1912 | 2º Jahresbericht – Germanischer Schulverein Belgrano


Jahresbericht

vorgelegt zur Generalversammlung am 14. Juli 1912.

An die Mitglieder

Wenn wir in Folgendem einen Rückblick auf das vollendete 2. Berichtsjahr des germanischen Schulvereines werfen, so können wir denselben nicht beginnen, ohne unserer Genugtuung darüber Ausdruck zu geben, dass das hinter uns liegende Jahr eine Zeit raschen, aber gesunden Fortschrittes war. Ganz besonders beweist uns das neue Anwachsen der Schülerzahl auf das Eindrücklichste, wie notwendig unser Verein für die stets wachsende deutsche Kolonie in Belgrano geworden ist, ja wir glauben uns nicht zu täuschen, wenn wir sagen, dass unsere Anstalt für das deutschsprechende Element unseres Stadtteiles geradezu unentbehrlich geworden ist und deren gänzliche oder teilweise Aufhebung eine schwere Lücke in unser Gesellschaftsleben reissen würde. Die Folge eines solchen Eingriffes wäre, wie ja bei den gegebenen Verhältnissen vorauszusehen ist, die unabwendbare Gründung einer deutschen Privatschule, deren Zukunft ebenso vielversprechend sein müsste, wie es unsere jetzt ist, wenn wir auf der bisherigen Bahn weiterschreiten können.

Der Fortschritt, die Hebung der Schule, war im verflossenen Jahre stets unser Leitmotiv, was Sie, wie wir gerne hoffen, aus dem anschliessenden speziellen Teil ersehen werden. Wir möchten an dieser Stelle auch unseren Dank aussprechen für das Vertrauen, das Sie uns während des Berichtsjahres stets in so hohem Masse entgegen brachten.

Die Schule

Das Schullokal befindet sieh immer noch, wie Ihnen ja hinlänglich bekannt sein wird, in der Strasse Monroe 3021. Für das verflossene Schuljahr genügte es noch, ist aber im laufenden, trotz den in den Sommerferien vorgenommenen baulichen Veränderungen und trotz des notwendig gewordenen Auszuges des Rektors, dennoch zu klein geworden, so dass wir genötigt sein werden, für das kommende anderswo Unterkunft zu suchen. Wir hoffen gerne, Ihnen im nächsten Jahresbericht Abschliessendes hierüber mitteilen zu können.

Die Miete für das zu eng gewordene Lokal steigerte sich wieder und beträgt heute $ 200.-. Ein Kontrakt mit dem Hausbesitzer konnte trotz mehrfacher Bemühungen nicht erlangt werden.

Zählte die Schule bis Ende des Schuljahres 1911 fünf Klassen mit zusammen im Monatsdurchschnitt 86 Kindern, so wurde mit Beginn 1912 eine G. Klasse angegliedert und die Schule weist heute einen Besuch von 135 Schülern auf. Die 1. und 2. Klasse erhalten den Unterricht nun getrennt, während wir leider durch die Umstände noch gezwungen sind die 3. und 4. einerseits und 5. und 6. andererseits zusammen marschieren zu lassen. Dadurch und durch die grosse Schühlerzahl in 3 und 4 wurden wir veranlasst, für einen Teil dieser Doppelklasse Nachmittagsunterricht einzuführen, was im Interesse der Disziplin und des Unterrichtes zur Notwendigkeit geworden war, da in der ordentlichen Morgenklasse ein solcher Andrang herrschte, dass in den vorhanden Zweierbänken meist 3 Schüler, sitzen mussten. Dass hierunter Zucht und Ordnung leiden, ist wohl einleuchtend. Der einzige Ausweg war der angeführte. Wir bemerken, dass die Nachmittagsschüler in keiner Weise benachteiligt sind, da der Unterricht in denselben Fächern durch dieselben Lehrer erteilt wird, wie in den Morgenstunden. Dass die Stunden  nachmittags nur 40 Minuten dauern, ist durchaus kein Nach-teil, da mit der kleineren Klasse dieser Zeitverlust durch die gebotene Möglichkeit des raschen Fortschreitens leicht eingeholt wird.

In der 6. Klasse wird Unterricht in Englisch erteilt, was dem Lehrpläne einer gehobenen Bürgerschule Deutschlands entsprach. Aus gewissen pädagogischen Gründen wurde das Französische vorläufig fallen gelassen.

