ordentliche Hauptversammlung findet am Montag, den 26. März 1934, abends 9.15 Uhr, (21.15 Uhr) im Schulgebäude, Jose Hernández 2247, statt, und wir laden die Herren Mitglieder hiermit zum Besuche derselben ein. Die Tagesordnung wird in der üblichen Weise in der Deutschen La Plata-Zeitung veröffentlicht und geht den Herren Mitgliedern gleichzeitig mit der dem Jahresbericht beigegebenen be­sonderen Einladung zu.

Buenos Aires, im März 1934

Der Vorstand der Deutschen Schulvereinigung:

Kammann, 1. Vorsitzender. — L. Freude, 2. Vorsitzender. — O. Plate, 1. Schriftführer. — Dr. H. Cabjolsky, 2. Schriftführer. — P. Eichholz, 1. Kassen­wart. — H. Neiling, 2. Kassenwart. — L. Koennecke. — R. W. Staudt.

Die körperliche Erziehung an unserer Schule

Noch immer spukt in manchen Köpfen die Meinung, dass jede Stunde Zeit, für körperliche Übungen verwendet, unwiederbringlich verloren sei, verschwendet, der geistigen Ausbildung geraubt. Sie sagen: Wenn man einen Baum ansieht, der wächst ohne körperliche Übungen erst bildschön schlank, dann wird er so schön hoch und dick, dass man von besonders berühmten Exemplaren behauptet, drei Männer vermögen ihn nicht zu umspannen. Man kann auch solche Schönheitsideale haben.

Andere aber sehen mit ungetrübtem Geist jeden Menschen als Gan­zes sich entfalten, finden keine Grenzlinie in der Entwicklung von Kör­per und Geist. Sie sehen, wie die Schulung des einen das andere för­dert, und es gehört nach ihrer Meinung zur harmonischen Ausbildung des Menschen, dass der von der Umwelt am meisten gesehene Teil des Seins, der Körper, zur vollen Entfaltung seiner ererbten Anlagen ge­führt werde.

Dass das in zwei wöchentlichen Turnstunden nicht erreicht werden kann, ist unschwer zu erraten. Eine wertvolle Ergänzung unserer Arbeit leistet die Jugend selbst, die, von ihrem Bewegungsdrang geleitet, un­aufhörlich läuft, springt, klettert und rauft. Indessen auch diese Fülle von Arbeit genügt nicht, die körperliche Entwicklung zu vollenden, weil ihr die Zucht fehlt, die Unterordnung unter die Herrschaft des Geistes, die nur unter Führung eines Erfahrenen errungen werden kann. Rei­chen die Turnstunden dazu nicht aus, so ist es nötig, einen Teil der freien Zeit hierfür zur Verfügung zu stellen. Und da meine ich, dass ein Junge im Schwimmbad,’im Ruderboot oder auf dem Spielfeld seine freien Stunden viel nützlicher verbringt, als wenn er, schön angezogen und duftend gescheitelt und gekämmt und sittsam steif gefroren, bei Tante X oder Frau Y seinen Tee nippt. Dabei ist freilich ein Überanstrengen ausgeschlossen, hingegen schläft man nach der Arbeit in frischer Luft wie ein Murmeltier.

Nach der Erfahrung, dass jede, auch noch so vollkommen genannte Übung immer nur einen Teil des gesamten Körpers erfasst und dass jeder Körper anders auf dieselbe Arbeit reagiert, ist es unbedingt not­wendig, mit einem möglichst großen Vielerlei von Bewegungsarten zu wirken.

Alle die vorgenannten Überlegungen und Erfahrungen haben den Turnbetrieb in der Goetheschule bisher geleitet und den Erfolg ge­zeitigt, dass alle Jungen und Mädchen, die unsere Anstalt bis zur letzten Klasse besuchen, eine körperliche Entwickelung erreichen, die sich in tüchtigen Leistungen ausdrückt, wie es die dreifache Leistungsprüfung für das Abitur jedes Jahr aufs neue beweist. Auch die übrigen Schüler und Schülerinnen vertreten unsere Schule mit bestem Erfolg, wenn es nötig ist.

Die Jungen der Oberklassen haben fast ohne Ausnahme die Proben für das Reichs-Jugendabzeichen oder das Deutsche Turn- und Sport­abzeichen bestanden und tragen mit Stolz das schlichte Abzeichen. Auch ein Teil unserer älteren Schülerinnen trägt dieses Wahrzeichen körperlicher Tüchtigkeit — die jüngeren Jahrgänge haben sich allerdings von der herben sportlichen Arbeit abgekehrt und leichteren, ergötzlicheren Dingen zugewendet.