Das Lehrpersonal hat im verflossenen Berichtsjahre mannigfache Veränderungen erlitten, ist aber heute, wie wir hoffen ziemlich stabil geworden.

Schon am 15. Juni 1911 wurde an Stelle von Fräulein Bravo, Frl. Maria de las Mercedes Sosa, Profesora normal, gewählt. Ein Wechsel musste im Interesse des spanischen Unterrichtes erfolgen. 

Der Unterricht wurde während der Krankheit des Herrn Kieslichs vorerst durch die anderen Lehrkräfte, Herrn Rektor Hugo Offeney und Frl. Sosa erteilt und litt dadurch in keiner Weise eine Beeinträchtigung. Um aber einer Überlastung vorzubeugen wurde endlich doch ein Stellvertreter ernannt in der Person des frisch aus Deutschland gekommenen Herrn Popp, der nach dem Tode des Herrn Kieslich die frei gewordene Stelle erhielt.

Herr Popp verliess Ende Schuljahr 1911 die Anstalt wieder und wurde ersetzt durch Herrn Otto Reuter, der ebenfalls frisch aus Deutschland kam.

Durch die Angliederung der G. Klasse wurde auch eine neue und 4. Lehrkraft notwendig. Für diesen Posten wurde Herr Oberlehrer Ernst Wild aus St. Gallen (Schweiz) gewonnen.

Für den Unterricht in englischer Sprache wurde Herr Geoffrey Smith aus England gewählt.

Der Kursus in Handarbeit für die Mädchen wurde von Frau Rektor Offeney übernommen.

Herr Reuter verliess Mitte April die Schule und wurde ersetzt durch die Wahl von Frau Koepcke aus Westfalen, die bis anhin in Mexiko gewirkt hatte.

Die Schule verfügt also heute im Ganzen schon über 4 Haupt- und 2 Hilfslehrkräfte, was doch gewiss ein Zeichen des Fortschrittes unserer aus kleinen Anfängen hervorgegangenen Anstalt ist.

Durch den Verlust, den die Schule infolge des Todes von Herrn Kieslich erlitt, sah sich der Vorstand veranlasst, von den neu. eintretenden Lehrkräften ein Gesundheitsattest beibringen zu lassen, beschloss aber auf Antrag des Rektors auch die Lehrer beim „Deutschen Kranken verein“ als Mitglieder einzukaufen.

Die Schülerzahl wuchs mit dem neuen Schuljahr wieder ganz erheblich. 

Sie war:

1910 25 32

1911 86 110

1912 bis jetzt 135 148

Wir dürfen wohl annehmen, dass nächstes Jahr diese letzte Zahl wieder überstiegen wird. Wer wollte angesichts dieser Ziffern noch zweifeln an der Notwendigkeit der jungen Schule?! – Steigt die Zahl der Kinder in demselben Grade weiter, so wird es unmöglich sein, alle in der Strasse Monroe 3021 unterzubringen und es wird eine der nächsten Aufgaben des Vorstandes sein, sich nach einem anderen geeigneten Lokale umzusehen.

Die Schüler waren meist Deutsche und Deutsch-Argentiner. Wir erwähnen das mit Genugtuung, um dem eventuellen Vorwurf, dass Spanisch-Argentiner unsere Klassen füllen, zum Vornherein die Spitze zu brechen.

Der Gesundheitszustand war im 2. Halbjahre 1911 ein ganz vorzüglicher und blieb so auch bis dahin unverändert, obwohl sonst überall Masern, Husten, Typhus und andere ansteckende Krankheiten die Schliessung von Schulen erforderte.

Wie schon bemerkt, musste infolge der baulichen Veränderungen Herr Rektor Offeney aus der Schule ausziehen, wodurch aber die Anstellung einer Aufwärterin nötig wurde. Man gewann dafür ein Ehepaar, das gegen freie Wohnung und ein kleines Entgeld die nötigen Arbeiten verrichtet.

Die Schlussexamen des Jahres 1911 fanden am 16. Dezember statt. – Das Schuljahr 1912 begann am 12. Februar. Durch die baulichen Veränderungen wurde ein geplanter früherer Beginn unmöglich gemacht. Es war uns eine Freude, das 3. Schuljahr mit 112 Kindern beginnen zu können, eine Zahl, die sich, wie bereits erwähnt, bis heute auf 135 steigerte.