Um einen Maßstab zu haben und um unsere Kinder anzuregen, haben wir sie so oft, als es dienlich war, unter sich und mit der Jugend unserer Kolonie im friedlichen Wettstreit sich messen lassen. Der Erfolg war immer zufriedenstellend. Unser Wettschwimmen war nicht als fröhliche Unterhaltung für die Zuschauer aufgezogen, sondern als Probe körperlicher Geschicklichkeit und Ausdauer im Wasser, die von allen Beteiligten recht gut bestanden wurde. Das Schlussturnen hat den Eltern unserer Kinder kundgetan, in welchem Geiste die Leibesübungen bei uns betrieben werden, bis zu welchen Leistungen sie sich steigern lassen, und die Möglichkeit gegeben, die Entwickelung und Tüchtigkeit der eigenen Kinder innerhalb der Altersstufe vergleichend zu erkennen.

Die Reichs-Jugendwettkämpfe und ein Wettschwimmen in Villa Ballester setzten uns in Stand, unsere Leistungen mit denen der deut­schen Jugend in Buenos Aires zu vergleichen, wir brauchten uns nicht zu verstecken.

Im Laufe des vergangenen Jahres folgten wir der Aufforderung, in die Liga Atlética Intercolegial einzutreten. Dadurch fanden wir Ge­legenheit, uns im Rudern mit der Jugend der anderen argentinischen höheren Schulen zu messen. Wir stellten einen Gigvierer, der sein Rennen auf 800 Meter gut gewann. Im Gigachter führten wir 1200 Meter zwischen den physisch weit überlegenen Mannschaften von “Colegio Nacional San Isidro” und “Colegio Internacional de Olivos”, die sich zum großen Teil aus Trainingsleuten für Junioren- und Senio­renboote der Novemberregatta zusammensetzten. Ihnen verging das Lachen, das sie beim Erscheinen unserer “Pibes” nicht halten konnten, sehr bald, als unser Achter gleich im Start Länge wegzog. Er hielt diesen Vorsprung ohne Mehrschlag und ohne Endspurt, trotz der hef­tigsten Angriffe von links und rechts, bis ins Ziel. 14 Medaillen und

Pokale hatten wir erworben für die Rennen, außerdem stand uns noch der Pokal für die höchste Punktzahl zu — gesehen haben wir bislang noch keins der 17 Ruhmeszeichen. Das ist bedauerlich, aber was nicht ist, kann noch werden. Wichtiger ist der Beweis, dass die uns anver­traute Jugend in der Mehrheit körperlich gut entwickelt und leistungs­fähig ist, dass wir also mit unserer vielgestaltigen und vielseitigen Arbeit auf dem rechten Wege sind.

O. Kraft.

Mitteilungen an die Eltern

Der Deutsche Schulverband Buenos Aires an alle Eltern

Das vergangene Schuljahr war das erste volle Schuljahr im Rahmen des Deutschen Schulverbandes. Es erscheint daher angebracht, aus diesem Anlass eine zusammenfassende Darstellung der Organisation des deutschen Schulwesens in Buenos Aires und Umgegend zu geben.

Dem Deutschen Schulverband sind sämtliche in Buenos Aires und Umgebung bestehenden deutschen Vereinsschulen angeschlossen. Au­ßer den Hauptschulen werden von einigen Schulvereinen auch noch Elementar-Vorortschulen unterhalten, welche Kindergarten und 1.—4. Schuljahr umfassen, zu dem Zweck, den Eltern die Sorgen wegen der Gefahren eines weiteren Schulweges bis zu einem reiferen Alter der Kinder zu ersparen. Ein Colegio Nacional — „Colegio Alemán Incorporado Burmeister“ — wird gemeinsam von mehreren Schulvereinen unterhalten.

Wie schon angedeutet, werden sämtliche Schulen von autonomen Schulvereinen, größtenteils mit „Personeria jurídica“ unterhalten, deren Selbständigkeit auch innerhalb des Schulverbandes gewahrt ist. Die Aufbringung der Mittel zur Unterhaltung der Schulen erfolgt durch Mitgliedsbeiträge der Schulvereinsmitglieder, Schulgeldgebühren, Zu­weisungen aus den allgemeinen jährlichen Sammlungen des Schulver­bandes bei Deutschen und Deutschfreunden, Veranstaltung von Schul­festen usw. und direkten Stiftungen von Gönnern der einzelnen Schu­len, sowie Unterstützung durch den Kulturrat.

Die Schulgeldgebühren an den einzelnen Schulen sind verschieden und richten sich besonders nach den örtlichen Verhältnissen und der sozialen Lage der Schülereltern. An sämtlichen Schulen wird der Be­dürftigkeit der Schülereltern, ohne Ansehung der Person, weitgehendst Rechnung getragen durch teilweisen oder ganzen Erlass des Schulgeldes.

Die deutschen Schulen unterstehen den argentinischen Gesetzen

In Übereinstimmung mit diesen erfüllen sie die Aufgabe, die Schüler zu guten argentinischen Staatsbürgern und — soweit es sich um nicht­argentinische Kinder handelt — zur Hochachtung und Liebe zum Gast­lande zu erziehen,

Sämtliche Schulen sind frei von politischen und konfessionellen Einflüssen sowohl in der Verwaltung, wie auch im Schulbetrieb und Un­terricht. Die Deutschen Schulen sind Kulturanstalten, die die von den Landesgesetzen zugestandene Unterrichtsfreiheit dazu benützen, allen deutschen, deutschstämmigen und deutschsprechenden Kindern, ohne Ausnahme, deutsche Kultur zu vermitteln. Vertraut mit deutscher Spra­che und mit deutschem Wesen sollen die Kinder unsere Unterrichts­anstalten verlassen als treue Anhänger des Deutschtums und Mitglieder unserer großen deutschen Kulturgemeinschaft.

Der Unterricht an sämtlichen Schulen erfolgt auf Grund des von dem Lehrkörper aller Schulen gemeinsam aufgestellten und von dem Schulverband empfohlenen Richtlinien-Lehrplanes, wodurch die Ein­heitlichkeit der Lehrziele und Wertung der Zeugnisse gesichert ist, um bei Umschulung einen reibungslosen Übergang der Schüler zu ermöglichen.

Mehrere Schulen sind dazu übergegangen, eigene oder gemietete Omnibus-Fahrbetriebe einzurichten, um bei den großen Entfernungen und dem gefahrvollen Straßenverkehr in der Stadt den Schülern billige und sichere Fahrgelegenheit von und zur Schule zu bieten. Dieser Omnibusverkehr erstreckt sich auch teilweise auf die entfernteren Vor­orte, sodass auch den von den Vorortschulen auf die Hauptschulen über­gehenden Schülern ein sicheres und schnelles Verkehrsmittel zur Ver­fügung steht, um ohne großen Zeitaufwand pünktlich zur Schule und wieder nach Hause zu kommen.

Mit wenigen Ausnahmen unterrichten sämtliche Schulen in eigenen Schulgebäuden, welche hygienisch und allen Anforderungen an einen modernen Schulbetrieb entsprechend, eingerichtet sind.

Das Hausrecht in den Schulgebäuden üben einzig und allein die Vorstände der Schulvereine aus.

Es bestehen zur Zeit: 15 Schulvereine, die 18 Haupt- und Vorort­schulen mit rund 4000 Schulkindern und 159 akademisch und seminaristisch gebildeten Lehrkräften unterhalten, davon 1 Oberrealschule und Colegio Nacional mit Liceo de Señoritas.

Deutscher Schulverband Buenos Aires

Goethe-Schule, Humboldt-Schule, Germania-Schule, Cangallo- Schule, Barracas-Schule, Villa Ballester-Schule, Devoto-Schule, Quilmes-Schule, Dock Sud-Schule, Hindenburg-Schule, Temperley-Schule, Liniers-Schule, Lanús-Oeste-Schule, Munro- Schule, Morón-Schule, Colegio Alemán Incorporado Burmeister.

Schulordnung

Für alle Schüler der Anstalt gelten die Bestimmungen der Schulordnung, die den Kindern zu Beginn des neuen Schuljahres in Erinnerung ge­bracht wird. Neueintretenden Schülern wird die Schulordnung bei der Aufnahme übergeben; die Eltern bescheinigen durch Unterschrift ihr Einverständnis damit.

Besonders hervorgehoben seien folgende Bestimmungen der Schulordnung:

Schulbesuch

Die Ordnung und das gleichmäßige Fortschreiten des Unterrichts verlangen, dass jeder Schüler regelmäßig und pünktlich zur Schule kommt. Die Eltern werden besonders gebeten, hierüber zu wachen und die Lehrer bei Nachlässigkeit der Schüler zu unterstützen.

Schulversäumnisse sind durch die Eltern oder deren Stellvertreter in einer schriftlichen Anzeige an den Klassenlehrer bis zum zweiten Fehltage zu begründen. Wenn am dritten Tage keine Anzeige erfolgt ist, werden die Eltern durch die Klassenleiter schriftlich benachrichtigt.

In außergewöhnlichen Fällen sind von den Eltern gewünschte Schulversäumnisse zulässig, jedoch nur unter vorher schriftlich einzu­holender Erlaubnis und zwar für einen Tag beim Klassenleiter, für längere Zeit beim Direktor.