Die Schule wurde wiederholt von dem Inspektor für Privatschulen im 13. Distrikt, Herrn Jaime Uranga inspiziert. Jedesmal sprach er sich über Organisation und Hygiene der Anstalt sehr lobenswert aus. – Auf Antrag des Rektors wurde eine neue Schulordnung ausgearbeitet, die mit Beginn des neuen Schuljahres in Kraft trat.

Der Vorstand

Der Vorstand bestand im verflossenen Vereinsjahre aus den Herren;

F. Rademacher, 1. Vorsitzender

B. Hoepfner, 2. Vorsitzender

G. Pohl, 1. Schriftführer

C. Prömmel, 2. Schriftführer

E. Block, 1. Kassier

E. Detlefs, 2. Kassier

M. Lempen, Beisitzer u. Ersatzmänner

R. Heinze,

C von Baizko,

P. Gundlach,

J. Demler,

C. Müller,

N. Schönenberg,

P. Hoppe,

J. Oreschnik,

L. Aschmann,

Herr Gr. Pohl, bis anhin 1. Schriftführer, sah sich im Februar genötigt, von seinem Posten zurückzutreten. An seiner Stelle übernahm der bisherige 2. Schriftführer das Amt, während Herr F. Gundlaeh an dessen Stelle trat.

Ferner traten im Verlaufe der letzten Monate folgende Herren von ihren Posten zurück: Herr F. Rademacher, E. Block, 0. von Baizko, R. Heinze, A. Lempen, C. Prömmel, so dass im Mai der Vorstand sich noch zusammen setzte aus den Herren:

B. Hopfner, Vertretender 1. Vorsitzender, F. Gundlach Schriftführer, E. Detlefs, Kassierer.

Beisitzer: C. Müller, A. Schönenberg, J. Demler,

F. Hoppe, J. Oreschnik, und U. Aschmann.

Wir benützen gerne die Gelegenheit, den zurückgetretenen Herren unsern warmen Dank auszusprechen für die vor-trefflichen Dienste, welche sie unserm aufstrebenden Schulwesen leisteten. Besonderer Dank gebührt Herrn F. Rademacher, unter dessen Leitung der junge Verein zur jetzigen Blüte gelangte.

In seinen Sitzungen beschäftigte sich der Vorstand mit den Angelegenheiten, welche ihm statutarisch zur Regelung übertragen sind. In seinen wöchentlichen Sitzungen erledigte er die laufenden Geschäfte, die Regelung der Einnahmen und Ausgaben. Die Neuanstellung von Lehrern, die Erweiterung der Lehrmittel, der Ausbau und Umbau der Schule, sowie die Vorbereitungen zum Bazarfest, waren Traktanten, welche dem Vorstand in mancher Sitzung Vorlagen und auf deren gesunde Erledigung besondere Sorgfalt gelegt wurde. Der Rektor Herr H. Offeney, wurde bei allen Sitzungen als Berater zugezogen, was zu vorteilhaftem Abschluss der Schulangelegenheit unbedingt notwendig ist. Ebenso erhält durch diesen Zuzug der gesamte Vorstand eine sichere, fortwährende Fühlung mit der Schule selbst, wodurch die in ändern Schulen üblichen Inspektionen durch Vorstandsmitglieder zum Vorteil der Schule entbehrt werden können.

Zum 6. allgemeinen deutschen Lehrertag, der vom 3.-7. April in Cordoba stattfand, wurde als Vertreter des Vorstandes Herr Rektor H. Offeney gesandt, der in der nächsten Sitzung eingehend Bericht über den Verlauf der Tagung sowohl, als über die für uns nützlichen Erörterungen und Beschlüsse, erstattete.

Zu günstigen Bedingungen wurde unserem Verein die frühere Pestalozzi-schule zum Kauf angeboten. Der Vorstand nahm das Anerbieten an und damit ging das Inventar der genannten Schule in unsern Besitz über, womit unsererseits die Anschaffung neuer Bänke auf vorteilhafte Art umgangen werden konnte.

Eine schwierige, für die Zukunft unseres Vereine von geradezu vitale Bedeutung habende Frage trat an den Vorstand heran, als der Gedanke aufkam, unsere Schule zu verschmelzen mit der höheren Knabenschule Belgrano. Die Geschichte dieser Idee ist folgende: Der Vorstand richtete an das deutsche Reich ein Gesuch, um wie andere Auslandsschulen, die Reichs Unterstützung zu erhalten. Die vom hierortigen Deutschen Gesandten in hier eintreffende Antwort lautete aber abschlägig mit der Begründung, dass eine Erhöhung des Unterstützungsfonds für deutsche Ausland schulen nicht stattgefunden habe. Trotzdem reichte der Vorstand, der sich nicht ein schüchtern lassen wollte, zu Beginn des neuen Schuljahres ein erneutes Unterstützungsgesuch an zuständiger Stelle ein und unser I. Vorsitzender erlangte eine Unterredung mit dem Herrn General Konsul. Während derselben nun wurde von diesem geäussert, es wäre im Interesse der Sparsamkeit und einer Vermeidung der Kräftezersplitterung wohl vorteilhafter, wenn eine Verschmelzung mit der schon bestehenden höheren Knabenschule Belgrano erfolgen würde. Damit war dieser Gedanke zum ersten Mal auf den Plan getreten. Auf Einladung des Herrn G. Konsul wird an diesen von Seiten des Vorstandes eine Kommission abgeordnet. Diese nun setzte dem Konsul klar auseinander, wie notwendig unsere Schule für die aufstrebende und stets wachsende deutsche Kolonie in Belgrano ist, erklärte ilun die Entstehungsgeschichte des germanischen Schulvereines und brachte alles vor, was in Bezug auf die schwebende Angelegenheit irgendwelchen Wert hatte. Die nächste Folge dieser Aussprache war ein Besuch, den der G. Konsul Herr Bobrick in Begleitung des Vice-Konsuls Herrn Barré unserer Schule abzustatten beliebte. Während dessen wohnte er dem Unterrichte in den verschiedenen Klassen bei, nahm die Gebäulichkeiten, Spielplätze und Lehrmittel in Augenschein. Dadurch, dass er alles in bester Ordnung fand und ganz ausschlaggebend durch den Umstand, dass er in sämtlichen blassen das deutsche Element in erdrückender Mehrheit vorfand, überzeugte er sich von der 

Notwendigkeit der Anstalt uwi toerief von beiden Schulen, also unserer und der höheren Knabenschule, je eine Kommission zu gemeinsamer Besprechung ein. An dieser nahmen auch die beiden Direktoren teil. Trotzdem allseitig die dringende Notwendigkeit unserer Schule vollauf anerkannt wird, bleibt der Herr Konsul bei seinem Vorschlag, dahinlautend, der „Germanische Schulverein“ solle unter Aufgabe seiner eigenen Schule sich vollständig in der höheren Knabenschule Belgrano auf lösen.

Da seinerseits auch dem Wunsche Ausdruck gegeben wurde, wir sollten bis Anfang Mai unsere Bedingungen ihm unterbreiten, sah sich der Vorstand veranlasst, auf den 23. April eine ausserordentliche Generalversammlung einzuberufen • An dieser waren nun zwei Meinungen vertreten, die eine ging dahin, sich unter Umgehung der hiesigen Reichsbehörden direkt an den Reichstag zu wenden, während die andere Ansicht die war, es sei nicht angängig, die hiesigen Reichsvertreter einfach aus dem Spiele zu lassen. Letztere Richtung drang mit der schwachen Mehrheit von 23 gegen 19 Stimmen durch und dem Herrn G. Konsul wurden somit unsere Bedingungen eingereicht.

Weiter geschah in dieser Hinsicht bis heute nichts mehr. Der Vorstand hofft aber, unter steter Wahrung unserer Interessen, die Sache zu einem für uns günstigen Ausgang bringen zu können.

Zur Teilnahme an der Feier für Kaisers Geburtstag wurde eine Kommission abgeordnet.

Leider hat der Voerein dies Jahr den Verlust zweier Mitglieder zu beklagen. Es sind dies:

Herr GOTTLIEB SCHMUCK der, ein Mitbegründer unserer Schule, stets ein treues Glied unseres Vereines War.

Dann Herr GEORG ENGEL

Wir bitten, den beiden Verstorbenen ein treues Angedenken bewahren. 