Die Teilnahme an den Schulfeiern und Schulausflügen ist für alle Schüler verbindlich. Befreiung davon kann daher nur in besonders zu begründenden Ausnahmefällen gewährt werden; die Erlaubnis dazu erteilt der Klassenlehrer auf ein vorheriges mündliches oder schriftliches Gesuch der Eltern.

Gesuche um späteres Eintreten der Schüler zu Beginn oder frühere Entlassung am Schluss eines Schulhalbjahres unterliegen der aus­schließlichen Genehmigung des Direktors. Sie sind diesem rechtzeitig und schriftlich vorzulegen, so dass eine vorherige Entscheidung mög­lich ist. Dieser Urlaub wird nur in ganz dringenden Fällen erteilt.

Nachhilfestunden

Die Eltern werden gebeten, die Hausarbeiten der Schüler der un­teren Klassen (IX bis UIII und 9. bis 3. Kl.) regelmäßig zu überwachen und die Schüler nicht mit Privatunterricht oder Nachhilfestunden zu überlasten.

Eine vorherige Besprechung mit den Fachlehrern und Klassen­leitern ist dringend erwünscht.

Für Schüler, deren Eltern die Schularbeiten nicht selbst überwachen können, können auf Wunsch Arbeitsstunden unter Leitung eines Leh­rers eingerichtet werden.

Ältere Schüler dürfen an jüngere keine Nachhilfestunden ohne Erlaubnis des Klassenleiters erteilen.

Verkehr mit den Lehrern und dem Direktor

Die Lehrer stehen den Eltern zu Besprechungen über ihre Kinder gern zur Verfügung. Die Sprechstunden der einzelnen Lehrer werden zu Beginn jedes Schuljahres an der Anzeigetafel „Mitteilungen für die Eltern“ bekannt gegeben.

Es wird gebeten, Besprechungen mit den Lehrern außerhalb der festgesetzten Sprechstunden, besonders in den Pausen, zu vermeiden. Während des Unterrichts sind die Lehrer nicht zu sprechen.

Der Direktor ist in der Sprechstunde von 8 bis 8.45 (außer Sonn­abend) für alle Eltern ohne Anmeldung zu sprechen. Bei dringenden Besprechungen außerhalb der Sprechstunde wird gebeten, sich im Se­kretariat anmelden zu lassen.

Unterrichtsfragen sind zunächst mit den Fachlehrern, allgemeine Wünsche mit den Klassenleitern zu besprechen. Nur, soweit diese nicht zuständig sind oder in Fällen, wo die Rücksprache zu keinem Ergebnis führt, bittet man, sich an den Direktor zu wenden.

Zur Pflege einer gedeihlichen Zusammenarbeit zwischen Eltern­haus und Schule müssen wir außerdem von den Eltern erwarten, dasssie verlangte Unterschriften leisten, bei Aufforderung in der Schule erscheinen und der Schulordnung auch ihrerseits die nötige Beachtung schenken.

Amtliche Prüfungen und Berechtigungen der Goetheschule

Abschlussprüfung der argentinischen Volksschule (Examen General de Enseñanza Primaria). Sie wird abgelegt am Ende des 7. Schul­jahres (UIII, 3. Kl.) in der Goetheschule vor einer Kommission von Lehrern argentinischer Staatsschulen.

Berechtigung: Das Examen General usw. eröffnet den Zutritt zu sämtlichen höheren Schulen des Landes (Colegio Nacional, Colegio Alemán Incorporado Burmeister, Escuelas Industriales, Comerciales, Colegio Militär, Colegio Naval, etc.).

Die Reife für Obersekunda (Einjähriges) bietet zwar zur Zeit keine amtliche Berechtigung, jedoch haben die Schüler, die noch die 2 eisten Jahre der Oberrealschule (OIII, UII) besuchen, die Möglich­keit, ihre deutsche und sprachliche Bildung zu erweitern und zu vertiefen. Nebenher können sie als “libres” die Prüfungen für die ersten Jahre der CoIegios Nacionales machen, die bisher stets ohne besondere Schwierigkeiten bestanden wurden.

Reifeprüfung als Abschluss der deutschen Oberrealschule. (Aufbau­schule.) Sie wird abgelegt am Ende des 12. Schuljahres (Ober­prima) vor einer Kommission des Lehrkörpers der Goetheschule. Den Vorsitz führt ein Vertreter des Deutschen Reiches, gewöhn­lich der Deutsche Gesandte. (Amtliche Prüfung.)