Mitglieder

Andreone Pablo, Althoff Adolfo, Aschmarin Urban, Bachman Constant, Baczko Ottomar, von Banik Emilio, Barth Georg, Becker Eduard, Becker Otto, Becker Wilhelm, Benito Nicolás, Bercht E.,Bergmann Otto, Block Enrique, Bock Rudolf, Boben Carlos, Bohl Ernst, Böhm José, Bosch Jakob, Bruhn Guillermo, Buschendorf Maria, Bussinger Viktor, Büttner Caroline, Cahén Otto, Castetnebicilh Juan, Cristoph Jacobo, Civanowikz Daniel, Costa Capitan Julio, Cox Walter, Cramer Carlos, Dohle Anton, Demler José, Detlefs Enrique, Diedrich Selma, Ditzel Herrmann, Dohms Augusto, Drasal Franz, Dunkler Otto, Dusauld Guillerm, Ellinger Adolf, Engel August, Fassbänder Adolf, Fabian Carlos, Faust José, Fischer Ferdinand,  Foerster Erich, von Förster H., Frank Ernesto C., Freiesieben Paul, Freimann Matilde, Freund Otto, Fritze Gerardo, Fuseck E., Gasch Kurt, Gassner Andrés, Gerhardinger Leop., Gerster Gottlieb, Godets Carlos, Goldstein Dora, Götting Ludwig, Grimme Dr. Georg, Grossmann Martin, Gubernatis Fernand, Gundlach Friedrich, Gutbrod Hermann, Göttling Johann, Haas Jorge, Hager Alfredo, Hammer Guillermo, Häring Juan J., Hasen balg Max, Hasselmann Raul, Haunstein Rudolf, Hausamann Paul, Heinze Rodolfo,  Hellwig Jorge, Hendreich Paul, Herrmann Francis, Heynemann Feder, Hitzschke Carlos, Hobert Eugen, Hochegger Adolfo, Hoepfner Bruno, Hoffmann Federico, Hoffmann Juan F., Hopffe Enrique, Hoppe Franz, Horn Carlos F., Hotschkiss Alfredo, Huber Joseph, Hunzinger Emilio, Irigoyen Pedro, Jacod Enrique, Jahn Juan, Klaeser Johann, Kaiser Gustavo, Kaiser Juan, Kaiser Paul, Kersten Carlos, Klemm Ernst, Knoblauch Otto, Koepke I. L. M., Koehler Carlos, Kraus Carlos, Kremser Albin, Kress Adolfo, Kropff Adolf, Kropff Oscar, Kuijt Johann J., Krügestein Adolf, Latendorf Gustavo, Lempen Alberto, Loo Wilhelm, van Loos Jose, Loureiro Rogelio Mateo J. J., Meissen Gertrud, Mink Theodor, Mirre Federico, Mohr Emma, Mokesch Victor, Müller Christoph, Müller Enrique, Müller Gustav, Müller Hermann, Müller Wolfgang, Naringbauer Ferd., Nessi Antonio, Neumann Ernesto, Nimphius J. H., Nuesch Wilhelm, Oertly Santiago, Olsen Henry, Oreschnik Juan, Passarotto Juan, R. Pelikan Carl, Petersen Pedro R., Pfänner Anton, Pfeifer Carlos, Piepho Adolfo, Poggensee Otto, Pohl Gustavo, Polemann Carlos, Prichard Adolfo, Prömmel César, Rademacher Fritz, Rasmussen Carl F., Reck F. J., Reimers Hans, Reiss Moritz, Richter Emilio, Rittershaus Guillmo., Rixner Roberto, Rodríguez José, Rohdenburger C., Rosconi Carlos, Rössler Herrmann, Rossoly Otto, Sack Germann, Säger Julius, Schäfer Rodolfo, Schenzle Carlos, Schlappach Federic., Schmalzbaeh Ignac., Schmid Otto, Schmidt Carlos, Schmidt Hartmann, Schmidt Max, Schmuck Luise, Schnaidt Georg, Schönenberg Adolfo, Schönwiese Pablo, Schraper Reinhard, Schumacher Fried., Schumann Guillmo., Schwarz Guido, Schyma Leopoldo., Silva Teodoro, Solari Victorio, Spöhr Sofia, Springer Carlos, Staszewski H. von, Steidl Anton, Stefani Joseph, Struck Wilhelm, Stangen Kurt, Steininger Eduard, Thiele Otto, Todeschini Enrique, Uhlenburg Ernst, Ullmann Emil, Vahrenholz Enrique, Venner Julius, Vierlich Georg, Vierlich Ricardo, Viss Cornelio, Wachtarz Max, Wagner Paulina, Weber Walter Wegscheider Adolf, Weile Mauricio, Weissbein M., Wegerer Joseph, Wepfer G., Wolf Hugo, Wolter Max, Würzburger A., Zeschke Carlos