Berechtigungen

In Deutschland, Österreich, Schweiz, Holland: Die bestandene Prüfung berechtigt zum Studium an den Universitäten und technischen Hochschulen.

In Argentinien.*) Die bestandene Prüfung berechtigt zum Studium in folgenden Fakultäten: Universität Buenos Aires, Facultad de Agronomía (Ingeniero Agrónomo, Médico veterinario). Nachdem das Diplom des Médico veterinario erworben ist, kann auch Bakteriologie studiert werden. Facultad de Filosofía y Letras (Doctorados y Profesorados en Filosofía, Letras e Historia). Universität La Plata, Facultad de Química y Farmacia (Doctorado en Química, carrera de Farmacia). Nachdem das Diplom des farmacéutico erworben ist, kann auch Biochemie und Chemie studiert werden. Facultad de Agronomía (Ingeniero Agrónomo). Escuela de Ciencias Naturales (Doctorado en Ciencias Naturales).

Das Reifezeugnis muss für das Studium in Argentinien vom Auswärtigen Amt in Berlin legalisiert werden.
In den Vereinigten Staaten von Nordamerika

Anmeldung im Instituto Cultural Argentino-Norteamericano, Maipú 686. Dort ist eine Prüfung in englischer Sprache abzulegen. Die bestandene Prüfung zusammen mit dem Reife­zeugnis der Goetheschule berechtigt zum Studium an den Universitäten und technischen Hochschulen.

Verhalten bei ansteckenden Krankheiten

Als ansteckende Krankheiten gelten Scharlach, Diphterie, Masern, Keuchhusten, Röteln, Wasserpocken, Mumps, Typhus, Genickstarre, Kinderlähmung, Influenza (Grippe).

Verhalten der Eltern

Sind Schüler, Familienmitglieder oder Hausgenossen derselben von einer ansteckenden Krankheit befallen, so ist hiervon dem Direktor sofort Anzeige zu machen, und der betreffende Schüler muss den Schul­besuch sofort einstellen. Erst nach beseitigter Ansteckungsgefahr und auf Grund einer ärztlichen Bescheinigung, die dem Direktor vorzuzei­gen ist, wird ihm der Schulbesuch wieder gestattet.

Die Schule besteht unbedingt auf dieser Anzeigepflicht und behält sich im Falle der Nichtbeachtung alle Schritte vor.

Bei Diphterie und zweifelhaften Halsentzündungen empfiehlt es sich, in einem bakteriologischen Institut einen Abstrich des Halssekrets untersuchen zu lassen. Solange noch Diphteriebazillen festgestellt wer­den, ist der Schulbesuch nicht gestattet.

Es ist wichtig zu wissen, dass manche Kinder, die im Beginn einer Krankheit stehen, frühmorgens nur Übelkeit oder Erbrechen haben; sie kommen dann häufig noch zur Schule. Es ist jedenfalls besser, die Kinder in solchen Fällen im Hause zu behalten, bis sich deutlich zeigt, was vorliegt.

Maßnahmen der Schulleitung.

bei Scharlach:

Erkrankte Kinder bleiben 6 Wochen der Schule fern, kürzere Frist ist nur nach Vorlegung einer ärztlichen Bescheinigung zulässig. Es wird sofort festgestellt, ob Geschwister in die Schule gehen. Falls diese keinen Scharlach hatten, müssen sie unter allen Um­ständen 10 Tage aus der Schule fortbleiben, nachdem sie von den Kranken isoliert worden sind. Dies gilt ebenso, wenn sie außerhalb des Hauses untergebracht sind. Falls sie zweifelsfrei bereits Schar­lach hatten, können sie zur Schule kommen, müssen aber im Hause isoliert bleiben.

Die Isolierung muss von den Eltern, besser noch von einem Arzt bescheinigt werden.

Sind mehrere Kinder einer Klasse erkrankt, so wird der Klas­senraum desinfiziert.

bei Diphterie:

Erkrankte Kinder bleiben durchschnittlich drei Wochen aus der Schule fort. Beim Wiedereintritt ist ein ärztliches Attest nötig.

Falls Geschwister in die Schule gehen, müssen sie im Hause isoliert werden. Die Isolierung muss von den Eltern, besser noch von einem Arzt bescheinigt werden.

Sind mehrere Kinder einer Klasse erkrankt, so wird der Klas­senraum desinfiziert.

bei Masern:

Fortbleiben aus der Schule für wenigstens drei Wochen ist gebo­ten. Es wird festgestellt, welche Kinder der Klasse noch keine Masern hatten und ob Geschwister in anderen Klassen sind. Die Eltern dieser Kinder werden benachrichtigt, dass sie ihre Kinder sofort im Hause halten, sobald sich verdächtige Anfangssymptome, wie Husten, Schnupfen, Erkältung, Augenkatarrh zeigen, bis fest­gestellt ist, ob Masern ausbrechen. Diese .Vorsichtsmaßregel gilt für zwei Wochen.

Geschwister müssen nach erfolgter Trennung von den erkrank­ten Kindern 2 Wochen zu Hause bleiben.

Desinfektion der Klasse nur bei zahlreichen Fällen.

bei Keuchhusten:

Sobald ein Fall in der Klasse gemeldet ist, wird festgestellt, welche Kinder noch nicht Keuchhusten hatten. Deren Eltern sind aufzufordern, ihre Kinder zu Hause zu halten, sobald sie beginnen zu husten, bis festgestellt ist, ob Keuchhusten im Anzug ist. Wenn diese Vorsicht innegehalten wird, ist Schulbesuch der Geschwister gestattet. Ihre Isolierung im Hause ist nicht unbedingt nötig, aber wünschenswert.

Keuchhustenkranke bleiben der Schule fern, solange Krampf­husten besteht. Ärztliche Bescheinigung hierüber ist notwendig. Desinfektion der Klasse bei Häufung der Fälle.

bei Röteln:

Bei der Harmlosigkeit der Krankheit sind keine besonderen Maß­nahmen nötig. Treten zahlreiche Fälle auf, so wird wie bei Masern verfahren.

bei Wasserpocken:

Fortbleiben aus der Schule bis zur Abheilung, meist 3 Wochen, am besten ärztliche Bescheinigung. Weitere Maßnahmen sind unnötig.

bei Mumps:

Fortbleiben aus der Schule, solange Anschwellungen bestehen. Am besten ärztliche Bescheinigung. Weitere Maßnahmen sind un­nötig.

bei Typhus:

In der Schule wird keine ungekochte Milch verabreicht. Sonst ist dort keine Gefahr der Übertragung vorhanden.

bei Genickstarre und

bei Kinderlähmung:

Der Schularzt wird verständigt, da unter Umständen eingreifende Maßnahmen nötig sind.

Dr. J. Brinckmann,

Schularzt.

Schulgeld

Da sich diese Schulgeldsätze auf das volle Schuljahr beziehen, müssen die Ferienmonate Januar und Februar mitbezahlt werden. Für den Kindergarten gilt diese Bestimmung nicht.

Das Schulgeld ist zu Anfang jeden Monats an der Kasse im Schul- hause oder durch Überweisung auf das Bankkonto „Deutsche Schulvereinigung Goethe-Schule“ beim Banco Germánico oder Banco Alemán Suc. 2, Cabildo, zu zahlen. Die Kasse ist während der Schulzeit täglich vormittags von 8 bis 12 Uhr geöffnet.

Alle neu eintretenden Kinder zahlen $ 10.— Aufnahmegebühr, außer beim Eintritt in den Kindergarten.

Schulomnibusse der Deutschen Schulvereinigung.

Wer sein Kind sicher vor den Gefahren der Straße und vor den Unbilden der Witterung zur Schule schicken und ebenso wieder nach Hause bringen lassen will, benutze unseren Schulomnibus.

Gebühren (monatlich) für Goetheschule:

Hin- und Rückfahrt $ 15.—

Hin- oder Rückfahrt $ 8.—

Abholen und Hinbringen zum Bahnhof Belgrano
R oder C $ 8.—

Abholen oder Hinbringen zum Bahnhof Belgrano

R oder C $ 5.—

Zweite Kinder zahlen die Hälfte.

Einzelfahrt (soweit Platz vorhanden) $ 0.40

Vorortschule Martinez.

Martinez:

Sammelstellen Bahnhöfe

Martinez und Anchorena $ 4.—

Wohnung $ 6.—

(Einzelfahrt hin- oder zurück $ 0.20.)

Vicente Lopez/Olivos und San Isidro:

Sammelstellen Bahnhöfe

Borges, B. Mitre bzw. San Isidro $ 7.—

Wohnung $ 10.—

Beccar-Pta. Chica-Victoria:

Sammelstellen Uriburu esq. Obarrio

bzw. S. de Iriondo esq. Obarrio $ 10.—

Wohnung $ 15.—

(Einzelfahrt hin- oder zurück $ 0.40.)

Zweite Kinder zahlen die Hälfte.

Prüfungsgebühren.

Für die Prüfungen IX bis VII $ 20.—

Für die Prüfungen VI bis OIII $ 40.—

Für die Prüfungen UII bis OII $ 60.—

Für die Prüfungen I $ 100.—

Für die Reifeprüfung $ 200.—
Falls auf Grund der Prüfungen Eintritt in die Goethe-Schule er­folgt, wird die Hälfte der Prüfungsgebühren zurückvergütet.