Wir möchten unsere Mitglieder an dieser Stelle darauf aufmerksam machen, dass Gesuche um Ermässigung oder Erlass des Schulgeldes jedes Jahr neu eingereicht werden müssen. Am 20. Januar fand eine ausserordentliche General Versammlung statt, an der neben den Ersatzwahlen, Vorlage des Kassenberichtes, einige freie Anträge erledigt wurden. So wurde beschlossen, dass eine engere Kommission, bestellend aus Präsident, Schriftführer und Kassier unter Zuzug des Rektors Beschlüsse zu fassen habe, über Ermässigung oder Erlass von Schulgeldern und ebenso in dringlichen Fällen definitive Entscheide treffen könne.

Wir möchten im Interesse unserer Kinder es nicht unterlassen, die Eltern dringend zu ersuchen, die Lehrer in ihrer oft schwierigen Aufgabe der Jugenderziehung besser zu unterstützen. Es kann dies leicht und ohne Mühe geschehen dadurch, dass den Hausaufgaben nachgesehen wird und man sich auch nicht damit begnügt, dass sie gemacht sind, sondern besonderes Augenmerk darauf richtet, wie sie ausgeführt wurden. Ebenso dürfen wir die Eltern vielleicht ersuchen, eingedenk zu sein dessen, dass 135 Kinder mit strengeren Mitteln im Zaun gehalten werden müssen, als 5, und dass Parteilichkeit andererseits ein schwerer Fehler eines Lehrers ist. Es ist nicht in allen Fällen ohne Weiteres der Lehrer schuld, wen ein Kind einmal anscheinend zu hart bestraft wird.

Dann dürfen wir vielleicht darauf aufmerksam machen, dass es im Interesse eines geordneten Kassawesens stehen muss und dass den zuständigen Stellen viel Ärger erspart bleibt, wenn Zahlungen nicht allzulange auf sich warten lassen-

Schulfeste

An der Spitze steht wohl der am 10. September veranstaltete Bazar. Er wurde ins Werk gesetzt, um der Kasse ein wenig auf die Füsse zu helfen, da auf eine Reichsunter-Stützung ja vorläufig nicht zu hoffen war. Die eifrigen, uneigennützigen Bemühungen vom Vorstand, Damenkommission und Lehrern wurden aufs beste belohnt durch den überaus guten und schönen Verlauf der Veranstaltung. 3826 #. waren der Kasse zugeflossen. Wir erachten es als unsere Pflicht, allen Beteiligten, vorab den um den prächtigen Ausgang Bemühten, unsern tiefsten Dank auszusprechen.

Am 17. Dezember und am 17. März fanden bei prächtigem Wetter Schulausflüge nach Olivos statt, die wohl allen Teilnehmern in guter Erinnerung bleiben werden, wegen ihres angenehmen Verlaufes.

Zur Nationalfeier am 25. Mai fand am 24. im Schullokal eine sehr gut durchgeführte kleinere Veranstaltung statt mit vorzüglichem Programm, an der neben Vorstandsmitgliedern, Eltern und Schulfreunden, auch Herr Inspektor Jaime Uranga teilnahm, seiner unverhohlenen Freude beredten Ausdruck gab. Herr Poggensee schenkte jedem Kinde einige Tafeln Schokolade. 

Neben diesen Festchen wurde mit den oberen Klassen in 3 Abteilungen der zoologische Garten besucht.

Allgemeines

Baufonds. Die Sammlung zu diesem Fonds wurde

fortgesetzt. Es zeichneten:

Herren Th. Bracht y Cia 500.—

Banco Germánico de la América del Sud 500.—

Banco Alemán Transatlántico 500.—

Cervecería Argentina „Quilmes“ 500.—

Herren Engeberd Hart y Cia 500.—

Herr H. Fremery 500.—

Herren Ernesto A. Bunge y J. Born 300.—

Herr Jacobo Kade 250.—

Cervecería Palermo 250.—

Herren P. Bauer y Cia 250.—

Herr Oscar Schefftel 150.—

Herrn E. Schleiss 150.—

Sociedad Comercial y Pastoril ,Harteneck‘ Ltda. 100.-

Allen Genannten unsern herzlichen Dank.