Vorübergehende Abwesenheit

Bei vorübergehender Abwesenheit eines Schülers bis zu vier Mo­naten ist die Hälfte des Schulgeldes zu zahlen. Fallen die großen Fe­rien in diese Zeit, so wird die Vergünstigung nur gewährt, wenn die Abwesenheit 6 Monate oder mehr gedauert hat. Bei einer längeren Ab­wesenheit als 4 bzw. 6 Monate wird kein Schulgeld erhoben.

Das Schulgeld für die Dauer der Abwesenheit ist bei Wiederein­tritt des Schülers mit der ersten Monatsrate nachzuzahlen.

Ermäßigungen

Besuchen vier Kinder einer Familie gleichzeitig die Goethe­schule, so wird das vierte Kind auf Antrag von der Zahlung des Schul­geldes befreit. Bei drei Kindern wird auf Antrag eine Ermäßigung von 50 % für das dritte Kind gewährt.

Minderbemittelten Eltern gewährt der Schulvorstand auf Antrag Ermäßigung oder Erlass des Schulgeldes. Gesuche sind schriftlich beim Direktor einzureichen.

Mitgliedschaft

Die Eltern werden dringend gebeten, Mitglied der Deutschen Schulvereinigung zu werden. Der Mindestbeitrag beträgt $ 5.— mo­natlich.

Die Mitgliedschaft und die damit verbundene Verpflichtung zur Zahlung des Beitrages erlischt bei ausdrücklicher Austrittserklärung.

SCHULFREIE TAGE. Schulfreie Tage sind:

Die im Jahresbericht unter „Ferienordnung“ vermerkten Tage oder solche, die während des Schuljahres dafür erklärt werden. (Schul­feste, Ausflüge etc.)

Die durch besondere Verfügung des Unterrichtsministeriums (OIII—Ol), oder des Consejo Nacional de Educación (IX—UIII, —3. Kl.) als días feriados oder días de asueto erklärten Tage.

Wenn diese Tage nicht rechtzeitig bekannt gegeben werden, so gilt die Veröffentlichung in den Zeitungen.

Die Feier des 25. Mai wird durch eine Festveranstaltung am Vor­mittag des 24. Mai begangen.

Auf die Bedeutung des 9. Juli wird in der letzten Woche vor Schluss des 1. Halbjahres durch die Lehrer der argentinischen Ge­schichte hingewiesen.

Die Tage des Examen General de Enseñanza Primaria und die Reife­prüfung.

Ferien-Ordnung

für das Jahr 1934.

Montag, 19. März Sankt Josef

Donnerstag, 29. März, bis Sonntag, 1. April Ostern

Donnerstag, 10. Mai Himmelfahrt

Freitag, 25. Mai Argentinisches Nationalfest

Donnerstag, 31. Mai Fronleichnam

Freitag, 29. Juni Peter und Paul

Sonnabend, 7. Juli Feier des Argentinischen

Nationalfestes (9. Juli)

ab Montag, 9. Juli (genaue Bekanntgabe

Mitte Juni) Winterferien

Mittwoch, 15. August Mariä Himmelfahrt

Donnerstag, 30. August Santa Rosa

Freitag, 12. Oktober Tag der Rasse

Donnerstag, 1. November Allerheiligen

Sonnabend, 8. Dezember Maria Empfängnis

Donnerstag, 20. Dezember Beginn der Sommerferien

Zeugnisverteilung

Erstes Halbjahr Sonnabend, 7. Juli

Zweites Halbjahr Donnerstag, 20. Dezember

Schülerverzeichnis 1933.

Knaben-Abteilung.

Nona A

(deutschsprachliche)

Burkhardt, Walter | Koivistoinen, Winfried | Roemmers, Albert | Cizek, Hans | Otto Kowalski, Heinz | Rohner, Heinz | Erich, Wolfgang | Lahusen, Federico | Säger, Hans | Fenner, Peter | Nils Lilienfeld, Alexander | Seeliger, Siegfried | Frohwein, Ernst | Lipsehitz, Leonardo | Thiemann, Walter | Hartwell, Rex | Lische, Ernst, Walter | Thorhauer, Alfred | Hartwig, Harald | Mampoy, Carl | Truppel, Günter | Hasenclever, Alfred | Maul, Heinz | Vierheller, Artur | Heinlein, Ralph | Meyer, Oswald | Warren, Geoffrey | Hiller, Helmut | Müller, Rudolf | Zemborain, Jorge | Hulsbus, Emilio | Richter, Johannes