Die für den Bazar aus dem Baufonds entnommene Summe wurde durch die Festeinnahmen wieder ersetzt.

Geschenke

 Ausser freudiger Mitarbeit zum Bazarsfest und Geschenke zu demselben, die schon angeführt und verdankt wurden, sind der Schule noch folgende Vergabungen gemacht, deren Gebern wir auch unsern besten Dank aussprechen.

Herr César Prömmel, Bücher — Adolf Schönenberg, 3 grosse Muscheln und eine Schulglocke — Hugo Offeney, Lehrmittel — Gustav Pohl, Bücher und eine Chaiselongue — Juan Jahn, verschiedene Fuhren — Freiherr Hilmar von dem Bussche Haddenhausen, Bücher — Pablo Schönwiese, zwei Sammelbüchsen — Fritz Rademacher, einen Schlauch zum Sprengen incl. Schuldscheine $. 100.— Albin Kremser 25 Pesos — Carlos Rosconi, Schuldscheine $. 50.— Rogelio Loureiro, Schuldschein $. 10.— Friedrich Schuhmacher, ein Bild Bismark‘s — Norddeutscher Lloyd, eine Landkarte und Geschichte des Nordd. Lloyd — Carlos Fabian, ein Woklameschild und verschiedene Arbeiten.

Bibliothek

Die kleine Schulbibliothek erfuhr dies Jahr eine Vergrösserung durch eine gütige Vergabung Allerhöchst Seiner Majestät des Deutschen Kaisers. Das G bändige Werkchen trägt den Titel: Lebensfreude. Wir sprechen auch an dieser Stelle dem gütigen hohen Geber unsern alleruntertänigsten Dank aus.

Presse 

Der La Plata Zeitung, dem argentinischen Tageblatt und der Sonntagszeitung sprechen wir für ihr stets freundliches entgegenkommen betreffs Artikelaufnahme unsern Dank aus.

Ein spezieller Lehrbericht über Durchgenommenes und Behandeltes wird am Schluss des Schuljahres erscheinen.

Der Jahresbericht soll von nun an mit diesem zusammenfallen, um, da sich dann eine gemeinsame Darstellung der Zustände während des Schuljahres übersichtlicher erstellen lässt.

Wir können und wollen es nicht unterlassen, den Lehrern unserer Schule, vorab unserm eifrigen Herrn Rektor II. Offeney, für ihre treue Pflichterfüllung und ihre Bemühungen, unsere erst im Wachsen befindliche kleine Schule auf eine der Zeit entsprechende Höhe zu bringen, unsern wärmsten Dank zu erstatten. Wir geben ihnen die Versicherung, dass sie auch in Zukunft in allen Fällen auf unsere Unter. Stützung rechnen dürfen.

Wir kommen nun zum Schlüsse. Jung ist unsere Schule. Wie ein Knabe wachsen und gedeihen soll, so soll es auch unsere Schule. Ein Kind kann aber nur wachsen, wenn ihm Nahrung zugeführt wird und mit unserer Schule ist es ebenso. Aber die Nahrung, die in Form freiwilliger Beiträge, durch Geschenke und dergleichen unserer Schule zugeführt wird, kommt direkt unserer Jugend zu Gute. Durch das Prinzip, allen, ohne Standesunterschied, die Möglichkeit zu geben, sich zu bilden, mussten und müssen wir Ermässigungen ein- treten lassen und Freischüler aufnehmen. Wir haben es gern getan in der festen Hoffnung, dass die Begüterten für die erwachsenden Kosten einstehen werden. — Das Schullokal wird nächstes Jahr zu klein. Opfer werden gebracht sein müssen, bevor ein neues erhältlich ist. Obenan steht immer das Bestreben, den Kindern das uns Mögliche zu bieten. Kosten und wieder Kosten entstehen. Wir richten an alle einen warmen Appell und schliessen mit der Bitte, daran zu denken, dass:

„Für unsere Kinder das Beste gerade gut genug ist“.

Der Vorstand