Nona B

(fremdsprachliche, Knaben und Mädchen)

Ausbruch, Juan | Fanelli, Jorge | Rothlin, Cecilia | Asp, Lili | Fränzoni, Miguel | Tatschke, Geoffrey | Bolderdyk, Melina | Gretiier, Edgar | Trucco, Estela | Braun, Guillermo | Kolb, Marta | Verdier, Matilde | Bustorf, Carlos | Riccheri, Ricardo | Wall, Rudolf | Cecehini, Ricardo | Rösler, Robert | White, Douglas | Centomani, Jose | Rosenwasser, Hector | Wolfenson, Beatriz

Octava

Baulina, Mario | Graziani, Rafael | Norton, Ray | Bünzli, Edmund | Heinlein, Werner | Richter, Gottfried | Camauer, Armando | Jacobi, Jorge | Riecke, Hans | Durlach, Günter | Jakob, Richard | Rodriguez, Armando | Engelmann, Edgar | Köhler, Carlos | Rohde, Winfried | Fontecha, Manuel | Lange, Heinz | Schellert, Jürgen | Frohmann, Lutz | Löw, Harry | Schweim, Oscar | Fuchs, Martin | Mampoy, Friedrich | Steiner, Sattoa | Gamsievich, Hector | Neumann, Wilhelm | Wirth, Heinrich

Septima

Ausfahl, Richard | Heinonen, Esko | Robert, Arturo | Bechstein, Ernst | Hilger, Günter | Römberg, Ernst | Bernsau, Juan | Karsties, Franz | Seefeld, Fritz | Croissant, Carlos | Kirschbaum, Otto | Sinistri, Hugo | Dayenoff, Gregorio | Kolb, Rudolf | Tatschke, Norrnann | Decker, Raul | Lahusen, Hans Georg | Trotz, Wilhelm | Endler, Albert | Lehmann, Richard | Trzebinski, Alfred | Galarce, Felix | Mingramm, Eduard | Weber, Tycho | Grether, Raul | Mitchell, James | Wedel, Paul | Güller, Lorenzo | Petersen, Albert | Westphalen, Kurt | Heidrich, Walter | Pfister, Jörg | Wieda, Wolf | Dietrich | Heinlein, Hellmuth | Plate, Alfred | Wolfsteller, Walter

Sexta

Armbrecht, Jorge | Klose, Oskar | Sievers, Rolf | Demmer, Manfred | Kneitschel, Julius | Staudt, Wilhelm | Dufour, Carlos Alfredo | Meyer, Norbert | Thorhauer, Werner | Fleck, Andres | Müller, Richard | Truppel, Gerhard | Frenkel, Federico | Pagano, Jose Leon | Villa, Miguel | Galarce, Felix | Peltenburg, Theodor | Yollert, Alfred | Hilger, Rolf | Petersen-Hansen, German | Vosen, Albert | Holzheimer, Günter | Riedel, Ernst | Wachlin, Richard | Hulsbus, Jonny | Rooth, Folke | Wehnke, Gerhard | Hülskamp, Peter | Schneidewind, Willfried | Zemborain, Saturnino | Jacobi, Carlos | Sieburger, Adolf

Quinta

Albertal, Eduard | Henneberg, Robert | Pfister, Franz | Alemann, Robert | Hirsch, Jakob | Ramm-Doman, Robert | Bühler, Heinz | Hoigne, Emil | Röhmer-Litzmann, Karl | Wilhelm | Cabjolsky, Klaus | Holler, Karl | Rosenberg, Rudolf | Dietl, Teodor | Jakob, Alfred | Schachenmayr, Friedrich | Freude, Rudolf | Jellinik, Mario | Schmidt, Dietrich | Frohmann, Georg | Kaufmann, Stefan | Seefeld, Hans | Funck, Hermann | Körner, Alfred | Seefeld, Karl | Galarce, Antonio | Krause, Fernando | Sievers, Richard | Galarce, Carlos | von Linden, Rolf | Spahr, Alexander | Goedhart, Klaus | Lupp, Friedrich | Adolf Sternberg, Alfred | Graziani, Luis | Mampoy, Roger | Truppel, Kurt | Grieben, Raul | Miachinski, Otto | Urison, Harry | Hartkopp, Eduard | Moll, Walter | Yelten, Ernst | Heidrich, Joachim | Pfeiffer, Max

Quarta

Alemann, Eduard | Bunge, Mauricio | Ecke, Georg | Bellardi, Herbert | Croissant, Heinz | Engelmann, Rolf | Bunge, Carlos | Durlach, Theodor | Friedheim, Karl | Fuld, Hans | Keller, Herbert | Peltenburg, Paul